Cover-Bild Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.05.2018
  • ISBN: 9783959671880
Kathleen Flynn

Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript

Sabine Schilasky (Übersetzer)

September 1815: Rachel und Liam, zwei Zeitreisende, landen auf einem Feld im ländlichen England. Sie tarnen sich als reiche Unternehmer, kommen aber in Wirklichkeit aus einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft. Denn Rachel und Liam haben eine kühne Mission: Sie wollen Jane Austen treffen, sich mit ihr anfreunden und ihr verschollenes Manuskript retten - indem sie es stehlen! Über Austens Lieblingsbruder Henry infiltrieren sie Janes Umfeld und kommen der berühmten Autorin nahe. Doch je tiefer die Freundschaft wird, desto schwerer fällt es Rachel, sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren.

"Das Buch ist ein Muss für alle Jane-Austen-Fans." Stuttgarter Nachrichten

"Clever, fesselnd und originell. Wer würde nicht gern in der Zeit zurückreisen und Jane Austen treffen? Flynns Beschreibung von Jane ist wundervoll, genauso muss sie gewesen sein. Dieses Buch bekommt einen Ehrenplatz in meinem Austen-Regal." Syrie James, Bestsellerautorin von Die geheimen Memoiren von Jane Austen

"Ein bezaubernder Austen-artiger Stil und humorvolle Dialoge."
Booklist

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2021

Interessanter, unterhaltsamer und besonderer Zeitreiseroman, der zum Nachdenken anregt, aber leider zum Teil etwas nüchtern dargeboten wirkt. Eher nichts für romantisch veranlagte Leser!

0

Leatherhead, Surrey, England, 1815:

Die Ärztin Rachel und ihr Kollege mit Schauspielausbildung Liam, sind Zeitreisende, die aus ferner Zukunft gekommen sind- mit einer höchst wichtigen Mission: Sie sollen ...

Leatherhead, Surrey, England, 1815:

Die Ärztin Rachel und ihr Kollege mit Schauspielausbildung Liam, sind Zeitreisende, die aus ferner Zukunft gekommen sind- mit einer höchst wichtigen Mission: Sie sollen „The Watsons“ retten. Ein Manuskript, das die berühmte Schriftstellerin Jane Austen angeblich ganz fertig stellte, während in der Jetztzeit lediglich Fragmente davon erhalten blieben. Um diesen tollkühnen Plan in die Tat umzusetzen, müssen sie sich mit der Familie Austen vertraut machen. Eine gefälschte Vita, soll es möglich machen, nach der sich die beiden als weit entfernte Verwandte aus Jamaica ausgeben und Jane Austens Bruder Henry um Hilfe bitten wollen, in England Fuß zu fassen.

Zunächst geht ihr Pan auf. Henry ist ein sehr liebeswürdiger und offener Mensch, der allerdings auch gleich die Möglichkeit wittert, lukrative Bankgeschäfte mit dem angeblichen Geschwisterpaar abschließen zu können, das einiges an Vermögen zu besitzen scheint.
Rachel und Liam, oder wie sie sich nun nennen, Mary und Dr. William Ravenswood, freunden sich sehr schnell mit Henry an und als dieser erkrankt, kommt es ihnen zu Gute, dass Rachel fundierte medizinische Kenntnisse besitzt. Das England des 19. Jahrhunderts jedoch, ist eine von Männern dominierte Welt und so muss Liam/William die Rolle des Arztes spielen, während Rachel/Mary ihm heimlich Instruktionen gibt.

Bei einem Krankenbesuch machen die beiden Zeitreisenden schließlich auch die Bekanntschaft mit Jane Austen. Besonders Rachel/Mary ist überwältigt, denn Jane ist humorvoll, intelligent und hat viel Esprit und entspricht somit genau dem Bild, dass sich Rachel/Mary insgeheim von ihr gemacht hat.
Doch Jane ist weniger zugänglich als Henry und so muss sich das falsche Geschwisterpaar sehr ins Zeug legen, um in den familiären Zirkel des Vertrauens aufgenommen zu werden, damit sie endlich zumindest in die Nähe des Manuskriptes gelangen können. Dass Henry sich Hals über Kopf in Mary/Rachel verliebt, könnte da durchaus hilfreich sein. Wenn sie nicht schon insgeheim Gefühle für Liam hegen würde…

Ich entdeckte Kathleen Flynns Zeitreiseroman, der bereits im Jahre 2018 in deutscher Übersetzung erschien, eher zufällig beim Stöbern in preisreduzierten Bücherposten auf einer Internetseite und wurde gleich hellhörig. Zum einen war es das geschmackvolle, wunderschöne Cover, das mich verlockte, dazu liebe ich Zeitreiseromane. Und wenn diese dann auch noch in der Welt der Jane Austen spielen, ist das doch der perfekte Rahmen!
Die Autorin des Romans, Kathleen Flynn, ist laut Klappentext, Redakteurin bei der New York Times. Und wenn ich ganz ehrlich bin, merkt man es dem Schreibstil der Autorin ein wenig an. Zwar drückt sich Kathleen Flynn der Zeitepoche entsprechend, gewählt aus; auch sind die Gespräche, die die Romanfiguren miteinander führen, durchaus scharfsinnig auf den Punkt ausformuliert. Doch fand ich, fehlte es dem Roman für eine Bestbewertung meinerseits, ein wenig an der nötigen Herzlichkeit und Wärme. Über allem schwebt, selbst wenn Angelegenheiten des Herzens behandelt werden, eine gewisse nüchterne Sachlichkeit, so dass romantisch veranlagte Leser, die sich hier eine tolle Liebesgeschichte erhoffen, enttäuscht werden dürften. Sowohl Rachel, als auch Liam sind keine einfach gestrickten Charaktere, noch sind sie übermäßig sympathisch. Zwar hat Rachel durchaus Mitgefühl für andere, doch bleibt sie leider größtenteils genauso reserviert, wie Liam. Dass sich beide überhaupt ineinander verlieben, war für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar. Dazu legt Rachel/Mary eine Wankelmütigkeit an den Tag, die mich doch ziemlich störte. Ihre Einstellung zu zwanglosem Sex, geht nicht so wirklich konform mit den sittenstrengen Regeln des 19. Jahrhunderts und so ist ihr freizugiges Benehmen, Henry gegenüber, ein wenig zu dick aufgetragen.

Aber, dennoch ist „Jane Austen- Jagd auf das verschollene Manuskript“ ein besonderes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
Zum einen regt die Geschichte über zwei Zeitreisende, die aus der fernen Zukunft „anreisen“, welche so völlig anders ist nach dem „großen Sterben“, das Menschen, Tiere und Pflanzenwelt heimsuchte, zum Nachdenken an. Besonders berührend fand ich die Romanpassage, in der die Romanheldin zum ersten Mal Gerüche wahrnimmt, Speisen zu sich nimmt und Tiere erblickt, die es in ihrer Welt längst nicht mehr gibt.
Dazu fand ich, dass es Kathleen Flynn perfekt gelungen ist, die Familie Austen lebensecht darzustellen. Deren Welt ist recht beschaulich, doch ich fand das historische Flair, das dieser Roman verströmt, sehr gut getroffen.
Einige Rezensenten bemängelten das ungewöhnliche Ende des Romans. Zugegeben, wir Menschen glauben, dass Zeitreisen, wären sie möglich, gewissen Regeln unterliegen müssten. Etwa, dass man den natürlichen Verlauf nicht stören oder ändern darf, weil Veränderungen in der Geschichte heftige Konsequenzen haben könnten in der Gegenwart. Die Autorin spielt hier ein wenig, so viel kann ich ruhig sagen ohne zuviel zu spoilern, mit der Idee von Parallelwelten, spart aber auch nicht gewisse Gefahren, die damit einhergehen, aus. Und ehrlich gesagt fand ich ihren Lösungsvorschlag gut. Wobei ich besonders die Frage, ob Jane Austen, dennoch einen solch großen Stellenwert in der Literatur eingenommen hätte, wenn mehr Bücher von ihr erschienen wären, bzw. sie länger gelebt hätte, spannend fand.


Kurz gefasst: Interessanter, unterhaltsamer und besonderer Zeitreiseroman, der zum Nachdenken anregt, aber leider zum Teil etwas nüchtern dargeboten wirkt. Eher nichts für romantisch veranlagte Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2018

Absolut gelungen!

0

Zwei Zeitreisende. Eine Reise ins 19.te Jahrhundert. Ein Ziel: Das ("heute" verschollene) Manuskript DER Jane Austen zwischen die Finger bekommen. Wie? - Durch Diplomatie, die zu Freundschaft werden soll...


Inhalt
Liam ...

Zwei Zeitreisende. Eine Reise ins 19.te Jahrhundert. Ein Ziel: Das ("heute" verschollene) Manuskript DER Jane Austen zwischen die Finger bekommen. Wie? - Durch Diplomatie, die zu Freundschaft werden soll...


Inhalt
Liam und Rachel reisen mitsamt neuer Identitäten in die Zeit zurück, in welcher Jane Austen lebte und - vor allem - schrieb. Nachdem es Liam schafft, Henry (u.a. in Hinblick auf geschäftliche Dinge) für sich zu gewinnen, ist es Rachels Aufgabe, diesen geschickt zu umgarnen und zu bezirzen. Alles läuft, mit Ausnahme einiger Schwierigkeiten, nach Plan: Die Zeitreisenden erhalten das Privileg, DIE Jane Austen kennen zu lernen. Während es sich zunächst als ein schweres Stück erweist, ihre Gust zu erlangen, machen sich die beiden durch ihre Fürsorge in Sachen Henry bei Jane beliebt. Jedoch kommt es kurz vor "dem Ziel" zu fatalen Ereignissen...


Meine Meinung
Ein großartiges und - meines Wissens - auch noch nie dagewesenes Zeitreise-Szenario! Wunderbare Ideen, die die Autorin hier auf eine unglaublich gute Weise umgesetzt hat. Das Buch fängt ohne Umschweife mit dem Eintreffen unserer beiden Haupt-Protagonisten im England des Jahres 1815 an. Statt mit ellenlange Erzählungen vor dem eigentlichen Geschehen einzusetzten, hat sich die Autorin hier dafür entschieden, zwischendurch einige Puzzleteile ein zu bauen, sodass alles Vorausgegangene nicht schon zu Anfang offengelegt wurde. Durch diesen Aspekt, konnten gelegentlich auch "Aha-Momente" erzeugt werden, sodass einzelne Handlungsweisen und Hintergründe ersichtlich wurden. Der Schreibstil war angenehm und wurde relativ einfach gehalten, obgleich auch Fremdwörter und Fachausdrücke (medizinischer Natur) vorkamen. Während ich mit Rachel relativ schnell warm werden konnte, war mich Liam anfangs ziemlich suspekt. Zwar hat sich seine Figur im Verlaufe der Erzählung weiterentwickelt, jedoch hat dies teilweise für Stirnrunzeln bei mir gesorgt. Nichtsdestotrotz waren alle Charaktere, einschließlich Liam, weitestgehend authentisch. Ich konnte glücklicherweise für jede Figur ein gewisses Gefühl entwickeln und diese einschätzen, was für eine gute Ausarbeitung der Charaktere spricht. Die größte (mehr oder weniger positive) Überraschung war das Ende! Die Spannung, welche während des ganzen Romans präsent war, fand hier ihren Höhepunkt - und, was soll ich sagen? - Es hat mich - im übertragenen Sinne - von den Socken gehauen! Die Messlatte für meine Erfahrungen war relativ hoch angesetzt, wurde jedoch sogar noch überboten. Jane Austen ist eine unglaubliche Persönlichkeit, welcher auf dieser Weise gebührende Aufmerksamkeit zugute kam. Verdiente 4,5 Sternchen!


All in all, it can be said that...
Dieser Roman ist für all jene einer Erfahrung wert, die ein Faible für Zeitreisen der etwas anderen Art, Jane Austen, Spannung und Romantik haben. - Für alle anderen, die interessiert sind, geht natürlich auch eine Lese-Empfehlung raus!

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein tolles Buch!

0

https://buecherliebe99.wordpress.com/2018/05/21/kathleen-flynn-jane-austen-jagd-auf-das-verschollene-manuskript-rezension/

Rachel und Liam kommen aus der Zukunft in das 19. Jahrhundert mit keinem geringerem ...

https://buecherliebe99.wordpress.com/2018/05/21/kathleen-flynn-jane-austen-jagd-auf-das-verschollene-manuskript-rezension/

Rachel und Liam kommen aus der Zukunft in das 19. Jahrhundert mit keinem geringerem Ziel als Jane Austen zu treffen und ihr verschollen geglaubtes Manuskript zu „The Watsons“ zu stehlen und in die Zukunft zu bringen. Doch dabei stolpern sie über einige Komplikationen, die die Gesellschaft im Jahr 1815 bereit hält, denn die Gepflogenheiten erlauben es nicht, dass Rachel und Liam einfach Kontakt mit Jane aufnehmen. Deshalb nähern sich die beiden zuerst Janes Bruder Henry Austen an, denn wie Rachel und Liam aus der Zukunft wissen, wird Henry früher oder später Besuch von seiner Lieblingsschwester Jane bekommen. So beginnt eine Mission für die beiden, in der sie auf jedes ihrer Worte und jede Handlung achten müssen, um nicht entlarvt zu werden oder gar in der Vergangenheit umzukommen. Außerdem dürfen sie die Vergangenheit durch ihre Taten nicht verändern, was den beiden hinsichtlich des Leidens der Unterschicht zu der Zeit nicht leicht fällt. Werden Rachel und Liam es je wieder in ihre Welt zurück schaffen und werden sie das verschollene Manuskript bekommen?

Rachel steht im Zentrum der Erzählung und sie ist es, die der Leser die ganze Zeit begleitet. Mir persönlich war Rachel sofort sympathisch, da sie eine sehr charmante Art hat und vieles auch mit Humor sieht. Am Anfang des Buches ist sie noch sehr unsicher über das Verhalten, dass im 19. Jahrhundert von ihr erwartet wird, doch sie wird diesbezüglich immer selbstsicherer und lernt sehr schnell, sich daran anzupassen. Was dem Leser natürlich sofort auffällt ist, dass Rachel ein riesen Fangirl von Jane Austen ist. Sie weiß alles über sie und berichtet auch, dass die Zukunft, aus der sie kommt, Jane gerade zu anhimmelt und versucht, alles über sie heraus zu bekommen, was nur geht.

Wenn ich es nicht falsch verstanden habe, wurde in der Geschichte das Zeitreisen auch eigens dafür erfunden, dass man das Manuskript von Jane Austen finden und in die Gegenwart holen würde. Einerseits kam mir diese Zukunft sehr überspitzt dargestellt und Jane-Austen-Versessen vor, andererseits war ich unglaublich neugierig über diese und fand sie auch sehr amüsant.

Beim Lesen merkt man deutlich, dass unfassbar viel Liebe und Anstrengung in das Buch gesteckt wurde, alles ist genaustens recherchiert und mir persönlich blieben beim Lesen keine Fragen offen. Da ich wirklich ein großer Jane Austen Fan bin, fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam und auch durchaus fesselnd. Der Schreibstil ist nicht übertrieben oder verschnörkelt, sondern schafft es, den Leser gut zu unterhalten. Teilweise wird der Leser auch etwas auf die Folter gespannt, was meiner Meinung aber kein negativer Kritikpunkt ist.

Lange war ich mir unsicher, ob ich das Ende negativ oder positiv bewerten würde, da ich eigentlich etwas ganz anderes erwartet hatte. Letztlich würde ich aber sagen, dass es mir doch ganz gut gefallen hat, es hätte aber auch ein wenig besser sein können.

„Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript“ empfehle ich wirklich jedem, der die Werke von Jane Austen (und seinen es nur die Verfilmungen) kennt und gerne viel mehr über die Person hinter dem Buch erfahren würde. Alles in allem ist dieses Buch wirklich überzeugend.

Meine Bewertung: 4,5/5

Vielen Dank an HaperCollins für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein vergnüglicher wie auch kreativer Zeitreiseroman der vor allem für Jane Austen Liebhaber ein stimmungsvolles Leseerlebnis bereit hält.

0

Beschreibung

Rachel und Liam wurden für ein ganz spezielles Projekt ausgewählt: das Jane Austen Projekt. Durch fortschrittliche Technologie reisen der Schauspieler und die Ärztin nach London in das Jahr ...

Beschreibung

Rachel und Liam wurden für ein ganz spezielles Projekt ausgewählt: das Jane Austen Projekt. Durch fortschrittliche Technologie reisen der Schauspieler und die Ärztin nach London in das Jahr 1815 zurück. Ziel ihrer Mission ist es, sich über Henry Austen seiner berühmten Schwester und Schriftstellerin Jane anzunähern um das verschollene Manuskript “Die Watsons” sowie Janes Briefe an ihre Schwester Cassandra zu retten.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in der Regency-Zeit finden Rachel und Liam tatsächlich Zugang zur Familie Austen. Als ihre Freundschaft zu Henry, Jane und Cassandra sich zu vertiefen beginnt, gerät die Mission jedoch in Gefahr.

Meine Meinung

Bereits das florale Cover von Kathleen Flynns Debütroman “Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript” konnte bei mir punkten. Die Kurzbeschreibung hatte mein Interesse dann völlig geweckt. Zeitreisen und Jane Austen – das musste ich einfach lesen! Schließlich schlägt mein Herz für Jane Austens wundervolle Romane und ihre spitze Zunge schon seit Jahren, und die Kreuzung mit einem Zeitreiseabenteuer klingt mehr als verlockend.

"Im Regency-London konnte einem alles Erdenkliche passieren." (Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript, Seite 19)

Kathleen Flynns Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen, so dass ich keine Probleme hatte in die von ihr erschaffene Welt einzutauchen. Die Hauptprotagonisten Rachel und Liam stammen aus einer Zukunft, in der es den Menschen möglich ist durch die Zeit zu reisen. Durch diese tolle Errungenschaft erschließen sich der Menschheit unzählige Möglichkeiten, und so entstand das Jane Austen Projekt. Unter vielen Bewerbern wurde der Schauspieler Liam und die Ärztin Rachel auserkoren in das Jahr 1815 zu reisen um die Familie Austen zu infiltrieren und die Chance zu nutzen, das verschwundene Manuskript “Die Watsons” zu retten. Nachdem die Zukunft aus der Liam und Rachel stammen kurz umrissen wurde geht das Regency-Abenteuer auch gleich los.

Mit viel Liebe zum Detail lässt Kathleen Flynn die Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebendig werden und fängt dabei die Atmosphäre in den unterschiedlichsten Situationen ein. Teegesellschaften, Einladungen zum Dinner oder Bewerbungsgespräche mit Hausbediensteten werden genauso fein gezeichnet wie die Persönlichkeiten die in diesen Szenarien wandeln. Die Geschichte wird aus Rachels Sichtweise erzählt, wodurch man einen guten Einblick bekommt, wie sich die Rolle der Frau in den letzten Jahrhunderten verändert hat. Kaum zu glauben wie mühsam es Frauen in so manchen Belangen hatten und wie gut es doch ist, als Frau im 21. Jahrhundert leben zu dürfen.

Besonders aufgeregt habe ich der Begegnung mit Kathleen Flynn’s Jane Austen entgegengefiebert. Zugegebenermaßen hatte ich etwas Angst davor, mir könnte die von der Autorin entworfene Jane nicht zusagen. Doch als es dann soweit war, und die Zeitreisenden tatsächlich der berühmten Autorin begegneten, lösten sich meine Vorbehalte in kürzester Zeit in Wohlgefallen auf.

Der Buchtitel verspricht eigentlich eine Jagd, doch wer darauf hofft wird enttäuscht werden. Passend zur beschaulichen Regency-Zeit schreitet der Handlungsverlauf eher gemächlich als nervenaufreibend spannend dahin. In meinen Augen passt der englische Originaltitel “The Jane Austen Project” um einiges besser zum Inhalt. Ich selbst habe den an Austen angelehnten Stil jedoch sehr genossen und das hat die fehlende “Jagd” auch sogleich wieder wett gemacht.

"In einer schmerzlichen Sekunde der Selbsterkenntnis wurde mir bewusst, dass ich anscheinend immer schon so gelebt hatte: schlafwandelnd, unvorbereitet, nur an mich selbst denkend." (Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript, Seite 365)

Der größere Teil des Romans spielt sich in der Regency-Zeit ab und wurde wirklich wunderbar von der Autorin ausgearbeitet. Die Details über Rachel und Liams Herkunftszeit bleiben jedoch recht schwammig und so fühlte ich mich in den abschließenden Kapiteln nicht mehr so recht zu Hause. Die beiden Zeitreisenden kehren nämlich von ihrer Mission in eine Welt zurück, deren Beständigkeit und Funktionsweise sich mir nicht erschloss. Aufgrund dieses fraglichen Romanendes ziehe ich einen Punkt in meiner Bewertung ab und vergebe 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Ein vergnüglicher wie auch kreativer Zeitreiseroman der vor allem für Jane Austen Liebhaber ein stimmungsvolles Leseerlebnis bereit hält.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Origineller Zeitreise-Roman in dem einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen Jane Austen wundervoll porträtiert wird. Das Ende ist jedoch so gar nicht nach meinem Geschmack gewesen.

0

September 1815: Rachel und Liam, zwei Zeitreisende, landen auf einem Feld im ländlichen England. Sie tarnen sich als reiche Unternehmer, kommen aber in Wirklichkeit aus einer technologisch fortgeschrittenen ...

September 1815: Rachel und Liam, zwei Zeitreisende, landen auf einem Feld im ländlichen England. Sie tarnen sich als reiche Unternehmer, kommen aber in Wirklichkeit aus einer technologisch fortgeschrittenen Zukunft. Denn Rachel und Liam haben eine kühne Mission: Sie wollen Jane Austen treffen, sich mit ihr anfreunden und ihr verschollenes Manuskript retten – indem sie es stehlen! Über Austens Lieblingsbruder Henry infiltrieren sie Janes Umfeld und kommen der berühmten Autorin nahe. Doch je tiefer die Freundschaft wird, desto schwerer fällt es Rachel, sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren....(Klappentext)


❉❉❉❉❉

"Wir hatten über alten Karten, Gemälden und Kupferstichen gebrütet,
detailierte Luftaufnahmen in 3-D hatten die großen Leinwände im Institut beleuchtet.
Doch nichts davon hätte mich hierauf vorbereiten können:
den Geruch von Kohlrauch und Vegetation, das Knarzen der Kutsche,
die Hufschläge der Pferde im Takt meines Herzens, wie eine Energie,
als wäre London ein fremder Planet, dessen Schwerkraftfeld mich einsaugte."
(S. 19)


Rachel, ausgebildete Ärztin, und LIam, Schauspieler der in Oxford studierte, kommen aus einer nicht näher benannten fernen Zukunft.
Sie gehören einem ganz speziellen Wissenschaftsteam an - dem "Jane Austen-Projektteam". Ihre Aufgabe ist ein verschollenes Manuskript von Jane Austen zu finden und auch zu stehlen, um es für die Nachwelt zu sichern.
Bei dem Manuskript handelt es sich um den Roman "Die Watsons", welchen Jane Austen bereits in ihrer frühen Schaffensperiode begann, jedoch nie vollendete. Des Weiteren sollen die beiden herausfinden woran Jane Austen starb. Dafür müssen sie in das England von 1815 reisen und wurden dementsprechend ausgebildet, um in dieser Epoche nicht aufzufallen.
Bei dieser Zeitreise sollen sie die Zukunft so wenig wie möglich verändern und daher in keinster Weise Einfluß auf die Geschehnisse ausüben. Leichter gesagt als getan, denn mit jeder neuen Bekanntschaft und jeder noch so kleinen Tat, scheint genau das zu passieren.

Gegenüber Zeitreise-Romanen bin ich immer etwas skeptisch, da es sich jedoch hier um Jane Austen und deren unvollendeten Roman "Die Watsons" handelt, musste ich diesen Roman einfach lesen.

"Ich bestaunte die Atmosphäre des Jahrs 1815, feucht und dicht gepackt mit Gerüchen, für die ich gar keine Worte hatte.
Mich erinnerte es an die Glasgewölbe im Brooklyn Botanic Garden, wohin wir früher Schulausflüge unternommen hatten.
>>Einst, Kinder, war die ganze Welt wie dies hier.<<"
(S. 9)


Es wird aus Rachels Sicht erzählt und man erhält nur wenig Informationen bezüglich der hochtechnologischen Zukunft und wenn dann nur bruchstückhaft.
Man hält sich ausschließlich im England des frühen 19. Jahrhunderts auf und das ist auch der Grund, weshalb mich dieser Zeitreise-Roman begeistern konnte. Dadurch erhält man Einblick in die äußerst komplizierte Etikette und das damalige Frauenbild, besucht Teegesellschaften und Dinners, wird vollkommen in die Atmosphäre des damaligen Londons gezogen und das Wichtigste - man trifft auf Jane Austen und ihre Familie.
Da Rachel aus der Zukunft kommt, erkennt man durch sie die gravierenden Unterschiede zwischen damals und heute, z.B. wie schwer es Frauen hatten, auf welche Annehmlichkeiten und Freiheiten sie verzichten mussten und wie anstrengend es damals war, selbst wenn man nicht zum gemeinen Fußvolk gehörte. Die Atmosphäre wurde also gekonnt eingefangen.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und authentisch. Vor allem Jane Austen hat die Autorin, meiner Meinung nach, hervorragend getroffen. Spitzzüngig, direkt und mit herrlich trockenen Humor ausgestattet. So begegnet uns Jane Austen und genau so habe ich sie mir immer wieder beim Lesen ihrer Romane oder einer ihrer Biografien vorgestellt.

"Sie blickte zu mir - ein Augenverdrehen, ein sarkastischer Zucker der Mundwinkel-, nur für einen Augenblick, doch es genügte.
Um als Frau hier zu überleben und nicht den Verstand zu verlieren, brauchte man ein waches Gespür für Lächerlichkeit;
das hatte sie schon als sehr junges Mädchen begriffen.
Sie war mir weit voraus; andererseits:
War sie das nicht allen?"
(S. 180)


Aufgrund dieser Atmosphäre und der gelungenen Charakterzeichnungen ist die Story interessant und fesselnd zu lesen. Auch Romantik ist vorhanden, jedoch keineswegs übertrieben, schnulzig und schon gar nicht billig, sodass es mich hier nicht gestört hat. Wo Jane Austen drauf steht, ist eben auch Romantik drin.

So far, so good...und dann kam das Ende. Ein Ende was ich so gar nicht gebraucht hätte und mich daher etwas enttäuscht zurück ließ.
Hier ist nämlich nicht mehr Jane Austen das Thema, sondern diese ferne Zukunft, wo es dann doch zu nicht nachvollziehbaren und somit unglaubwürdigen Passagen kommt. Fehler die nur zu oft in Zeitreise-Romanen vorkommen und das Lesevergnügen trüben. Und habe ich schon erwähnt das Jane Austen nicht mehr vorkam?

Fazit:
Im Großen und Ganzen fand ich diesen Roman durchaus gelungen und die Ausarbeitung von Jane Austen einfach wundervoll.
Als Jane Austen-Liebhaber/in kann man sich dieses Buch also durchaus gönnen, um in das fiktive Leben der Schriftstellerin einzutauchen. Das Ende ist eben wieder eine andere Geschichte, ist jedoch zu verschmerzen.

© Pink Anemone