Klappentext
„Als Loser-Truppe und mit einem Hausmeister als Coach ein bundesweites Basketballturnier gewinnen? Das kann nicht funktionieren – dachte Luca jedenfalls, bis sich sein ungleiches Underdog-Team gar nicht mal so schlecht anstellt. Doch kaum beginnt er, ein bisschen an seine Mannschaft zu glauben, ist der Trainer plötzlich verschwunden. Mitten im Turnier. Und das, obwohl es ihm so wichtig gewesen ist. Jetzt müssen sich Luca und seine Teammitglieder nicht nur auf dem Platz beweisen, sondern auch das Rätsel um den Hausmeister lösen. Dabei ahnen sie nicht, mit was für zwielichtigen Typen sie es zu tun bekommen.“
Gestaltung
Das Highlight der Gestaltung ist für mich das haptische Erlebnis, denn das Cover hat vorne und hinten nicht nur das Muster eines Basketballs abgedruckt, dieses fühlt sich auf der Vorderseite auch so an wie einer! Die kleinen dunkelorangenen Punkte sind mit Glanzlack hervorgehoben und so fühlt sich das Cover vorne an wie ein echter Basketball, was ich super cool finde! Auch gefällt mir die Schriftart, die mich an amerikanische Spieltrikots erinnert, sehr, denn dies passt super zum Buchinhalt.
Meine Meinung
Als ich den Klappentext gelesen habe, musste ich sofort an Mario Feslers „Lizzy Carbon“-Reihe, die ich sehr mochte, denken, denn auch in dem neuen Buch von Christoph Scheuring geht es um eine Gruppe von Verlierern. Aus diesem Grund wollte ich „Absolute Gewinner“ unbedingt lesen, denn ich wollte herausfinden, ob mir das Buch genauso gut gefallen würde wie die Lizzy Bücher. Schnell merkte ich beim Lesen jedoch, dass „Absolute Gewinner“ ganz anders ist als „Lizzy Carbon“ – aber dennoch faszinierend und spannend!
Ja, es geht zwar auch um eine Gruppe von Losern, doch Christoph Scheuring mischt in ihre Geschichte noch einen spannenden Kriminalfall. Diesen erkundet der Leser gemeinsam mit den Figuren. So hebt sich das Buch ab und wird zu einer interessanten Mischung aus Sport-Geschichte und rätselhaftem Krimi. In „Absolute Gewinner“ geht es um Luca, der eher schüchtern ist und daher meist allein. Er treibt sich oft auf dem Basketballplatz der Schule rum und so kommt es, dass ihn der Hausmeister der Schule in sein neu gegründetes Basketball-Team holt. Ziel des Teams: der Sieg in einem Basketballturnier, um später zu einem Trainingscamp in die USA reisen zu können. Doch es kommt anders als geplant, denn der Hausmeister alias Coach des Teams verschwindet spurlos! Was ist geschehen? Und was wird aus dem Basketball-Team? Luca und seine Teammitglieder beginnen zu ermitteln…
Mir gefiel Luca als Protagonist sehr, denn er hat mit vielen Dingen zu kämpfen, die 13jährige in der Pubertät durchmachen: Stimmbruch, der Kampf um Anerkennung und Freundschaft, erste Liebe… Luca ist zunächst ein Einzelgänger und eher wortkarg gegenüber anderen. Als er dann aber im Basketball-Team ist, ändert sich dies. Er findet Anschluss und Freunde. Diese Entwicklung fand ich sehr rührend und vor allem fand ich es super, wie der Autor den Aufbau der Beziehungen dargestellt hat, denn dies passierte schrittweise. Hier wird nichts überstürzt oder übereilt. Vielmehr lässt Christoph Scheuring den Figuren Zeit und Raum, sich kennen zu lernen und erste Bindungen aufzubauen. Am Ende des Buches merkte ich als Leser dann, wie intensiv und eng diese Beziehungen geworden waren und dass sich hier wahre, echte Freundschaften entwickelt hatten. Diese Erkenntnis, die ich am Ende hatte, hat mich zufrieden gestimmt und mir ein glückliches Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Was mir an der Basketball-Truppe auch gut gefallen hat, war dass die Figuren alle sehr unterschiedlich waren und sie sich gegenseitig ergänzt haben. Sie wirkten dabei auch sehr realistisch auf mich, denn sie wurden nicht zu übermäßig als Außenseiter dargestellt. Meistens waren es eher Kleinigkeiten, die für ihre Position verantwortlich waren. Neben Luca gibt es beispielsweise den Computer-Nerd Heinrich, mit dem er sich anfreundet. Und dann ist da noch Jana, das einzige Mädchen im Team und Lucas heimlicher Schwarm. Die Truppe ist also bunt zusammengewürfelt.
Spannung kommt dann auf, als Luca, Jana und Heinrich sich auf die Suche nach dem spurlos verschwundenen Coach machen. Hier wurde die Sportlastigkeit der Geschichte auch etwas gedimmt, worüber ich mich sehr gefreut hatte, denn für mich war es manchmal etwas zu sportbetont. Es fallen einige Sport- zw. Basketballbegriffe, die aber sehr fachlich wirkten und gut platziert waren. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir inhaltlich zu viel über den Sport erzählt wurde, aber mir persönlich war es manchmal einfach zu sehr auf die Sportgeschehnisse fokussiert (auch wenn diese durchaus actionreich und spannend waren). Dies liegt sehr wahrscheinlich aber auch einfach an mir und meinem Charakter (oder daran, dass ich ein Mädchen bin) und mich nicht so für Sport interessiere. Dennoch fand ich es gut, dass ich so einiges über Basketball gelernt habe!
Ich war allerdings doch auch froh darüber, dass die Figuren sich auch dem rätselhaften Verschwinden widmen und hier einiges an Spannung aufkommt. Hier konnte ich vor allem mitraten und miträtseln, was mit dem Coach passiert ist. Zudem habe ich immer wieder gebangt und gehofft, ob der Traum des Basketball-Teams in Erfüllung geht oder nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jungs ab 12 mit diesem Buch ihre große Freude haben werden, denn die Geschichte vereint Themen, die sie beschäftigen, mit actiongeladenem Sport und einem rätselhaften Verschwinden.
Fazit
Für mich war „Absolute Gewinner“ ein absoluter Gewinn, denn ich habe einiges über den Basketball-Sport gelernt, auch wenn mir die Geschichte manchmal zu sportlastig war. Aber als dann der Coach verschwand und das Team sich auf die Suche begibt, war ich Feuer und Flamme für die Geschichte. Die Handlung erhält so den Charakter eines Kriminalfalls, der sehr spannend und zum Schluss auch brenzlig ist. Hier wurde ich super unterhalten und zum miträtseln angeregt, was mir sehr gefallen hat. Mein Highlight des ganzen Buches waren aber auch die sich authentisch und langsam entwickelnden Beziehungen zwischen den Figuren, bei denen der Leser ganz am Ende merkt, dass sich da echte Freundschaften gebildet haben. Toll! Besonders gut fand ich es auch, dass das Buch Themen aufgreift, die die Zielgruppe aus dem eigenen Leben kennt und mit denen sie sich auch befassen.
4 von 5 Sternen!
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