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Veröffentlicht am 18.06.2018

Abenteuer mit D´Artagnan in Paris

Henry Smart 2. Götteragent im Einsatz
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Nach seinem Urlaub in Deutschland, ist Henry froh, wieder in San Francisco zu sein. Bayreuth war einfach zu anstrengend und aufregend. Immerhin wurde er plötzlich als Agent engagiert. Aber nicht von irgendwem, ...

Nach seinem Urlaub in Deutschland, ist Henry froh, wieder in San Francisco zu sein. Bayreuth war einfach zu anstrengend und aufregend. Immerhin wurde er plötzlich als Agent engagiert. Aber nicht von irgendwem, sondern vom Götterchef Wotan höchstpersönlich.

Nun heißt es für Henry wieder, die Schulbank drücken. Was er auch mit Freuden macht. Ist es doch wesentlich ruhiger und vor allem sicherer. Aber dann taucht Hilda, die Walküre, in seiner Klasse als angeblich neue Mitschülerin auf. Henry ahnt, dass da mehr dahinter steckt und ehe er es sich versieht, ist er auch schon auf dem Weg nach Paris, um dort keinen geringeren als D´Artagnan zu treffen und dem Zwerg Albernich ein weiteres Mal das Nibelungengold vor der Nase wegzunehmen.

Der zweite Band mit Henry Smart schließt an den ersten an und man hat fast das Gefühl, zwischen Teil 1 und Teil 2 ist gar keine große Zeit vergangen. Schnell war ich wieder in der Geschichte drin, traf auf alte Bekannte, historische Persönlichkeiten und berühmte Schauplätze in und unter Paris.

Henry muss mit Hilda und Siegfried dieses Mal nach Paris und dort das Nibelungengold aufspüren. Als Leser darf man die drei und die Norne Urd natürlich begleiten. Dabei lernt man ein klein wenig Paris kennen, die Kunstschätze und ihre historische Bedeutung. Auch auf D´Artagnan und seine drei Musketiere trifft man.

Der Schreibstil ist flüssig und dem jüngeren Leser merklich angepasst. Aber auch als erwachsener Leser hat man hier seine Freude, da man viele Anspielungen besser versteht und sich von dem Witz der Dialogen tragen lassen kann.

Die Geschichte ist sehr spannend, für erwachsene Leser sind die Lösungen manchmal ein wenig zu schnell und einfach, vieles vorhersehbar, doch gerade für junge Leser ist dies perfekt. Die rätseln mit, machen sich selbst Gedanken und können die Lösung sehr gut nachvollziehen. Die Zankereien und Kabbeleien zwischen Henry, Hilda und Siegfried tragen das ihre dazu bei.

Henry ist kein typischer Held, sondern ein ganz normaler Junge ohne besondere Kräfte oder Fähigkeiten, der einfach nur überleben will. Genau das macht ihn so sympathisch. Er hat Ecken und Kanten, zeigt auch mal Schwäche und ist einfach nur liebenswert.

Ein kleiner Fehler hat sich in die Geschichte eingeschlichen. Die zitierte Szene aus Star Wars war nicht in Episode I, sondern erst in Episode IV zu finden. Aber das fällt sicherlich nicht weiter auf. Wichtig ist, der Plan hat letztlich geklappt, so oder so.

Fazit:
Ein weiteres Abenteuer mit Henry Smart und den göttlichen Helden, bei dem es hoch her geht, Köpfchen gefragt ist, man etwas über die Geschichte, aber auch Paris lernt und bei dem dennoch Spannung und auch ein wenig Romantik nicht zu kurz kommen. Ich bin jetzt schon gespannt, wann Wotan seinen Agenten Henry Smart das nächste Mal zu einem Einsatz schicken und wo dieser dann sein wird.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Für Elise

Von Elise
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Gerade ging die Beziehung von Valerie Mollwitz in die Brüche und sie freut sich schon auf eine neue Stellung als zweite Konzertmeisterin in Paris. Weit weg von München und ihrem Exfreund. Doch schnell ...

Gerade ging die Beziehung von Valerie Mollwitz in die Brüche und sie freut sich schon auf eine neue Stellung als zweite Konzertmeisterin in Paris. Weit weg von München und ihrem Exfreund. Doch schnell wird klar, ihre neue Vorgesetzte ist ein Drachen und ihr alles andere als wohlgesonnen. Da findet Valerie ein Tagebuch in ihrem alten Sofa. Es gehörte wohl ihrer Urgroßtante Elise, einer jungen Pianistin, die sich in den Konzertmeister Karl verliebte. Doch die Liebe wird auf eine harte Probe gestellt als kurz darauf der erste Weltkrieg ausbricht.

Das Buch gliedert sich in zwei Zeitschienen. Zum einen begleitet der Leser 2014 Valerie Mollwitz, zum anderen Elise, die im Jahr 1914 begann, ein Tagebuch zu schreiben. Beide Personen sind sehr plastisch herausgearbeitet. Sowohl Valerie als auch Elise sind starke Frauen ihrer Zeit und haben einige Schicksalsschläge zu überwinden.

Das Buch macht mir den Einstieg leicht, vor allem, da ich Tagebucheinträge und Geschichten auf zwei Zeitebenen sehr mag. Dem ganzen Buch wohnt ein gewisser feiner Zauber inne, der nicht zuletzt von der Liebe zur Musik herrührt.

Es ist eine ruhige, aber dennoch sehr aufwühlende Geschichte. Die berührt und einen in sich fängt. Auch Tage nach den letzten Seiten, klingt die Geschichte immer noch nach und wer kennt nicht das berühmte Stück „Für Elise“, welches mir während des Lesens immer im Ohr leise mitsummte.

Fazit:
Ein schönes Buch über zwei Frauen, die vielen trennt, aber auch einiges verbindet und die beide versuche, ihr Schicksal zu meistern ohne daran zu zerbrechen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Alltagsgeschichten für Kinder

Superstarke Geschichten vom Größerwerden
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Bücher, in denen Bilderbücher gesammelt aufgelegt werden, sind bei uns im Haus gerne gesehen. Dieses Buch umfasst vier Geschichten von drei Autorinnen:
1. Rundherum und hin und her – Zähneputzen ist nicht ...

Bücher, in denen Bilderbücher gesammelt aufgelegt werden, sind bei uns im Haus gerne gesehen. Dieses Buch umfasst vier Geschichten von drei Autorinnen:
1. Rundherum und hin und her – Zähneputzen ist nicht schwer – Katja Burkard
2. Niko geht in den Kindergarten – Sabine Cuno
3. Hannahs Lieblingshose – Charlotte Habersack
4. Das ist meins! – Sabine Cuno

Die erste Geschichte befasst sich mit dem Zähne putzen. Katharina findet dies nämlich total langweilig und blöd, bis eines Morgens Kaschu, der mutigste Drache der Welt vor ihr steht. Doch wo kam er her?
Katharina bemerkt bald, dass Kaschu eigentlich ihre Drachen-Zahnbürste ist und dringend ihre Hilfe braucht.

In der zweiten Geschichte geht Niko in den Kindergarten. An seiner Seite seine beste Freundin Sofia. Gemeinsam meistern sie den Kindergartenalltag und bieten den Kindern eine Menge Unterhaltung und einiges zum Lernen (z.B. wann darf ich über eine Ampel gehen?).

Eltern kennen das. Jedes Kind hat ein Lieblingsteil, aus dem man ja nicht herauswachsen und das nie in die Wäsche darf. Sonst ist das Geschrei da. So ist es auch bei Hannah, denn ihre Lieblingspiratenhose muss dann doch mal in die Wäsche.

Anna bekommt von Oma Leih ein ganz besonders hübsches Papier geschenkt. Doch Anna mag nicht mit ihrem Bruder teilen und daraufhin geht das schöne Papier kaputt. Tags drauf erfährt Anna, wie viel Freude teilen machen kann.

Allen Geschichten wohnt ein gewisser Zauber inne und die schönen Illustrationen sorgen dafür, dass die Kinder sich die Geschichten nach dem Lesen auch selbst noch einmal erzählen können. Einfache, kindgerechte Sätze sorgen für Aufmerksamkeit, die Bilder unterstützen das Ganze. Uns gefällt das Buch sehr gut, vor allem meiner kleinen Tochter (3) hat es der kleine Zahnputzdrache angetan.

Fazit:
Ein tolles Buch, das man immer wieder zur Hand nimmt, egal ob als Erwachsener zum Vorlesen oder als Kind, um die tollen Bilder zu betrachten und weitere Details zu entdecken. Wir werden gewiss noch eine ganze Weile Spaß mit dem Buch haben.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Ehrlicher Bericht einer Zwillingsmama

Esst euer Eis auf, sonst gibt's keine Pommes
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Kaum ist Katja schwanger mit Zwillingen und träumt von einer kleinen glücklichen Familie mit ihrem Jugendfreund, als dieser auch schon die Flucht ergreift und wieder zu seiner Ex zieht. Fortan muss sich ...

Kaum ist Katja schwanger mit Zwillingen und träumt von einer kleinen glücklichen Familie mit ihrem Jugendfreund, als dieser auch schon die Flucht ergreift und wieder zu seiner Ex zieht. Fortan muss sich Katja alleine durchs Leben schlagen, mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau.

Die Autorin berichtet in diesem Buch von ihren eigenen persönlichen Erfahrungen als alleinerziehende Mutter von Zwillingen. Mit ein wenig Selbstironie und einer Prise Humor versucht sie, die Erlebnisse von Krankheiten, durchwachten Nächten, Kitsasuche und Erziehungsfragen zu beschreiben. Als Mutter weiß man jedoch, nicht immer ist es einfach, mit Zwillingen schon zweimal nicht und alleine sowieso. Ich finde es daher toll, dass sich die Autorin einen gewissen Sinn für Humor bewahrt und sich nicht hat unterkriegen lassen.

Fazit:
Ein ehrliches Buch über das Abenteuer alleinerziehend zu sein und das mit Zwillingen, gewürzt mit einer Prise Humor und Selbstironie, die einem im Alltag vielleicht nicht unbedingt helfen, ihn aber gewiss leichter ertragbar machen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Trottel vom Dienst

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Anna ist ganz verliebt. Hat sie doch ihren Traummann geheiratet. Oder etwa nicht? Immer mehr entpuppt sich Hartmut als Ekel, kommandiert sie rum, macht ihr Vorschriften, erniedrigt und demütigt sie, wo ...

Anna ist ganz verliebt. Hat sie doch ihren Traummann geheiratet. Oder etwa nicht? Immer mehr entpuppt sich Hartmut als Ekel, kommandiert sie rum, macht ihr Vorschriften, erniedrigt und demütigt sie, wo er nur kann. Anna will nicht mehr und denkt über Scheidung nach. Doch Hartmut hat auch hier vorgesorgt und bedroht ihre ganze Familie. Was nun? Hartmut muss weg, aber wie?

Als Anna ein kleines Haus auf Amrum erbt, eröffnen sich ihr ganz neue Möglichkeiten, denn die Bewohnerin ist als Hexe verschrien. Vielleicht kann sie Anna in ihrer Misere helfen? Und auch bei den kommenden?

Anna ist eine blasse verschüchterte junge Frau, die eigentlich dachte, sie wäre im siebten Himmel. Doch schon auf der Hochzeitsfeier betrügt ihr frisch angetrauter Ehemann sie. Immer weiter wird sie danach unterdrückt, bis sie auf Amrum endlich ein neues Leben antritt. Endlich schafft Anna es, sich von Hartmut zu lösen, doch die Schatten der Vergangenheit holen sie und auch ihre Mieterin Vida ein. Neben einem sehr schöne Lokalkolorit, weißt dieser humorvolle Krimi eine gewisse Raffinesse auf. Anna entwickelt sich von einer grauen verschüchterten Maus zu einer jungen selbstbewussten Frau, die mitten im Leben steht.

Mir persönlich hat, neben der Geschichte, vor allem die ganzen Zitate gefallen, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Passend zur Geschichte wurden hier bekannte Persönlichkeiten zitiert, die mit einem Zitat das nächste Kapitel einleiten durften. Der Lokalkolorit spiegelt sich nicht nur in den wundervollen Beschreibungen von Amrum und der Nordsee wieder, sondern auch in den Eigenarten der Bewohner, deren Lebensweise bis hin zu Essen und Trinken. Passend hierzu findet man im Anhang 13 Rezepte, die alle im Buch irgendwo vorkamen.

Fazit:
Eine witzige Krimikomödie mit viel Esprit, Charme und Lokalkolorit, bei der gute Laune vorprogrammiert ist und die man wunderbar am Strand, aber auch daheim bei Sonnenschein genießen kann.