zu wenig Thrill, zu sehr Beziehungsgeschichte
The Stranger - Wer bist du wirklich?Bei Skia Sarginsons neuem Buch „The Stranger - Wer bist du wirklich?“ habe ich aufgrund der Veröffentlichung im Verlag beTHRILLED by Bastei und der Beschreibung einen spannenden Thriller erwartet, es handelt ...
Bei Skia Sarginsons neuem Buch „The Stranger - Wer bist du wirklich?“ habe ich aufgrund der Veröffentlichung im Verlag beTHRILLED by Bastei und der Beschreibung einen spannenden Thriller erwartet, es handelt sich jedoch in erster Linie um ein emotionales Beziehungsdrama mit einigen rätselhaften Ereignissen, selbst für die Einstufung als romantischer Thriller fehlt es meiner Meinung nach an Tiefe und Spannungsmomenten.
Angesiedelt ist die Geschichte in einem kleinen, beschaulichen englischen Dorf, in dem allerdings die Idylle trügt und einiges nicht so ist wie es scheint.
Gleich zu Beginn gibt es eine dramatische Szene, als Eleanor Zeugin wird, wie ihr Ehemann William bei einem Autounfall ums Leben kommt. Eleanor ist verunsichert, denn es passt so gar nicht zu Williams Charakter, dass er derart über die Landstrasse rast und dabei auch noch große Mengen Alkohol im Blut hat. Hinweise, dass William sie betrogen haben könnte, erschüttern ihr Bild von ihrem Ehemann. Hatte er noch weiteres vor ihr verborgen? Aber auch Eleanor selbst trägt seit vielen Jahren ein Geheimnis mit sich herum. Trost findet sie in der Arbeit in ihrer Bäckerei und wenig später in dem kurz nach ihr verwitweten Gutsbesitzer David Mallory. Auch der Wanderarbeiter Luca, der sich um den Garten ihres Cottages kümmert, wird zu einem wichtigen Begleiter.
Zwar flicht die Autorin in die Geschichte einige Ungereimtheiten ein und sät Zweifel an der Integrität einiger Charaktere, das wirkt aber insgesamt zu bemüht, um Nervenkitzel zu erzeugen. Eleanor als Hauptfigur handelt zu gleichmütig, auf auf Anfeindungen ihr gegenüber, ihre Emotionen wirken nicht glaubhaft, es kommt keine Atmosphäre auf.
Erst auf den letzten gibt es ein paar dramatische Entwicklungen, die Auflösung kann jedoch nicht wirklich überraschen, dazu fehlt dem Buch die Raffinesse, es ist zu vorhersehbar, wer hier zu den Bösen und we zu den Guten gehört. Das Buch ist flüssig zu lesen für meinen Geschmack aber zu seicht gehalten.