Dramatisch und spannend
„Dunkles Arles“ ist der fünfte Fall von Capitaine Roger Blanc in dem der Autor Cay Rademacher seine Leser in die Provence entführt. Kenntnisse aus den ersten vier Bänden sind zum Verständnis dieses Bandes ...
„Dunkles Arles“ ist der fünfte Fall von Capitaine Roger Blanc in dem der Autor Cay Rademacher seine Leser in die Provence entführt. Kenntnisse aus den ersten vier Bänden sind zum Verständnis dieses Bandes nicht notwendig.
Capitaine Roger Blanc möchte mit der Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre - seiner heimlichen Geliebten – ein paar Tage in Arles verbringen. An ihrem Treffpunkt - einem römischen Amphitheater – beobachtet Aveline zufällig einen brutalen Mord. Dabei werden ihr wichtige Dokumente entwendet, die sie ihrem Ehemann, einem hochstehendem Politiker in Paris, überbringen sollte. Es bleiben zwei Tage um die Unterlagen wiederzubekommen und es beginnt eine dramatische Jagd, bei der nicht nur Roger und Aveline den Mörder jagen, sondern auch sie zu Gejagten werden. Da niemand von ihrem Treffen erfahren soll, sind sie auf sich gestellt. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote nicht das erste Opfer des Mörders ist…
Auf dem Cover ist das Amphitheater abgebildet, so dass man beim Lesen direkt den Tatort vor Augen hat.
Cay Rademacher beschreibt seine Charaktere immer sehr lebendig und authentisch, wie im wahren Leben haben auch sie ihre Probleme und sind Menschen mit Ecken und Kanten. Aber in diesem Band, war ich ein wenig überrascht und habe den Capitaine Roger Blanc, den ich aus den vorherigen Bänden kannte, vermisst. Hier hat Aveline Vialaron-Allègre das Sagen und Blanc trägt leider nur wenig bei.
Der Schreibstil von Cay Rademacher ist wie gewohnt angenehm flüssig und lässt sich mühelos lesen. Die Dramatik der Handlung, die Verfolgungen und das Gerenne um zu fliehen, haben mich zwischenzeitlich kaum Luft holen lassen, da gab es eine Menge Action. Die Spannung ist greifbar, wirkte auf mich aber zeitweise einfach zu gehetzt. Den Handlungsort, die Provence mit ihren atmosphärischen Ecken und dunklen Bauten ist für die Ereignisse gut und passend gewählt. Interessant fand ich auch die politischen Hintergründe und Verknüpfungen.
Dennoch ist dieser Band für mich der bisher schwächste der Reihe, da alles sehr gehetzt wirkte und die Jagd auf die Protagonisten mir einfach zu viel war. Insgesamt hat mich das Buch aber trotzdem gut unterhalten und ich hoffe, dass Capitaine Roger Blanc in Band sechs wieder in Topform dabei ist.