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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2018

Spannung aus Island

DNA
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In Reykjavik geht ein erbarmungsloser Mörder um. Eine junge Mutter wird ans eigene Bett gefesselt tot aufgefunden. Zeugin des Mordes war ihre kleine Tochter, die nun für die ermittelnden Beamten um Kommissar ...

In Reykjavik geht ein erbarmungsloser Mörder um. Eine junge Mutter wird ans eigene Bett gefesselt tot aufgefunden. Zeugin des Mordes war ihre kleine Tochter, die nun für die ermittelnden Beamten um Kommissar Huldar alles noch einmal durchleben muss. An ihrer Seite findet sich die Kinderpsychologin Freyjar wieder, die dem traumatisierten Kind die so wichtigen Antworten entlocken muss.

Von Yrsa Sigurdardóttir habe ich schon mehrere Bücher gelesen, und auch dieses Mal hat mir die isländische Autorin wieder spannende Lesestunden verschafft. Dieser erste Band einer neuen Thrillerreihe hat mich neugierig auf die weiteren Teile gemacht. Huldar und Freyjar bilden ein ganz gutes Paar (wobei die „Paarbildung“ ja noch Spekulationsspielraum lässt), das gut durch die Geschichte führt. Beide finde ich auf ihre Art recht sympathisch, sie werden gut eingeführt, es bleibt aber auch noch genug offen, um die Figuren in weiteren Bänden ausbauen zu können. Nicht ganz so gut gelungen ist der Autorin die Darstellung der jungen Zeugin, die ca. 7 Jahre alt sein soll, sprachlich und z.T. vom Verhalten her aber sehr viel älter wirkt. Diese Diskrepanz störte dann ab und an doch sehr.
Der Erzählstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen, zwar nordisch gemütlich, aber nicht ganz so nüchtern wie bei anderen ihrer skandinavischen Kollegen. Der Mordfall entwickelt sich sehr spannend, mit dem Modus operandi hat die Autorin zudem auch dem passionierten Thrillerleser noch etwas Neues zu bieten. Ich habe lange mitgefiebert und war dann auch mit der Auflösung mehr als zufrieden. Insgesamt wirklich ein schöner isländischer Thriller.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Zum Schmunzeln

Der Pfau
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Lord und Lady McIntosh machen aus der Not eine Tugend und vermieten ihren etwas heruntergekommenen Landsitz in den schottischen Highlands an Feriengäste. Dieses Wochenende hat sich eine Bankergruppe angekündigt ...

Lord und Lady McIntosh machen aus der Not eine Tugend und vermieten ihren etwas heruntergekommenen Landsitz in den schottischen Highlands an Feriengäste. Dieses Wochenende hat sich eine Bankergruppe angekündigt zwecks Back-to-the-Roots und Teambuilding, inklusive eigener Köchin und Teampsychologin. Leider hat sich die Haushaltshilfe jüngst verletzt, ein Wintereinbruch kündigt sich an und dann… ja dann dreht auch noch der Pfau durch.

Isabel Bogdan hat mich mit ihrem kleinen, aber feinen Büchlein sehr gut unterhalten und ich könnte mir das Ganze auch sehr gut auf der Bühne vorstellen. Eine Komödie, die mit ihren Unglücksfällen, Verwechslungen, urigen Charakteren und britischem Humor für unterhaltsame Lesestunden sorgt. Ab und an wirkt die Story etwas aufgesetzt, nicht alle Lacher wirken ungekünstelt, insgesamt fand ich den Pfau aber wirklich gut und witzig gemacht. Der Stil ist recht locker, die Story kurzweilig und charmant. Ein Kammerstück, in dem selbst die Tiere des Landsitzes noch ihre eigene, ganz köstliche Rolle spielen; ich habe mich wunderbar amüsiert.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Unterhaltsames Finale

Die Brut - Das Ende naht
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Nach der zweiten Welle der Spinnen ist die Menschheit am Rande der eigenen Ausrottung angekommen. Doch es gibt einen Lichtstreif am Horizont, denn man hat herausgefunden wie sich die Spinnen organisieren ...

Nach der zweiten Welle der Spinnen ist die Menschheit am Rande der eigenen Ausrottung angekommen. Doch es gibt einen Lichtstreif am Horizont, denn man hat herausgefunden wie sich die Spinnen organisieren und kommunizieren. Ein gezielter Gegenschlag ist alles was es braucht. Doch Chaos und der Kampf ums eigene Überleben machen die nötige Zusammenarbeit unnötig schwer.

Mit diesem letzten Band der spinnigen Trilogie setzt Boone einen guten Schlusspunkt. Er führt lose Fäden zusammen und hat mich mit seinem schnodderigen Humor und seiner etwas trashigen Handlung sehr gut unterhalten. Flüssig geschrieben, springt er zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her, verliert trotzdem das große Ziel nicht aus den Augen: Tod den Höllenspinnen. Wie man die Biester loswerden kann, wird hier natürlich nicht verraten, aber so viel: etwas mehr Drama hätte es für mich ruhig sein können. Die Lösung ging mir dann doch etwas zu einfach. An der Protagonistenfront gibt es nicht viel Neues, die vorhandenen führen aber ganz gut durch die Geschichte und ich habe durchaus auch mit ihnen mitgefiebert. Für meinen Geschmack hätte es etwas mehr aus der Ekel-Abteilung sein dürfen, wie es der Autor in Band 1 noch sehr ausführlich getan hat. Ebenso fand ich es schade, dass der Fokus quasi ausschließlich auf den USA liegt. Waren in den vorherigen Bänden Handlungsstränge über den ganzen Globus verteilt, erfährt man im vorliegenden finalen Band nur bruchstückhaft wie es dort weitergegangen ist. Hier ist sicherlich etwas Potential verschenkt worden, trotzdem habe ich diesen letzten Teil der Reihe ganz gerne gelesen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Actiongeladen

Fake
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Catherine Finch ist als humanitäre Helferin nach Syrien gereist, doch sie wird von Terroristen entführt und gefangen gehalten. Aus der Gefangenschaft gibt es unregelmäßige Lebenszeichen in Form von youtube-Videos. ...

Catherine Finch ist als humanitäre Helferin nach Syrien gereist, doch sie wird von Terroristen entführt und gefangen gehalten. Aus der Gefangenschaft gibt es unregelmäßige Lebenszeichen in Form von youtube-Videos. Videos, in denen die junge Frau die USA unverhohlen kritisiert. Trotzdem hat sie immer mehr Anhänger und wird zu einer Symbolfigur. Als ihr Tod nach einem Drohnenangriff gesichert scheint, überschlagen sich die Geheimdienste um diesen zu vertuschen. Nichts Geringeres als der mögliche Frieden im Nahen Osten steht auf dem Spiel.

James Rayburn (alias Roger Smith) legt hier einen Politthriller vor, der sich sehen lassen kann. Er beleuchtet die aktuelle Situation in Syrien, und kombiniert dies mit einer fiktiven, zunächst recht unrealistisch scheinenden Story; mit der Zeit kommt man als Leser aber doch ins Grübeln. Die Story legt ein gutes Tempo vor und erinnert zeitweise an einen spannenden Actionstreifen, liest sich entsprechend flott. Die Protagonisten passen sich gut ins Geschehen ein, sonderlich tiefschürfend sind sie sicherlich nicht, brauchen sie aber auch nicht. Egal ob CIA-Agent Town oder Schauspielerin Kirby, sie alle wirken etwas stereotyp, sind in dieser Form aber völlig ausreichend um ihre Funktion zu erfüllen. Die Handlung ist durchweg spannend, sorgt für ein paar Überraschungen, und hat mich im Großen und Ganzen überzeugt.
Ein spannender, gut gemachter Politthriller, perfekt zum Kopf-ausschalten.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Charmanter Krimi

Mord in Cornwall
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In Cornwall ist die Welt noch in Ordnung. In einem kleinen Fischerdörfchen kennen Reverend und Arzt Mord und Totschlag eigentlich nur aus den heißgeliebten Krimis. Bis der Richter Tregarthan im eigenen ...

In Cornwall ist die Welt noch in Ordnung. In einem kleinen Fischerdörfchen kennen Reverend und Arzt Mord und Totschlag eigentlich nur aus den heißgeliebten Krimis. Bis der Richter Tregarthan im eigenen Wohnzimmer erschossen wird. Plötzlich sind die beiden mit ihrem kriminalistischen Gespür gefragt, tappt die Polizei doch irgendwie völlig im Dunkeln.

John Bude schrieb diesen Krimi bereits 1930, trotzdem wirkte er auf mich keinesfalls überholt oder altbacken. Ich empfand ihn eher als sehr charmant, die Szenerie im idyllischen Cornwall passte ganz hervorragend zu diesem ruhigen Krimi. Atemberaubende Spannung sucht man zwar vergebens, trotzdem habe ich die Ermittlungen der beiden Möchtegern-Detektive sehr gerne verfolgt. Bude nimmt sich Zeit Land und Leute zu beschreiben und so kann man es sich so richtig in der Geschichte gemütlich machen, die sich sehr flüssig liest. Die Suche nach dem Mörder hält durchaus so einige Überraschungen bereit und so hat mich dieser Provinzkrimi aus den 30ern wirklich rundum unterhalten.