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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2018

Hinterlässt einen bleibenden Eindruck

Der Duft des Lebens
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Clara Maria Bagus Buch “Der Duft des Lebens” ist ein kleiner Schatz. Ein zartes Blumencover und ein ansprechender Titel machen neugierig. Auch darauf, warum es gerade im Ullstein leben erschienen ist?
Die ...

Clara Maria Bagus Buch “Der Duft des Lebens” ist ein kleiner Schatz. Ein zartes Blumencover und ein ansprechender Titel machen neugierig. Auch darauf, warum es gerade im Ullstein leben erschienen ist?
Die Geschichte ist eigentlich gruselig, wäre sie nicht so schön und poetisch geschrieben: Aviv verliert seine Mutter bei seiner Geburt - sie kann ihm gerade noch eine Nachricht hinterlassen. Selma, die Hebamme, nimmt den Kleinen bei sich auf und erfreut sich jeden Tag an ihm. In Güte und Weisheit wächst er heran und wird Glasbläser. Als er eines Tages gebeten wird, für den Arzt Kaminski spezielle Glasfläschchen zu fertigen, nimmt eine Tragödie ihren Lauf…
Clara Maria Bagus erzählt einen Krimi, Mord und Grausamkeiten kommen nicht zu kurz und ich finde, in den Grundzügen erinnert das Buch sogar an “Das Parfüm” von Patrick Süskind. Aber die Absicht dahinter ist sicher eine ganz andere. Der Verlag hat die Veröffentlichung unter dem “leben”-Label gut gewählt. Clara Maria Bagus appelliert an die Menschlichkeit, mahnt sehr sanft vor dem Verfall der Tugenden und erinnert den Leser stets daran, das der Mensch, egal unter welchen (unsäglichen) Umständen er auch lebt, vieles selbst in der Hand hat. In Zeiten wie diesen, wo Anstand leider fast ein Fremdwort geworden ist, tut es gut, dieses Buch zu lesen. Man meint geradezu, die Güte und Wärme des Buches zu spüren (wenn man sich darauf einlassen mag). Es sind so viele kluge Sätze darin, und doch wird es nicht pathetisch oder kitschig. Eine spannende Geschichte, die Weisheit vermittelt und bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Sehr berührend und absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 14.07.2018

Lebensklug und einfach schön

Helle Tage, helle Nächte
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Ein minimalistischer Einband – klar und sehr ansprechend – ein schöner Titel, der alle Möglichkeiten offen lässt, und ein Klappentext, der neugierig macht!
Hiltrud Baiers Buch „Helle Tage – helle Nächte“ ...

Ein minimalistischer Einband – klar und sehr ansprechend – ein schöner Titel, der alle Möglichkeiten offen lässt, und ein Klappentext, der neugierig macht!
Hiltrud Baiers Buch „Helle Tage – helle Nächte“ erzählt über einen langen Lebensabschnitt hin die Geschichte zweier Schwestern, den Zwillingen Anna und Marie, die – äußerlich so ähnlich und innerlich doch so verschieden – beide ihr Herz jede auf ihre Weise an einen starken Mann verlieren, einen Lappländer, der mit den Rentieren und seiner Heimat mehr verbunden ist, als mit den Frauen in seinem Leben. Marie stirbt jung bei einem Autounfall, ihr Mann kann ihren Tod nicht verwinden und scheidet aus dem Leben. Anna kümmert sich rührend um deren Tochter Frederike – trägt aber eine schwere Schuld und ein Versprechen mit sich, um dessen Klärung sie sich nach einer Krebsdiagnose umgehend und schweren Herzens bemühen muss.
Hiltrud Baier schreibt sehr liebevoll (aber nicht kitschig), kann sehr gut, locker und detailreich erzählen und beschreibt ihre Protagonisten so lebendig, das man sie vor sich sieht. Mit Hingabe schildert sie Menschen, Situationen und Landschaften – sehr bildreich und sehr einfühlsam. Dass man aus Liebe auch falsche Entscheidungen treffen kann, man Freunde vor den Kopf stößt und das es manchmal Jahre dauert, bis man zur Wahrheit findet, dass müssen die Frauen in der Familie erst erkennen und akzeptieren. Am Ende ist es die Liebe, die alles verzeiht… Ein wunderschöner Frauenroman, einfühlsam und malerisch, verwoben mit der einsamen, kargen Landschaft Lapplands, stets spannend, erfüllt mit Lebensweisheit und zarter Romantik, einfach herrlich zum Schmökern für lange Sommerabende! Ein Buch, das man nicht gerne aus der Hand legt und das am Ende auch ein bisschen zu Tränen rührt!

Veröffentlicht am 18.06.2018

LIEBENSWERT!

Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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“Das Hotel der verzauberten Träume” - ein Titel, er Erwartungen weckt! Ein Cover, das das verwunschene Häuschen zeigt, zwei Kinder mit einem geheimnisvollen Schlüssel, und einen Sternenhimmel mit Traumfänger, ...

“Das Hotel der verzauberten Träume” - ein Titel, er Erwartungen weckt! Ein Cover, das das verwunschene Häuschen zeigt, zwei Kinder mit einem geheimnisvollen Schlüssel, und einen Sternenhimmel mit Traumfänger, an dem man das Morgenrot erahnen kann. Sehr malerisch und liebevoll gezeichnet!
Und auch Gina Mayer’s Geschichte von Fräulein Apfels Geheimnis lässt nichts zu wünschen übrig! Sie ist kindgerecht spannend, dabei absolut realistisch und wechselt sehr angenehm von Gänsehaut zu Erleichterung! Joelle und Lancelot, die Geschwister der Familie Fröhlich, stranden ungewollt in der Pension von Fräulein Apfel. Von Dackel Dornröschen und Gans Agathe sind die beiden begeistert und schließen auch schnell Freundschaft mit Benny, der mit seinem Vater im Wohnmobil unterwegs ist. Und dann entdecken die beiden, das in der Pension etwas nicht mit rechten Dingen zugeht…
Ein ganz zauberhaftes, liebenswertes Kinderbuch, fröhlich, spannend und abwechslungsreich, mit vielen Überraschungen und ein kleines bisschen Gänsehaut. Wunderschön geschrieben (man könnte auch sagen “total süß”) und absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 06.06.2018

Unglaublich witzig!

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Ein Wolperdinger auf dem Cover – ein witziger Titel – und ein bisserl Bavaria weiß-blau: so zieht man die Blicke von interessierten Land- und Lokal-Krimi-Lesern auf sich!
Wer nun meint, er sei schon mit ...

Ein Wolperdinger auf dem Cover – ein witziger Titel – und ein bisserl Bavaria weiß-blau: so zieht man die Blicke von interessierten Land- und Lokal-Krimi-Lesern auf sich!
Wer nun meint, er sei schon mit allen Provinz-Ermittlern vertraut, der kennt Bülent Rambichler noch nicht! Dieser Kriminaler ist einer der besonderen Sorte und durchlebt mit seiner jungen, schönen und selbstbewussten Mitarbeiterin Astrid einen ganz speziellen Fall. Bülent, halb türkisch-stämmig mit narzistischer Ader, bevorzugt die Ruhe in seinem temperierten Büro in der fränkischen Metropole Nürnberg. Anstrengende Einsätze sind absolut nicht sein Fall. Im Gegensatz zu der hochmotivierten Astrid, die endlich einmal einen richtigen Mord aufklären will. Und durch eine kleine Intrige landen die beiden blitzschnell in Bülents Heimatsdorf – dort wurde die Tochter eines Metzgers brutal ermordet…
Anja Bogner ist eine erstklassige Erzählerin! Sie schreibt so unglaublich witzig, dabei aber auch ordentlich derb und direkt, dass man aus dem Lachen und/oder Grinsen gar nicht herauskommt. Ihre Protagonisten entstehen vor dem geistigen Auge, man sieht sie buchstäblich vor sich! Dabei verliert sie aber nie den Fall aus den Augen, der tatsächlich auch sehr stichhaltig und schlüssig gelöst wird. Viel Lokalkolorit, besondere Charaktere (die man trotz der Menge der Menschen prima auseinanderhalten kann), sprachliche Eigenheiten, ein bisserl grob und wüst, dazu auch reichlich Gefühle – das macht diesen Krimi absolut liebens- und lesenswert! Wirklich prima gemacht, witzig und fesselnd, da ist man jetzt schon gespannt auf den nächsten Fall!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Unschlagbar: echt Kluftinger!

Kluftinger
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Mit Spannung erwartet - und nun ist der da: der neue "Kluftinger"! Das Cover reiht sich gelungen in die Vorgänger ein und ist natürlich unverkennbar. Und der Einbandtext verrät dem entsetzten Leser, dass ...

Mit Spannung erwartet - und nun ist der da: der neue "Kluftinger"! Das Cover reiht sich gelungen in die Vorgänger ein und ist natürlich unverkennbar. Und der Einbandtext verrät dem entsetzten Leser, dass Kluftiger in Lebensgefahr ist!
Den beiden Autoren ist diesmal wieder ein spannender Krimi gelungen, der zusätzlich mit ungewöhnlichen Passagen und ganz besonders viel Witz und Humor besticht! Während Kluftinger im trüben, düsteren Monat November mit diversen bedrohlichen Attacken fertig werden muss, schweifen die beiden in Kluftingers Vergangenheit und nehmen den Leser mit seine Teenager-Zeit, die Anfangszeit bei der Polizei und seinem folgenden Werdegang - und lüften wahrlich so manches Geheimnis! Gut gemacht, treffend plaziert und gekonnt erzählt - manchmal hat man fast das Gefühl, man liest einen Roman!
Mir hat der 10. Kluftiger wirklich wieder besonders gut gefallen, einfach fantastisch, was den beiden Autoren so alles eingefallen ist! Ich habe mich zum Beispiel auf Seite 227 gekringelt vor Lachen, als ich die Namen der neuen Bewerber las, spitze! Der "brave" Kluftinger ist also gar kein so unbeschriebenes Blatt, wie man immer meinte. Das Buch ist so kurzweilig und vielfältig (Klufti ist jetzt ja auch schon leidenschaftlicher Opa), dass man aus dem Staunen gar nicht rauskommt! Es passiert viel, und auch wenn man das Gefühl hat, dass die Ermittlungsarbeit diesmal in "neuen Räumlichkeiten" etwas zu kurz kommt: am Ende darf man aufatmen. Hier lernt man den Klufti auch von einer ganz neuen, gefühlvollen Seite kennen! Applaus, Applaus! Ein super Krimi mit Spaß und Spannung, wirklich gelungen!!