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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Klassischer Abenteuerroman mit einem gelungenen Mix aus Action, Verschwörungen und Rätseln

Geheimakte / Geheimakte Excalibur
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Mit diesem Buch legt der Autor Andre Milewski den inzwischen schon 6. Band seiner Geheimakte-Reihe um den Archäologen Max Falkenburg vor. Die Geschichte spielt diesmal im Jahr 1958 und ist somit in der ...

Mit diesem Buch legt der Autor Andre Milewski den inzwischen schon 6. Band seiner Geheimakte-Reihe um den Archäologen Max Falkenburg vor. Die Geschichte spielt diesmal im Jahr 1958 und ist somit in der chronologischen Reihenfolge eigentlich an Rang 4 einzuordnen.
Man braucht hier allerdings zum Verständnis der Geschichte keine großen Vorkenntnisse aus den früheren Bänden. Die nötigen Informationen zur Vorgeschichte und zu den Protagonisten werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluß zu stören.

In ihrem neuesten Abenteuer verschlägt es Max, seine Freundin Jody und seinen langjährigen Gefährten Pat diesmal nach London, wo Max eigentlich nur einen harmlosen Vortrag halten soll. Als er allerdings die Gelegenheit nutzen will, um seinen Antrittsbesuch bei Jodys Eltern zu absolvieren, werden die drei urplötzlich in eine mörderische Jagd auf das legendäre Schwert Excalibur verwickelt.

Der Autor legt hier einen klassischen Abenteuerroman im Stile der Indiana-Jones-Filme vor und sorgt dabei für einen gelungenen Mix aus prickelnder Action, geheimnisvollen Verschwörungen und kniffiligen Rätseln.
Mit seinem packenden Schreibstil, gut charakterisierten Protagonisten und einem hohen Erzähltempo hält er dabei die Spannung über die gesamte Länge auf einem konstant hohen Niveau und wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf. Die Geschichte orientiert sich in erster Linie an der Artus-Saga und verknüpft sie zusätzlich noch mit der Zeit der Kreuzzüge unter Richard Löwenherz. Auch mystische Stätten wie Stonehenge werden gut in die Handling eingebunden.

Diese überzeugende Mischung ergibt unter dem Strich einen absolut gelungenen Abenteuerroman, der einfach nur Spaß macht und mich vorzüglich unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Auch der zweite Auftritt von Targa Hendricks liefert wieder spannende Thrillerkost

Immer wenn du tötest
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Mit Targa Hendricks hat das Autorenduo B.C. Schiller eine ziemlich ungewöhnliche und zugleich sperrige Figur geschaffen, die mich im letzten Jahr bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnte. Umso ...

Mit Targa Hendricks hat das Autorenduo B.C. Schiller eine ziemlich ungewöhnliche und zugleich sperrige Figur geschaffen, die mich im letzten Jahr bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnte. Umso gespannter war ich nun auf ihren zweiten Auftritt und habe mir im Vorfeld die Frage gestellt, ob das Buch wohl das hohe Niveau des ersten Bandes wird halten können.
Beim Zuklappen des Buches konnte ich diese Frage nun aber voller Überzeugung mit ja beantworten.

Nachdem hier zu Beginn erst einmal der böse Cliffhanger vom Ende des ersten Buches aufgelöst wird (auch wenn ein paar Restzweifel bleiben), bekommt es Targa in ihrem neuen Undercover-Einsatz gleich wieder mit einer gefährlichen Gegnerin zu tun. Die exzentrische Künstlerin Freya von Rittberg, die mit dem Blut ihrer Fans Gemälde malt und zudem immer wieder gefährliche Mut-Challenges veranstaltet, wird verdächtigt, für mehrere brutale Morde verantwortlich zu sein. Die Spurenlage ist dabei aber ziemlich dünn. Targa soll nun als ihre neue Leibwächterin Licht in Dunkel bringen.

Auch in ihrem zweiten Einsatz bleibt Targa ein Charakter, der es den Lesern nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Und so spielen ihre außergewöhnliche Hintergrundgeschichte und die Suche nach ihrem Vater hier wieder eine wichtige Rolle und liefern dabei auch ein paar faustdicke Überraschungen.
Auch wenn das Duell zwischen Targa und Freya in der Geschichte schon eine ziemlich dominante Rolle einnimmt, bleibt auch für die gut charakterisierten Nebenfiguren genug Raum und Zeit zur Entfaltung, den diese auch überzeugend zu nutzen wissen.
Der packende Schreibstil und die gut konstruierten Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet, tragen viel zum absolut positiven Gesamteindruck, den das Buch bei mir hinterlassen hat, bei.

Wer auf spannende Thriller mit außergewöhnlichen Figuren steht, wird hier wieder bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Überzeugendes Ende des ersten Zyklus einer Serie mit ordentlich Suchtpotential

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 4 - Das Echo des Schreis (Bände 10-12)
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In diesem Hardcover sind die Bände 10 bis 12 der monatlich als E-Book erscheinenden All-Age Krimiserie "Ein M.O.R.D.s-Team" versammelt. Die Reihe richtet sich zwar an Leser ab 12 Jahren, ist aber keine ...

In diesem Hardcover sind die Bände 10 bis 12 der monatlich als E-Book erscheinenden All-Age Krimiserie "Ein M.O.R.D.s-Team" versammelt. Die Reihe richtet sich zwar an Leser ab 12 Jahren, ist aber keine reine Jugendserie, sondern kann durchaus auch Leser eines etwas älteren Jahrganges in seinen Bann ziehen.

Das Mords-Team wird in erster Linie von Mason, Olivia, Randy und Danielle gebildet, die sich in den Kopf gesetzt haben, den Mörder von Marietta King, einer Schülerin ihrer Schule, die 1984 unter bislang ungeklärten Umständen ermordet wurde, zu finden. Zu Mariettas damaligen engen Freundeskreis gehörten auch Masons Vater Jamie und Danielles Mutter Shannon.
Auch die Journalistin Sonja Walker, die sich im Verlaufe des achten Bandes zur Riege der Ermittler hinzugesellt hat, ist hier weiterhin mit an Bord und wird wohl im zweiten Zyklus der Serie noch eine größere Rolle spielen.

Die Serie verfolgt grundsätzlich das Konzept der vertikalen Erzählweise, das auch schon aus diversen amerikanischen Krimiserien bekannt ist, in letzter Zeit aber auch immer öfter in deutschen Serien und auch dem Tatort zur Anwendung kommt.
Jeder Band enthält einen grundsätzlich in sich abgeschloßenen Fall und liefert zugleich weitere Hinweise und Indizien zum großen Fall, dessen Auflösung aber erst ganz zum Schluß des ersten Zyklus erfolgt. Durch die gelungene Umsetzung dieses Konzeptes entwickelt die Serie ein enormes Suchtpotential, das seine Leser quasi zum Weiterlesen zwingt.
Es empfiehlt sich dabei in jedem Fall, die Serie von Beginn an zu lesen, da der Einstieg in die komplexen Zusammenhänge und die unterschiedlichen Zeitebenen der Geschichte trotz der kurzen Zusammenfassung zu Beginn jedes Buches und des Glossars bzw. Personenregisters am Ende mit jedem Band schwieriger wird.

Wie schon bei den ersten drei Hardcovern überzeugt auch der vierte Band wieder durch seine gut konstruierten Geschichten, interessante Charaktere und einen flotten Schreibstil.
In den Bänden 10 bis 12 konzentriert sich die Geschichte nun komplett auf den Fall Marietta King und führt ihn am Ende auch zu einer absolut überzeugenden Auflösung, die mich auf ganzer Linie überraschen konnte, da die Identität des Mörders doch die ganze Zeit klar vor den Augen lag, es der Autor Andreas Suchanek aber bis zum Ende meisterhaft verstanden hat, mich immer wieder auf falsche Fähren zu locken und somit den klaren Blick auf die Fakten zu verschleiern.
Aber auch über die Entlarvung des Mörders hinaus liefern die Bände 10 bis 12 noch ein paar faustdicke Überraschungen, die zudem noch reichlich Potential für den nächsten Zyklus aufweisen
Dieses Mal enden sowohl der 10. als auch der 11. Band mit ziemlich üblen Cliffhangern, so das ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es die Leser der E-Books geschafft haben, jeweils den Monat bis zum Erscheinen des nächsten Bandes zu überbrücken, ohne sich all ihre Fingernägel komplett abzukauen. Ich war hier auf jeden Fall mehr als froh, diese 3 Bände in einem Rutsch lesen zu können.

Überzeugende Ende des ersten Zyklus, das nun kaum noch Luft nach oben lässt und so die Messlatte für die Fortsetzung, die unter dem Titel "Der Fall Corey Parker" läuft, ziemlich hoch hängt.
Die kleinen Appetithäppchen dazu, die hier am Ende geliefert werden, lassen aber schon erahnen, das das hohe Niveau auch weiterhin gehalten werden kann.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Spannender Großstadt-Thriller mit düsterer Geschichte und einer interessanten Hauptfigur

Auf zerbrochenem Glas
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Mein erstes Buch des Autoren Alexander Hartung konnte ich mich gleich auf ganzer Linie überzeugen. Der düstere Großstadt-Thriller mit einem für dieses Genre so typischen gebrochenen Anti-Helden kommt zwar ...

Mein erstes Buch des Autoren Alexander Hartung konnte ich mich gleich auf ganzer Linie überzeugen. Der düstere Großstadt-Thriller mit einem für dieses Genre so typischen gebrochenen Anti-Helden kommt zwar nicht so ganz ohne die üblichen Klischees aus, schafft es aber zugleich auch auf gelungene Art und Weise, dem altbekannten Thema noch ein paar neue Facetten abzugewinnen.

Die Karriere von Nik Pohl ist eindeutig auf dem absteigenden Ast, unzählige Probleme mit Kollegen und Vorgesetzten haben ihn zu einem völligen Einzelgänger in den Reihen der Münchener Kriminalpolizei gemacht. Doch dann trifft ihn ein Unbekannter an der einzigen Stelle, an der er noch verwundbar ist, und zwingt ihn so, die Ermittlungen in einem Vermisstenfall wieder aufzunehmen, der eigentlich schon zu den Akten gelegt wurde. Mit seinen Ermittlungen stößt Nik mitten in ein Wespennest.

Dieser schonungslose Thriller weiß durch einen packenden Schreibstil, eine gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und vielfältig gezeichneten Charakteren zu überzeugen.
Es braucht schon eine gewisse Zeit, bis man so langsam beginnt, positive Gefühle für die Haupfigur zu entwickeln. Auch sonst dominieren hier eher die zwielichtigen Charaktere, echte Sympathieträger sucht man lange vergebens. Dafür schafft es der Autor aber immer wieder, das eher düstere Geschehen durch fein dosierten Humor ein wenig aufzulockern.

Auch wenn der Kriminalfall am Ende schlüssig aufgelöst wird, bleiben hinsichtlich der Hauptfigur Nik Pohl und seiner Vergangenheit noch einige offene Fragen, die hoffentlich in weiteren Bänden der Reihe noch beantwortet werden.
Nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten haben mich Autor und Hauptfigur am Ende davon überzeugt, das es sich lohnt, mehr von ihnen zu lesen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Spannender Kriminalroman vor dem Hintergrund eines beängstigenden Szenarios

Frankfurter Schattenjagd
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Was, wenn die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 nur der Beginn einer wahren Kettenreaktion ähnlicher Vorfälle gewesen wäre und eine gigantische Flüchtlingswelle aus dem russisch-asiatischen ...

Was, wenn die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 nur der Beginn einer wahren Kettenreaktion ähnlicher Vorfälle gewesen wäre und eine gigantische Flüchtlingswelle aus dem russisch-asiatischen Raum in Gang gesetzt hätte ? Um diese Masse an Menschen aufnehmen zu können, hätte es für Europa nur eine Möglichkeit gegeben: den Zusammenschluß zu einer "Föderation der europäischen Staaten".

Dieses beängstigende Szenario entwirft der Autor Dieter Aurass in seinem neuesten Kriminalroman und entführt uns dabei in ein alternatives Frankfurt des Jahres 2006. Die Millionenstadt ist hier nun auch die Hauptstadt dieser Föderation.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht der deutsch-chinesische Kommissars Xaver Xiang, der eine international besetzte Polizeiabteilung gegen das organisierte Verbrechen leitet. Als es zu einer Reihe brutaler Morde an Mitgliedern verschiedener Organisationen kommt, vermutet er dahinter zunächst einen beginnenden Bandenkrieg. Oder steckt doch etwas ganz anderes hinten diesen Morden ?

Mit einem packenden Schreibstil und einer gut aufgebauten Geschichte mit überzeugender Auflösung wirft uns der Autor gleich mitten hinein in diese faszinierende Alternativwelt. Neben der aktuellen Mordermittlung streut er auch immer wieder Rückblenden auf die Entwicklung der letzten 20 Jahre ein und lässt uns so immer tiefer in dieses Szenario eintauchen.
Die Charakterisierung der Protagonisten ist absolut stimmig und gelungen, insbesondere die Mitglieder der Polizeiabteilung sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Hier steckt meiner Meinung nach auch noch reichlich Potential für weitere Auftritte.
Die Erzählperspektive wechselt ständig zwischen der Ich-Perspektive von Xaver und der Sichtweise der übrigen Teammitglieder, so kann man das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und bekommt insgesamt einen umfassenderen Einblick.

Wer sich auf das eher ungewöhnliche Setting einlässt, wird mit einer spannenden und actionreichen Geschichte und einem großen Showdown mit einem echten Knalleffekt belohnt.