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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2018

7 Tote in Istanbul

Die Gärten von Istanbul
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Der Kriminalroman „Die Gärten von Istanbul“ von Ahmet Ümit ist im btb Verlag erschienen.
Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats von Istanbul wird hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden ...

Der Kriminalroman „Die Gärten von Istanbul“ von Ahmet Ümit ist im btb Verlag erschienen.
Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats von Istanbul wird hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden wird. Auch seine Frau und seine Tochter sind Opfer eines Verbrechens geworden. Das Opfer ist Professor für Kunstgeschichte. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Wieder an einem von Istanbuls Wahrzeichen. Und die Serie reißt nicht ab. Sieben Leichen an sieben historischen Stätten. Ob Nezvat den Täter finden kann?
Wer einen blutüberströmten Krimi erwartet, wird mit dem Buch von Ahmet Ümit enttäuscht sein. „Die Gärten von Istanbul“ ist viel mehr eine Hommage an die Stadt zwischen den beiden Kontinenten. LeserInnen erfahren beim Lesen etwas über Geschichte Istanbuls und kann sich wegträumen in die türkische Stadt.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Das (Liebes-)Leben der Alma Schindler

Die Muse von Wien
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Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, ...

Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, Geliebte. Gustav Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wurde sie zur Muse. Wien zur Jahrhundertwende ist eine der schillerndsten Metropolen der Welt. Alma Schindler ist aber auch selbst Künstlerin, mit Leidenschaft schafft sie Kompositionen am Klavier. Doch für die Liebe Gustav Mahlers soll sie ihre eigene Kunst aufgeben.

Caroline Bernard nimmt die LeserInnen bildlich mit in die Kunstgalerien und die Welt der Bohème Wiens. Förmlich nimmt man beim Lesen den Aufstieg der Secession selbst wahr, fühlt sich gefangen in einer Zeit, in der die Kunst förmlich in der Luft zu sein schien. Und kann miterleben, wie Alma in ihrer Ehe, ohne ihre Kunst, vereinsamt. Caroline Bernhard hat für das Buch ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet. „Die Muse von Wien“ darf aber keinesfalls als Biografie von Alma Schindler verstanden werden, entführt das Buch doch nur in einen kurzen Ausschnitt aus ihrem (Liebes-)Leben.
„Die Muse von Wien“ von Caroline Bernhard gehört zu einer Buchreihe des Aufbau Verlages, die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe gewidmet ist und ist meiner Meinung nach ein wirklich lesenswertes Buch! Ich freue mich schon auf die anderen großen Frauen der Reihe.

Veröffentlicht am 26.06.2018

eine ungewöhnliche Familiengeschichte

Familie und andere Trostpreise
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Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und ...

Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und seine Mutter ist verschollen, kein Wunder, dass Sonny an einigen Neurosen leidet. An seinem 21. Geburtstag erbt er ein Vermögen und reist nach England, um dort seine Mutter zu finden. „Familie und andere Trostpreise“ erzählt eine ungewöhnliche Familiengeschichte.

Die Autorin schafft es auf humorvolle Weise die Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Familie, das kann auch gar kein Verwandter sein! Ein humorvolles Buch passend als Sommerlektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 20.06.2018

Viel Privates zerstört die komplexe Handlung

Die Schlingen der Schuld
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Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt ...

Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt und arbeitet nun in der Polizeidienststelle seines ehemaligen Heimatortes Broome. Sein ruhiges Polizistenleben wird aber bald durch einen Mord erschüttert: in einem nahegelegenen Wasserloch wird die Leiche eines Deutschen entdeckt, die Spuren führen bis in das Hamburger Drogenmilieu der 80er Jahre und schon bald passiert ein weiterer Mord.
Dave Warner hat es geschafft die Einsamkeit und die Landschaft des australischen Outbacks mit seinem Schreibstil wirklich bildhaft darzustellen. Nach einem schleppenden Tempo zu Beginn des Buches, in dem sowohl Detective Daniel Clement als auch das erste Opfer näher beschrieben werden, nimmt der Krimi bald an Fahrt auf und überrascht durch einen komplexen Fall, der gründliche Ermittlungsarbeit erfordert und auch beim Lesen immer wieder auf eine falsche Spur führt.
Ich mochte Australien als Schauplatz für einen Krimi, die Weite des Outbacks erscheint gefährlich und auch Krokodile erschweren die Tatortsicherung, jedoch wurde mir im Buch zuviel Privates von Detective Daniel Clement erzählt: Von den Gedanken über seinen Vater bis zum langanhaltenden Zahnweh, scheine ich nun alles über den Ermittler zu wissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 09.06.2018

Herzlich und humorvoll

Die Frauen von Long Island
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Der Roman „Die Frauen von Long Island“ von Zoe Fishman ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt vom Sommer dreier Frauen aus drei Generationen.
Maggie, die Schwierigkeiten dabei hat den Lebensunterhalt ...

Der Roman „Die Frauen von Long Island“ von Zoe Fishman ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt vom Sommer dreier Frauen aus drei Generationen.
Maggie, die Schwierigkeiten dabei hat den Lebensunterhalt für sich und ihre kleine Tochter aufzubringen, erbt ein Strandhaus in den Hamptons. Einziger Haken: Sie muss sich um die 82-jährige Hausbewohnerin Edith kümmern, die an Alzheimer leidet. Edith könnte über die neuen Mitbewohner nicht unglücklicher sein, doch als sich ihr Zustand verschlimmert, lässt sie Maggie ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit lüften, bevor die letzte Erinnerung dahin ist.
Zoe Fishman hat es geschafft authentische Protagonistinnen zu zaubern. Die Demenzerkrankung von Edith wird dabei ungeschönt dargestellt, was das Buch noch „greifbarer“ macht. „Die Frauen von Long Island“ ist kein Buch, das lange nachwirkt, aber die perfekte Lektüre für den Sommerurlaub: herzlich und humorvoll.