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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein starkes Buch

Zwei bemerkenswerte Frauen
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Ein tolles Buch. Es lässt sich so leicht lesen und bindet den Leser mit einer einfachen und interessanten Geschichte an die Seiten, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Erst recht nicht, wenn ...

Ein tolles Buch. Es lässt sich so leicht lesen und bindet den Leser mit einer einfachen und interessanten Geschichte an die Seiten, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Erst recht nicht, wenn es noch in diesem tollen kleinen (Handtaschen-)format ist.

Ich interessiere mich nicht für Fossilien und lese auch nur selten historische Bücher, aber diese Geschichte hat es mir angetan. Zwei Frauen, aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die das gleiche Hobby betreiben und damit auch recht erfolgreich werden. Leider sind ihre Erfolge, bis heute, wenig bekannt. Denn diese Frauen gab es wirklich. Es ist also auch eine kleine Biografie über Mary Annings und Elisabeth Philpot.

Tracy Chevalier beschreibt ihre Hauptcharaktere so liebevoll und detailliert, dass man sie sich sofort bildlich vorstellen kann. Auch die gesellschaftlichen Normen und Werte werden sehr gut dargestellt, so dass dem Leser auch schnell bewußt wird, warum diese beiden Fossiliensammlerinnen es so schwer haben. Während für Elisabeth Philpot anfangs das Sammeln von Fossilien eher ein Freizeitspaß war, musste Mary Annings damit eine kleine Familie ernähren. Doch bei beiden bricht schon bald eine Leidenschaft aus, die einen mitnimmt. Und schon ist man selbst im "Dinofieber" und buddelt und kratzt mit.

Interessant fand ich das Ringen der einzelnen Personen mit ihrem Weltbild. Die Religion spielte zu dieser Zeit eine große Rolle und die Kirche hatte einen großen Einfluss auf das Leben und Denken der Menschen. Doch nun wurden Knochen von ausgestorbenen Tieren gefunden. Wie passt das mit dem Weltbild zusammen? Lange haben sich die verschiedenen Gruppen und Forscher gewehrt, dass Gott Tiere erschafft, um sie wieder aussterben zu lassen. Doch mit jedem weiteren Fund müssen sie ihre Ansichten ändern und anpassen.
Diesen Prozess zu verfolgen, fand ich spannend und auch von Tracy Chevalier gut beschrieben.

Die Geschichte ist also keine ganz so detaillgenaue Biografie oder ein Kapitel aus dem Geschichtsbuch, aber auch keine so richtige Liebesgeschichte (was ich gut fand).

Dafür ist es eine rundum gelungene Geschichte über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die jedoch eine gemeinsame Leidenschaft haben und deshalb so manche Konvention ignorieren, um gemeinsam etwas zu erreichen.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Spannend und der bisher beste Fall

Die Strömung
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Vorweg, wer das Buch lesen möchte, sollte unbedingt die ersten beiden Bücher lesen, da sich das Autorenpaar immer wieder auf die Vergangenheit der Hauptcharaktere bezieht. Die eigentlichen Fälle sind ...


Vorweg, wer das Buch lesen möchte, sollte unbedingt die ersten beiden Bücher lesen, da sich das Autorenpaar immer wieder auf die Vergangenheit der Hauptcharaktere bezieht. Die eigentlichen Fälle sind einzelne und abgeschlossene Geschichten, die Figuren wie Tom Stilton, Olivia Rönning und Mette Olsäter werden jedoch immer komplexer und ausgereifter. Die symphatischen und sehr gut entwickelten Charaktere machen die Geschichte so spannend und interessant. Mittlerweile kann man sich sehr schnell in sie hineinersetzen und mitfühlen. Man bekommt immer mehr das Gefühl, sie zu kennen.

Der Fall selbst ist diesmal sehr beklemmend und sehr aktuell. Kinder werden ermordet und die verzweifelte Suche nach dem Täter beginnt. Die Suche deckt den schwedischen Rassismus und den aufkeimenden Rechtsextremismus auf und zeigt, wie sehr es unter der Oberfläche brodelt. Das Autorenpaar baut zuden "echte" Ereignisse und Namen mit ein. Dadurch wirkt die Geschichte noch realer, noch greifbarer und beklemmender. Auch diesmal werden mehrere Handlungsstränge (ein alter und ein neuer Fall) nach und nach miteinander verbunden. Die Spannung bleibt durch die gesamte Geschichte konstant erhalten und durch den sehr guten flüssigen Schreibstil kann man das Buch kaum aus der Hand legen.

Für mich gibt es endlich wieder eine schwedische Krimi-Serie, die sich sehr gut lesen lässt und spannende Fälle beinhaltet. Der dritte Fall von Cilla & Rolf Börjlind war für mich bisher der interessanteste und beste Fall aus ihrer Serie.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Interessantes Buch mit spannenden Briefen

Letters of Note - Briefe, die die Welt bedeuten
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Im Zeitalter der E-Mail, der SMS und Twitter & Co. sind handgeschriebene Briefe etwas seltenes. Wer gern Briefe schreibt und auch liest, gern die Handschrift eines anderen Menschen sieht und merkt, dass ...

Im Zeitalter der E-Mail, der SMS und Twitter & Co. sind handgeschriebene Briefe etwas seltenes. Wer gern Briefe schreibt und auch liest, gern die Handschrift eines anderen Menschen sieht und merkt, dass sich derjenige Zeit für einen genommen hat, wird dieses Buch mögen.

Hier werden viele verschiedene Briefe in einem schönen Buch zusammengefasst. Es sind ganz kurze Briefchen, schnell gekritzelt und ellenlange Briefe, die mit kleinen Korrekturen versandt wurden. Neben Briefen aus dem Showbusiness sind hier viele politische Briefe dabei, aber auch aus der Welt der Literatur gibt es einige interessante Briefe.

Viele sind in englisch geschrieben, jedoch findet man stets eine Übersetzung auf der gegenüberliegenden Seite. Häufig sind die Handschriften so alt, dass man sie selbst nicht mehr entziffern kann. Die maschinengeschriebenen Seiten kann man ganz auch im Original lesen.

Es ist ein Buch, welches man immer wieder zur Hand nimmt und darin blättert und liest und abtaucht in eine andere Zeit und in das Leben der Briefeschreiber.

Sehr schön gestaltetes und inhaltlich interessantes Buch mit vielen Überraschungen sowie schönen und traurigen Ereignissen festgehalten auf einem kleinen Stück Papier namens Brief.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Bis jetzt das beste Buch für fructosefreies Kochen

Fructopia
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Für mich, als Betroffene, das bisher beste Kochbuch.
Wenn man die Diagnose erhält, steht man erstmal ratlos da und kauft sich aus lauter Verzweiflung alle Bücher zu diesem Thema. Leider muss man sagen, ...

Für mich, als Betroffene, das bisher beste Kochbuch.
Wenn man die Diagnose erhält, steht man erstmal ratlos da und kauft sich aus lauter Verzweiflung alle Bücher zu diesem Thema. Leider muss man sagen, sind sie nicht annähernd so gut/hilfreich wie erhofft. Sie sind häufig oberflächlich und die Rezepte langweilig. Es machte mir nur wenig Spaß etwas daraus zu kochen.

In diesem Buch spricht eine Betroffene von ihren Erfahrungen und sie testet die Gerichte selbst. Dadurch bekommt man das Gefühl, dass könnte auch bei einem selbst funktionieren. Vielleicht wird man dadurch sogar etwas mutiger und wagt sich an Zutaten, die man sonst nicht verwendet hätte.

Ich kannte Deniz schon von ihrem Blog und freute mich auf das Buch, denn es enthält viele schöne Rezepte und Ideen. Man kann aber auch dieses Buch nicht als "Pauschalwerk" ansehen. Es ist wichtig auf seine eigenen Toleranzgrenzen zu achten. So kann Deniz einiges essen, was bei mir überhaupt nicht geht und umgekehrt. Manche vertragen kleine Mengen Sorbit, Xylit & Co, andere nicht. Man muss die Rezepte an seine eigenen Möglichkeiten anpassen. Aber Deniz gibt viele neue Impulse und sie hat mich auf Gewürze (die ich eigentlich nicht vertrage) gebracht, die in kleiner Dosis sogar für mich möglich sind.
Dank ihr haben wieder neue Lebensmittel in meinen Küchenschrank einen Platz gefunden und meine Speisekarte erweitert. Ihre Rezepte sind leicht nachzukochen und übersichtlich. Bis jetzt haben die Gerichte (egal, ob warm oder kalt) gut funktioniert.

Deniz hat nicht nur die Hauptspeisen im Blick, sondern gibt auch gute Ideen für Pausensnacks, Knabbereien und Desserts. Viele Rezepte lassen sich variieren. Dadurch entsteht eine noch größere Vielfalt, die dann wieder für Spaß in der Küche sorgt. Besonders die Kekse von Deniz haben es mir angetan. Endlich wieder etwas zum Kaffeetrinken oder für das Mittagstief auf Arbeit. Die Keksrezepte findet man auf ihren Blog, der neben den Keksen noch viele Anregungen und Rezepte enthält.

Für mich das bisher beste Buch über fructosefreie (bzw. fructosearme) Ernährung und deren Rezepte und dank des Bloges gibt es immer wieder Nachschub an Ideen.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Weiter gehts...

Die Toten, die niemand vermisst
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Sebastian Bergman wird auch in diesem Buch nicht zum Symphatieträger Nr. 1, aber er ist weicher, menschlicher geworden. Die Morde, die nur sehr langsam aufgedeckt werden, sind es nicht.
Wieder werden ...

Sebastian Bergman wird auch in diesem Buch nicht zum Symphatieträger Nr. 1, aber er ist weicher, menschlicher geworden. Die Morde, die nur sehr langsam aufgedeckt werden, sind es nicht.
Wieder werden mehrere Handlungsstränge langsam miteinander verbunden und erst nach und nach versteht man die Zusammenhänge. Die Spannung verlor sich manchmal kurz, aber sie kam immer wieder. Ich fand die Geschichte an sich schon gut und die Entwicklung zwischen Sebastian und seiner Tochter interessant. Trotz des Vorschritts in seiner Gefühlswelt bleibt Sebastian auch ein Egoist, der seine Chancen nutzt und stets versucht seinen Willen durchzusetzen.
Die vielen kleinen bösen Kommentare zwischen den Kollegen lockerten die Geschichte auf, aber gaben auch einen kleinen Einblick in die brodelnde Gefühlswelt der schwedischen Polizisten. Das Ende schafft einen gelungenen Übergang zum nächsten Buch und lässt zudem noch ein paar Fragen offen.

Das schwedische Autorenpaar schaffte es wieder mich an einen dicken Krimi zu fesseln und neugierig auf den nächsten Band zu machen.