Platzhalter für Profilbild

Venatrix

Lesejury Star
offline

Venatrix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Venatrix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2018

Hört die Signale (der inneren Uhr)!

When
0

Autor Daniel H. Pink leitet uns in diesem Buch an, unserer inneren Uhr mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Als Produkt langer Evolution reagiert unser Körper auf Licht und Dunkel. Wir erwachen bei morgendlicher ...

Autor Daniel H. Pink leitet uns in diesem Buch an, unserer inneren Uhr mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Als Produkt langer Evolution reagiert unser Körper auf Licht und Dunkel. Wir erwachen bei morgendlicher Helligkeit und, wenn wir zu wenig davon erhalten wie im Winter, bleibt der Spiegel des Schlafhormons Melatonin hoch, und Müdigkeit ist die Folge. Aufgrund der technischen Entwicklungen wie elektrisches Licht ist unser Körper manchmal aus dem Gleichgewicht. Um diese Balance wiederherzustellen, hat der Autor jede Menge Tipps.
Der Ausspruch „jeder tickt anders“ ist hier fast wörtlich zu nehmen. Die innere Uhr jedes Menschen ist ein wenig anders eingestellt. Am Bekanntesten ist die grobe Untergliederung nach „Lerchen“ und „Eulen“. Während die Lerchen (zu denen ich mich auch zähle) schon früh am Morgen topfit sind und die Welt aus ihren Angeln heben könnten, laufen die Eulen erst spät abends zu ihrer Hochform auf. Leider ist es nicht immer möglich darauf Rücksicht zu nehmen. Doch wenn man seine eigenen Präferenzen kennt, lässt sich die eine oder andere Sitzung bestimmt zum „richtigen“ Zeitpunkt ansetzen.

Außerdem geht der Autor auf die unterschiedlichen Schlafbedürfnisse der Menschen ein. Kleine Kinder bis hin zur Volksschule tendieren eher zu den Lerchen. Dann, mit Einsetzen der Pubertät mutieren häufig auch die Frühaufsteher zu Nachteulen und damit zu Langschläfern. Dies führt regelmäßig zu Diskussionen ums Aufstehen und den Schulbeginn. In den USA hat man mit autonomen Beginnzeiten in einzelnen Schulen gute Erfahrung gemacht. Die Unterstufe (also bis 14 Jahre) beginnt zwischen 8:00 und 8:30, die Oberstufe erst eine Stunde später. Das wird auch in Europa diskutiert, doch das würde eine große Änderung in den Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmitteln bedürfen. Daher ist man hier eher ablehnend.

Der Autor bricht eine Lanze für den Mittagsschlaf. Eine halbe genüge, dann können die Menschen wieder gut gelaunt und voller Energie die Herausforderungen des Nachmittags meistern.
Des Weiteren gibt er Tipps, wie man in unserer schnelllebigen Zeit durch wohl kalkulierte Pausen und Entspannungstechniken der eigenen inneren Uhr wieder mehr Gehör schenken kann.

Durch den verständlichen Schreibstil ist das Buch für alle geeignet, die sich und ihrem Körper Gutes tun wollen. Pinks Empfehlungen sind praxistauglich und ferne jeder „Guru“-Mentalität. Mit vielen Beispielen erklärt er, wie die unterschiedlichen inneren Uhren ticken. Wer auf sie und sich hört, kann einer entspannten Zukunft entgegen gehen.

Fazit:

Ein gut strukturiertes Buch über ein spannendes Thema, das ich gerne empfehle. 5 Sterne

Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein gelungenes Buch

Gebrauchsanweisung fürs Gärtnern
0

Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern ...

Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern und durchaus humorvoll, welche Blüten die heimische Gartenlust treiben kann. Wer einen pflegeleichten Garten haben möchte, sollt sich vom englischen Rasentraum verabschieden. Denn, man höre und staune, ein schöner, saftig grüner Rasen macht eine Heidenarbeit.
Sie räumt auch mit einigen überlieferten Gartenweisheiten auf. Rosen und Lavendel, die immer wieder gerne nebeneinander gesetzt werden, passen eigentlich gar nicht zusammen. Wieso? Lavendel liebt trockene, magere oft steinige Erde während Rosen gerne in guter Erde gedeihen.

Zum Leidwesen der Autorin machen sich die wenigsten (Neo)Gartenbesitzer Gedanken über ihren Garten. Schön muss er sein und wenig Arbeit soll er machen. Häufig ein Widerspruch. Eein Garten muss geplant sein!
Ein besonderes Augenmerk legt die passionierte Gärtnerin auf den Vorgarten, der hierzulande ein wirklich stiefmütterliches Dasein führt. Mit einigen Tipps wird der Vorgarten zu einem ansprechenden Entrée.

Gabriella Pape bricht außerdem eine Lanze für die Stauden, die sie für eine unterschätzte Spezies hält.

Nach der Lektüre dieser Gebrauchsanweisung sehe ich auch unseren Garten ein wenig mit anderen Augen. Da ließe sich doch einiges umgestalten. Ein Projekt für den Herbst und lange Winterabende.

Fazit:

Ein gelungenes Buch für Gärtner und solche, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Das Leben ist eine Baustelle

(G)LEICHENFEIER
0

(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter ...

(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter zu Tode. Niklas Felder, Chef der Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug wird verdächtigt, den Arbeiter gestoßen zu haben. Anja Felder bittet Marco Martin Recherchen aufzunehmen. Obwohl dieser Auftrag seiner üblichen Klientel widerspricht, beginnt der Detektiv mit seinen Nachforschungen, denn Anja ist seine Schwester, mit der er vor längerer Zeit jeglichen Kontakt abgebrochen hat.
Gleichzeitig plagen Marco Martin noch andere Sorgen: Erstens sein Gesundheitszustand. Wegen seiner Vorliebe für gutes Essen und Trinken ziemlich übergewichtig, aber dafür kurzatmig, wird er von seinem Hausarzt auf Diät und Bewegung gesetzt. Zweitens: Martin hat sein Auto an einen jungen Mann verkauft, der blöderweise mit Falschgeld und einem ungedeckten Scheck bezahlt hat.
Noch während Martin mit seinen Vorermittlungen beschäftigt ist, werden weitere Männer aus der Baubranche brutal ermordet.
Da diese aus dem ehemaligen Jugoslawien kommen, ermittelt das zuständige Polizei-Team eher lauwarm. Man hält die Todesfälle für das Ergebnis bandeninterner Machtkämpfe. Doch nicht nur unter den ehemaligen Gastarbeitern gibt es Intrigen. Auch auf der Polizeiinspektion herrscht dicke Luft zwischen Gruppeninspektor Krasberger und seinem Vorgesetzten Grasmugg.

Wird Marco Martin die Unschuld seines Schwagers beweisen können?

Meine Meinung:

Christian Klinger hat mit Marco Martin einen Ermittler geschaffen, der zwiespältige Gefühle in mir auslöst. Einerseits muss ich über seine körperlich nicht berauschende Konstitution schmunzeln, andererseits ist mir sein schnöselige Gehabe ein wenig zuwider. Wieso schnöselig? Es scheint, dass Marco Martin sich für etwas Besseres hält, sich daher lieber in feinen Zwirn (hier eher feines Leinen) hüllt und sich eher mit der leicht snobistischen High-Society aus Döbling beschäftigen möchte. Zu seinem Leidwesen ist der aktuelle Fall genau das Gegenteil: Ehemalige Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien, miefige und ärmliche Wohnungen, Sicherheitsschuhe und Blauzeug sowie Dreck und Unrat wohin man schaut.
Marco stolpert eher in seinen Fällen herum, als klassische Spurensuche zu betreiben. Dazu passt dann der Vorfall im Bad sehr gut, als er ein Kind vor dem Ertrinken retten will und ihm dabei ein Bein bricht.

Gut gefällt mir, dass die Wiener Schauplätze so richtig originalgetreu beschrieben sind. Seien es die Tschocherln in der Favoritner Quellenstraße oder die alten Winzerhäuser, die nach und nach der Baulobby und deren Spitzhacken zum Opfer fallen. Wobei wir wieder beim Thema wären: Das ganze Leben ist eine Baustelle.

Herrlich wieder die Dialoge im breiten Wiener Dialekt und die Schilderung der Charaktere. Besonders amüsiert habe ich mich über Dr. Lichtenfels, seines Zeichens (Winkel)Advokat, der überall dort zu finden ist, wo Beziehungen und juristische Winkelzüge gefragt sind.

„Martin wurde bewusst, dass er eben ein juristische Privatissimum erhalten hatte, und zwar in jenem Fach, das auf keiner Uni gelehrt wurde, denn die Vorlesung ‚Wie lege ich täglich die Welt aufs Kreuz?‘ hatte noch keinen Eingang in den akademischen Lehrplan gefunden.“ (S.331)

Wieder hervorragend gelungen ist das Cover. Wie schon der Vorgänger „Winzertod“ (und auch Nachfolger „Bühnentod“ und „Blutschuld) ganz in weiß gehalten, bietet es dadurch einen perfekten Wiedererkennungswert. Der typische Arbeitshandschuh lässt gleich auf einen blutigen Inhalt schließen.

Die Dissonanzen zwischen dem Arbeiterbezirk Favoriten und dem Nobel-Bezirk Döbling sind perfekt herausgearbeitet, auch wenn sich der Autor vieler Klischees bedient. Immerhin, die kommen ja nicht aus heiterem Himmel.


Fazit:

Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt. Wer gerne Krimis mit buntem Lokalkolorit und Wiener Dialekt lesen möchte, ist in dieser Reihe gut aufgehoben. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Von Strahelnsuchern und Strahlenflüchtern ..

Die geheime Kraft aus der Erde
0

Dr. Hans Gasperl, seines Zeichens praktischer Arzt in Eben im Pongau (Salzburg) hat wieder ein recht interessantes Buch geschrieben.
Diesmal beschäftigt er sich mit „der geheimen Kraft aus der Erde“. ...

Dr. Hans Gasperl, seines Zeichens praktischer Arzt in Eben im Pongau (Salzburg) hat wieder ein recht interessantes Buch geschrieben.
Diesmal beschäftigt er sich mit „der geheimen Kraft aus der Erde“. Nun, so geheim ist die Radiästhesie ja nicht. Denn seit Jahrhunderten beobachten Menschen Tiere und Pflanzen. Je nach deren verhalten, teilen sich die einen in „Strahlensucher“ oder „Strahlenflüchter“. Der Lieblingsplatz der Hauskatze wird vermutlich immer eine Störzone sein und sollte von empfindlichen Menschen gemieden werden. Dort, wo sich Hunde gemütlich niederlassen, ist auch der richtige Wohlfühlplatz für den Hundebesitzer.

Einbildung? Na, dann probieren Sie es einmal aus. Auf Katers Ruhekissen lässt sich schlecht schlafen, in Hündchens Körbchen gleich viel besser.

In leicht verständlichen Sätzen erklärt Hans Gasperl was „Radiästhesie“ eigentlich ist. Dass Wasseradern und Erdstrahlen unser Leben beeinflussen und, dass wir in unserem hoch technisierten Haushalten die Nähe zur Natur ein wenig verloren haben.

Anhand von einigen Fallbeispielen wird erklärt, dass schon kleine Eingriffe, wie das Umstellen eines Bettes, große Wirkung erzielen lassen.

Ganz deutlich möchte er sich vor esoterischen Scharlatanen abgrenzen, die den Leuten durch den Verkauf von unwirksamen Mittelchen das Geld aus der Tasche ziehen. So findet sich häufig der Einschub „Wirkung und Nebenwirkung“ – da schlägt der Arzt durch!
Ein großes Anliegen ist ihm auch der Respekt vor Kraftplätzen. Unsere Vorfahren haben dieses Gespür dafür gehabt. Die meisten christlichen Kirchen sind auf heidnischen Kraftplätzen errichtet, wenn man von neuen Kirchen im dicht verbauten Gebiet absieht. Wenn man sich ehrlich eingesteht, haben alte Landkirchen oder Kapellen eine besondere Ausstrahlung. Da ist es wieder, das Wort „Strahlung“.

Ein Kapitel ist der „Gerätekunde“ und wie man „Wünschelrutengänger“ wird, gewidmet. Hans Gasperl kommt zum Schluss, dass beinahe jeder „muten“ (also Wasseradern u.ä. aufspüren) kann. Ob die Einschätzung richtig ist, braucht aber viel Übung. Anhand von Skizzen lassen sich Störzonen und Wasseradern darstellen. Wie Gitternetze umspannen sie die Erde, manchmal kreuzen sie sich.
Hans Gasperl ist das, was man als „Landarzt“ bezeichnet. Er sieht sich den Menschen und die Natur an. Für ihn ist klar, ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen ist möglich und kann helfen, die Gesundheit zu erhalten.

Fazit:

Wie lässt schon William Shakespeare seinen Hamlet in gleichnamigen Drama sagen:
"Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio." (Hamlet, 1. Akt, 5. Szene)
Dem ist, außer 5 Sternen, wenig hinzuzufügen.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Bastelspaß für die ganze Familie

Das große Bastelbuch für Kinder
0

Die Autorin schenkt großen und kleinen Bastelfreunden ein tolles Buch mit vielen, vielen Vorschlägen und Anleitungen.

Die Anleitungen sind nach den vier Jahreszeiten gegliedert.

15 für den Frühling ...

Die Autorin schenkt großen und kleinen Bastelfreunden ein tolles Buch mit vielen, vielen Vorschlägen und Anleitungen.

Die Anleitungen sind nach den vier Jahreszeiten gegliedert.

15 für den Frühling
13 Für den Sommer
13 für den Herbst
17 für den Winter

Im vorangestellten Index finden sich die Anleitungen nach Themengruppe geordnet auch wieder.

Doch lassen sich die Badeperlen (S. 62), die für den Muttertag gedacht sind, auch herrlich als Weihnachtsgeschenk oder zum Geburtstag verschenken.

Zu jedem Vorschlag gibt es eine Stückliste und eine kleine Legende, die z.B. den Schwierigkeitsgrad angibt. Dann begleiten schöne Fotos die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Die Autorin legt viel wert auf Naturmaterial, was in einer Großstadt vielleicht das eine oder andere Mal problematisch sein kann. Das Weidenzelt (S. 48) ist ja wunderschön, kann aber nur im (eigenen) Garten verwirklicht werden. Oder vielleicht als Gemeinschaftsprojekt in einem Kindergarten.

Auffallend ist, dass hier Bastelarbeiten angeführt sind, die gleich kleine Experimente beinhalten (Das Wasserrad, S.78). Bei einigen Arbeiten ist Hilfe eines Erwachsenen nötig. Doch welcher Eltern- oder Großelternteil nimmt nicht wieder gerne Laubsäge oder Bohrmaschine in die Hand, um kleine Werkstücke herzustellen?
Sehr nett habe ich die Ausschneidebögen für die „Ankleidepüppchen“ gefunden. Das, bekommt man schon lange nicht mehr zu sehen (zu kaufen).
Die dicken Papierseiten greifen sich angenehm an und sind auch für Kinderhände gut geeignet zum Umblättern.

Fazit:

Ein tolles Buch aus dem Servus-Verlag, das Lust macht, mit seinen Kindern individuelle Geschenke und Dekorationen zu erschaffen. Gerne gebe ich 5 Sterne