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Veröffentlicht am 20.06.2018

Gelungener Abschluss

Deathline - Ewig wir
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Achtung Band 2 der Dilogie – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten.

Schweren Herzens hat die sechzehnjährige Josie ihre große Liebe, den jungen Yowama Ray, über die Deathline ziehen lassen. Doch noch ...

Achtung Band 2 der Dilogie – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten.

Schweren Herzens hat die sechzehnjährige Josie ihre große Liebe, den jungen Yowama Ray, über die Deathline ziehen lassen. Doch noch immer steht sie Dank des Amuletts mit ihm in Verbindung. Aber noch immer nehmen die unheimlichen Vorgänge in Angels Keep ihren Lauf, noch immer sind die Geister der ermordeten Yowamas frei und sorgen für Chaos in dem kleinen Städtchen. Als FBI Agent Dassler zur Aufklärung der Vorkommnisse nach Angels Keep kommt, sind Josie und ihre Freunde hin und her gerissen, ob sie ihm anvertrauen sollen, was vor geht. Doch damit würden sie das größte Geheimnis der Yowamas verraten und Rays Vertrauen missbrauchen.
Meine Meinung
Oh, was war ich doch gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte rund um Josie und Ray und auch wenn ich zu Beginn befürchtete, nicht gleich den Einstieg zu finden, war diese Sorge absolut unbegründet. Mit nur wenigen rückblickenden Worten wurden die Ereignisse des Vorgängerbandes wieder präsent und ich war wieder mitten in den Geschehnissen rund um Angels Keep.
Autorin Janet Clark konnte mich auch dieses Mal mit ihrem sehr leichten und flüssigen Schreibstil an ihre Geschichte fesseln. Sie schafft es, Ereignisse, Personen und Umgebungen mit wenigen Details lebendig werden zu lassen. Ich konnte das gesamte Geschehen direkt vor mir sehen. Auch für die Zielgruppe ist das Buch perfekt geeignet, allerdings sollte man hier definitiv den Vorgänger kennen, denn die beiden Bände bauen aufeinander auf.
Auch Band zwei konnte mich wieder hervorragend unterhalten, wobei ich hier nicht ganz so diesen Gänsehauteffekt des ersten Bandes spüren konnte. Trotzdem geschieht hier unheimlich viel, man beobachtet und grübelt, was hinter den Ereignissen steckt, welches Geheimnis die Yowama bewahren und natürlich zittert man auch mit Josie mit und hofft, dass sie und Ray doch noch irgendwie glücklich werden können. Gut gefallen hat mir der Aufbau des Plots, denn Janet Clark konnte mich doch mit einigen Details überraschen, die ich hier nicht vorausahnen konnte.
Das Setting, die Farm von Josies Familie und der Wald rund um das Gebiet der Yowamas wirkt lebendig. Es ist alles so gut dargestellt, dass man durchaus glauben kann, dass es irgendwo das kleine Städchen gibt. Ich würde durchaus gerne einmal Urlaub auf Josies Farm machen und mir ihr gemeinsam ausreiten.
Wie auch im ersten Band erzählt Josie die Geschichte in der Ich-Perspektive. Genau wie zuvor fühlte ich, was Josie fühlt und war ganz nah am Geschehen. Verfolgte und beobachte durch ihre Augen, was vor sich geht, spürte das Misstrauen, aber auch Josies Wünsche und Hoffnungen.
Josie ist mir sehr ans Herz gewachsen und das aber auch schon vom ersten Augenblick an. Sie ist sympathisch, normal, loyal und durchweg liebenswert. Was hatte ich mit ihr mitgelitten, am Ende des ersten Bandes und auch hier ging es mir so. Sie handelt durchaus auch mal ganz nach Bauchgefühl, auch wenn sie immer wieder ihre eigenen Handlungen in Frage stellt.
Neben Josie treffen wir auch wieder auf bekannte Charaktere aus dem ersten Band, wie ihre Freunde oder ihren Bruder. Aber es kommen auch weitere, sehr interessant gestaltete Charaktere hinzu. Gerade die junge Yowana Lynx, aber auch FBI Agent Dassler brachten mich immer mal wieder zum Inne halten.
Mein Fazit
Ein gelunger Abschluss der Dilogie, der mich sehr gut unterhalten hat und einfach mal eine ein wenig andere Geschichte präsentiert. Mit ein wenig Mystery, Spannung, aber auch Romantik und Freundschaft ist die Geschichte abwechslungsreich und nicht vorhersehbar. Für Leser des ersten Bandes ist dieser zweite Teil ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Survivor

Final Girls
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Zehn Jahre ist es her, dass Quincy Carpenter eine von ihnen wurde, eine von den Final Girls. So werden die einzigen Überlebenden Frauen von Massakern in den Medien genannt. Mittlerweile scheint es ihr ...

Zehn Jahre ist es her, dass Quincy Carpenter eine von ihnen wurde, eine von den Final Girls. So werden die einzigen Überlebenden Frauen von Massakern in den Medien genannt. Mittlerweile scheint es ihr gelungen zu sein, mit dem grausamen Ereignis in Pine Cottage, bei dem alle ihre Freunde ums Leben kamen, abzuschließen. Doch dann geschieht wieder etwas, eines der anderen Final Girls, Lisa Milner, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden, angeblich hat sie sich die Pulsadern durchtrennt. Quincy kann diese Nachricht kaum glauben und wird zum ersten Mal wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als dann völlig unerwartet das dritte Final Girls, Samanthy Boyd, vor Quincys Türe steht, gibt es für sie kein Entkommen. Auch Samantha kann die Nachricht vom Tode Lisas nicht glauben und es scheint, als gäbe es jemanden, der das zu Ende bringen möchte, was ihm damals nicht gelang.
Meine Meinung

Dieses Cover erweckte auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit und auch der Klappentext klang so spannend, dass ich unbedingt wissen musste, was sich hinter diesem Thriller verbirgt.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut. Es beginnt mit einem kurzen Rückblick auf Quincys Erlebnissen in Pine Cottage, macht dann aber gleich den Sprung in die Gegenwart. Hier bekommt der Leser einen kurzen Eindruck über Quincys Leben, doch schon schnell wird es spannend, denn recht schnell erreicht Quincy die furchtbare Nachricht über Lisas Tod. Zuerst schien mir hier noch alles klar zu sein, doch ganz schnell kristallisiert sich heraus, dass es einige Ungereimtheiten gibt, rund um die Ereignisse in Pine Cottage.
Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil des Autors Riley Sager. Er schafft es, nicht nur sehr mitreißend und fesselnd zu schreiben, sondern transportiert in seiner Sprache perfekt Qiuncys Gefühlslage. Es wirkt beinahe monoton und gefühlslos und doch spürt man schon beim Lesen, dass es in Quincy brodelt. Aber auch innerhalb des Thrillers kommt es auch zu einer Wendung in der Sprache, denn der recht monotone Erzählstil wird deutlich fließender. So wie die Veränderungen in Quincy stattfinden, spiegelt sich dies auch in der Sprache sehr gut wieder.
Richtig viel Tempo bekommt die Geschichte eigentlich erst im Verlauf und es beginnt alles noch recht ruhig. Doch trotzdem gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die mich fesselten und wegen denen ich unbedingt weiterlesen musste. Seien es die kurzen Hinweise in der Geschichte, dass irgendetwas nicht stimmt oder kleine Cliffhanger am Ende eines Kapitels, ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen und habe das Buch an nur einem Abend verschlungen. Immer wieder gabe es Theorien, was wirklich geschehen sein könnte und immer wieder gab es Wendungen und Überraschungen, die mich wieder in eine ganz andere Richtung lenkte. Wirklich vorhergesehen, was damals passiert ist, habe ich nicht.
Die Geschichte wird in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen wiedergegeben, zum Einen in der Gegenwart, in der Quincy in der Ich-Form von aktuellen Ereignissen erzählt, zum Anderen durch einen personellen Erzähler in der dritten Person, der immer wieder zwischendurch Rückblicke auf den Abend des Verbrechens liefert. Auch das trug noch einmal mehr dazu bei, selber mitzurätseln.
Die Charaktere wurden richtig gut in Szene gesetzt, allen voran natürlich Quincy. Selten habe ich so oft meine Meinung über einen Charakter geändert, ich schwankte hier zwischen Mitleid und Misstrauen, wollte sie trösten und schütteln. Quincy blieb lange Zeit absolut undurchschaubar. Gerade auch weil ihr jegliche Erinnerung ab dem Moment, an dem das Massaker von Pine Cottage begann, fehlten, war es durchweg ein miträtseln.
Doch nicht nur Quincy wurde hervorragend charakterisiert, sondern auch die Nebenfiguren. Seien es das zweite Final Girl, Samantha Boyd, oder Jeff, Quincys Freund oder auch Coop, der Polizist, der sie damals rettete. Alle wurden sehr gut und glaubhaft gezeichnet.
Mein Fazit

Dieser Thriller hat es von Anfang an geschafft, mich an seine Seiten zu fesseln. Mit vielen Überraschungen und Wendungen schaffte es Autor Riley Sager, dass ich jedem einzelnen Charakter gegenüber misstrauisch wurde. Ich hatte ganz viel Gelegenheit mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen, was mich immer sehr bei einem Thriller begeistert. Ein Pageturner, den ich erst aus der Hand legen konnte, als es vorbei war. Lesetipp!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Spannender Einstieg in ein göttliches Abenteuer

Magnus Chase 1: Das Schwert des Sommers
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Seit dem Tod seiner Mutter lebt der fast sechzehnjährige Magnus Chase auf der Straße. Er schläft unter einer Brücke, findet Kleidung in der Altkleidersammlung und Essen in der Mülltonne. Doch eines Tages ...

Seit dem Tod seiner Mutter lebt der fast sechzehnjährige Magnus Chase auf der Straße. Er schläft unter einer Brücke, findet Kleidung in der Altkleidersammlung und Essen in der Mülltonne. Doch eines Tages ändert sich für Magnus alles auf einmal, denn sein Onkel und seine Cousine scheinen ihn verzweifelt zu suchen. Als er seinen anderen Onkel aufsucht, teilt dieser ihm schier Unglaubliches mit: er soll ein Nachfahre eines der Götter von Asgard sein und er soll ein Schwert vom Grund des Flusses bergen. Magnus begleitet seinen Onkel, auch wenn er sehr an dessen Worte zweifelt, doch schon auf der Brücke stösst Magnus auf seinen ersten Gegner. Schneller als er gucken kann, befindet er sich in Walhalla, aber das soll erst der Beginn aller Abenteuer sein. Magnus soll nämlich die Götterdämmerung Ragnarök verhindern.
Meine Meinung
Schon sehr lange schleiche ich um die Bücher von Rick Riordan herum, warum ich bisher noch zu keinem gegriffen habe, ist mir nach diesem Buch ein absolutes Rätsel.
Das Cover des Buches gefällt mir von seiner Aufmachung her sehr gut, es sieht gleich nach Fantasy und Abenteuer aus und wirkt mit Sicherheit nicht nur ansprechend auf seine Zielgruppe, nämliche Jugendliche. Die Geschichte hinter diesem Cover verspricht viel Spannung, Mythen und Abenteuer und gleich vorweg: all das konnte das Buch auch halten.
Rick Riordan konnte mich gleich von Beginn an mit seinem jugendlichen und auch bildreichen Schreibstil begeistern. Schnell werden Orte und Personen vor dem inneren Auge lebendig und sorgen für ein lebhaftes Kopfkino. Besonders gut hat mir gefallen, dass es dem Autor mühelos gelingt, modern und fließend zu erzählen und trotzdem die mythische, nordische Götterwelt lebendig zu beschreiben. Mit diesem Erzählstil wird er nicht nur junge Leser begeistern können, denn man erfährt hier einfach unheimlich viel.
Spannend ist es gleich von Beginn an, denn der Leser wird hier förmlich mitten ins Geschehen geworfen. Danach wird ein wenig das Tempo gebremst, doch es wird nicht langweilig, denn hier lernt der Leser erst einmal Magnus und seine Bestimmung kennen. Hat man dann einmal kurz Luft geholt, folgt ein Abenteuer dem nächsten und so geht es immer weiter. Magnus und seine Freunde gelangen immer wieder in spannende Situationen und in Schwierigkeiten und müssen immer wieder Lösungen suchen. Vielleicht hätte man hier das ein oder andere Abenteuer weglassen oder kürzen können, da es für den Fortgang der Geschichte nicht unbedingt relevant war, aber ich glaube, dass gerade jüngere Leser genau daran sehr viel Spaß haben werden. Für mich wurde dies etwas lang, aber nicht langweilig, da Riordan einfach unheimlich gut erzählen kann.
Die gesamte nordische Sagenwelt wird hier sehr lebhaft dargestellt und neben all dem Abenteuern erfährt man als Leser so einiges rund um die Götterdämmerung, der vielen Welten, dem Weltenbaum Yggdrasil usw. Wer bis dato noch nichts von dieser sagenhaften Welt wusste, erhält hier sehr viele Informationen, die ganz geschickt mit der Handlung verstrickt sind. Die Weltengestaltung hat mir unheimlich gut gefallen, da sie lebendig wird.
Aus Magnus Perspektive in der Ich-Form verfolgt man die Handlung. Dabei wendet sich Magnus immer mal wieder beim Erzählen an den Leser, was diesen gleich einmal mehr mit in die Handlung integriert. Man fühlt sich dabei, als würde Magnus einen selber bei seinen Abenteuern mitnehmen wollen und als würde man ihn kennen.
Magnus ist ein unheimlich sympathischer Protagonist, der mit sehr viel Selbstironie von seinen Erlebnissen erzählt. Er ist kein typischer, starker Held, sondern hat seine Schwächen, die er auch ohne Umschweife zugibt. Trotzdem ist er durch und durch loyal und hat das Herz am rechten Fleck. Auch seine Weggefährten und die weiteren Nebencharaktere, ob gut oder böse, haben mir alle gut gefallen, denn sie wirken lebendig. Ihre Handlungen sorgen immer mal wieder für Überraschungen und Wendungen und wenn man glaubte, einen von ihnen jetzt völlig zu kennen, kam wieder etwas Neues hinzu. Sie sorgen für viel Abwechslung und Spannung und machen die Geschichte noch einmal mehr rund.
Mein Fazit
Ein tolles, spannendes Fantasyabenteuer sowohl für den jüngeren Leser, aber auch für Erwachsene gleichermaßen geeignet. Riordan erzählt modern und schafft es trotzdem ein glaubwürdiges Bild der mythischen Götterwelt zu zeichnen. Vor allem Magnus ist mir hier sehr ans Herz gewachsen und ich bin gespannt darauf, wie es mit seinen Abenteuern weitergehen wird. Für alle Fantasyfans jeden Alters eine Leseempfehlung! Mein erster, aber mit Sicherheit nicht mein letzter Riordan.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Was für eine Atmosphäre

Der Kreidemann
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Dreißig Jahre ist es her, dass in dem eigentlich sehr beschaulichen Städtchen Alderbury, Südengland, Dinge geschahen, die das Leben einiger verändert hat. Vor allem Edie, der damals erst zwölf Jahre alt ...

Dreißig Jahre ist es her, dass in dem eigentlich sehr beschaulichen Städtchen Alderbury, Südengland, Dinge geschahen, die das Leben einiger verändert hat. Vor allem Edie, der damals erst zwölf Jahre alt war, denkt auch heute noch immer wieder an die Ereignisse zurück. Alles Begann mit einem tragischen Unfall auf der Kirmes, bei dem Eddie ihn kennenlernte, den Kreidemann. Dieser brachte ihn und seine Clique dazu, sich mit Kreide geheime Zeichen zukommen zu lassen. Bis eines Tages die geheimen Zeichen von einem Unbekannten gemalt wurden und diese Zeichen die Kinder zu einer Leiche führten. Doch damals wurde der Kreidemann gefunden, oder? Als sowohl Eddie als auch seine Freunde plötzlich eine Botschaft mit Kreide geschrieben erhalten, sind die Ereignisse von damals wieder lebendig.
Meine Meinung
Das Cover macht, trotz seiner Schlichtheit, sehr schnell neugierig auf den Inhalt und wenn man dann noch liest, was der Autor Lee Child zu dem Buch sagt, muss man es einfach lesen.
Der Einstieg gelang auch schon gleich mit dem Prolog spannend und schockierend und ab diesem Moment hatte mich die Autorin auch schon mit ihrer Geschichte eingefangen. C. J. Tudor schreibt sehr flüssig, sehr einnehmend, dabei aber auch lebendig und geradlinig und die Bilder, die beim Lesen entstehen, wurden hier absolut klar und deutlich. Seien es Beschreibungen der Personen oder der Umgebung, wie z. B. des Waltzers auf der Kirmes, die Autorin schafft es immer die passende Atmosphäre mit Worten lebendig werden zu lassen. Nun war der Prolog hier dann auch wirklich sehr erschreckend, aber keine Sorge, so geht das Buch nicht weiter, denn Der Kreidemann ist eine eher ruhige und nur ab und an blutige Geschichte. Vielmehr wird auch beim Plot eher das Hauptaugenmerk auf die Atmosphäre gelenkt, die teilweise schon recht unheimlich war. Rasant und temporeich ist es eher weniger, aber doch hat diese Geschichte einen ganz eigenen und kaum beschreiblichen Sog. Ich habe hier lange überlegt, wie ich es beschreiben soll, aber auch wenn man das Gefühl hat, das gar nicht viel passiert, ist man doch gebannt, zumindest ging es mir so. Die Autorin hat einfach die Gabe, ihre Kapitel mit dem berühmten Cliffhanger enden zu lassen und diese Cliffhanger baut sie immer ganz geschickt in den Text mit ein. Ich hatte dieses Buch an nur einem Tag verschlungen, so sehr war ich gefangen von dem Geschehen. Es bleibt auch komplett undurchschaubar, was damals wirklich geschah und als Leser kann man hier beinahe permanent miträtseln.
Das Ganze wird von Eddie in der Ich-Form erzählt, so dass der Leser hier hautnah am Geschehen dabei ist. Dabei befinden wir uns aktuell im Jahr 2016, doch durch die Botschaft, die Eddie erhält, werden die Erlebnisse von damals völlig präsent. Somit erfahren wir meist in abwechselnden Kapiteln, was damals wirklich geschah und wie sich all das überhaupt entwickeln konnte. Damals war das Jahr 1986, in dem Jahr war Eddie gerade einmal zwölf. Er lebte in einem kleinen Ort, die Sommerferien waren da und wirklich viel geschah hier nicht. Doch wenn man ganz genau hinschaute, dann spürte man, dass in diesem kleinen Ort so einiges mehr im Argen lag.
Die Charaktere in diesem Buch ließen mich manches Mal innehalten und nachdenken. Auf den ersten Blick meint man, hier typische Kinder eines Dorfes zu beobachten. Aus dem Leben als apätere Erwachsene erfährt man hier am meisten über Eddie. Aber auch die Schicksale der Anderen wird mit eingebunden. Doch Eddie ist und bleibt der Mittelpunkt und je mehr die Geschichte voran schreitet, desto mehr erfährt man auch über ihn. Wenn man Eddie 2016 betrachtet, dann ist er durch und durch ein Langeweiler, Lehrer in Cordhosen, lebt immer noch im Elternhaus und wirkt auch sonst im wahrsten Sinne des Wortes blass. Doch hinter Eddie steckt etwas, dass ich gar nicht in Worte fassen möchte, doch ich war mir bei ihm nie wirklich sicher, was er oder ob er überhaupt etwas verbirgt. Aber so gut wie alle Charaktere haben eine ganz eigene Dramatik und hinter den Fassaden verbirgt sich oft mehr als man vermutet.
Mein Fazit
Das Buch ist anders, als ich erwartet habe, denn das blutige, actionreiche Gemetzel ist hier nicht zu finden. Aber trotzdem hat diese Geschichte es in sich, denn hinter den Fassaden findet man so allerhand, man muss nur etwas genauer hinschauen. Die Atmosphäre, die die Autorin hier entstehen ließ, war wirklich großartig, teilweise sind es unheimliche Momente, teils reale Schrecken, die ihre Wirkung beim Lesen nicht verfehlen. Sie hat es geschafft, mich mit ihren Worten mitten ins Geschehen zu versetzen und dieses lebendig und auch glaubhaft werden zu lassen. Wer Bücher mit sehr viel Atmosphäre und vielen Geheimnissen mag, wird hier absolut auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Durchweg gelungener Einstieg in die Trilogie

Plötzlich verwandelt 1. Auf den ersten Blick verzaubert
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Die fünfzehnjährige Ophelia wächst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester bei ihren drei Tanten, den Drillingen, auf. Das alleine klingt schon ein wenig ungewöhnlich, aber ihre Familie ist noch viel aussergewöhnlicher, ...

Die fünfzehnjährige Ophelia wächst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester bei ihren drei Tanten, den Drillingen, auf. Das alleine klingt schon ein wenig ungewöhnlich, aber ihre Familie ist noch viel aussergewöhnlicher, als man auf den ersten Blick schon sieht. Denn in ihrer Familie können die meisten Mitglieder sich verwandeln, doch Ophelia ist froh, dass sie von dieser Gabe bisher verschont blieb. Aber wie so oft kommt es wieder anders, als erhofft und kurz vor ihrem Geburtstag passiert es auch ihr, dass sie ihre Gabe doch noch erhält. Na das hat ihr gerade noch gefehlt, dafür hat sie eigentlich gerade keine Zeit, denn sie ist doch vollauf damit beschäftigt, Mut zusammen zu kratzen, um ihren Schwarm Adrian zu ihrer Geburtagsfeier einzuladen.
Meine Meinung
Das Cover finde ich absolut bezaubernd und genau so fand ich auch die Geschichte dahinter: absolut bezaubernd. Sonja Kaiblinger erzählt ihre Geschichte ganz locker und leicht, jung und modern und spricht dadurch auch absolut die Zielgruppe, jüngere LeserInnen an. Was mir aber hier ganz besonderd gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Spritzige Dialoge, urkomische Situationen und immer wieder Momente bei denen man laut lachen musste ließen die Seiten dieses Buches nur so vorbei fliegen.
Man ist gleich vom ersten Augenblick an in der Geschichte drin und wird schnell neugierig gemacht, denn es passiert gleich zu Beginn schon etwas, worüber man mehr erfahren möchte. Auch ein paar Geheimnisse, eine gewisse Magie und die ein oder andere lustige Situation machen aus Auf den ersten Blick verzaubert eine durchweg charmante Geschichte, die auch einen erwachsenen Leser sehr gut unterhalten kann.
Das Setting in Schottland mochte ich sehr und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden der Trilogie noch einiges mehr von dieser Umgebung erfahren darf. Aber diese besondere Magie passt hier schon perfekt in die gewählte Umgebung.
Die Gabe, die Ophelias Familie zu eigen ist, nämlich die der Verwandlung ist zwar durchaus bekannt, aber auch dies bekommt hier seinen ganz eigenen Charakter. Vor allem was Ophelia angeht, die ihre Gabe noch keineswegs beherrscht und genau damit immer wieder in die Klemme gerät.
Ophelia erzählt ihre Erlebnisse aus ihrer Perspektive in der Ich-Form, dadurch kommen wir ihr schnell näher und ich mochte sie einfach unheimlich gern.
Ophelia ist eine durchweg sympathische Protagonistin. Sie steht immer ein wenig im Schatten ihrer Zwillingsschwester Lora, zumindest fühlt es sich für Ophelia immer so an, aber sie ist selber eine sehr liebenswerte Persönlichkeit. Gerade ihre Tollpatschigkeit, nicht nur beim Verwandeln, machen sie lebendig und vorstellbar.
Aber auch Sonja Kaiblingers weitere Charaktere erhalten sehr viel Leben und machen diese Geschichte noch charmanter. Richtig gut gefallen hat mir hier, dass Ophelia hier sehr gut lernt, auch einmal hinter die Fassade anderer Menschen zu schauen. Denn mit ihrer Aufgabe, den überaus beliebten Cliff, näher kennenzulernen, merkt sie schnell, dass dieser nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Auch Cliff war mir hier sehr sympathisch und ich hatte bei ihm den Eindruck, dass er noch das ein oder andere hinter seiner Fassade mit versteckt hält.
Daneben sorgen vor allem Ophelias Tanten für viel Wirbel und auch diese sind immer wieder für Überraschungen und auch Lacher gut.
Mein Fazit
Ein rundum gelungener Einstieg in eine Jugendbuch Trilogie, die einfach gute Unterhaltung bringt. Locker und humorvoll, aber auch ein wenig magisch und romantisch machte mich der erste Band der Reihe rund um Ophelia und ihrer Verwandlungsgabe sehr neugierig auf seine Fortsetzung. Es gibt aber auch den ein oder anderen Moment, der mich überraschen konnte und letzten Endes habe ich auch noch eine Reihe an offener Fragen. Ein tolles Jugendbuch, dass auch älteren Lesern humorvolle Unterhaltung bringt. Klare Leseempfehlung.