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Veröffentlicht am 06.06.2018

Ein typischer Mittelteil

Das Juwel von Mahrusan
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Der erste Band dieser Reihe hat von mir die volle 6/6 Bewertung bekommen, daher war ich natürlich umso gespannter auf diese Fortsetzung. Ob es meine Erwartungen auch erfüllen konnte?

Meine Meinung:
Ein ...

Der erste Band dieser Reihe hat von mir die volle 6/6 Bewertung bekommen, daher war ich natürlich umso gespannter auf diese Fortsetzung. Ob es meine Erwartungen auch erfüllen konnte?

Meine Meinung:


Ein Rückblick wäre nett gewesen
Ich muss gestehen, ich habe mich mit dem Einstieg in dieses Buch unglaublich schwergetan. Das lag zum einen daran, dass ich peinlicherweise, obwohl es die volle Wertung bekommen hatte, kaum noch etwas vom ersten Band wusste. Gut, dafür kann der Autor natürlich nichts, aber er trug wesentlich zu meinen Schwierigkeiten bei, da er mich als Leser kommentarlos wieder ins Geschehen wirft. Dabei setzt die Handlung wirklich absolut nahtlos am Vorgänger an, als wäre dies ein einziger Band, der nur in der deutschen Übersetzung geteilt wurde.
Leider sind auch in den Dialogen und Caldans inneren Monologen so gut wie keine Hinweise auf die Ereignisse im Vorgänger eingeflochten, sodass man, wenn man den Vorgänger nicht noch gut in Erinnerung hat, tatsächlich noch einen tiefen Blick in eben diesen werfen muss, um überhaupt mit zu kommen.

Ein typischer 2. Band
Irgendwann nach gut 150 Seiten (und einem erneuten anlesen einzelner Kapitel des ersten Bandes) war ich dann wieder in der Geschichte. Caldan ist weiterhin ein sehr interessanter Charakter, der meiner Meinung nach sehr gut aufgebaut ist. Sympathiepunkte büßte er bei mir ein, da er im Bezug auf Mirandas Heilung mir etwas zu sehr den Tunnelblick aufhatte, aber rein vom literarischen her ist er immer noch ein spannender und ausgereifter Charakter.

Ansonsten ist dieses Buch ein typischer Mittelteil mit all seinen Stärken und Schwächen. Die Stärke liegt natürlich darin, dass man die Charaktere nun schon ganz gut kennt und noch besser mit ihnen mitfiebert. Von den drei Handlungssträngen fand ich den von Caldan und den von Felice sehr spannend. Vasile’s erst ab der zweiten Hälfte. Auch dem ein oder anderen Geheimnis kommen wir näher und besonders die Identität des gefürchteten Gott-Kaisers ist interessant und eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.
Leider haben wir aber eben auch die typischen schwächen eines zweiten Bandes: Es gibt einige Stellen wo man das Gefühl hat, dass die Handlung nicht richtig vorankommt. Die Grundlage ist bereits geschaffen, der richtig große Showdown kommt erst noch. Solche Mittelteile dienen häufig einzig und allein der Vorbereitung auf das (hoffentlich) epische Finale. Leider gerät dabei aufgrund von längerer und zäherer Passagen die individuelle Handlung des Zwischenteils selbst etwas in den Hintergrund bez. zieht sich an manchen Stellen doch etwas.

Fazit:


Das Juwel von Mahrusan ist ein typischer Zwischenteil, der zwar weiterhin gut unterhalten kann, aber aufgrund ein paar zäher Passagen nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann. Dennoch sind meine Erwartungen an das Finale weiterhin groß.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Viele Fragen bleiben offen

Wédora - Schatten und Tod
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Nachdem mir mein erster Ausflug nach Wédora so gut gefallen hatte, griff ich direkt zum Nachfolger und freute mich auf ein weiteres Abenteuer mit Liothan und Tomeija in dieser geheimnisumwobenen Wüstenstadt.

Meine ...

Nachdem mir mein erster Ausflug nach Wédora so gut gefallen hatte, griff ich direkt zum Nachfolger und freute mich auf ein weiteres Abenteuer mit Liothan und Tomeija in dieser geheimnisumwobenen Wüstenstadt.

Meine Meinung:


alte Stärken, neue Schwächen
Das Buch setzt ein paar Wochen nach den Ereignissen des Vorgängers an. Für alle die nicht wie ich die beiden Teile direkt hintereinander lesen, gibt es zu Beginn eine kurze „Was bisher geschah“ Zusammenfassung der Geschehnisse im ersten Band, dadurch ist praktisch jeder wieder sofort in der Geschichte angekommen, toll.
Wie auch zuvor lebt die Geschichte vor allem durch die beiden symphytischen Charaktere Tomeija und Liothan, die beide wieder in ihren ganz eigenen Problemen und Ereignisse verstrickt werden und doch immer wieder zusammentreffen. Die Beiden sind ganz klar wieder die große Stärke dieses Buches und auch die atmosphärische Schilderung von Wédora kann sich wieder sehen lassen.
Leider tauchen dieses Mal innerhalb der Handlung für mich ein paar Schwächen auf. Es gab ein paar Passagen die mich nicht so fesselten und die ich mehr überflog und auch einige Nebencharaktere konnten mich nicht überzeugen.

Zu viele Köche verderben den Brei
Das lag vor allem an der „Ausfaserung“ der Geschichte. Jeder kennt den Spruch „Zu viele Köche verderben den Brei“, in diesem Fall zu viele Handlungsstränge. Viele dieser losen Fäden wurden ja bereits im ersten Band eröffnet, doch anstatt sie nun zufrieden stellend zusammen zu führen und zu lösen, bleiben viele nur wage erklärt. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte zu viel auf einmal erzählen und manche Handlungsstränge blieben dabei auf der Strecke. So wurden die Ereignisse in Walfor auf eine, wie ich finde, höchst unbefriedigende Art und Weise auf nicht mal 20 Seiten aufgelöst und auch an vielen anderen Stellen blieben für mich Fragen offen bez. war die Auflösung oft zu schnell und zu einfach. Da der Autor in seinem Nachwort aber explizit gesagt hat, dass er jetzt Wédora verlassen und sich anderen Abenteuer widmen möchte muss ich davon ausgehen, dass diese offenen Fragen niemals mehr beantwortet werden, schade.
Unter diesem verzweigten Handlungskonstrukt litten leider auch einige Nebencharaktere und ihre Geschichten, die für mich sehr blass blieben wie z.B Irian und seine Geister. Wer sind die Geister wirklich? Wie kam es, dass Irian mit ihnen kommunizierte? Was ist das Geheimnis von Sandwacht? Fragen über Fragen, die alle offenblieben und es wohl auch bleiben werden.

Fazit:


Auch wenn der zweite Band von Wédora wieder mit toller Atmosphäre und symphytischen Hauptcharakteren punkten kann, konnte er mich nicht so mitreißen wie sein Vorgänger, was in erster Linie an der Vielzahl von offenen oder nur ungenau und vorschnell gelösten Handlungsstränge liegt.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Historischer Roman trifft auf Fantasy

Die Schiffe der Waidami
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Auf ins Piratenabenteuer. Wer mich kennt weiß vielleicht, dass ich Wüsten und Piraten/Meer Settings in der Fantasywelt am liebsten mag. Daher stand dieses Buch schon eine Weile auf meiner Wunschliste und ...

Auf ins Piratenabenteuer. Wer mich kennt weiß vielleicht, dass ich Wüsten und Piraten/Meer Settings in der Fantasywelt am liebsten mag. Daher stand dieses Buch schon eine Weile auf meiner Wunschliste und jetzt bei der Leserunde hatte ich das Glück ein Buch zu ergattern

Meine Meinung:



Historischer Roman trifft auf Fantasy
Clara Chilla entführt uns in die Karibik zur Blütezeit der Piraterie. Was mich ziemlich am Anfang überrascht hat ist, dass es sich abgesehen von den fantastischen Elementen rund um die Waidami um ein reales historisches Setting handelt. Das Buch ist also eine Genremix aus historischem Roman und Fantasyroman und diese Kombi gelingt der Autorin wirklich gut. Die Schilderungen der Karibik, zusammen mit dem Seglerjargon liefern ein authentisches Bild der Karibik des 17. Jahrhunderts in dem die magischen Elemente gekonnt verwoben sind.

Captain Jess Morgan: Ein Charakter mit Ecken und Kanten
Eine weitere Überraschung am Anfang war für mich die Skrupellosigkeit die Captain Jess Morgan zunächst an den Tag legte. Mag Fluch der Karibik vielleicht daran Schuld sein, aber ich hänge an dem romantisierten Bild des abenteuerlustigen Piraten mit gewissem Ehrgefühl. Jess entsprach diesem Bild zunächst nicht. Glücklicherweise macht er eine gewisse Entwicklung durch, wie und warum genau verrate ich natürlich nicht, aber so viel sei gesagt: Ich finde es gut, dass es eine schrittweise Entwicklung ist und er bis zum Schluss ein Charakter mit Ecken, Kanten und auch Fehler bleibt, die ihn einfach authentischer erscheinen lassen.
Selbige gilt auch für Lanea. Auch sie hat ihre Fehler und ich persönlich bin nicht mit jeder ihrer Entscheidungen konform gegangen, aber sie ist gut und schlüssig ausgearbeitet und das ist, was für mich zählt.

Die zweite Hälfte toppt die Erste
Ein gelungenes Setting und interessante Charaktere haben wir also schon. Auch die Idee rund um die Verbundenheit zwischen Kapitän und sein Schiff war sehr faszinierend. Doch ein zwei Mängel bei der Ausführung führten dann dazu, dass es statt überragende 6, „nur“ sehr gute 4 Dreiecke wird. (Blogeigenes Bewertungssystem)
Es liegt vor allem an der ersten Hälfte des Buches. Zum einen irritierten mich die sehr schnell erfolgten Perspektivenwechsel. Ich habe nichts gegen viele Perspektiven, wenn sie wesentlich für die Handlung sind, was sie in diesem Fall auch alle waren, aber der Wechsel von der einen zur anderen war mir oft zu abrupt. Manchmal war man nur eine und eine halbe Seite an der Seite eines Charakters, bevor man sprichwörtlich zum nächsten geschleudert wurde. Zum anderen hatte ich manchmal das Gefühl ein bisschen den Fokus aufs Wesentliche, auf die große Haupthandlung zu verlieren. Beide Kritikpunkte besserten sich deutlich in der zweiten Hälfte des Buches, die ich dadurch als spannender, strukturierter empfand.
Das Ende war dann ein gelungener Höhepunkt, der einen neugierig machenden Hinweis auf den zweiten Band gibt, ohne aber ein allzu nervenaufreibender Cliffhanger zu sein.

Fazit:


Die Schiffe der Waidami ist trotz kleinerer zu verschmerzende Mängel ein gelungenes Debüt, dass jede Landratte mit auf ein magisches Piratenabenteuer in die Karibik mitnimmt.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Ich habe mehr Fantasy erwartet

Death Marked - Die Magierin der Assassinen
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Meine Meinung:
Ich muss zugeben, bei dem Klapptext habe ich etwas mehr erwartet. Death Marked ist zwar ein ganz gutes Jugendbuch, aber nur ein mittelmäßiges Fantasybuch.
Ileni ist ein Charakter, an den ...

Meine Meinung:


Ich muss zugeben, bei dem Klapptext habe ich etwas mehr erwartet. Death Marked ist zwar ein ganz gutes Jugendbuch, aber nur ein mittelmäßiges Fantasybuch.
Ileni ist ein Charakter, an den man sich erstmal gewöhnen muss, denn sie gibt nicht viel von sich Preis, selbst dem Leser nicht und daher weiß man nicht sofort etwas mit ihr anzufangen. Nach etwas längerem begleiten stellt sie sich als eine eher pragmatische Person, mit trockenem Humor heraus, die leider für mein Geschmack, sich zu sehr von ihrem Umfeld beeinflussen lässt. Sie bedauert ihren Zustand, verständlicherweise, doch zeigt leider wenig Motivation, etwas selbstständig an ihrer Lage zu verbessern. Das fand ich ein wenig Schade, da sie dadurch einen Großteil der Handlung wie ein Kommentator und nicht wie die Protagonisten wirkt, so amüsant ihre trockenen Kommentare auch sind.
Als männliches Gegenstück haben wir Sorin, ein stiller, doch, zumindestens wenn es um seine Ansichten geht, überraschend leidenschaftlicher junger Assassine. Zusammen geben die beiden irgendwie schon ein merkwürdiges Paar ab. Ich finde es zwar normalerweise gut, wenn's nicht Liebe auf den ersten Blick ist, aber hier kam der Umschwung etwas plötzlich und die Gefühle wirkten zum Ende hin etwas gezwungen. Als ob die Autorin etwas anderes geplant hätte, aber z.B die Verlegerin gesagt hätte: „Nee, lass sie mal schneller zusammenkommen und knutschen, die jungen Leute stehn auf sowas“ Das waren noch Zeiten, als das Zusammenfinden zweier Charaktere schon mal gut und gerne die ganze Reihe in Anspruch nahm.
Abgesehen von diesen beiden, bleiben die restlichen Charaktere leider etwas blass.

Ebenso blass, bleibt die Welt in der Death Marked spielt. Man erfährt zwar dass es ein „böses“ Imperium und die Raeni gibt, aber das wars dann auch schon. Nichts zur Geografie, zur Geschichte der Feindschaft, oder sonstige Welteninformation. Eine Ausnahme bildet hier die Magie, deren Funktionsweisen sehr schön und logisch erklärt werden.

Obwohl diese ganzen Punkte, das Buch eher auf die 3 gerückt hätte, habe ich mich doch für die 4 entschieden, denn auch wenn das alles Punkte sind, die mir missfallen haben und die ich anmerken wollte, liest man das Buch doch in einem Rutsch durch und ist neugierig auf die Fortsetzung. Dazu beigetragen haben vor allem der Schreibstil, der mich ein wenig an Trudi Canavan erinnerte und auch die überrasche Wendung zum Ende hin.

Fazit


Death Marked ist zum Größtenteils ein kurzweiliges Lesevergnügen, für Zwischendurch. Allerdings macht die überraschende Wendung zum Ende durchaus Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Paradoxerweise fühlt es sich sehr real an

Operation Zombie
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Meine Meinung:
Zombies sind im Trend und das nicht erst seit The Walking Dead. Es ist wohl die Kombination aus realem Schrecke einer Seuche/Pandemie und dem „Übernatürlichen“ des Untoten, die uns so an ...

Meine Meinung:


Zombies sind im Trend und das nicht erst seit The Walking Dead. Es ist wohl die Kombination aus realem Schrecke einer Seuche/Pandemie und dem „Übernatürlichen“ des Untoten, die uns so an diesem Thema faszinieren. Max Brooks hebt diese Kombination auf eine völlig neue Ebene.

Das Buch auf dem lose der (im englischen) gleichnamige Film World War Z basiert, hat sehr wenig, bis überhaupt nichts mit diesem zu tun. Das fängt schon da an, dass das Buch ein „Tatsachenbericht“ aus gesammelten Berichten und Interviews über den Zombie Weltkrieg ist und keine Handlung im dem Sinne hat, dass ein Brad Pitt durch die Gegend fliegt und den Ursprungd er Seuche sucht. Im Buch wird der übrigens schon im allerersten Interview erwähnt. Eigendlich ist die einzige Gemeinsamkeit von Buch und Film, dass es um Zombies geht, die durch eine Seuche hervorgerufen wurden und das Israel die Gefahr zuerst ernst genommen hat. Alles andere, was im Film vorkommt, angefangen von der Zeit die es braucht, bis sich ein Infizierter reanimiert, bis zum „Impfstoff“ kommen im Buch so nicht vor. Fans des Films sollten sich also auf etwas anderes einstellen.

Der Bericht in Buchform ist chronologisch aufgebaut von den ersten Ausbrüchen, über Massenflucht bis zum totalen Krieg. Die meisten Augenzeugenberichte sind dabei sehr eindringlich und schildern das Grauen, gerade in der Anfangszeit der Seuche, auf erschaudernde Art und Weise. Das seltsame an dem Buch ist, auf der einen Seite ist die Auswahl der Interviewpartner unglaublich vielseitig, auf der anderen Seite, ist das worüber sie reden oft etwas einseitig. Zu den zahlreichen befragten Personen gehören Militärs und Ärzte ebenso wie normale Zivilisten, ein Bodygard der VIPs, ein geistig behindertes Mädchen oder ein Computernerd aus Japan.
Leider merkt man aber doch dass der Fokus auf den USA liegt, auch wenn auch von der Lage aus anderen Länder berichtet wird. Ein weiterer wichtiger, und leider manchmal ermüdender Fokus, lag auf dem Militär. Ein Lexikon über die Ausrüstung des US Militärs, könnte kaum mehr Abkürzungen und Waffenbezeichnungen enthalten als dieses Buch (Wenigstens werden sie in den Fußnoten erläutert)

Trotz des ein oder anderen Berichts, der dadurch etwas langweilig und langatmig ist, ist Operation Zombie ein durchaus zu empfehlendes Buch, nicht nur für Zombiefans. Denn es erzählt auf erschreckende Art von den Abgründen der Menschen, während einer weltweiten Katastrophe, aber es erzählt auch von Mut und Hoffnung. Dabei wirkt alles so realistisch, dass man sich unweigerlich selbst bei den Überlegungen erwischt: Was würde ich in der Situation tun? Ich musste mich mehrmals ermahnen, dass es keine Zombies gibt.

Fazit


Ein empfehlenswerter Roman, nicht nur für Zombiefans, der vor allem durch Realismus, so seltsam das bei Zombies auch klingen mag, zu Punkten weiß.