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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2018

Familie und andere Trostpreise

Familie und andere Trostpreise
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Sonny Anderson ist erst 21 Jahre, als er erfährt, dass er mehrere Millionen geerbt hat. Der junge Mann ist getrieben von Neurosen und Ängsten, welche seinen Alltag zum Teil etwas erschweren. Zusätzlich ...

Sonny Anderson ist erst 21 Jahre, als er erfährt, dass er mehrere Millionen geerbt hat. Der junge Mann ist getrieben von Neurosen und Ängsten, welche seinen Alltag zum Teil etwas erschweren. Zusätzlich zu seinem unerwarteten Vermögen erhält er fünf Briefe. Damit beginnt für Sonny die Suche nach seiner Herkunft und seiner Familie.

Martine McDonaghs Schreibstil ist sehr flüssig wodurch sich das Buch schnell lesen lässt und kurzweilig erscheint. Dennoch hat man das Gefühl, dass die Handlung zwar dahinplätschert aber häufig kaum etwas passiert. Dadurch kann die Autorin leider keinerlei Spannung aufbauen oder den Leser fesseln. Anfangs hatte ich große Freude an den zum Teil sehr humorvollen und überspitzen Darstellungen, im Laufe des Buches wirkten mir persönlich einige Szenen allerdings zu gewollt, konstruiert und unglaubwürdig, wodurch ich eher genervt von der Handlung war.

Besonders gut gefällt mir die Idee, dass das Buch als Brief von Sonny an seine Mutter gedacht ist. Leider ist die Umsetzung dieser Idee meiner Meinung nach nicht wirklich gut gelungen, da die vielen Dialoge davon ablenken.

Die einzelnen Protagonisten sind alle sehr speziell und etwas überspitzt dargestellt. Zu Beginn fand ich dies sehr gelungen und amüsant, hatte allerdings schnell genug davon. Mir persönlich wurde kein einziger der Charaktere sympathisch, wodurch ich leider bei Sonnys Suche nicht mitfiebern konnte.

„Familie und andere Trostpreise“ hat eine wirklich tolle Grundidee und die erste Hälfte des Buches beginnt äußerst vielversprechend und humorvoll. Allerdings kann dieser gelungene Start nicht durchgehend gehalten werden, was ich persönlich sehr Schade finde. Ich denke allerdings trotzdem, dass ich auch in Zukunft Bücher der Autorin lesen werde, da mir circa die Hälfte des Buches gut gefallen hat.

FAZIT:
„Familie und andere Trostpreise“ startet sehr vielversprechend und humorvoll. Im Laufe des Buches wird die Handlung allerdings immer unglaubwürdiger und hat mich beim Lesen zunehmen genervt. Zudem konnte ich für keinen der Protagonisten wirkliche Sympathie entwickeln. Die Grundidee ist wirklich gut und auch die ersten Kapitel konnten mich überzeugen, leider konnte mich die restliche Umsetzung nicht mehr mitreißen. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Naturnahes Kochen

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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Immer mehr Leute legen beim Kochen Wert darauf, dass ihre Gerichte gesund und die Zubereitungen unkompliziert sind. Zudem gewinnen Regionalität und Warenkunde immer mehr an Wert. Das vorliegende Buch vermittelt ...

Immer mehr Leute legen beim Kochen Wert darauf, dass ihre Gerichte gesund und die Zubereitungen unkompliziert sind. Zudem gewinnen Regionalität und Warenkunde immer mehr an Wert. Das vorliegende Buch vermittelt seinen Lesern ein fundiertes Wissen zur Warenkunde, es finden sich praktische Tipps zum Einkaufen und 24 Rezepte zum Nachkochen im Buch.

Der Autor Erwin Seitz ist selbst gelernter Koch und Gourmetkritiker. Er schafft es sein fundiertes Fachwissen geschickt und gut verständlich in das Buch einfließen zu lassen.

Das Buch beginnt mit einer Einleitung über die naturnahe Küche und anschließend wird auf die Warenkunde zu verschiedenen Produkten eingegangen, beispielsweise Obst, Milch, Fische, Honig… Immer wieder finden sich deutlich hervorgehoben Einkaufsmöglichkeiten für einzelne Produkte. Die Warenkunde ist äußerst informativ und ich konnte einiges Neues lernen. Der Autor geht in diesen Kapiteln unter anderem auf geschichtliche Entwicklungen, verschiedene Arten und Züchtungen und Ernährungstipps näher ein.

Die 24 Rezepte reichen von Fisch über Fleischgerichte über Gemüse, Müsli und Salate bis hin zu Nachspeisen. Für jeden Geschmack findet sich ein passendes Rezept. Bei den Rezepten finden sich zusätzlich anregende Fotos, die einem bereits beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und Lust aufs Nachkochen machen. Zunächst findet sich zum jeweiligen Rezept ein kurzer Text, der beispielsweise Tipps zum Kochen oder zur Geschichte der Produkte enthält. Anschließend sind die Zutaten sehr übersichtlich aufgeführt. Die Zubereitung ist kurz aber gut verständlich beschrieben, wodurch man die Gerichte einfach und unkompliziert nachkochen kann. Immer wieder finden sich grün hinterlegt Tipps zum Einkauf bestimmter Produkte.

„Naturnahes Kochen“ ist kein typisches Kochbuch, da es nicht nur Rezepte sondern auch viele Informationen enthält.

FAZIT:
„Naturnahes Kochen“ verbindet leckere Rezepte mit interessantem Wissen zum Thema Warenkunde. Für mich persönlich hätten allerdings etwas mehr Rezepte im Buch sein können. Mir persönlich gewinnt die Warenkunde etwas zu sehr dir Überhand. Aus diesem Grund vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 05.06.2018

Bülent Rambichler und die fliegende Sau

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Die Metzgereifachverkäuferin Kerstin wird Tod aufgefunden. Der deutsch-türkische Kommissar Bülent wird mit der Lösung des Falls betraut. Gemeinsam mit seiner Kollegin Kerstin deckt er sowohl eine Manipulation ...

Die Metzgereifachverkäuferin Kerstin wird Tod aufgefunden. Der deutsch-türkische Kommissar Bülent wird mit der Lösung des Falls betraut. Gemeinsam mit seiner Kollegin Kerstin deckt er sowohl eine Manipulation beim Presssack-Wettbewerb als auch amouröse Umtriebe des Pfarrers auf. Doch wer steckt hinter der Ermordung von Kerstin?

Anja Bogners Schreibstil ist flüssig, wodurch das Buch äußerst kurzweilig erscheint. Die Autorin versucht einen Kriminalfall mit humorvollen Szenen zu verbinden, was zu Beginn des Buches auch gut klappt. Im Laufe der Handlung werden die lustigen Szenen allerdings deutlich schwächer und für einen Krimi kann die Autorin leider nicht genug Spannung aufbauen. Das Buch enthält viele vielversprechende Szenen, die meiner Meinung nach deutlich mehr Potenzial gehabt hätten. Dennoch fühlte ich mich vom Buch gut unterhalten und konnte es schnell lesen.

Besonders gut gefällt mir, dass einiges im Buch in Dialekt geschrieben ist. Dies macht die Handlung und Protagonisten besonders authentisch. Wenn man ein Wort nicht versteht findet sich am Ende des Buches ein Glossar und auch in der Fußzeile finden sich Übersetzungen. Dadurch wird der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt.

Die einzelnen Protagonisten sind zum Teil sehr speziell und übertrieben dargestellt, wodurch sie etwas konstruiert wirken. Dennoch brachten sie mich immer wieder zum Schmunzeln oder ganz zum Lachen. Dies nahm allerdings im Laufe des Buches immer mehr ab, da die humorvollen Szenen im Laufe des Buches leider immer gewollter und dadurch sehr übertrieben und unrealistisch wirkten.

„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ ist der bisher erste Teil rund um den deutsch-türkischen Kommissar Bülent. Trotz einiger lustigen Szenen und guten Ideen kommt das Buch an andere Provinzkrimis (wie beispielsweise die Eberhofer-Reihe von Rita Falk) nicht heran. Ich bin dennoch gespannt, ob der Autorin in den nächsten Bänden eine bessere Umsetzung ihrer zum Teil sehr vielversprechenden Ideen gelingt.

FAZIT:
„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ beginnt sehr stark und humorvoll. Leider wirken die lustigen Szenen im Laufe des Buches sehr übertrieben und zu gewollt. Zudem findet sich trotz Kriminalfall kaum Spannung im Buch. Aus diesen Gründn kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Edelfa und der Teufel

EDELFA UND DER TEUFEL
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Piemont im 16. Jahrhundert: Während es einen Krieg zwischen dem Königshaus Valois und den Habsburgern gibt, belagern Franzosen das Land. In den Kriegswirren soll die adelige und wunderschöne Neapolitanerin ...

Piemont im 16. Jahrhundert: Während es einen Krieg zwischen dem Königshaus Valois und den Habsburgern gibt, belagern Franzosen das Land. In den Kriegswirren soll die adelige und wunderschöne Neapolitanerin Edelfa verheiratet werden. Auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann wird sie gefangen genommen und verkauft. Ähnlich ergeht es dem adeligen Lauro, der ebenfalls im Kriegsgeschehen mit sechs anderen Männern in Gefangenschaft gerät. Sowohl Edelfa als auch die Männer werden vom Grafen Emanuele und seiner Mutter gekauft. Doch diese verstricken sich schon bald in teuflische Machenschaften…

Caroline Sesta achtet in ihrem Roman auf eine für die damalige Zeit passende Ausdrucksweise. Dieser Schreibstil macht die Handlung einerseits sehr authentisch und glaubwürdig, aber andererseits ist es anfangs schwer ihm zu folgen und in die Handlung zu kommen. Nachdem ich mich mit dem ungewöhnlichen Schreibstil zurechtgefunden habe, konnte ich der Handlung ohne Probleme bis zum Ende folgen. Die Autorin hat es geschafft ein wirklich märchenhaftes und mitreißendes Buch zu schreiben, das allerdings einige Längen aufweist. Viele Szenen waren meiner Meinung nach zu ausführlich beschrieben und zogen sich dadurch in die Länge. Dies war sehr schade, da dadurch auch die Magie des Buches etwas verloren ging. Andere Szenen hingegen konnten mich komplett begeistern und mitreißen. Diese haben sich so gefesselt, dass ich das Buch während dieser Szenen kaum weglegen konnte. Schade, dass nicht das gesamte Buch so mitreißend ist.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und vielschichtig. Ihre zum Teil der damaligen Zeit angepasste Ausdrucksweise macht die Charaktere wirklich authentisch. Besonders gut gefielen mir die Fantasieelemente, wie beispielsweise der Teufel. Diese verleihen dem Buch etwas Magisches und Märchenhaftes.

„Edelfa und der Teufel- wie alles begann“ ist mein erstes Buch von Caroline Sesta. Einzelne Szenen und die Grundidee konnten mich komplett überzeugen. Leider war mir die Handlung aber häufig zu langatmig. Obwohl mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, bin ich gespannt auf den Nachfolger. Ich werde den nächsten Band lesen, da ich erfahren möchte, was aus der äußerst sympathischen und mutigen Edelfa wird.

FAZIT:
„Edelfa und der Teufel- wie alles begann“ konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Die Grundidee ist wirklich gelungen und auch die Protagonisten sind authentisch und zum Teil sehr liebenswert. Mir persönlich Waren viele Szenen deutlich zu ausführlich beschrieben, wodurch sich die Handlung etwas in die Länge zog und die Spannung immer wieder verloren ging. Zudem hatte ich anfangs Probleme mit dem Schreibstil. Aus diesem Grund vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Nach dem Winter

Nach dem Winter
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Claudio lebt seit dem Verlust seiner ersten großen Liebe in New York und arbeitet dort als Lektor. Cecilia ist Studentin, lebt in Paris und hat großes Interesse an Friedhöfen. Beide sind in Beziehungen ...

Claudio lebt seit dem Verlust seiner ersten großen Liebe in New York und arbeitet dort als Lektor. Cecilia ist Studentin, lebt in Paris und hat großes Interesse an Friedhöfen. Beide sind in Beziehungen als sie sich kennen lernen. Dennoch verlieben sie sich ineinander und halten trotz der großen Distanz regelmäßig Kontakt. Doch als Cecilia nach New York reist um Claudio zu besuchen entwickelt sich die Beziehung der beiden anders als erwartet.

Guadalupe Nettels Schreibstil ist nüchtern und flüssig, wodurch das Buch zumindest teilweise sehr kurzweilig erscheint. Einige Kapitel sind wirklich gelungen und ich hatte richtig Freude beim Lesen. Andere hingegen haben mich eher gelangweilt und sich in die Länge gezogen. Vor allem der komplette erste Teil des Buches war für mich persönlich ziemlich langatmig. Im Laufe des Buches nahm die Geschichte an Fahrt auf und wurde zum Schluss deutlich besser und lesenswert. Schade, dass dies nicht von Anfang an so ist. Trotz der Ich- Perspektiven konnte die Autorin aus meiner Sicht keine Emotionen oder Gefühle authentisch transportieren. Dies liegt allerdings vermutlich an ihrem nüchternen Schreibstil.

Besonders gelungen finde ich, dass sich immer Kapitel rund um Claudio und Cecilia abwechseln. Dadurch können Wiederholungen vermieden werden und als Leser erfährt man zum Leben beider Protagonisten mehr. Dies macht die Handlung authentisch. Anfangs laufen die beiden Handlungsstränge neben einander, aber die Autorin kann diese geschickt verbinden.

Die einzelnen Protagonisten sind alle sehr eigen. Cecilias Charakter fand ich von Anfang an sehr interessant und ich musste mit ihr häufig mitleiden. Schön dargestellt fand ich die Entwicklung, die Cecilia im Laufe des Buches durchmacht. Mit Haydee konnte ich zu Beginn nichts anfangen, allerdings wurde sie mir im Laufe des Buches immer sympathischer. Für Claudio und seine Art hingegen empfand ich das gesamte Buch über Antipathie. Diese wurde in einzelnen Szenen sogar immer mehr verstärkt, wodurch ich von Claudios Charakter schnell genervt war.

„Nach dem Winter“ war mein erstes Buch von Guadalupe Nettel. Die Grundidee der beiden Protagonisten, die sich nach Liebe und Nähe sehnen aber dennoch Probleme haben diese zuzulassen, finde ich wirklich gut. Allerding ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht komplett gelungen, aber das Buch weist viele gute Ansätze auf.

FAZIT:
„Nach dem Winter“ konnte mich persönlich emotional nicht erreichen. Zudem war ich von Claudios unsympathischen Charakter zunehmend genervt. Die Idee hinter der Geschichte ist wirklich gut, aber die Umsetzung war leider nicht das, was ich mir erhofft habe. Daher vergebe ich 3 Sterne!