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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2018

Mittelmäßiger Krimi

Zu nah
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Eleanor Costello wird tot aufgefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass die Forscherin sich selbst erhängt hat. Doch schnell zeigt sich, dass es Mord war. Wer ist der Täter? Und wo ist eigentlich ...

Eleanor Costello wird tot aufgefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass die Forscherin sich selbst erhängt hat. Doch schnell zeigt sich, dass es Mord war. Wer ist der Täter? Und wo ist eigentlich ihr Mann abgeblieben? Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei beginnt zu ermitteln. Doch sie ist selbst noch sehr angeschlagen. Erst vor kurzem kam sie einem Täter zu nah.

Dieser Thriller war für mich eher ein Krimi. Ein sehr rasanter und auch spannender Krimi. Allerdings war es nicht genug Spannung, vor allem fesselnde Spannung, die es – meinem Geschmack nach – für einen Thriller braucht. Die Handlung gefällt mir und es hat Spaß gemacht ihr zu folgen. Und selbst Vermutungen über den Täter aufzustellen. Nur die Zeitabfolge war etwas merkwürdig. Teilweise vergingen zwischen zwei Kapiteln plötzlich Wochen, ohne dass die Ermittler etwas getan haben.
Die Charaktere konnten mich allerdings nicht überzeugen. Die meisten blieben eher im Hintergrund und Frankie Sheehan bildet den Vordergrund. Sie war mir leider recht unsympathisch. Ich wurde mit ihr nicht warm und konnte mich nicht in sie einfühlen. Sie war mir teilweise zu unüberlegt für einen Detective. Dann begeht sie auch noch mehrmals die gleichen Fehler. Wenn man einmal bei einem Alleingang in Schwierigkeiten geraten ist und dabei fast gestorben wäre, sollte man Alleingänge vielleicht lassen. Gefallen hat mir an ihr, dass sie versucht, zumindest anfangs, sich in das Opfer hineinzuversetzen und zu denken wie es, um so die Mordmotive herauszubekommen.
Der Schreibstil war ok. Er ist flüssig zu lesen und die Dialoge sind sehr rasant und zackig. Gern auch etwas direkt und bissig. Aber das Alles entsprach nicht der Art, die ich gerne lese. Der Umgangston zwischen Kollegen und auch zu den Vorgesetzten war etwas merkwürdig. Für mich zu locker – Teambesprechungen im Pub.

Alles in allem war „zu nah“ ein mittelmäßiger Krimi, den man lesen kann oder nicht. Wenn einem Krimis von Tony Parsons gefallen, wird man hier sicherlich auch glücklich. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Für immer Schwestern – komme was wolle

Schwestern für einen Sommer
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Cassie und Julie sind Halbschwestern, sie haben sich 15 Jahre nicht gesehen. Nun sitzen sie gemeinsam beim Notar und hören den letzten Willen ihrer Großmutter. Die beiden sollen einen Sommer gemeinsam ...

Cassie und Julie sind Halbschwestern, sie haben sich 15 Jahre nicht gesehen. Nun sitzen sie gemeinsam beim Notar und hören den letzten Willen ihrer Großmutter. Die beiden sollen einen Sommer gemeinsam in Großmutters altem Haus am Strand verbringen – so wie sie es als Kinder auch immer getan haben. Wenn sie dies durchhalten, gehört ihnen das Haus, ansonsten geht alles an eine wohltätige Organisation. Wie sollen Cassie und Julie nur einen Sommer lang zusammen wohnen, da sie sich doch vor 15 Jahren, nach dem Tod von Cassies Mutter, so entzweit haben?

Dieser Roman wird immer abwechselnd aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einem aus Cassies Sicht und zum anderen aus Julies Sicht. So hat der Leser die Möglichkeit beide Charaktere sehr gut kennenzulernen. Beide erinnern sich immer wieder an die Vergangenheit und lassen diese Revue passieren. Die Charaktere, vor allem Cassie und Julie, sind sehr gut ausgearbeitet. Cassie ist die toughe, erfolgreiche Frau, die sich nie binden wollte, nun aber doch ihr Herz verloren hat – ausgerechnet an einen verheirateten Mann. Julie hingeben hat sich früh nach einer Familie gesehnt und deshalb schnell geheiratet. Doch leider ist sie nur der Schatten ihres Mannes – wie sie es sogar selbst ausdrückt. Sie wirkt wie ein Accessoire und man möchte ihr endlich aus dieser Lage heraushelfen und fleht sie an, ihren Mann zu verlassen. Doch im Laufe der Geschichte zeigen beide Schwestern auch andere Seiten an sich. Negativ anmerken muss ich, dass mir beide Charaktere irgendwann sehr Ich-bezogen vorkamen. Jede suhlte sich in ihrer schlechten/schlimmen Kindheit. So wirklich wollten sie ihr Leben nicht in die Hand nehmen. Auch den Zwiespalt mit ihrer Schwester nicht. Gegen Ende legte sich das dann aber endlich.

Das Buch fängt direkt mitten in der Handlung an und geht zunächst auch rasant weiter. Doch in der Mitte des Buches zog sich die Handlung etwas. Meiner Meinung nach hätten dem Buch 100 Seiten weniger nicht geschadet. Gefallen hat mir, dass auf den Leser viele Überraschungen warten. Und es somit nicht langweilig wird. Das Ende war mir etwas zu dramatisch. Das war dann der Kontrast zum Mittelteil. Alles in allem muss man sagen: Großmutter Nana hat sich vor ihrem Tod wirklich Gedanken gemacht, wie dieser Sommer aussehen soll!
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist locker und leicht zu lesen, so dass die Seiten nur so an einem vorbeiflogen. Für einen Debütroman sehr gut!

Mir hat dieser Roman gut gefallen. Die Idee war super, die Umsetzung etwas holprig. Wie schon gesagt, war es mir im Mittelteil zu zäh. Und die Charaktere nervten teilweise mit ihren Wiederholungen. Im Großen und Ganzen hat das Lesen aber Spaß gemacht! Leider enthielt diese eBook-Version sehr viele Fehler – hauptsächlich inhaltlich. Das hat doch sehr gestört, da es sich um eine gekaufte Version und nicht um ein Leseexemplar handelte. Aufgrund dieser Punkte vergebe ich drei von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 22.04.2018

Idee gut, Umsetzung zu hollywoodmäßig und flach

Wahrheit gegen Wahrheit
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Vivan arbeitet als CIA-Spionageabwehranalystin, in der Russland-Abteilung. Sie soll eine Spionagezelle aufdecken, dabei stößt sie unverhofft auf ein Foto ihres Ehemanns Matt – er soll russischer Spion ...

Vivan arbeitet als CIA-Spionageabwehranalystin, in der Russland-Abteilung. Sie soll eine Spionagezelle aufdecken, dabei stößt sie unverhofft auf ein Foto ihres Ehemanns Matt – er soll russischer Spion sein. Wieder zuhause, konfrontiert Viv Matt mit dieser Entdeckung. Dieser bleibt kühl und gesteht, dass er schon seit 22 Jahren für die Russen arbeitet. Für Viv beginnt nun ein Horror. Sie ist in der Zwickmühle. Entweder sie verrät ihren geliebten Mann oder sie lässt die Beweise verschwinden und macht sich strafbar. Wie wird sich Viv entscheiden?

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Ich fand ihn erstaunlicher Weise nicht so „amerikanisch“ wie ich es erwartet hätte. Geschrieben ist das Ganze aus Vivs Sicht, somit weiß der Leser nur so viel, wie auch Viv. Das macht das Ganze interessant. Aber die Handlung ist teilweise unlogisch und wirkt sehr konstruiert und übertrieben. Man hat das Gefühl, es wäre mit der Autorin durchgegangen. Die Idee zu diesem Thriller ist nett. Viv wird damit konfrontiert, dass ihr Mann auf sie angesetzt wurde und sie seit dem ersten Tag belügt. Allerdings war die Umsetzung nicht thrillermäßig, sondern eher ein Familiendrama, das am Ende sehr hollywoodmäßig wird. Für einen Thriller fehlt es hier deutlich an Spannung! Man möchte zwar die Wahrheit erfahren und fiebert mit Viv mit. Aber so richtig packen und fesseln konnte es mich nicht. Mir war es spannungsmäßig auch nicht tiefgründig genug. Mit der Psyche wurde auch nicht genug gespielt. Vom Thema her wäre dies sehr gut möglich gewesen. Doch bei der Umsetzung haperte es hier sehr. Was mir gut gefallen hat, sind die eingebauten Rückblenden. Hier erinnert sich Viv an die Vergangenheit und bewertet sie mit ihrem heutigen Wissen neu. Durch diese Rückblenden lernt der Leser Viv und Matt besser kennen. Auch wenn man sich nicht sicher sein kann, ob man Matt kennenlernen kann. Zu den Charakteren. Viv ist CIA-Spionageabwehranalystin. Da erwarte ich eine kluge, toughe, zielstrebige Frau, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Doch meist wirkt Viv sehr naiv und eher wie ein Häufchen Elend. Sie begeht viele Fehler und ist sehr leichtgläubig. Mir scheint sie ist in ihrem Job falsch. Matt wirkt wie ein liebevoller Vater und auch Ehemann. Doch er ist ein Lügner. Und so kann man ihm auch in Bezug auf seine Liebe nicht mehr ganz glauben.
Trotz der vielen Kritikpunkte vergebe ich drei von fünf Sternen, da mich diese Geschichte unterhalten konnte!

Veröffentlicht am 08.04.2018

Mittelmäßiger Krimi

Krähenmutter
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Laura Kern vom Berliner LKA hat es mit einem Fall von Kinderentführung zu tun. Ausgerechnet das Kind eines Experten für Sicherheitstechnik. Wo ist der kleine Henri nur abgeblieben? Dann gibt es Hoffnung: ...

Laura Kern vom Berliner LKA hat es mit einem Fall von Kinderentführung zu tun. Ausgerechnet das Kind eines Experten für Sicherheitstechnik. Wo ist der kleine Henri nur abgeblieben? Dann gibt es Hoffnung: es geht eine Lösegeldforderung ein, doch bei der Übergabe verschwindet nun auch Henris Vater. Von Henri selbst fehlt weiterhin jede Spur. Laura Kern und ihr Kollege Max geben ihre gesamte Energie, um diesen Fall zu lösen.

Die Geschichte/Handlung an sich gefällt mir sehr gut. Allerdings hapert es etwas an der Umsetzung. Mir fehlte die Spannung. Ich habe auch sehr lange gebraucht, um überhaupt in die Geschichte reinzukommen. Erst nach der Hälfte des Buches war ich mitten im Geschehen. Für einen Krimi ist mir das definitiv zu lang! Die Ermittlungsarbeit ist am Anfang zum Glück vorhanden. Gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass den Ermittlern die Lösung des Falls eher zufiel, als dass sie sich diese durch Ermittlungen erarbeiteten. Auch war die Handlung recht vorhersehbar. Da neben den Teilen über Laura Kern, auch „Baby“ zu Wort kommt, kann man sich als Leser schnell alles zusammenspinnen.
Die Charaktere waren für mich noch nicht gut genug ausgearbeitet. Laura Kern ist eigentlich die Einzige, die man näher kennenlernt. Allerdings geht es hier auch nur um ihr Trauma. Sie wurde als Kind entführt und hat seit dem Narben. Mehr gibt es scheinbar nicht über sie zu sagen. Interessant fand ich den Charakter „Baby“. Immer wieder kommt „Baby“ zu Wort. Es war mir irgendwie noch der sympathischste Charakter. Laura blieb mir etwas fern.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und so fiel es mir trotz fehlender Spannung leicht, das Buch zügig durchzulesen.
Letztendlich vergebe ich drei von fünf Sternen. Da mir die Geschichte gefallen hat und der Krimi angenehm zu lesen war. Abzüge gibt es für die fehlende Spannung und die schwachen Charaktere.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Netter sehr kurz Krimi – leider zu kurz

Totgeglaubt
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„Totgeglaubt“ ist ein Kurzkrimi der Autorin Claudia Rossbacher, bekannt durch ihre Steier-Reihe.

Es ist Frühsommer im Schilcherland in der Steiermark. August macht sich Gedanken über die Energieeffizienz ...

„Totgeglaubt“ ist ein Kurzkrimi der Autorin Claudia Rossbacher, bekannt durch ihre Steier-Reihe.

Es ist Frühsommer im Schilcherland in der Steiermark. August macht sich Gedanken über die Energieeffizienz seines Hauses, da bekommt er Besuch von der Polizei. Seine Frau hatte einen Autounfall. Doch sie ist nicht mehr im Auto. Wo ist sie? Und vor allem, was hat August damit zu tun?

Dieser Kurzkrimi ist wirklich sehr, sehr kurz (nicht mal 20 Seiten). Schade, ich hätte gern noch etwas mehr gelesen. Die Charaktere können somit natürlich keine Form annehmen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Es gibt viele Worte in Dialekt. Da wird es dann als Steiermark-Unwissender etwas schwierig. Teilweise sind sie am Ende der Geschichte erklärt/übersetzt.

Ich vergebe drei von fünf Sternen, da die Idee nett war, das Ganze aber doch sehr kurz umgesetzt wurde. Dreißig Seiten mehr wären auf jeden Fall gut gewesen. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte Potenzial gehabt auch 200 Seiten zu füllen.