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Veröffentlicht am 08.06.2018

Ich bin nun ein Fan der Palace-Saga. Du auch?

Palace of Silk - Die Verräterin
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#rezensionsexemplar

Vor einigen Tagen habe ich euch auf meinem Instagramkanal davon berichtet, dass ich den zweiten Band der Palace-Saga lese: Palace of Silk – Die Verräterin. Heute möchte ich euch in ...

#rezensionsexemplar

Vor einigen Tagen habe ich euch auf meinem Instagramkanal davon berichtet, dass ich den zweiten Band der Palace-Saga lese: Palace of Silk – Die Verräterin. Heute möchte ich euch in meiner Rezension davon erzählen, warum der zweite Band der Trilogie mir so viel besser gefallen hat als der erste.

Allgemeines:

Palace of Silk – Die Verräterin ist als zweiter Teil einer Trilogie am 29.05.2018 als Paperback mit 448 Seiten bei Penhaligon erschienen. C. E. Bernard ist das Pseudonym der deutschen Autorin Christine Lehnen.

Ich habe euch bereits in meiner Rezension zum ersten Teil der Reihe davon berichtet, dass es im Zusammenhang mit der Palace-Saga ein auffälliges Merkmal gibt: die Erscheinungsdaten. Der zweite Band ist nun zwei Monate nach dem ersten erschienen und auch der finale und abschließende Band der Trilogie lässt nicht mehr lange auf sich warten. Ende Juli 2018 könnt ihr bereits Palace of Fire – Die Kriegerin in Händen halten. Nach dem Abschließen des zweiten Bandes kann ich das Erscheinungsdatum von Palace of Fire kaum noch abwarten, gleichzeitig möchte ich diese Reihe aber auch gar nicht so schnell beenden. Kennt ihr dieses Dilemma?

Inhalt:

"Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?" (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Nachdem ich vom Auftaktband der Palace-Saga nicht so überzeugt war wie viele andere Blogger, war ich umso gespannter, wie Christine Bernard den zweiten Teil gestalten würde. Schon vor der Lektüre wusste ich, dass sie das Potential besitzt, einen großartigen Fantasyroman zu schreiben. Aber würde sie es ausschöpfen? Eine große Frage, die mich vor dem Erscheinen des zweiten Bandes lange beschäftigt hat.. Und ich muss sagen, dass Bernard es geschafft hat, mich zu überraschen. Sogar mehr als das. Sie hat mich vollständig von ihrer Idee überzeugt, nun bin auch ich ein Fan der Palace-Saga! Aber wie ist es dazu gekommen? Ich berichte euch gerne mehr…

Während ich den ersten Band der Reihe gelesen habe, bemerkte ich einige inhaltliche Auffälligkeiten, die mich störten. Bernard wollte in meinen Augen an vielen Stellen schlicht und ergreifend zu viel. Sie hat uns als Leser mit detailreichen Beschreibungen nahezu überrollt und ließ damit zu wenig Raum für eigene Gedanken. In Palace of Silk hat sie das nicht getan. Nein, sie hat der Welt, die wir bereits kannten, eine neue Perspektive hinzugefügt. Das hat sie auf eine so angenehme und sprachlich beeindruckende Weise getan, dass ich immer mehr über die Lebensweise der Menschen erfahren wollte. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, habe Seite um Seite verschlungen. Ich war neugierig, warum das Leben in Frankreich so anders ist als in England. Warum die Menschen das akzeptieren und warum sie so leben können. Wie eine solche Welt sich miteinander vereinbaren lässt. Wie das Leben in anderen Ländern ist. Und wie Rea es wohl schaffen würde, sich dort einzufügen. Warum sie erneut mit Robin zu tun haben würde und wie die neuen Protagonisten sich im Buch entwickeln würden.

„Wieder einmal muss ich Theater spielen, um mein Leben zu schützen. Was für ein Glück, dass ich das so gut kann: innerlich zerbrechen, ohne etwas davon nach außen dringen zu lassen.“ (S. 198)

Ich hatte dabei ein wenig Angst, dass sich mein Gefühl, mich nicht mit Rea identifizieren zu können, auch durch den zweiten Band ziehen würde. Zunächst tat es das auch. Aber irgendwann machte auch Rea eine (langersehnte) Entwicklung durch. Ab diesem Punkt hatte sie mein Herz gewonnen. Ich hoffe, dass ihre Flamme noch lange brennen wird (ganz zum Originaltitel Light that flame passend). Dass es ihr gelingt, nicht nur ihre eigene Flamme zu erhalten, sondern das ganze Land, die ganze Welt in Flammen zu setzen. Politische Veränderungen zu erwirken und für alle Menschen ein friedliches und offenes Zusammenleben zu ermöglichen.

Mir fällt es momentan noch schwer, mir vorzustellen, dass die Geschichte von Rea und Robin, von einer Welt zwischen Vorurteilen und Innovationen, zwischen Menschen und Magdalenen, Berührung und Ängsten in nur einem Band abschließend und zufriedenstellend beendet werden kann. Ich würde mich sehr über einen vierten Band, in dem auch die interessante Protagonistin Madame Hiver eine Rolle spielt, freuen – aber manchmal werden nicht alle Wünsche erfüllt.

Fazit:

Ich bin nun ein Fan der Palace-Saga. Du auch?

Veröffentlicht am 03.06.2018

Kleine Feuer überall

Kleine Feuer überall
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Allgemeines:

Celeste Ngs Kleine Feuer überall ist ihr zweiter Roman. Eine Serie mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle ist bereits angedacht. Ihr erstes Buch Was ich euch nicht erzählte wurde in über ...

Allgemeines:

Celeste Ngs Kleine Feuer überall ist ihr zweiter Roman. Eine Serie mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle ist bereits angedacht. Ihr erstes Buch Was ich euch nicht erzählte wurde in über 20 Sprachen übersetzt und war international ein großer Erfolg. Die# Filmrechte sind ebenfalls bereits verkauft. Kleine Feuer überall ist im April 2018 bei dtv in gebundener Form erschienen und umfasst 384 Seiten. Ng lebt mit ihrer Familie in Cambridge, Massachusetts.

Inhalt:

„Es brennt! In jedem der Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt. Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Erfahrung gemacht, »dass Leidenschaft so gefährlich ist wie Feuer«. Deshalb passte sie so gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio, in dem der Außenanstrich der Häuser ebenso geregelt ist wie das Alltagsleben seiner Bewohner. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch?“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Wunderbar geschrieben, ich bin von der ersten Seite an gefesselt. Ich bin gleich drin in der Geschichte, die mit einem abgebrannten Haus beginnt. Das Feuer hat vermeintlich die jüngste Tochter der Familie gelegt, das soll der Leser zumindest glauben. Ng entfaltet das Leben der betroffenen Familie Richardson, schildert lakonisch das Leben in der elitären Siedlung Shaker Heights. Man ahnt schnell, dass nicht alles ist wie es scheint, und möchte natürlich unbedingt wissen, was Sache ist.

In diesem Buch gibt es zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten (zumindest von außen betrachtet): Die Richardsons, eine typische wohlhabende amerikanische Familie, keine Geldsorgen, höchstens Luxusprobleme. Beide Eltern arbeiten, der Vater ist eher ein nachdenklicher und freundlicher Mensch, die Mutter die Familienmanagerin mit dem absoluten Überblick über alles, was in Ihrer Familie geschieht, sie hat die Zügel in der Hand. Die vier Kinder sind sehr unterschiedlich und wie so oft gibt es ein schwarzes Schaf, die jüngste Tochter Izzy. Dann gibt es noch die Warrens, Mia und ihre Tochter Pearl, die ständig umziehen und nun bei den Richardsons zur Miete wohnen. Pearl ist fasziniert von dem Leben der Richardsons, Izzy wiederum von dem der Warrens. Die Geschichte nimmt ihren Lauf. Beide Mütter mischen sich, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Beweggründen, absichtlich oder unabsichtlich in das Leben der jeweils anderen Familie ein. Das so etwas meist nicht gut endet, kann man sich denken.

„Ordnen und verordnen, für Ordnung unerlässlich – galt den Shakern als Schlüssel zur Harmonie. Sie hatten alles verordnet: die angemessene Zeit, um morgens aufzustehen, die angemessene Farbe der Vorhänge, die angemessene Haarlänge für Männer, wie man die Hände zum Gebet faltet (…). Die Shaker waren fest überzeugt, wenn sie jede Kleinigkeit planten, könnten sie ein Stück Himmel auf Erden schaffen.“ (S. 33)

In absolutem Kontrast zu diesem Zitat steht der Titel des Buches. Kleine Feuer überall, erhält in diesem Zusammenhang eine wirklich symbolische Bedeutung. Kleine Feuer bemerkt man zunächst nicht, sie schwelen vor sich hin, bis sie dann irgendwann so richtig ausbrechen. Nach diesem Prinzip hat Ng ihr Buch aufgebaut. Glatte Oberfläche, ein hingeworfener Satz hier, eine Beobachtung dort – schon gibt es Risse, die im Verlauf der Handlung ihrem Höhepunkt entgegen streben. Es wird nicht mit-, sondern übereinander gesprochen – die Grundlage für jedes noch so kleine Feuer! So entstehen Missverständnisse, Verdächtigungen und Verletzungen, die zusammengenommen ein wahres Großfeuer ergeben.

Fazit:

Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, den gesellschaftliche Themen interessieren und der gerne einen Blick hinter allzu glatte Fassaden wirft.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Ein Buch für all diejenigen, die eine epische Fortsetzung über (k)eine Heldin lesen wollen.

Nevernight - Das Spiel
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#rezensionsexemplar

Heute möchte ich mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ rezensiere. Diese Rezension wird in den nächsten Tagen also auch auf ihrem Blog veröffentlicht ...

#rezensionsexemplar

Heute möchte ich mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ rezensiere. Diese Rezension wird in den nächsten Tagen also auch auf ihrem Blog veröffentlicht werden. Nevernight – Das Spiel ist der zweite Teil einer Reihe. Wenn du den ersten Teil noch nicht kennst, solltest du meine Rezension nicht lesen. Ich werde dir nichts zum Inhalt verraten. Aber ich werde den Klappentext des zweiten Teils abbilden. Dort wird natürlich das Wissen aus dem ersten Teil wie immer als bekannt vorausgesetzt.

Allgemeines:

Nevernight – Das Spiel ist der zweite Teil der fantastischen Reihe um Protagonistin Mia Corvere. Auch der zweite Teil der Reihe ist vor Kurzem bei Fischer TOR erschienen. Für die Leserschaft bedeutet das wieder, dass es sich nicht um ein Jugendbuch handelt, denn Jugendbücher erscheinen im Fischer Verlag bei Fischer KJB oder FJB.

Im Gegensatz zum ersten Band hat Das Spiel leider keinen farbigen Buchschnitt mehr. Aber auch dieses Mal kann das Cover sich sehen lassen. Beinahe schon etwas beängstigend oder?

Inhalt:

„Die epische Rachegeschichte geht weiter. Nachdem Mia einen der Männer umgebracht hat, die für die Zerstörung ihrer Familie verantwortlich sind, bleiben noch zwei über: Kardinal Duomo und Konsul Scaeva. Beide sind jedoch vor der Öffentlichkeit abgeschirmt und für Mia unerreichbar. Schlimmer noch: Die Rote Kirche selbst scheint Scaeva zu schützen …
Um an ihn heranzukommen, geht Mia ein großes Risiko ein: Sie kehrt der Kirche den Rücken und begibt sich selbst in die Sklaverei, um als Gladiatorin an den Großen Spielen in Gottesgrab teilzunehmen. Mia merkt schnell, dass sie diesmal zu weit gegangen ist, denn auf dem blutigen Sand der Arena gibt es keine Gnade und nur eine Regel: Ruhm und Ehre – oder Tod.“ (Quelle: Fischer TOR)

Meine Meinung:

„Der Wolf hat kein Mitleid mit dem Lamm. Der Sturm bittet die Ertrinkenden nicht um Vergebung.

Mantra der roten Kirche“ (S. 15)

Liebe Leser, dieses Buch ist erbarmungslos. In jeder Hinsicht. Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr es lesen wollt, denn, wenn ihr erst einmal mit der Lektüre begonnen habt, habt ihr keine Chance mehr. Es wird euch nicht loslassen. Ihr werdet fluchen, ihr werdet lachen, ihr werdet versinken. In eine Welt voller faszinierender Dinge. Voller Dinge, die ihr so oder so ähnlich noch nie gelesen habt. Die ihr teilweise auch gar nicht lesen wolltet. Die aber dazugehören. Zu Mia Corveres Spiel. Zu ihren Machenschaften. Zu ihrer Rache. Und die wird fürchterlich sein, dass kann ich euch versprechen.

Zu Beginn der Lektüre erwartet euch erst einmal ein harmloses Verzeichnis der Dramatis Personae. Das ist sehr nützlich und vor allem zweckdienlich. Wer soll sich schon nach dieser Wartezeit noch an alles erinnern? Fast alles, okay. Aber alles wusste ich tatsächlich auch nicht mehr. Wer sich noch bestens informiert fühlt, kann das Verzeichnis auch getrost auslassen. Es enthält nur bereits bekannte Informationen.

Und dann beginnt es. Mias zweites episches und bildgewaltig beschriebenes Abenteuer. Abenteuer? Eigentlich ist das falsche Wort. Mia ist keine Abenteurerin. Mia ist diejenige, die von Abenteurern und Helden gefürchtet wird. Und Mia ist auf der Suche nach Rache. Dabei findet sie auch viele andere Dinge. Zwischenmenschliche Beziehungen spielen in diesem komplexen zweiten Band eine etwas größere Rolle als im ersten. Aber vor allem geht es um Rache. Dabei wird es blutig. Sehr blutig.

«„Du wolltest gute Tonerde, um daraus etwas zu formen, Executus? Hier hast du Stahl.“ Der Hüne sah Mia mit schmalen Augen an. „Stahl bricht, bevor er sich verbiegt.“» (S. 117)

Wenn du also ein sehr zart besaiteter Mensch bist, dann ist auch der zweite Band von Jay Kristoffs epischer Geschichte nichts für dich. Aber solltest du hartgesotten sein und eine Geschichte lesen wollen, in der die Protagonistin eigentlich keine Heldin ist, dann aber irgendwie doch diese Rolle einnimmt, dann los. Schnapp dir Nevernight – Das Spiel und durchlebe, was die rote Kirche und Mia Corvere erlebten.

Dabei wirst du dich ärgern. Ärgern über diesen verflucht genialen Autor, der unsägliche Dinge tut und im Zuge dessen einen verflucht genialen zweiten Band geschrieben hat. Unsägliche Dinge, die du nicht vorhersehen kannst, egal, wie sehr du es versuchst. Kristoff wird dich verletzen, dich zum Staunen bringen und dich sprachlos machen. Einfach, weil er es kann.

„Nein.

Ich höre, wie ihr das Wort sagt, als säße ich mit euch im Zimmer. Ich sehe euch, als wäre ich in die Schatten zu euren Füßen geflossen, wie ihr euch über das Buch in euren Händen beugt, die Stirn gerunzelt und mit einem Fluch auf den Lippen. Jetzt dämmert sie euch, die Erkenntnis, dass es keine weiteren Seiten mehr gibt. Ich kann es hören. Ich kann es sehen.“ (S. 697)

Habe ich schon erwähnt, dass ich Kristoffs Humor liebe?

Fazit:

Ein Buch für all diejenigen, die eine epische Fortsetzung über (k)eine Heldin lesen wollen.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Lesen. Träumen. Noch einmal lesen.

Die Legenden der besonderen Kinder
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Allgemeines:

Die Legenden der besonderen Kinder ist Anfang April 2018 als Hardcover bei Knaur erschienen. Es handelt sich um ein Hardcover, das 208 Seiten hat. Das kleine Büchlein schließt sich inhaltlich ...

Allgemeines:

Die Legenden der besonderen Kinder ist Anfang April 2018 als Hardcover bei Knaur erschienen. Es handelt sich um ein Hardcover, das 208 Seiten hat. Das kleine Büchlein schließt sich inhaltlich an die Reihe um die besonderen Kinder, die im November 2016 mit der Bibliothek der besonderen Kinder abgeschlossen worden ist, an. Es empfiehlt sich daher, vor der Lektüre der Legenden der besonderen Kinder die ebenfalls von Ransom Riggs verfasste Trilogie zu lesen. Natürlich könnt ihr Die Legenden der besonderen Kinder auch unabhängig von der Trilogie lesen, das allumfassende Verständnis für die Zusammenhänge der Legenden ist jedoch nur gegeben, wenn ihr die Trilogie bereits gelesen habt.

Ein besonderes Augenmerk wurde bei den Legenden der besonderen Kinder auf die Gestaltung des Buches gelegt. Bereits die Trilogie war – zum Titel passend – besonders gestaltet. Die Legenden der besonderen Kinder sind jedoch ein wenig anders gestaltet. Es wird auf Fotografien verzichtet und viel illustriert. Darauf werde ich in meiner Rezension etwas ausführlicher eingehen.

Wusstet ihr eigentlich, dass Ransom Riggs mit Bestsellerautorin Tahereh Mafi verheiratet ist? Habt ihr bereits etwas von Mafi gelesen?

Inhalt:

„Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.
Nun liegen die faszinierenden »Legenden der besonderen Kinder« endlich auch in schriftlicher Form vor – in hochwertiger Geschenk-Ausstattung mit zahlreichen Illustrationen“ (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Die Legenden der besonderen Kinder haben ein wunderschön gestaltetes Cover, das alle Blicke auf sich zieht und auf dem viele Details, die auch im Buch eine Rolle spielen werden, versteckt sind. Und in Ergänzung dazu enthält es natürlich wie jedes andere Buch auch innerhalb der ersten Seiten einige Informationen darüber, unter welchem Titel das Buch in der Originalausgabe erschienen ist (Tales Of the Peculiar) und wo es in der deutschen Übersetzung erscheint. Aber Die Legenden der besonderen Kinder enthalten nach diesen Informationen noch einmal ein paar Seiten, auf denen von der wahren Herkunft des Buches berichtet wird.

Obwohl es irrtümlicherweise alle annehmen, hat gar nicht Ransom Riggs Die Legenden der besonderen Kinder geschrieben, sondern Millard Nullings. Und das Buch wurde auch nicht bei Droemer Knaur in München gedruckt, sondern in einem Nomadenzelt in der „Wüste Lop Nor im östlichen Teil des Tarimbeckens, das sich am Fuße des Kuruk-Tagh-Gebirges im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang erstreckt“ (S. 8). Die Buchbinderei befindet sich „tief unter der Erde“ und den „Eingang zu dieser Werkstatt, der sich in London zwischen Fish Street Hill und Pudding Lane befindet“, sollten wir Leser zu unserer eigenen „Sicherheit gar nicht erst suchen“ (S. 8). Auch die Widmung des Buches ist von Millard Nullings, den die Leser der Trilogie natürlich bereits kennen, geschrieben. Am Ende des Buches finden wir nicht nur Riggs‘, sondern auch Nullings‘ kurzen Lebenslauf.

Ingesamt wirkt das Buch durch seine Gestaltung und die jede Legende begleitenden Illustrationen beinahe wie ein Märchenbuch. Noch beeindruckender wird das Buch mit Sicherheit auch wirken, wenn es einige Jahre oder Jahrzehnte alt sein wird. Abgenutzte und gelesene Märchenbücher haben eine beeindruckende Wirkung. Findet ihr nicht auch? Alles in allem eine wahrhaftig besondere Gestaltung, die das Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Es sind ja schließlich auch Die Legenden der besonderen Kinder – wie könnte es anders sein?

Das Buch beginnt mit einem Hinweis für die Leser. Wenn mein kein Besonderer ist, dann sollte man dieses Buch auch nicht lesen, denn das könnte gefährlich sein. Natürlich hat mich das nicht von der Lektüre abgehalten und darüber bin ich sehr froh. Nach einem Vorwort, das natürlich auch von Nullings verfasst worden ist, beginnen Die Legenden der besonderen Kinder. Es sind verschiedene Geschichten bzw. Legenden über Besondere, die in der Entwicklung der Besonderen bis zum heutigen Zeitpunkt eine wichtige Rolle gespielt haben. Einige dieser Legenden enthalten für die Besonderen wichtige Informationen über bestimmte Dinge. Diese Informationen können vermutlich nur von wahrhaftig Besonderen entschlüsselt werden. Oder seid ihr auch dazu in der Lage?

Diese enthaltenen Legenden sind schön, grausam, informativ und eben einfach besonders. Ich muss jedoch ehrlich zugeben, dass ich nach der ersten Geschichte ein wenig abgeschreckt von diesem Buch war. Ich möchte euch dahingehend nicht zu viel verraten, aber ich möchte euch den Hinweis geben, dass die anderen Legenden sich nicht so gestalten wie die erste Legende. Sie sollte euch nicht davon abschrecken, Die Legenden der besonderen Kinder zu inhalieren, zu lesen und zu verinnerlichen. Denn diese Legenden sind so lesenswert, dass ich das Büchlein mit Sicherheit in der nächsten Zeit noch einmal lesen werde. Und vielleicht soll diese erste Legende auch sicherstellen, dass es sich bei den Lesern wirklich um Besondere handelt…?

Fazit:

Lesen. Träumen. Noch einmal lesen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Ich möchte mehr von Stachelmann!

Böse Schatten
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Allgemeines:

Christian von Ditfurth ist studierter Historiker und hat sowohl Sachbücher als auch Thriller verfasst. Seine Bücher um Josef Maria Stachelmann (ebenfalls Historiker) sind Krimilesern gut ...

Allgemeines:

Christian von Ditfurth ist studierter Historiker und hat sowohl Sachbücher als auch Thriller verfasst. Seine Bücher um Josef Maria Stachelmann (ebenfalls Historiker) sind Krimilesern gut bekannt. In von Ditfurths Büchern lernt man fast nebenbei historische Fakten kennen, vieles dreht sich um die Nazizeit, aber auch andere Themen greift der Autor auf. Eine intelligent konstruierte Reihe mit einem Protagonisten, der eigentlich alles andere als ein Held ist.

Mit Böse Schatten legt Ditfurth den siebten Band dieser Reihe vor. Er ist am 12.03.2018 im Penguin Verlag als Taschenbuch erschienen und umfasst 415 Seiten.

Inhalt:

„In Hamburg wird die Leiche eines Mannes gefunden, der 25 Jahre zuvor zu Tode gefoltert wurde. In seinem Mund steckt ein Fetzen Papier, von dem sich die Polizei Rückschlüsse erhofft. Oberkommissarin Rebekka Kranz bittet Josef Maria Stachelmann, den frisch berufenen Uni-Professor mit Privatschnüffler-Vergangenheit, um Hilfe. Eine Autobombe explodiert vor seinem Haus, in seiner Wohnung sind Abhörwanzen, er wird offen beschattet, sein Assistent Georgie wird schwer verletzt. Aber Stachelmann lässt nicht locker und stößt bei seinen Recherchen auf ein finsteres Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich habe bisher alle Krimis um Josef Maria Stachelmann gelesen.

Auch die Reihe um den Kommissar Eugen de Bodt (Zwei Sekunden, Deutscher Krimipreis – meine Rezension findet ihr hier) gefällt mir sehr. Ditfurth schafft es glaubwürdig, und wie ich finde großartig, spannende zeitgeschichtliche Plots zu konstruieren, das ist sicherlich auch seinem ursprünglichen Beruf geschuldet, aber nicht unbedingt ein Selbstgänger. Denn wer die Geschichte liebt, ist nicht automatisch auch ein guter Erzähler.

Stachelmann ist Dozent an der Uni Hamburg, ein Typ mit Ecken und Kanten, sitzt seit dem ersten Band der Reihe an seiner Habilitation und hat diese nun endlich geschafft. Er tritt oft in Fettnäpfchen, macht sich unbeliebt und lässt nie locker, wenn ihn ein Thema gepackt hat. Er ist mittlerweile bei der Hamburger Polizei anerkannt und wird bei schwierigen Fällen, die sich auf politische Sachverhalte beziehen, als Experte hinzugezogen. So manches Mal musste er schon um sein Leben fürchten. Und so mancher Fall belastet ihn noch immer sehr.

Mit Böse Schatten liegt sozusagen der Start einer neuen Reihe in der Reihe Stachelmanns neue Fälle 1 vor. Wie eigentlich immer startet Ditfurth mit einem Prolog, der auf den eigentlichen Fall einstimmt. Dann Szenenwechsel: Stachelmann hält seine Antrittsvorlesung, ist unglaublich nervös, lässt alte Fälle, Menschen mit denen er zu tun hatte und die Umgebung, die ihm gerade surreal erscheint, an sich vorbeiziehen. Er Professor, das fühlt sich fast falsch an, so denkt er.

„Sein Magen zog sich zusammen. Gleich musste er ans Rednerpult. (…) Die Knie zitterten, als er ans Pult trat. Er spürte ein Stechen im Rücken. Es würde sich ausweiten, zuerst in die Beine schießen. Er hatte vergessen, die Diclofenac-Tablette zu schlucken. Sonst tat er es immer auf Verdacht, wenn etwas Wichtiges anstand. Ein Griff in die Jackentasche genügte. Aber wie sah das aus? Als nähme er ein Aufputschmittel.“ (S. 11f.)

Stachelmann ist manchmal etwas hypochondrisch veranlagt, was ihn menschlich macht. In Böse Schatten bekommt Stachelmann es wieder mit einem Fall aus einer düsteren Ecke der deutschen Geschichte zu tun. Wie so oft lässt von Ditfurth Kriminalfälle, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, sich entwickeln. Und Puzzlestück für Puzzlestück nähert man sich der Auflösung. Nebenbei erfährt man wie immer Neues über das Privatleben der Protagonisten. Solche Krimis mag ich. Neben Stachelmann spielt die Polizistin Rebekka eine wichtige Rolle bei der Lösung des Falls, der zeitgeschichtlich in den Kalten Krieg einzuordnen ist. Von Ditfurth lässt seine Figuren viel miteinander reden, seine Krimis leben von ihren Dialogen. Das fällt mir immer wieder auf und zwar positiv. Man merkt den Krimis zudem an, dass hier jemand schreibt, der über fundiertes politisches und historisches Hintergrundwissen verfügt, was den Plot sehr glaubwürdig macht.

Fazit:

Wie alle anderen Thriller und Krimis von von Ditfurth gefällt mir auch Böse Schatten wieder sehr gut. Man sollte allerdings die anderen Bände der Reihe kennen, um diesen so richtig genießen zu können. Und ich möchte mehr von Stachelmann!