Vanessa wurde von ihrem Mann Richard verlassen - das sorgenfreie Luxusleben mit teurer Designerkleidung, einem schicken Haus in der Vorstadt und den edelsten Weinen im Keller musste sie durch einen Verkäuferinnenjob bei Saks, das Gästezimmer ihrer Tante und günstigen Fusel aus dem Laden an der Ecke ersetzen. Sie wird nur noch getrieben von einem Gedanken: Richard darf seine ehemalige Geliebte und jetzige Verlobte nicht heiraten!
Nellie schwebt auf Wolke sieben - ihr Prinz, der gutaussehende, erfolgreiche und fürsorgliche Richard, hat ihr einen Antrag gemacht, und ihre gemeinsame Zukunft sieht rosig aus. Nellie wird ihren schlecht bezahlten Job als Erzieherin an den Nagel hängen und mit Richard schnellstmöglich eine Familie gründen. Gäbe es nur nicht ständig diese beunruhigenden nächtlichen Anrufe und verstörenden kleinen Pannen bei der Hochzeitsvorbereitung...
Es ist enorm schwierig, etwas über dieses Buch zu schreiben, ohne der Handlung zu weit vorzugreifen, um den hoffentlich zahlreichen zukünftigen Lesern von The Wife Between Us nicht versehentlich das Lesevergnügen zu schmälern - daher werde ich mich kurz fassen.
Meiner Meinung nach hätte man das Buch auch gut und gerne auf dem Cover als "Psychothriller" bezeichnen können, statt einfach nur als "Roman". Denn eigentlich ist es genau das, es geht um eine richtig verwickelte Dreiecksbeziehung, in deren Zentrum derjenige steht, der selbst nie zu Wort kommt: Richard Thompson, erfolgreicher Hedgefonds-Manager, frisch geschieden, aber auch frisch verliebt. Als Nellies Freundin und Mitbewohnerin Sam auf Seite 14 zum ersten Mal die Frage: "Schon mal auf die Idee gekommen, dass er zu gut ist, um wahr zu sein?" aufwirft, setzte sie sich in meinem Hinterkopf fest, und der Gedanke: "Was stimmt nicht mit dem perfekten Richard, warum ist seine erste Ehe so grandios gescheitert?" ließ mich bis zum großen Finale nicht mehr los.
Wer nach dem Motto "Viele Köche verderben den Brei" Büchern skeptisch gegenübersteht, die von mehreren Autoren verfasst wurden, kann bei diesem Buch dennoch bedenkenlos zugreifen, denn wie auch immer Sarah Pekkanen und Greer Hendricks sich die Arbeit an ihrem Roman aufgeteilt haben - das Endergebnis wirkt absolut rund und wie aus einem Guss. Wüsste man es nicht, käme man nie auf die Idee, dass hier zwei Autorinnen die Hände im Spiel hatten.
Das Buch hat mich von der ersten Zeile an gefesselt, und ich denke, wer Freude an Domestic Suspense hat, kann hier nichts falschmachen, denn ein vollkommen unvorhersehbarer Plot garantiert spannende Lesestunden.
The Wife Between Us ist mein bisheriges Jahreshighlight - und was immer mich im zweiten Halbjahr noch erwartet, es wird schwer sein, diesen Titel wieder vom Thron zu stoßen.