Süß, humorvoll, romantisch und einfach nur schön!
Mein SternschnuppensommerIch bin ja ein ziemlicher Cover-Käufer. So konnte zum Beispiel auch „Mein Sternschnuppensommer“ mich in erster Linie wegen dem wunderschönen Cover überzeugen. Sieht es nicht toll aus? Bei mir war es hier ...
Ich bin ja ein ziemlicher Cover-Käufer. So konnte zum Beispiel auch „Mein Sternschnuppensommer“ mich in erster Linie wegen dem wunderschönen Cover überzeugen. Sieht es nicht toll aus? Bei mir war es hier wirklich Liebe auf den ersten Blick. Allerdings klang auch der Klappentext für mich sehr vielversprechend. Er verspricht eine locker-leichte Sommergeschichte, etwas, was ich immer wieder sehr gerne lese. Von der Autorin Alisha Sevigny hatte ich bisher noch nichts gelesen, „Mein Sternschnuppensommer“ sollte also mein erstes Buch von ihr sein.
Was kann es Schöneres geben, als nachts im Sommer auf einem Steg am See zu liegen und in die Sterne zu blicken? Julia liebt diese Momente, genauso wie den Campingplatz ihrer Familie, mitten in der wunderschönen Natur Kanadas. Doch leider steht es nicht gut um den Familienbesitz. Julias kleiner Bruder war längere Zeit schwer krank und musste viele Monate im Krankenhaus verbringen. Seine Behandlung war alles andere als billig und mittlerweile reicht das Geld hinten und vorne nicht mehr. Aber den Campingplatz verkaufen? Niemals! Julia ist entsetzt, als sie erfährt, dass ihre Mutter dies tatsächlich in Erwägung zieht. Und sie hat auch schon einen Interessenten, einen reichen Bauunternehmer. Er ist bereit die Campinganlage für viel Geld zu kaufen. So wäre Julias Mutter ihre Schulden auf einen Schlag los. Für Julia aber kommt dies dennoch überhaupt nicht in Frage. Nicht nur, dass sie ihr geliebtes Zuhause verlieren würde, der Käufer möchte dieses auch noch in einen tristen Casino-Park umwandeln. Julia sucht Zuflucht und Rat in ihren Sternen und trifft am See auf den netten und äußerst attraktiven Jungen Nick. Sie vertraut ihm ihre Sorgen an und Nick ist sofort bereit ihr zu helfen. Nur kurz darauf aber muss Julia erfahren, dass es sich bei Nick um den Sohn des Bauunternehmers handelt. Kann sie ihm wirklich vertrauen?
Wie oben bereits erwähnt, bin ich hier mal wieder Opfer eines wunderschönen Covers geworden. Ich habe mich nun schon öfters von solchen verführen lassen und wurde dann leider einige Male ziemlich enttäuscht. Hier aber war das zum Glück überhaupt nicht der Fall sein.
Mir hat „Mein Sternschnuppensommer“ richtig gut gefallen, es ist ein wundervolles Buch für zwischendurch und die perfekte Lektüre für den Sommer!
Die sommerliche Atmosphäre kommt hier wirklich richtig schön rüber. Schauplatz ist zwar kein Strand am Meer oder eine schöne Insel, sondern ein Campingplatz in der Natur Kanadas, aber auch mit diesem Setting ist es der Autorin wunderbar gelungen in dem Buch ein tolles Sommer-Feeling zu erzeugen.
Das Setting war übrigens auch ein großer Punkt im Klappentext, der meine Neugier auf das Buch wecken konnte. Kanada hat mich schon immer fasziniert, daher lese ich Bücher, die in diesem Land spielen immer besonders gerne.
Mir haben Cover und Klappentext hier also nicht zu viel versprochen. Einmal begonnen, habe ich das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Es liest sich wirklich flott und richtig gut, was zum einen an dem sehr flüssigen und locker-leichten Schreibstil liegt, zum anderen aber auch an der Handlung, die mich von den ersten Seiten an begeistern konnte.
Wir erfahren alles aus der Sicht von Julia. Diese hat die Schule gerade abgeschlossen, hat es aber durch die stressige Zeit, die durch die schlimme Krankheit ihres kleinen Bruder hervorgerufen wurde, nicht geschafft, sich für Colleges zu bewerben. Sie hat daher beschlossen, ihrer Mutter erst einmal für eine Weile auf dem Campingplatz zur Hand zu gehen. Tja, nur leider scheint daraus nichts zu werden, denn Julia muss zu ihrem Entsetzen feststellen, dass ihre Mutter hoch verschuldet und kurz davor ist, den Campingplatz zu verkaufen.
Ich konnte Julias Ärger und ihre Verzweiflung nur zu gut nachvollziehen. Nicht nur, weil die idyllische Lage des Campingplatzes wunderschön beschrieben wird, ich konnte es natürlich auch sehr gut nachempfinden, wie furchtbar es sein muss, wenn man erfahren muss, dass man vermutlich sein geliebtes Zuhause verlieren wird. Denn das tut Julia, sie liebt den Campingplatz. Sie gibt daher auch an keiner Stelle auf und setzt alles daran, um ihr Zuhause zu retten.
Zur Hilfe kommt ihr dann ausgerechnet Nick. Dieser ist, wie Julia nach ihrer ersten Begegnung mit Nick erfahren muss, der Sohn des Bauunternehmers, der sich für die Camping-Anlage interessiert.
Mit Nick haben wir es mit einem ziemlich typischen, männlichen Protagonisten zu tun: Gut aussehend, witzig, sympathisch, Rockstar in einer Band und scheinbar in allen Dingen perfekt. Nick ist schon ein ziemliches Klischee, aber als Leser muss man ihn dennoch sofort ins Herz schließen. Wie eigentlich alle Charaktere, mir war hier wirklich so gut wie niemand unsympathisch. Nur Dan, ein Freund von Julia, für den sie heimlich geschwärmt hat und von dem sie immer dachte, er würde ihre Liebe erwidern und es könnte mehr aus ihnen werden. Dan war mir zu sehr von sich überzeugt, da war ich persönlich schon sehr froh, dass aus ihm und Julia kein Paar wurde. Ich glaube nicht, dass Julia mit Dan glücklich geworden wäre.
Nick dagegen ist anders. Stellenweise war mir seine liebe Art und Hilfsbereitschaft fast schon etwas zu viel des Guten, wie gesagt, Nick ist schon ein kleines wandelndes Klischee. Gestört hat es mich aber nicht, ich finde, in solchen schönen Sommergeschichten dürfen Klischees und etwas Kitsch nicht fehlen. ;)
Und keine Sorge, zu kitschig ist die Geschichte auch gar nicht, überhaupt nicht. Sie besitzt auch Tiefgang und regt einem zu Nachdenken an. Durch Julias kleinen neunjährigen Bruder, der bis vor kurzem sehr schlimm krank gewesen ist und dessen Krankheit natürlich auch jetzt noch Thema in der Familie ist, bekommt die Handlung etwas Ernsthaftes und Einfühlsames. Natürlich ist auch die Sache mit dem Verkauf des Campingplatzes nichts zum Lachen und auch in Nicks Leben ist, wie sich herausstellt, zurzeit nicht alles eitel Sonnenschein. Alisha Sevginy ist es jedoch wunderbar gelungen, die ernsteren Themen so gekonnt in die Geschichte einzubauen, dass sie einen nicht traurig stimmen oder bedrücken. Das Buch ist stellenweise wunderbar humorvoll und hat mich wirklich bestens unterhalten. Auch mit romantischen Szenen bekommen wir es hier zu tun, wobei es von diesen für meinen Geschmack ein paar mehr hätte geben können.
Mehr möchte ich hier auch gar nicht verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, welche Rolle eigentlich die Sterne in dem Buch spielen, der Titel wurde ja nicht ohne Grund gewählt, und ob es Julia und Nick gelingen wird, den Campingplatz zu retten und wenn ja, wie – um all das zu erfahren, müsst ihr „Mein Sternschnuppensommer“ schon selber lesen. :D
Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig schöne Lesestunden beschert. Ich kann es sehr empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Wer gerne humorvolle, sommerliche Jugendromane liest, die zwar Klischees enthalten, aber auch einen gewissen Anteil an Tiefgang besitzen, dem wird „Mein Sternenschnuppensommer“ ganz bestimmt gefallen. Für mich war hier alles stimmig: Eine süße Geschichte, super sympathische Charaktere, ein tolles Setting und ein herrliches Sommer-Feeling. Nicht zu vergessen der humorvolle Schreibstil, wodurch sich das Buch sehr angenehm lesen lässt. Ein wundervolles Buch, perfekt für zwischendurch, ich vergebe hier gerne 5 von 5 Sternen!