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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2018

Wieder eine spannende Zeitreise

Wenn wir wieder leben
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Von Charlotte Roth habe ich bis jetzt 3 Romane gelesen. Sie schreibt zeigemäß und inreressant.
Wenn wir wieder leben, ist ein wunderbares, lebendiges Werk, mit tollen Dialogen, das Charlotte Roth geschaffen ...



Von Charlotte Roth habe ich bis jetzt 3 Romane gelesen. Sie schreibt zeigemäß und inreressant.
Wenn wir wieder leben, ist ein wunderbares, lebendiges Werk, mit tollen Dialogen, das Charlotte Roth geschaffen hat.

Es gibt zwei Erzählstränge. Ab 1963 heißt die Protagonistin Wanda, die in Berlin mit noch 2 Schwestern bei Tante Lore und ihrer Matti lebt. Ihr jüdischer Freund, der sich gegen die Ausschwitz Täter engadiert und Wanda fragt, wo ihre Eltern gestanden haben. So fragt Wanda ihre Matti, aber da kommt es zu einer Tragödie.

Dann erleben wir Gundi, ihre Schwester Lore und die Freunde Julius und Erik in den 1920er Jahre im Ostseebad Zoppot. Besonders liebevoll ist Gundis Beziehung zu ihrem Großvater. Die 4 Freunde gründen eine Band und werden von einem Gauleiter protegiert und sie spielen auf der Luxusdampfer Wilhelm Gustloff. Dann entwickeln sich einige verzwickte Liebesgeschichten.

Die Autorin versteht es gut die Empfindungen aller Personen und ihre politische Gesinnungen bis 1945 darzustellen.

Wanda will das Leben ihrer Mutterin Polen zu ergründen, zu der Zeit fast unmöglich.
Dann gibt es ein erstaunliches Ende.

Der Roman konnte mich wieder begeistern und fesseln. Ich möchte das Buch gerne empfehlen.


Veröffentlicht am 17.06.2018

Beeindruckende Jahre an der Charite

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Ich habe mich gefreut ein neues Buch von Ulrike Schweikert zu lesen. Der Roman Die Charite spielt ab 1831 und ist ein Stück Medizingeschichte.
Die Charite ist das berümteste Krankenhaus in Berlin.

Die ...

Ich habe mich gefreut ein neues Buch von Ulrike Schweikert zu lesen. Der Roman Die Charite spielt ab 1831 und ist ein Stück Medizingeschichte.
Die Charite ist das berümteste Krankenhaus in Berlin.

Die Colera hat Deutschland erreicht.Professor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen ein Heilmittel zu finden und warum sie ausgebrochen ist.
In diesem Roman sind drei Frauen die Protagonisten. Elisabeth wird Krankenwärterin, die Hebamme Martha seziert Tote und die Gräfin Ludovica, deren Mann ein Hyperchonder ist. Die drei Frauen führen jede ihren persönlichen Kampf.

Ulrrike Schweikert hat die Arbeit der Ärzte und Pfleger, in der Zeit, gut recheriert. Sie lässt uns an den Operationen ohne Betäubung teilnehmen. Die Paienten mussten zu der Zeit viel Schmerzen aushalten und das Überleben war Glückssache. Die Ärzte müssen mit primitierten Geräten arbeiten, aber die Medizin ist im Aufschwung.
Nebenbei gibt es die Elisabeths Lebens- und Liebesgeschichte. Der Roman besteht aus Dichtung und Wahrheit.

Fazit: Mit diesem Roman ist der Autorin ein gutes Werk gelungen, den ich gern und mit sehr viel Interesse gelesen habe.



Veröffentlicht am 05.06.2018

Palästinensische Familiengeschichte

Häuser aus Sand
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Häuser aus Sand ist eine palästinensische Familiengeschichte über mehrere Generationen.
Salma musste vor Jahren ihre Heimat Jaffa verlassen, jetzt lebt sie in Nablus. Aber auch von hier werden sie vertrieben ...

Häuser aus Sand ist eine palästinensische Familiengeschichte über mehrere Generationen.
Salma musste vor Jahren ihre Heimat Jaffa verlassen, jetzt lebt sie in Nablus. Aber auch von hier werden sie vertrieben und das neue Zuhause ist Assam. Für sie war Jaffa das Paradies. Ihren Sohn Mustafa verliert sie im Sechstagekrieg.

Ihre Tochter Alia zieht mit ihrem Mann Atef nach Kuwait, sie hasst Kuwait und sehnt sich nach Nablus.
Dann kommen Alias Kinder Souad, Riham und Karam. Denn auch in Kuwait bricht alles zusammen und es geht weiter nach Amman. Nur Riham bleibt in der Nähe der Eltern und ihr Sohn Abdullah macht ihr Sorgen. Alias Enkel sind der nächsten Mitglieder, mit anderen Problemen.
Die Schicksale aller Personen sind voller Emotionen und die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Perspektiven geschildert.

Die Autorin Hala Alyan versteht es alle Probleme miteinander zu verbinden. Der Schreibstil ist lebendig, fesselnd und stimmungsvoll.
Der Roman zeigt den Nahostkonflikt und gleichzeitig den Generationenkonflikt. Eine tiefgründige Geschichte mit viel Potential. Ich habe dieses Buch mit viel Interesse gelesen und kann es empfehlen..

Veröffentlicht am 18.05.2018

Kindheit im Exil

Du springst, ich falle
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Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel ...

Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel Marx et la poupée veröffentlicht wurde.
Die Übersetzerin ist Julia Schoch.

Der Roman besticht durch seine poetische Sprache. Maryam erzählt aus ihrer Kindheit in Teheran. Sie soll ihr Spielzeug verschenken, damit sie lernt ohne Besitz zu lesen.. Ihre Eltern arbeiten gegen das Regime. Sie erzählt von der Flucht ihrer Mutter durch die Universität, als die im 7. Monat schwanger war. Als Maryam 6 Jahre alt wird, verlassen sie das Land, der Vater war schon 1 Jahr vorher nach Frankreich geflüchtet.
Man erfährt dann von den Empfindungen der Flüchtlinge. .
Die Geschichten haben mit Jahreszeiten gewechselt, es geht mal vor und dann wieder zurück. So wie die Gedanken spielen. Maryam sieht die Gespenster der Vergangenheit. Sie bringt uns den Iran nahe und was es heißt im Exil zu leben.

Der Roman ist ein faszinierendes Werk mit viel Poesie. Mich hat diese Geschichte sehr interessiert und habe sie gerne gelesen.


Veröffentlicht am 18.05.2018

Berührend

Der Sommer der blauen Nächte
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Stefanie Gregg ist für mich eine Neuentdeckung. „ Der Sommer der blauen Nächte“ ist ein berührender toller Roman.

Jules Mutter ist gestorben und beim Aufräumen, gemeinsam mit ihrem Bruder, interessiert ...

Stefanie Gregg ist für mich eine Neuentdeckung. „ Der Sommer der blauen Nächte“ ist ein berührender toller Roman.

Jules Mutter ist gestorben und beim Aufräumen, gemeinsam mit ihrem Bruder, interessiert sie sich hauptsächlich für die Dinge, mit denen die Mutter am meisten gelebt hatte. Dabei findet Jule Bilder eines fremden Mannes, sie dachte doch die Eltern wären glücklich gewesen. Sie sucht in ihren eigenen Erinnerungen und fährt nach Italien in die Villa, wo sie mit ihrer Mutter war. Die Mutter war eine begeisterte Malerin.
Die Bewohner erinnern sich noch an die Mutter.
Manchmal kann ich ihren Ärger ja nicht verstehen, Eltern haben auch ein Recht auf Glück und wenn die Kinder auch glücklich sind, ist doch alles in Ordnung.
Mir hat gefallen, wie Jule über ihre Arbeit als Therapeutin erzählt.

Es war ein besonderes Vergnügen über Jules Vergangenheitsbewältigung zu lesen. Stefanie Gregg hat einen farbigen unterhaltsamen Schreibstil.
Der Roman fasziniert und unterhält, was will man mehr.