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Veröffentlicht am 12.01.2017

Eine niedliche Geschichte mit kleinen Fehlern

Winston (Band 1) - Ein Kater in geheimer Mission
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"Ein Kater in geheimer Mission" ist eine niedliche Geschichte mit Herz über einen etwas versnobten Kater, der über seinen Schatten hinaus wächst und sich mutig den Abenteuern stellt.

Winston versteht ...

"Ein Kater in geheimer Mission" ist eine niedliche Geschichte mit Herz über einen etwas versnobten Kater, der über seinen Schatten hinaus wächst und sich mutig den Abenteuern stellt.

Winston versteht zwar unsere Sprache, aber längst nicht alle Gepflogenheiten, die die Menschen so an den Tag legen. Er ist noch ein junger Kater und daher relativ unerfahren im Umgang mit Menschen und lernt noch dazu. Bisher kennt er nur seinen Besitzer und dessen Hausfrau. Als aber eine neue Hausfrau in sein Leben tritt und diese auch noch ihre 11-Jährige Tochter mitbringt, ist das Chaos komplett. Vor allem, da er dann bald im Körper dieses Mädchens steckt...
Auch, wenn Frau Scheunemann die Unerfahrenheit von Winston gut zu transportieren versucht, gelingt ihr dies nicht immer zu 100%. Manchmal erscheint mir der Kater doch etwas zu schlau - gerade dann, wenn es für den Fortgang der Geschichte förderlich ist. Das finde ich etwas schade und nicht glaubwürdig. Wenn man einmal davon absieht, dass ein Menschen verstehender Kater auch nicht sehr realistisch ist. Aber darauf kann man sich noch einlassen und das ist ja mit Klappentext auch bekannt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Autorin die Unbedarftheit von Winston etwas besser dargestellt und ihn nicht manchmal zu einer - für seine Verhältnisse - Intelligenzbestie gemacht hätte.

Die einzelnen Kapitel werden mit thematisch passenden Überschriften und niedlichen Katzenbildern mit Wollknäuel eingeleitet.
Dass man ein Kinderbuch (ab 11 Jahren) in der Hand hat, merkt man sehr schnell. Ich bin bisher nur Jugendbücher gewohnt und konnte mich mit den charakteristischen Merkmalen eines Kinderbuches schwer anfreunden: zu einfach, zu kindlich, die Abläufe zu perfekt. Dennoch kann ich das der Autorin nicht negativ ankreiden - es ist eben einfach nicht nach meinem Geschmack.
Schade finde ich, dass die Eigenarten einer Katze nicht richtig zur Geltung kommen oder manchmal auch falsch dargestellt werden. Möglicherweise liegt das daran, dass die Autorin ein Hundemensch ist und sich nicht so mit Katzen auskennt. Allerdings ist das, wie ich finde, keine gute Voraussetzung, um ein Buch über eine Katze zu schreiben. Aber den jungen Lesern fällt das wohl nicht so auf.

Das Ende ist natürlich vorhersehbar, aber dennoch ganz nett umgesetzt.

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein paar mehr Hintergrundinfos wären hilfreich gewesen

Phoenix - Tochter der Asche
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Cover:
Das Cover zeigt eine Frau mit Flügeln auf einem Häuserdach. Diese Frau soll Tavi, eine Phoenix, sein. Sie blickt in den wolkenverhangenen Himmel und auf die zerfallene Stadt. Oben auf prangert das ...

Cover:
Das Cover zeigt eine Frau mit Flügeln auf einem Häuserdach. Diese Frau soll Tavi, eine Phoenix, sein. Sie blickt in den wolkenverhangenen Himmel und auf die zerfallene Stadt. Oben auf prangert das brennende Wort "Phoenix". Dieses Cover entfaltet eine gewisse Sentimentalität im Betrachter. Ich finde es ansprechend und schön.
Hervorheben muss ich außerdem die gezeichnete Feder auf dem Schnitt des Buches. Sie ist orange und begleitet den Leser jedes Mal beim Umblättern der Seiten.

Die Story:
Die Geschichte spielt in der Zukunft, nicht weit von unserer Zeit entfernt. Die Menschen sind sich sogenannter Seelenloser bewusst, die unter ihnen wandeln und mit allen Mitteln gejagt werden. Angeblich sind die Seelenlosen gefährlich, aber dies wollen die Saiwalo den Menschen nur Glauben machen. Auch Tavi ist eine Seelenlose - sie ist eine Phoenix. In diese Hintergrund-Story packt Frau Karschnick nun eine Mordserie. Soweit sogut.
Ehrlich gesagt, weiß ich auch gar nicht, was ich sonst noch zur Handlung sagen könnte. Anfangs erhält man als Leser einfach zu viele Infos und wird gleich in das Geschehen hinein geworfen. Bei einigen Büchern tut es nicht weh, im Gegenteil - es erhöht die Spannung. Aber hier ist es kontraproduktiv. Dem Leser werden die Zusammenhänge nicht erklärt und bei der Hälfte des Buches wurde mir bewusst, dass mir immer noch einiges zum Begreifen fehlt. Es muss nicht immer alles sofort erläutert werden, nein, aber man will sich schon darüber bewusst werden, was man da eigentlich liest - was der Zweck, der Beweggrund dahinter sind. Dann verkraftet man auch mal, dass der Autor einem etwas vorenthält. Das ging mir hier leider nicht so.

Die Charaktere:
Leon und Tavi sind die beiden Hauptcharaktere.
Tavi ist schon jahrhundertelang eine Phoenix, dazu verdammt unsterblich zu sein und nach jedem Tod wieder aufzuerstehen. Ihr langes Leben ist von Schmerz und Verlust geprägt, einzig ihr Zieh-Sohn Nathan ist ihr ein Lichtblick in der dunklen Welt. Tavi ist eine Kämpfernatur. Sie lässt sich nicht unterkriegen und steht für das Richtige ein. Als sie herausfindet, dass die Morde anscheinend etwas mit ihr zu tun haben, ist die noch so starke Tavi total erschüttert. Hilfe findet sie nur bei einem Menschen - ausgerechnet.
Leon ist Mitarbeiter bei der Kontinentalarmee und daher automatisch Untergebener der mächtigen Saiwalo. Er verrichtet streng seinen Dienst und hinterfragt nichts. Er wird auf die Mordfälle angesetzt und steht dabei Tavi gegenüber. Ausgerechnet eine Seelenlose soll ihm bei den Ermittlungen helfen können. Das gefällt dem arroganten Leon, der eigentlich Seelenlose jagen sollte, gar nicht. Leon wird eher als Unsympath dargestellt. Nur sein Job ist ihm wichtig. Er wirkt oberflächlich und eingebildet. Er kann sich aber sehr gut verstellen, denn Tavi vertraut ihm bald blind.
Der Perspektivwechsel zwischen Leon und Tavi ist erfrischend. Frau Karschnick lässt den Leser an der Vergangenheit und den Gedanken der beiden Charaktere teilhaben. So kann man die unterschiedlichen Betrachtungsweisen und bald auch die Gefühle der beiden Charaktere zueinander miterleben.

Der Schreibstil:
Das Buch ist im Wechsel zwischen Tavi und Leon geschrieben. So erhält der Leser zwei unterschiedliche Betrachtungen auf die Geschichte und teilweise auch auf gleiche Situationen. Es ist sehr interessant mit anzusehen, wie verschieden doch die Gedanken und Empfindungen sind.
Die Autorin hat einen sehr einfachen Schreibstil mit einem schnörkellosen, unkomplizierten und sehr simplen Ausdruck. Stellenweise packt sie ansprechende Metaphern hinein.

Das Ende:
Einige Dinge kommen am Ende etwas unerwartet und ich weiß noch nicht so richtig, ob sie mir gefallen.
Ein paar Fragen wurden schlussendlich geklärt, aber es bleiben am Ende auch immer noch einige offen. Außerdem schafft gerade das Ende neue Fragen, die hoffentlich im nächsten Band aufgelöst werden können.

Fazit:
Der Perspektivwechsel zwischen den Charakteren ist erfrischend. Aber die Story hat mich durch fehlende Hintergrundinformationen nicht vollständig überzeugt.
3 1/2 von 5 Isis'

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Tierquälerei war meine Grenze

AUF LEBEN UND TOD
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Cover:
Das Cover von "Auf Leben und Tod" ist sehr prägnant. Zentral und für den Betrachter sofort ins Auge stechend ist eine Frau mit wutverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht. Einem Gesicht, das zu ...

Cover:
Das Cover von "Auf Leben und Tod" ist sehr prägnant. Zentral und für den Betrachter sofort ins Auge stechend ist eine Frau mit wutverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht. Einem Gesicht, das zu allem fähig scheint. Unterhalb des Titels ist ein altes Haus auf dem Land abgebildet. Der Himmel ist düster. Beide Bilder sind sinnbildlich für dieses Buch und passen daher gut auf das Cover. Die Frau: eine Gefangene aus Henrys "Königreich"; das Haus: sein Elternhaus.

Die Story:
Im ersten Erzählstrang möchte das Buch dem Leser aufzeigen, was geschehen kann, wenn man als Kind von seinen Eltern seelisch misshandelt wird. Man wird zu jemandem wie Henry. Henry versucht aus seinem Dasein als Prügelknabe auszubrechen und entwickelt sein eigenes kleines Königreich. Nur leider geht dies nicht mehr nur über die Theorie hinaus...
Die zweite Handlung zeigt uns, wie Menschen werden können, wenn sie jahrelang eingesperrt sind und nur einem Menschen "gehorchen".
Ausnahmen bestätigen in beiden Fällen die Regel, und Herr Burkhardt präsentiert uns hier eher die Ausnahmen. Thematisch durchaus interessant und sicherlich nicht für jedermann etwas - vor allem nicht für die sanfteren Gemüter unter uns. Der Autor spielt hier ausgefallen mit der Frage "Was wäre, wenn...".
Nicht ganz schlüssig ist mir allerdings, wieso die ersten richtigen "Bewohner" von Henry keine Fluchtgedanken hatten. Wieso sie sich dem freiwillig ausgesetzt haben. Denn sie hatten, soweit ich das verstanden habe, noch eine Wahl. Daher ist es für mich nicht ganz logisch.

Die Charaktere:
Henry ist als kleiner Junge neugierig, wissbegierig und intelligent. Wie ein Junge seines Alters sein sollte. Doch die seelischen und körperlichen Misshandlungen seiner Eltern richten ihn zugrunde. Schläge gehören zur Tagesordnung, Pein und Demütigungen ebenso. Seine Mutter vergeht sich sogar sexuell an ihm. Wer kann da noch glauben, dass so etwas keine Narben hinterlässt?
Irgendwann wendet sich das Blatt und als er alt genug ist, schlägt er im wahrsten Sinne des Wortes zurück. Er rächt sich nicht nur an seinem Vater, sondern quält auch unschuldige Tiere und - denn darum geht es ja in diesem Buch - Menschen.
Die Art und Weise, wie Henry sich entwickelt und die Dinge, die er anderen antut, brachten mich zu der Erkenntnis, dass nicht die Kindheit allein für die Entwicklung eines Kindes verantwortlich ist, sondern dass auch Veranlagung mit hinein spielen muss. Zumindest kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man allein durch frühe Misshandlungen SO werden kann. In diesem Fall stimmt im Kopf von Henry schon etwas grundlegend nicht.
Henry ist jenseits von Gut und Böse und ich empfand für ihn nur anfangs eine kleine Spur Mitleid. Seine späteren Taten haben mich davon überzeugt, dass er ein Charakter ist, den man nicht mögen kann. Daher fehlt hier absolut die Identifizierung von Leser zu Hauptprotagonist, die normalerweise vonstatten geht.
Es gibt hier allerdings noch einen zweiten Hauptcharakter: Aldiana. Sie ist gefangen in Henrys späterem "Königreich" unter der Erde und seine Tochter. Bei ihr spürt man etwas mehr Menschlichkeit, auch wenn sie, genau wie alle anderen unter Henrys Regime, Kämpfe gegen ihre Mitbewohner ausstehen muss und sie auch vor dem Tod nicht zurück schreckt.
Die weiteren Charaktere sind eher blass gezeichnet und besitzen keinen Tiefgang. Das ist bei diesem Buch aber auch nicht notwendig.

Schreibstil:
Herr Burkhardt hat einen flüssigen Schreibstil, dem man gut folgen kann. Allerdings fehlte für mich der nötige Sog. Es kam keine richtige Spannung auf, wodurch die Geschichte sich eher wie eine Abhandlung/Erzählung las.
Positiv fand ich die Aufteilung des Inhalts in 2 Erzählstränge: Henrys Kindheit und das Leben im unterirdischen Bunker. Mit den Geschichten aus Henrys Kindheit wird man nach und nach heran geführt und die beiden Erzählstränge fließen logisch ineinander über.
Die Szenen, die der Autor hier einbaut, sind stellenweise echt brutal. Man muss so etwas ertragen können, sonst ist das Buch ein Fehlkauf. Ich habe schon viele harte, eklige und gruselige Bücher gelesen und bin dadurch ganz gut abgehärtet. Dachte ich jedenfalls. Denn der Autor zeigt mir mit "Auf Leben und Tod" eine Grenze auf: Für wen Tierquälerei zu weit geht, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Ich möchte nicht darüber streiten, ob dieses Thema überhaupt in ein Buch gehört, denn das ist absolute Geschmackssache. Ich möchte nur davor gewarnt haben. Ich jedenfalls habe Seiten überblättern müssen (das mache ich sonst nie!), weil es mir echt zu viel wurde.

Das Ende:
Für mich blieb die entscheidende Dramatik aus, um dem Ende das gewisse Etwas zu verleihen. Der Schluss konnte mich einfach nicht mitreißen.

Fazit:
Die Thematik ist zwar durchaus interessant, aber durch die fehlende Identifizierung mit den Charakteren und der ausbleibenden Spannung konnte mich das Buch leider nicht begeistern. Auch waren die Szenen über Tierquälerei nicht mein Fall.
2 1/2 von 5 Isis'

Veröffentlicht am 15.09.2016

Finger weg!

Projekt Luna
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Das Cover:
Ein Astronaut steht vor einem riesigen Labyrinth - kurz davor, es zu betreten. Ein beeindruckendes Gebilde, das zusätzlich neugierig auf die Geschichte macht. Und zumindest mit dem Klappentext ...

Das Cover:
Ein Astronaut steht vor einem riesigen Labyrinth - kurz davor, es zu betreten. Ein beeindruckendes Gebilde, das zusätzlich neugierig auf die Geschichte macht. Und zumindest mit dem Klappentext überein stimmt...

Die Story:
Wenn der Klappentext gehalten hätte, was er verspricht, wäre das Buch ein spannender Zeitvertreib geworden. Leider geht es total an dem vorbei, was die Inhaltsangabe vorgibt. Kurz: absolut irreführend.
Eigentlich beschäftigt sich "Projekt Luna" nur mit den Problemchen des Hauptprotagonisten Hawks, die sich auch noch wie ein langweiliger Auszug aus seiner Autobiografie lesen. Wirklich ärgerlich!

Charaktere:
Man wird mit oberflächlichen Charakteren konfrontiert, die so an den Leser herangeführt werden als müsste man sie längst kennen. Vermehrt wirken ihre Eigenschaften erzwungen und kreiert.
Edward Hawks ist der Hauptcharakter. Seine Handlungen kommen für mich stellenweise so unerwartet, dass ich das Gefühl habe, ihn eigentlich das ganze Buch über nicht zu kennen. Er ist mal unberechenbar, dann wieder lieb und nett, dann unbeherrscht und anschließend verständnisvoll. Als hätte der Autor mehrere Charaktere zusammen gewürfelt. Außerdem ist sein Leben nur ein einziges Bla Bla und absolut schnarchig.
Alles wird aus der Sicht von Hawks beschrieben. Für mich ist das aber total unsinnig, da Hawks nicht derjenige ist, der auf den Mond geht. So erfährt man fast rein gar nichts von dem, was auf dem Mond geschieht. Glanzleistung, Herr Budrys!

Der Schreibstil:
Was ich dem Autor positiv anrechnen muss, ist sein anschaulicher Erzählstil. Die bildliche Vorstellung fällt einem leicht.
Negativ sind die unnatürlichen und überzogenen Dialoge. So spricht einfach niemand.

Ende:
Also ich muss sagen, das Ende birgt noch einmal eine Überraschung. Leider hat sie aber nicht wie eine Bombe bei mir eingeschlagen. Ich habe das Buch zugeschlagen und mich als Leser einfach nur ver...schaukelt gefühlt (ich benutze hier für die Wahrung der Ernsthaftigkeit nicht das Schimpfwort, obwohl ich es gern möchte).

Fazit:
Das ganze Buch ist eine Farce! Wenn ihr einen spannenden Sci-Fi-Roman auf dem Mond erwartet, lasst bloß die Finger davon. So zum Narren gehalten wurde ich schon lange nicht mehr. Vielen Dank!
1 von 5 Isis'

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