Cover-Bild Madame Hemingway
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.11.2012
  • ISBN: 9783746628912
Paula McLain

Madame Hemingway

Roman
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

Paris – ein Fest fürs Leben! Chicago 1920: Hadley Richardson, eine ruhige junge Frau von achtundzwanzig Jahren, hat Liebe und Glück bereits aufgegeben, als sie auf Ernest Hemingway trifft und sofort von seinem guten Aussehen, seiner Gefühlstiefe und seiner Fähigkeit, mit Worten zu verführen, gefangengenommen wird. Nach einer turbulenten Zeit gegenseitigen Umwerbens heiraten die beiden und lassen sich in Paris nieder, wo sie Teil einer schillernden Gruppe Amerikaner werden, unter ihnen Gertrude Stein, Ezra Pound, F. Scott und Zelda Fitzgerald. Doch das Paris der goldenen Zwanziger – fiebrig, glamourös, verwegen und noch vom Ersten Weltkrieg traumatisiert – ist mit den traditionellen Vorstellungen von Familie und Treue unvereinbar. Während Hadley, inzwischen Mutter geworden, mit Eifersucht und Selbstzweifeln ringt und Ernests unermüdliche literarische Anstrengungen allmählich Früchte zu tragen beginnen, sieht sich das Paar mit einer Enttäuschung konfrontiert, die das Ende all dessen bedeuten könnte, was es in Paris gemeinsam erträumt hatte. Paula McLains internationaler Bestseller enthält ausführliche Hintergrundinformationen und einen Paris-Stadtplan. „Ein faszinierendes Spiel mit Fakten und Fiktion.“ Fokus „Mit viel Spannung und Einfühlungsvermögen erzählt.“ Westdeutsche Allgemeine Zeitung „Paula McLain porträtiert in ihrem bezaubernden Buch eine großartige Frau. Und eine romantische Liebe.“ Freundin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2017

bezaubernd, ehrlich, realistisch

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Während des Lesens erwachte in mir das stetig größer werdende Bedürfnis, mehr über die Protagonistin Hadley Richardson, Hemingways erste Frau, herauszufinden. In vielen Biographien über Ernest Hemingway ...

Während des Lesens erwachte in mir das stetig größer werdende Bedürfnis, mehr über die Protagonistin Hadley Richardson, Hemingways erste Frau, herauszufinden. In vielen Biographien über Ernest Hemingway spielt Hadley eine eher unscheinbare, kleine Nebenrolle, die ihr absolut nicht gerecht wird.
Paula McLain spickt Fakten mit Fiktion und schafft einen intimen Einblick in eine Ehe, deren Glück proportional abhängig vom Erfolg Hemingways zu sein scheint. Man möchte im Paris der 1920er Jahre Champagner mit den Hemingways und Fitzgeralds trinken und die ganze Nacht durchtanzen. Man empfindet tiefes Mitleid mit der von Selbstzweifeln und Eifersucht geplagten Protagonistin, denn Ernests Zufriedenheit scheint Hadleys Lebensmittelpunkt zu sein. Sie opfert sich vollends für seinen Erfolg auf. Es ist eine ehrliche, anschaulich erzählte Geschichte über das Schicksal einer starken, interessanten Frau, deren Liebe und Unterstützung den Weg ebneten für eines der größten literarischen Genies des zwanzigsten Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Hadley Hemingway – Biografie zwischen Fakten und Fiktion

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Hadley Richardson aus St. Louis ist bereits 28 Jahre alt, als sie von ihrer Freundin Kate im Herbst 1920 nach Chicago eingeladen wird. Bisher hatte sie ihre Mutter gepflegt, jetzt trifft sie auf eine andere ...

Hadley Richardson aus St. Louis ist bereits 28 Jahre alt, als sie von ihrer Freundin Kate im Herbst 1920 nach Chicago eingeladen wird. Bisher hatte sie ihre Mutter gepflegt, jetzt trifft sie auf eine andere Welt, auf eine Welt der Sorglosigkeit und des Vergnügens – und auf den 20jährigen Ernest Hemingway. Beide sind sich gleich sympathisch und merken sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Ein reger Briefwechsel zwischen Chicago und St. Louis entsteht, ein Heiratsantrag folgt und ein Jahr später wird geheiratet. Das junge Paar zieht nach Paris wo Ernest hofft, seinem Traum als Schriftsteller näher zu kommen. Es ist das Paris der turbulenten goldenen Zwanziger, die Zeit des Wandels, der Bohème und der freien Liebe. Die amerikanische Bourgeoisie der Dichter und Denker trifft sich bei Gertrude Stein, nächtelang wird gefeiert, geredet und getrunken, viel getrunken und Beziehungen geknüpft. Keine leichte Zeit für Hadley, die das einfache Leben bevorzugt. Dennoch hält sie treu zu Ernest, erträgt geduldig seine Launen und ermutigt ihn immer wieder zum Schreiben. Einen ernsten Riss erhält ihre Beziehung, als ihr, infolge ihrer eigenen Unachtsamkeit, Hemingways sämtliche bisher geschriebenen Manuskripte gestohlen werden. Auch die Geburt ihres Sohnes Jack, den sie Bumby nennen, kann die Beziehung nicht mehr verbessern, denn ein Kind passt nicht in seine Zukunftspläne. Als Hemingway sich dann in Hadleys Freundin Pauline Pfeiffer verliebt und in eine Dreierbeziehung mit den Frauen eingehen will, widersetzt sich Hadley zum ersten Mal seinen Plänen. Es kommt zur Scheidung …

Mit Ihrem Roman „The Paris Wife“ (Madame Hemingway), der in 34 Sprachen übersetzt wurde, gelang der US-amerikanischen Schriftstellerin Paula McLain sofort der Sprung auf die Bestsellerliste der New York Times. McLain wurde 1965 in Fresno/Californien geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Cleveland/Ohio.

Der Roman ist eine Mischung zwischen historischen Tatsachen und fiktiven Szenen. Am Ende des Buches erläutert die Autorin, wie sie an ihr Wissen kam und gibt auch die Quellen dazu an. Bisher wurde die erste Ehefrau Hemingways in diversen Publikationen meist nur am Rande erwähnt, hier bekommt sie den ihr gebührenden Rahmen, bekommt eine eigene Stimme. Hadley war es, die den vom Kriegseinsatz im I. Weltkrieg traumatisierten jungen Mann wieder erdete, unerschütterlich zu ihm stand, ihm Liebe schenkte und ihm das Vertrauen in sein Können zurück gab. Es ist sehr fraglich, ob er ohne seine erste Ehefrau Hadley das geworden wäre was er letztendlich wurde, ein berühmter Schriftsteller.

Dass er in dem Buch nicht besonders gut wegkommt, versteht sich beinahe von selbst. Wenn man der Autorin und den von ihr recherchierten Zeitzeugen glauben darf, dann war der spätere Literaturnobelpreisträger ein selbstsüchtiger egoistischer Macho, besessen von seiner Arbeit. Auf seinem Weg nach oben waren Freunde nur so lange interessant, solange sie ihm nützlich sein konnten, danach beendete er meist die Kontakte. Obwohl bekannt ist, wie die Ehe zwischen Hadley und Ernest endete, überrascht doch die allmähliche, beinahe unmerkliche Zerrüttung, das Ende einer zunächst unerschütterlichen Liebe. Dass Hemingway jedoch eine ganz andere Erinnerung an die Pariser Zeit hatte, ist in seinem Buch „Paris, ein Fest fürs Leben“, das zwischen 1957 und 1960 entstanden und postum 1964 erschienen ist, nachzulesen.

Fazit: Eine interessante fiktive Biografie über Hemingways erste Ehefrau, die sich trotz einiger Längen zügig lesen lässt.