Cover-Bild Real Life Sucks. Außer uns sind alle bescheuert
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783733504380
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Gaby Dunn, Allison Raskin

Real Life Sucks. Außer uns sind alle bescheuert

Nadine Mannchen (Übersetzer)

Liebe beste Freundin,
ich weiß jetzt schon, dass ich alle außer dir hassen werde.
Hochachtungsvoll,
Ava Helmer

Wir sind noch immer im selben Zimmer, du Freak.
Hör auf, zu heulen.
G

Ava und Gen sind beste Freundinnen und so verschieden wie Tag und Nacht. Als sie an entgegengesetzten Enden des Landes anfangen zu studieren, trennen sie plötzlich tausende von Meilen. Über Kurznachrichten und Mails halten sie sich gegenseitig auf dem Laufenden: erste Liebe, wilde Partys, jede Menge social Awkwardness und ein überraschendes Coming-out ... Beide Freundinnen fangen ein neues Leben an, jede kämpft mit ihren eigenen Dämonen. Kann eine Freundschaft das überstehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

Ich hatte einige sehr lustige Lesestunden mit diesem Buch

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Inhalt:

Ava und Gen teilen, seit sie denken können, ihren Alltag, ihre Sorgen und Probleme miteinander.
Sie gehen zunächst immer den gleichen Weg, sind die unzertrennlichen Freundinnen, die sich gegenseitig ...


Inhalt:

Ava und Gen teilen, seit sie denken können, ihren Alltag, ihre Sorgen und Probleme miteinander.
Sie gehen zunächst immer den gleichen Weg, sind die unzertrennlichen Freundinnen, die sich gegenseitig Halt und Sicherheit offeriern. Als Ava einen Studienplatz in Südkalifornien und Gen eine Zusage am College in Boston erhält, trennen sich die Wege der beiden besten Freundinnen. Doch im digitalen Zeitalter ist räumliche Distanz kein Trennungsgrund. Über Whatsapp und E-mails tauschen sich beide so oft es geht miteinander aus.

Gen gelingt es sehr schnell in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Sie ist smart und aufmerksam, aber gelegentlich auch impulsiv. Bald schon landet sie mit einem gewagten Artikel einen Volltreffer. Währenddessen fällt es Ava schwer ihre Phobien und Ängste abzulegen und erste Kontakte zu knüpfen. Sie sehnt sich nach einer Bezugsperson vor Ort, auch hätte sie gerne einen festen Freund. Der Beitritt in eine Studentenverbindung könnte eine Lösung sein. Doch welche Verbindung würde jemanden, der so introvertiert, ein wenig schräg und zugleich einfach anders ist, aufnehmen?



Schreibstil:

Als ich „Real life sucks – Außer uns sind alle bescheuert“ in den Händen hielt, war ich, dass muss ich zugeben, skeptisch. Nach den ersten Seiten des Buches fragte ich mich, ob ich mit den Protagonisten Ava und Gen sowie dem Schreibstil warm werden könnte.

Ava und Gen sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Während Gen sehr schnell Kontakte knüpft, sagt, was sie denkt und dabei auch oft nicht jugendfreie Kommentare in den Raum wirft, sich mehr sexuelle Offenheit in ihrem Umfeld wünscht und auch dem Drogenkonsum, wie allem anderen in ihrem Leben sehr offenherzig gegenübersteht, macht sich Ava Gedanken um ihr Umfeld, über ihr Verhalten und das Wohlergehen ihrer besten Freundin. Zwar wirkte Ava auf den ersten Blick vernünftiger, doch bald schon stellt sich heraus, dass sie mit starken psychischen Problemen zu kämpfen hat. Gerade diese Widersprüchlichkeit verhilft jedoch sowohl Gen als auch Ava dabei, mit den Schwierigkeiten des Alltags klarzukommen. Sie gleichen sich gegenseitig aus.

Über die Seiten des Buches hinweg begann ich die beiden Protagonistinnen ins Herz zu schließen und den Schreibstil zu mögen. Bald schon gelang es mir, mich in das Leben der beiden Freundinnen einzufinden. Ava versucht in Südkalifornien Kontakte zu knüpfen, was ihr sehr schwer fällt. So schließt sie sich einer Studentenverbindung an, obwohl sie die Regeln und Vorschriften dieser Gemeinschaft eher abschrecken. Sie lernt einen Jungen kennen und muss sich mit den Wirren der ersten Liebe, deren Höhen und Tiefen auseinandersetzen und schreibt ihr erstes Drehbuch, dessen Umsetzung ebenfalls für einige sehr skurrile und nicht immer einfache Momente sorgt. Nebenher muss sie sich mit ihrer Therapeutin, die eher selbst eine Therapeuten aufsuchen sollte, als Patienten in den Wahnsinn zu treiben, auseinandersetzen.
Gen entdeckt ihre Liebe fürs weibliche Geschlecht, schwebt auf einer Erfolgswolke, nachdem ihr erster Artikel – ein Zufallstreffer – bei den Studienkollegen sofort einschlägt und muss sich Gedanken darum machen, wie sie ihre Liebschaften voneinander fernhält, die leider nicht alle so offenherzig durchs Leben gehen wie sie. Auch hat sie schnell einen ersten Erzfeind gefunden, gegen den sie voller Freude einen Kleinkrieg anzettelt.

Allison Raskin und Gaby Dunn, überzeugen in ihrem Buch mit einem sehr humorvollen und pointierten Schreibstil. Dadurch, dass die Geschichte in E-mails und WhatsApp-Nachrichten geschrieben wurde, fliegen die Seiten beim Lesen nur so dahin. Die beiden Protagonisten haben es im Leben nicht immer einfach und dennoch liest sich ihr Austausch nicht schwermütig. Stattdessen verarbeiten sie ihre Erlebnisse mit einer ordentlichen Portion Zynismus. Nicht selten musste ich laut lachen, immer hatte ich ein Grinsen auf den Lippen.



Fazit:

Real Life Sucks – Außer uns sind alle bescheuert überzeugt mit zwei Protagonistinnen, so komplementär angelegt wie Ying und Yang, zynischem Humor und einem schönen Spannungsbogen. Das Leben ist nicht immer einfach, das wissen Ava und Gen nur zu genau. Beide Mädchen haben eine sehr unterschiedliche Lebensauffassung. Dadurch gelingt es ihnen nur umso besser, sich gegenseitig Trost zu spenden und Ratschläge zu erteilen. Stilistisch betrachtet, liegt die besondere Stärke dieses via E-Mail und WhatsApp dargebotenen Gedankenkonvoluts in den humorvollen Pointen und dem sehr persönlichen und dabei geistreichen Einblick in das chaotische Alltagsleben zweier Freundinnen.

Dieses Buch hat mich durchgehend unterhalten. Nicht selten musste ich laut lachen, in den Leseminuten dazwischen hatte ich stets ein Grinsen im Gesicht.
Ein Buch, das ich einfach nur weiterempfehlen kann.



Buchzitate:

Ich kenne niemanden, bei dem so viele Schrauben locker sind wie bei dir. Das ist KEINE Beleidigung. Wenn überhaupt, ist es ein Beweis für deine extreme Belastbarkeit, dass du so durchgeknallt bist und trotzdem so herrlich funktionierst.

Dein Geist ist ein kostbares Gefäß, in dem die allerwertvollsten Gedanken und Gefühle aufbewahrt sind. Du musst ihn um jeden Preis schützen! Mit deinem Körper kannst du machen, was du willst.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein echter Glücksgriff

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Ich habe hinter Real Life Sucks einen lockeren und leichten Mädchenroman vermutet, hatte sogar etwas Angst, dass er vielleicht zu trivial werden könnte. Es ist ein Chat Roman. Zwei beste Freundinnen gehen ...

Ich habe hinter Real Life Sucks einen lockeren und leichten Mädchenroman vermutet, hatte sogar etwas Angst, dass er vielleicht zu trivial werden könnte. Es ist ein Chat Roman. Zwei beste Freundinnen gehen auf Colleges, die an unterschiedlichen Enden Amerikas liegen. Die eher zurückhaltende Ava kann mit dem Umstand nicht sehr gut umgehen. Anders als die selbstbewusste Gen. Nach und nach stellt sich aber so viel mehr heraus: Avas Reaktion mag zwar übertrieben erscheinen, allerdings leidet sie an Angststörungen, was ihr Verhalten nicht besser erklären könnte. Im Zuge der Handlung versucht sie damit umzugehen und wächst mit ihren Aufgaben. Gen mag zwar auf den ersten Blick sehr unabhängig erscheinen, doch recht schnell erfahren wir auch von ihr, dass sie etwas beschäftigt: Ihre Sexualität. So wurde aus einem Buch, das ich erst als sehr trivial vermutet habe, eine unglaublich tiefe Geschichte, die nicht nur thematisch toll ist sondern auch mit viel Humor erzählt wird.

Ich habe es geliebt, die Wandlung der beiden Mädchen mitzuerleben, ihr Wachen an sich selbst und überhaupt die Probleme, die sie auch bezüglich iher Freundschaft bewältigen müssen zu verfolgen. Allison Raskin und Gaby Dunn haben hier ein unglaublich kluges Buch geschrieben und man kauft es ihnen von vorne bis hinten voll und ganz ab. Real Life Sucks mag zwar äußerlich nicht so erscheinen, es steckt jedoch voller feministischer Gedanken und diversen Themen und ich bin der Meinung, dieses Buch ist völlig zu unrecht völlig underrated.

Veröffentlicht am 26.09.2018

was gutes für zwischendurch

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Schon einmal habe ich ein Buch in diesem Stil gelesen, was mir aber nicht so gut gefallen hat, da es dort nur Briefe waren. Hier wechselten sich Emails mit Kurznachrichten ab, was ich recht erfrischend ...

Schon einmal habe ich ein Buch in diesem Stil gelesen, was mir aber nicht so gut gefallen hat, da es dort nur Briefe waren. Hier wechselten sich Emails mit Kurznachrichten ab, was ich recht erfrischend fand. Natürlich fehlt dem ganzen ein bisschen der Tiefgang. Man erfährt nicht ganz so viel über die beiden Charaktere. Nur das, was sie in den Nachrichten von ihren Gefühlen, der Vergangenheit oder der Gegenwart preisgeben.

Das Buch war schnell durchzulesen und ist wohl was gutes für Zwischendurch. Was mich etwas gestört hat, war, dass keine Daten dabei waren. Nur hin und wieder Uhrzeiten und gerade zum Schluss weiß man nicht genau wie viel Zeit vergangen ist und ist ein bisschen verwirrt. Aber alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und man kann es ganz gut zwischendurch weglesen. Vielleicht auch, wenn man gerade eine Leseflaute hat, da es einfach so vor sich hinplätschert.