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Veröffentlicht am 02.07.2018

Nicht schlecht, allerdings mit Luft nach oben...

Fiona: Den Toten verpflichtet
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Die junge Polizistin Fiona Griffiths arbeitet gerade an dem Unterschlagungs-Fall eines ehemaligen Kollegen, als ein Doppelmord ihre Kollegen in Aufruhr versetzt. Eine Prostituierte wurde tot aufgefunden, ...

Die junge Polizistin Fiona Griffiths arbeitet gerade an dem Unterschlagungs-Fall eines ehemaligen Kollegen, als ein Doppelmord ihre Kollegen in Aufruhr versetzt. Eine Prostituierte wurde tot aufgefunden, daneben deren besonders übel zugerichtete kleine Tochter.
Ihr Vorgesetzter möchte nicht, dass Fiona eine große Rolle in den Mord-Ermittlungen übernimmt, sondern sich weiterhin um das hingegen beinahe langweilige Verbrechen des ehemaligen Polizisten Penry kümmert.
Doch Fiona lässt nicht locker und darf schon bald, in Begleitung, einige Befragungen im Fall der beiden toten Frauen durchführen. Allerdings hat Fiona das starke Bedürfnis viel mehr zu tun, um die Morde aufzuklären. Und dabei sind ihr so einige Job-Regeln ziemlich egal...

Direkt am Anfang des Krimis erfahren wir, dass Fiona in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt haben muss, was sie nachhaltig geprägt hat. Die junge Frau wirkt sehr abgestumpft, teilweise gar unberechenbar und birgt so manches Geheimnis. Im Laufe des Buches lernt man Fiona und ihre kühle Art ein wenig besser kennen und verstehen. Sie ist durchaus sympathisch und ein wirklich sehr interessanter Charakter, obwohl der Autor sie den Lesern gefühlt auf Abstand hält.
Ob sie bei der Polizei überhaupt hundertprozentig richtig ist, fragt man sich auch hin und wieder. Denn Fionas Vorgesetzter macht deutlich, dass sie aufgrund ihrer oft seltsamen Art nicht für jeden Fall geeignet ist.

Autor Harry Bingham lässt Fiona in "Den Toten verpflichtet" allerdings eine tolle Entwicklung durchmachen, die absolut Lust auf Band zwei macht. Hat die junge Frau sich im Job nun endgültig integriert und vor allem: wie geht es in ihrem persönlichen Leben weiter? Kann sie an Positivem festhalten oder steht sie sich bald wieder selbst im Weg?

Bis hierhin klingt der Krimi vielleicht wirklich gut, doch leider kann ich keine Höchstbewertung abgeben. Denn Bingham macht es uns Lesern teilweise leider doch etwas schwer. Ab und an verliert er sich in Nebensächlichkeiten, was den Lesefluss arg verzögert. Kürzungen an einigen Stellen hätten dem Buch wirklich gut getan. Außerdem ein großer Kritikpunkt von mir: Die extrem ähnlich klingenden Namen einiger Protagonisten. Bei den sehr vielen Menschen, denen man hier im Roman begegnet, kommt man schon mal ins Schleudern beim Lesen. Vor allem, wenn man das Buch nicht am Stück liest. Ich musste öfter zurückblättern oder innehalten und die vielen Personen in meinem Kopf ordnen; Bryony, Brydon, etc.

Insgesamt ein solider Krimi um einen komplexen Fall, der nichts für sehr schwache Nerven ist. Wer keine Angst vor wirren Rätseln und jeder Menge Menschen hat, wird hier viel Freude haben.
Für mich wird sich wohl im zweiten Band entscheiden, ob Fiona und ich auf Dauer "Freunde werden". Denn dafür muss mir gefallen, was aus ihr wird...

Veröffentlicht am 07.06.2018

... und nichts kann hässlicher werden als etwas, das einmal schön war.

Die Geschichte des Wassers
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Ein Roman in zwei Geschichten.
2017: Umweltaktivistin Signe macht sich mit ihrem Boot, der "Blau" von Norwegen auf nach Frankreich. Im Gepäck hat sie eine große Überraschung mit bedeutsamer Botschaft für ...

Ein Roman in zwei Geschichten.
2017: Umweltaktivistin Signe macht sich mit ihrem Boot, der "Blau" von Norwegen auf nach Frankreich. Im Gepäck hat sie eine große Überraschung mit bedeutsamer Botschaft für ihren Jugendfreund Magnus.
Während ihrer Reise auf dem Meer lässt sie gedanklich vergangene Jahrzehnte Revue passieren. Welchen extremen Einfluss ihr Vater auf sie als junge Frau hatte, warum die Umwelt ihr wichtiger wurde als ihre damalige große Liebe Magnus, wofür sie ihr Leben lang kämpfte.

2041: In Europa ist eine große Dürre ausgebrochen, vor der Franzose David und seine Tochter Lou zu flüchten versuchen. Die beiden landen in einem Flüchtlingslager, in dem es noch Trinkwasser und Lebensmittel, sowie medizinische Versorgung gibt. Doch immer mehr Menschen ziehen ein, die Reserven werden knapper. Die Menschen verzweifeln, verlieren sich in Wut über ihre Situation. David muss seine Tochter vor dem Wahnsinn schützen - und findet ganz in der Nähe ein verlassenes Haus, mit Segelboot im Garten...

Nach "Die Geschichte der Bienen" behandelt Maja Lunde hier ein weiteres wichtiges Thema unserer Klima-Problematik.
Mir persönlich bedeutet gerade das Wasser, in jeglicher Form und Hinsicht, besonders viel. Vielleicht waren gerade deshalb meine Erwartungen an diesen Roman sehr hoch. Doch leider wurden sie nicht erfüllt...
Ich habe das Buch begonnen, mich mehr oder weniger gern durch die ersten einhundert Seiten gelesen und dann wochenlang pausiert. Signe war mir nicht sonderlich sympathisch, der Schreibstil insgesamt war irgendwie anders, irgendwie weniger reizvoll als bei den Bienen.
Im zweiten Anlauf wurde ich endlich halbwegs warm mit dem Roman. Allerdings nach wie vor nicht mit Signe, wobei ihre Kapitel viele interessante und bemerkenswerte Ansichten und Informationen lieferten.
Auch David, über dessen Leben ich anfangs gerne las, verlor im Laufe seiner Geschichte Etwas für mich. Einzig und allein das Wasser ließ mich bis zum Ende an diesem Roman festhalten. Diese unglaubliche, aber doch so glaubwürdige und erschreckende Entwicklung dieses vielseitigen Elements.

Die Autorin ist deutlich in ihrer Botschaft über die Probleme, die wir Menschen verursachen. Bewusst und unbewusst.
Nur leider ist ihre Geschichte stellenweise zu schwach, zu wenig nachhaltig geschrieben.
Ob es ihre Absicht war, dass ihre Protagonisten charakterlich wenig ansprechend sind? Ob sie dadurch den Fokus einzig und allein auf das Thema Wasser legen wollte?
Hin und wieder sind Maja Lunde allerdings kraftvolle Kapitel und Aussagen gelungen, die beeindrucken. Die Idee des Buches ist selbstverständlich auch sehr gut. Nur - in meinen Augen ist das "Die Geschichte des Wassers" einfach keine runde Sache. Ich konnte viel weniger daraus mitnehmen, als ich mir erhoffte.
Der Unterhaltungspegel glich einer Achterbahnfahrt, das Thema wurde nicht zufriedenstellend ausgearbeitet.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Bedingt glanzvoll

Alles was glänzt
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"Alles was glänzt" oder auch 'Alles was glänzte'....
In kurzen Kapiteln lernen wir einige Bewohner des Bergdorfes kennen, die nach und nach begreifen, dass ihr Heimatort dem Tode geweiht ist.
Früher lebte ...

"Alles was glänzt" oder auch 'Alles was glänzte'....
In kurzen Kapiteln lernen wir einige Bewohner des Bergdorfes kennen, die nach und nach begreifen, dass ihr Heimatort dem Tode geweiht ist.
Früher lebte das Dorf von Bergbau und Tourismus, doch die guten Zeiten sind definitiv vorbei. Kaum Jemand mehr trägt Geld in den Ort und langsam wird klar, dass der Berg zu sehr ausgehöhlt wurde und instabil wird.
Die Dorfbewohner sind erfüllt von Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Resignation.
Wer und was ist noch zu retten, fragt man sich beinahe achselzuckend.

Sowohl Buchcover als auch Klappentext versprachen mir einen außergewöhnlichen Roman mit einer Portion Exzentrik inmitten der atmosphärischen Berge.
Inhaltlich wurde ich leider enttäuscht.
Schnell gewöhnte ich mich an den untypischen Erzählstil, doch wirklich gefiel mir das, was ich las, nicht.
Die Charaktere sind mehr oder weniger sympathisch, mehr oder weniger skurril, mehr oder weniger interessant. Ins Herz schließen konnte ich niemanden und das fand ich sehr schade. Zu irgendwem oder irgendetwas muss man doch eine Verbindung aufbauen können.....!?

Insgesamt fällt mir das Schreiben dieser Rezension nicht leicht, weil in meinem Kopf so manches Fragezeichen zurückblieb.
Wahrscheinlich waren die jeweiligen Kapitel zu kurz, um Teresa und Co wirklich in ihrem Handeln zu verstehen, dass eben nicht selten den Gedanken widersprach.
Nicht falsch verstehen: Der Grundton, die Melancholie des Romans gefielen mir äußerst gut. Hin und wieder lese ich genau solche Bücher gerne. Jedoch wurde für mich einfach das Potential der eigentlichen Geschichte nicht ausgeschöpft.

Marie Gamillscheg hat eine besondere Art zu schreiben. Ihre Beobachtungsgabe und ihr Gespür für Menschen sind wirklich wunderbar. Allerdings fehlte mir in vielerlei Hinsicht die Ausarbeitung. Die 'angenehme' Zusammenführung.
Ein bisschen hinter die Kulissen des Bergbaus zu schauen, mir persönlich weitere Gedanken dazu zu machen war eindeutig das Beste am Roman.
Insgesamt war die Idee also super, nur........ hmm.

Wenn es ein weiteres Buch der Autorin geben wird, werfe ich sicherlich nochmal einen Blick hinein. Vielleicht harmonieren Ausführung und Stil dann besser für mich.

Veröffentlicht am 28.02.2021

Fehlzündung?

Dein erster Blick für immer
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"Dein erster Blick für immer" versprach laut Klappentext eine romantische, unterhaltsame Liebesgeschichte mit üblichen Ups & Downs zu sein.
Die herzliche Maya begegnet jeden Morgen in der Bahn einem attraktiven, ...

"Dein erster Blick für immer" versprach laut Klappentext eine romantische, unterhaltsame Liebesgeschichte mit üblichen Ups & Downs zu sein.
Die herzliche Maya begegnet jeden Morgen in der Bahn einem attraktiven, belesenen Mann, dessen Aufmerksamkeit sie sich erhofft. Doch sie ist lange zu schüchtern, um mehr zu tun als zu lächeln und sich auffallend hübsch zu kleiden.
Als sie sich eines Tages endlich aufrafft ihm einen Zettel zuzustecken, nimmt das Schicksal seinen - unerwarteten - Lauf...

Maya ist wirklich lieb und wunderbar, jeder dürfte sich eine so loyale Kollegin oder Freundin wünschen. Vom erste Augenblick an. Doch manchmal steht sie sich einfach selbst im Weg.
Der Bahn-Mann James hingegen ist anfangs sehr schwer zu greifen/verstehen für uns Leser.

Der Roman ist in angenehm kurzen Kapiteln geschrieben; Doch im Laufe des Buches werden diese kurzen Kapitel auf ihre eigene Art anstrengend: Dermaßen viele Randfiguren tauchen auf, Zeitsprünge hier und da. Insgesamt wird es nach etwa 1/4 des Buches sehr, sehr unruhig. Das stört leider den Lesefluss.
Auch die mitwirkenden Nebenfiguren hatten für mich nicht immer "Sinn", muss ich gestehen. Warum wurde ihnen so viel Raum gegeben? Warum lief zB ein verknallter Kollege nur so nebenher? Wieso musste die Beziehung der Freundin in diesem Maße einzeln betrachtet werden? Gerade bei letztem fehlte mir die sinnige Verbindung.

Es ging leider erheblich weniger um Maya und James, als man zu Beginn des Buches hoffte.
Ein bisschen hin und her zwischen den Hauptpersonen ist ja quasi selbstverständlich in diesem Genre, doch mir fehlte der Charme in der Umsetzung. Ich habe Aha-Momente vermisst, gefühlvolle Szenen.
Und ganz besonders fehlte mir Charaktertiefe bei Beide!

Alles in Allem flachte mein Lesevergnügen immer weiter ab.
Der Anfang war gut, der Mittelteil irritierend, das letzte Drittel konnte nichts mehr reißen. Ich war ehrlich enttäuscht, hatte vielleicht zu hohe Erwartungen.
Eine Geschichte mit viel Potential, welches leider nicht ausreichend genutzt wurde. Es zündete einfach nicht!

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