Cover-Bild Klara Klühs und die weiße Jade
8,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Saarliteratur / BookFab
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 22.02.2016
  • ISBN: 9783956330605
Christian Bauer

Klara Klühs und die weiße Jade

Ein Hiddensee-Krimi
Eine promovierte Mathematikerin im Fischimbiss von Hiddensee? Klara Klühs staunt nicht schlecht, als sie erfährt, dass die Frau von Fischer Paul Kersten nicht nur Brötchen mit Bratfisch verkaufen kann. Auch die übrigen Teilnehmer(innen) des Lesetreffs, den Klara in ihrer Inselbücherei etabliert hat, wundern sich, dass auf der kleinen Insel doch nicht jeder alles von jedem weiß.
Greta Kersten allerdings ist plötzlich verschwunden, gegen ihren Mann werden unschöne Anschuldigungen laut – die entspannte Frühsommerstimmung ist empfindlich gestört. Paul Kersten bittet Klara um Hilfe und ehe sie sich versieht, steckt sie mitten in einem Kriminalfall, in dem Wahrscheinlichkeitsrechnung, jahrzehntealte Lottozahlen und ein Armband aus weißer Jade eine wichtige Rolle spielen. Unterstützt wird sie dabei wieder von Pastor Harmsen, mit dem sie gerne mehr teilen würde als die Leidenschaft fürs Kriminalistische.
Mit dabei sind natürlich auch die übrigen Protagonisten aus Band 1 Klara Klühs und das rote Fahrrad: Inselpolizist Schlieker und seine Frau, Gonzo aus dem Godewind, Renate Jensen, Kommissar Krömer und die kleinen Leseratten. Für frischen Wind sorgt die junge Lehrerin Rieke, die es aus Berlin in die Beschaulichkeit Hiddensees verschlagen hat

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2018

Unblutiger Hiddenseekrimi mit Hobbyermittlerin Klara

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Klara Klühs lebt auf Hiddensee und ihre große Freude ist der regelmäßig stattfindende Lesetreff in der Inselbücherei. Bei einem Treffen erscheint der Dorfpolizist Schlieker. Er erklärt Greta Kersten für ...

Klara Klühs lebt auf Hiddensee und ihre große Freude ist der regelmäßig stattfindende Lesetreff in der Inselbücherei. Bei einem Treffen erscheint der Dorfpolizist Schlieker. Er erklärt Greta Kersten für vermisst und befragt die Anwesenden nach ihrem Verbleib. Angeblich soll sie ihren Bruder in Berlin besuchen, doch der betreut gerade ein Schulprojekt in Afrika. Wo steckt Greta also wirklich? Ihr Mann Paul bittet Klara Klühs um Mithilfe.

Dieser Krimi ist ein echter Cosy Crime und daher gibt es auch keine Gewaltszenen und es fließt kein Blut. Er liest sich leicht und man geniesst die frühsommerliche Stimmung an der Ostsee und den idyllisch wirkenden dörflichen Charakter der Insel, der schön beschreiben ist.

Hier scheint noch jeder jeden zu kennen, glaubt man zunächst. Doch dann erfährt Klara Näheres über die verschwundene Greta und ist überrascht. Alle kennen Greta lediglich als Frau eines Fischers und nette Backfischverkäuferin, sie hat jedoch in Mathematik promoviert und Statistik gehört zu ihren Leidenschaften. Das weckt natürlich Klaras Interesse und schon hängt sie sich in den neuen Fall. Sie findet schnell Hinweise, die die Vermisste selbst im Vorfeld gelegt hat. Ahnte Greta irgendeine Gefahr? Welche Rolle spielt das Armband aus weißer Jade?

Klara Klühs beweist ihr ambitioniertes Interesse für diesen kniffeligen Fall und versucht den verdächtigen Ehemann Gretas zu entlasten und hinter das Geheimnis mit den Lottozahlen zu kommen. Dass sie dabei ihre beiden Herzbuben Pastor Harmsen und Kommissar Krömer an ihrer Seite hat, findet sie besonders schön. Schliesslich hegt sie für beide Männer Gefühle und kann sich nicht so recht entscheiden. Auch die Männer empfinden mehr für Klara, Mut zu einer dauerhaften Beziehung haben sie aber auch nicht. Die entsprechenden Dialoge lesen sich sehr unterhaltsam und die drei Personen wachsen einem ans Herz.

Der Autor vergleicht Klara im Krimi häufig mit Miss Marple, diesen Vergleich sollten lieber die Leser ziehen. Zwar legt auch Klara definitiv eine große Neugierde für die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen an den Tag, aber die von Miss Marple bewusst eingesetzte Vergesslichkeit oder Schrulligkeit alter Menschen vermisse ich bei Klara nicht nur aufgrund ihres Alters. Klara bewegt sich lediglich auf dünnem Eis, wenn sie fremdes Eigentum betritt. Echte Finten à la Miss Marple vermisse ich aber.

Christian Bauer legt schon den Kriminalfall in den Vordergrund der Handlung, er bringt aber auch die menschlichen Probleme und die unterschiedlichen Beziehungen der Inselbewohner zur Sprache.

Was aber besonders auffällt, ist sein nicht zu übersehendes Literaturinteresse! So baut er mehrfach fast schon als Bonmots Buchvorschläge in sein Werk ein, die den Leser zum Notieren auf der Leseliste verleiten. John Irving, Robert Gernhardt, Max Goldt und andere namhafte Autoren dürften von diesem Krimi profitieren. Leseratten fühlen sich in diesem Krimi automatisch wohl, sind ihnen Leserunden doch nur zu lieb und vertraut.
Der Krimi beginnt langsam, legt dann aber an Fahrt zu. Hier sind die Ermittlungen und neu gewonnenen Einblicke die entscheidenden Punkte, die dem Leser viel Raum zum Rätseln geben. Zum Ende hin kommt dann noch so manche Überraschung, die auch Ermittler in Gefahr bringt.


Mir hat der Krimi mit seinem regionalen Charakter gut gefallen und die Ostseestimmung mit Fischbrötchen und Meeresrauschen und die Inselbücherei hatten ihren eigenen Anteil daran.