Cover-Bild Eines Tages in Paris
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 03.04.2018
  • ISBN: 9783492311304
Juliet Blackwell

Eines Tages in Paris

Roman
Hanna Klimesch (Übersetzer)

Als Claire nach Louisiana zurückkehrt, um ihrer sterbenden Großmutter beizustehen, findet sie in deren Nachlass ein altes Kunstwerk: Es ist die Totenmaske einer Frau, eingewickelt in einen rätselhaften Brief. Claire findet heraus, dass die Maske unter dem Namen »L’inconnue de la Seine« bekannt ist und vor über 100 Jahren in Paris gefertigt wurde. Fasziniert von dem Kunstwerk bricht Claire auf, um sich auf die Spuren der geheimnisvollen Schönen zu begeben. Ihre Recherchen führen sie aber nicht nur in die schillernde Welt der Belle Époque, sondern auch zum Beginn einer großen Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Die Unbekannte aus der Seine

1

„Er wird mich niemals lebendig gehen lassen.“ (S. 35) steht in einem Brieffragment, den Claire beim Spielen unter der zerbrochenen Totenmaske einer wunderschönen Frau in einer Kiste aus Frankreich findet. ...

„Er wird mich niemals lebendig gehen lassen.“ (S. 35) steht in einem Brieffragment, den Claire beim Spielen unter der zerbrochenen Totenmaske einer wunderschönen Frau in einer Kiste aus Frankreich findet. Die Maske hatte ihr Großvater während des 2. WK aus Paris nach Hause (Louisiana) geschickt.
Jahre später liegt Claires Großmutter im Sterben. Claire arbeitet inzwischen als erfolgreiche Softwareentwicklerin, aber so richtig glücklich macht sie der Job nicht. Der letzter Wunsch ihrer Großmutter ist: Reise nach Paris und „Finde dieses Gesicht, da wartet ein Geheimnis auf Dich.“ (S. 40). Der Gedanke setzt sich in Claire fest und sie beginnt zu recherchieren. Die „Moulage de la Famille Lombardi, depuis 1871“, welche die Maske hergestellt hat, gibt es noch. Auf deren Website findet sie auch die Maske: „L’Inconnue“ – „Die Unbekannte aus der Seine“. Sie soll in den späten 1890ern ertrunken aus der Seine gefischt worden sein. Aber wer lässt eine Totenmaske von einer unbekannten Selbstmörderin anfertigen?
Claires Neugier ist geweckt, sie reist wirklich nach Paris. Die Moulage wird inzwischen von Armand und seiner Cousine Giselle betrieben. Sie haben sogar noch Unterlagen über „L’Inconnue“ und würden sie Claire gegen eine ungewöhnliche Gegenleistung zur Verfügung stellen ...

„Eines Tages in Paris“ handelt von Träumen und Sehnsüchten und wie enttäuschend deren Erfüllung sein kann.
Claire hat ihre Mutter früh bei einem Autounfall verloren und immer noch Albträume davon. Ihr Vater kümmerte sich nicht um sie, also wuchs sie bei ihrer Mammaw auf.
Auch Paris ist zu Beginn ganz anders als erwartet, die Postkartenromantik gibt es nicht. Außerdem sind die Frauen hier so modisch und elegant – sie kommt sich wie das hässliche Entlein vor. Erst nach und nach entdeckt sie dank Armand und Giselle die schönen Seiten der Stadt, ihre künstlerische Ader und söhnt sich mit ihrer Vergangenheit aus: „Lebst Du denn nicht dein eigenes Leben ...?“ (S. 259).
„Die Unbekannte“ kam Ende der 1890er auf der Flucht vor ihrem übergriffigen Vater vom Land nach Paris um Haushälterin zu werden. Stattdessen wird sie ein exklusives Künstlermodell. Endlich schöne Kleider und genug zu Essen, sogar Schokolade. Aber um welchen Preis? Die Angst wird wieder ihr täglicher Begleiter.

Das Buch ist sehr spannend, fast schon ein Krimi und die nächste Wendung nie vorhersehbar. Durch mehrere Zeitstränge und Rückblicke wird die Vergangenheit von Claire und „L’Inconnue“ enthüllt. Am Ende deckt Claire ein überraschendes Geheimnis auf, nach dem sie nie gesucht hat.

Wer meine Rezensionen regelmäßig liebt, weiß, wie sehr ich Paris liebe. Auch Juliet Blackwell ist es gelungen, das Flair dieser wandelbaren Stadt einzufangen und auf Papier zu bannen. Ich liebte die Spaziergänge mit Claire, die Streifzüge über die Märkte und die hervorragende französische Küche.
Übrigens liest Claire in Paris Romane über diese Stadt und ich bilde mir ein, in einem „Die Lichter von Paris“ von Eleanor Brown erkannt zu haben.

Abschließen möchte ich mit meinem Lieblingszitat: „Wenn doch nur die Narben des Lebens mit goldenen Linien repariert werden könnten.“ (S. 262). Was es damit auf sich hat, erfahrt Ihr im Buch .

Veröffentlicht am 20.08.2019

Sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen

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Dieses Buch ist mir zufällig im Buchladen in die Hände gefallen. Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mir ebenfalls zugesagt, also hab ich es spontan mit genommen. Da ich dem ...

Dieses Buch ist mir zufällig im Buchladen in die Hände gefallen. Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mir ebenfalls zugesagt, also hab ich es spontan mit genommen. Da ich dem Buch eine Chance geben wollte und es hat sich gelohnt.

Der Schreibstil in dem Buch ist sehr angenehm zu lesen und die Charaktere sind sehr authentisch. Clair, Giselle und die kleine Moulage in Paris sind mir sofort ans Herz gewachsen. Ebenfalls fand ich die Sicht von "Sabine" und "Pierre-Guillaume" richtig interessant, da es der Geschichte tiefe gab. Man bekam eindrücke in die damalige Zeit um 1887-1944. Was ich auch noch toll an der Geschichte fand war das die Maske "L'inconnue de la Seine" wirklich existiert. Aber auch die Idee, sich eine Geschichte auszudenken was damals mit der Frau passiert seien könnte war sehr kreativ umgesetzt worden.

Also am Ende eine sehr zu empfehlender Roman der viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt obwohl es lohnenswert wäre.

Veröffentlicht am 02.06.2018

L'Inconnue

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Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie ...

Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie muss sich auch um den Nachlass kümmern. Als sie in einem alten Karton die kunstfertige Totenmaske einer Frau nebst einem Brief findet, erinnert sie sich an den letzten Wunsch ihrer Oma, dass sie nach Paris reisen und sich auf die Spuren der Maske begeben solle, um ein Geheimnis zu ergründen. Die Maske „L’Inconnue (Die Unbekannte)“ macht Claire neugierig, so begibt sie sich gleich auf Spurensuche, wobei sie sich auf der Seite des Herstellers „Moulage“ informiert und feststellt, dass es diesen immer noch gibt. Bei der Maske handelt es sich um eine Frau, die man Ende des 19. Jahrhunderts aus der Seine geborgen hat. Claire will es genauer wissen und reist nach Paris, um dort die Bekanntschaft von Armand und Giselle zu machen, die heute „Moulage“ führen. Schnell besteht zwischen Claire, Giselle und Armand eine Verbindung, sie unterstützen Claire bei ihren Recherchen, das Geheimnis um „L’Inconnue“ zu lüften, doch sie zeigen ihr auch ein Paris und halten ihr unbewusst einen Spiegel vor, in dem sich Claire endlich auch selbst wiedererkennt…
Juliet Blackwell hat mit ihrem Buch „Eines Tages in Paris“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vorgelegt, der den Leser gleich von Beginn an in seinen Bann zieht. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, der Leser findet sich schnell an Claires Seite wieder, um sie heimlich bei all ihren Unternehmungen zu begleiten und ihre Gedanken und Gefühle aus erster Hand zu erfahren. Der Handlungsaufbau ist interessant gestaltet, so bekommt man nicht nur Einblicke in Claires Leben, sondern erfährt auch die Geschichte rund um die Totenmaske sowie die Unbekannte, deren Gesicht diese ziert und deren Geheimnis seit über einem Jahrhundert die Menschen fasziniert als „L’Inconnue de la Seine“ und um die sich so allerlei Geschichten ranken. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr. Die Autorin versteht es, geschickt Überraschungsmomente sowie unvorhersehbare Wendungen einzuflechten, so dass der Leser zum Miträtseln angeregt wird. Die Ortsbeschreibungen von Paris sind sehr bildgewaltig und farbenfroh, lassen sie doch wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und das Gefühl haben, selbst vor Ort in der französischen Metropole zu verweilen, die alten Bauten zu bewundern und die vielen kleine Cafés, Parks und auch die Künstlerszene zu studieren, um nebenbei von französischen Köstlichkeiten verführt zu werden.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und platziert worden. Durch ihre individuellen Eigenheiten wirken sie sehr real und lebendig, was sie dem Leser näher bringt. Claire ist eine sympathische junge Frau, die keine leichte Kindheit gehabt hat. Ihre Mutter starb durch einen Unfall, als sie noch sehr jung war, der Vater hatte kein Interesse an dem Kind. So musste Claire schnell erwachsen werden, aber nicht ohne die liebevolle Unterstützung ihrer Großmutter. Claire ist freundlich, offen und neugierig zugleich. Aber sie ist auch in sich gekehrt und ruhelos, sie ist immer noch auf einer Suche und nicht zufrieden mit ihrem derzeitigen Job. Armand und Giselle sind beides sehr nette und freundliche Menschen, die allerdings auch so manches Geheimnis in sich tragen, jedoch dazu beitragen, dass Claire sich bald selbst immer besser kennenlernt und ihr Leben aus einer anderen Perspektive betrachtet. Die Beschreibung von „L’Inconnue“ wird hier etwas verklärt dargestellt, Tatsache ist, das bis heute niemand weiß, wer die Tote in Wirklichkeit war.
„Eines Tages in Paris“ ist ein sehr schöner spannender Roman, der nicht nur ein Geheimnis aufzudecken versucht, sondern auch die Suche nach sich selbst in den Vordergrund stellt. Für diese fesselnde Geschichte gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!