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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2018

Super

Liebe und Verderben
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Als Lenis Vater ein Grundstück in Alaska erbt, sehen die Allbrights dies als Chance. Seit er aus Vietnam zurück ist, war er immer ruhelos, Alaska soll ein Neuanfang sein. Anfangs gelingt dieser Neuanfang ...

Als Lenis Vater ein Grundstück in Alaska erbt, sehen die Allbrights dies als Chance. Seit er aus Vietnam zurück ist, war er immer ruhelos, Alaska soll ein Neuanfang sein. Anfangs gelingt dieser Neuanfang auch, doch die langen Winter zehren an Ernt und ohne die Hilfe der Dorfbevölkerung hätte die Familie keine Möglichkeit, in Alaska Fuß zu fassen. Doch Ernts Trauma ist schrecklich und bald kommt es zur Eskalation.

Was für ein geniales Buch! Hannahs Bücher mag ich schon lange und ich habe ihre Bücher bisher alle verschlungen. Doch „Liebe und Verderben“ ist für mich das bisher beste Buch. Wortgewaltig erzählt sie die Geschichte der Allbrights, die keine Einfache ist. Die Krankheit des Vaters, Lenis Liebe zu Matthew, der ständig Kampf – all das baut sich zu einer Handlung auf, die es in sich hat. Wie bangt man mit Leni und ihrer Mutter mit, wie hatte ich Herzklopfen bei Lenis erstem Date, was hatte ich Angst um die beiden Frauen, wenn der Vater wieder einmal gewalttätig wurde. Hannahs Worte besitzen eine unglaubliche Sogwirkung, einmal begonnen konnte ich das Buch nicht wieder zur Seite legen. Mit jeder Seite spürt man auch eine Liebe zu Alaska, beinahe vermeint man sich selbst dort zu sein und die Strapazen der Ansiedlung mitzuerleben. Besonders die Beschreibung der Hütte zu Anfang hat mich gegruselt: zu realitätsnah geschildert, aber die Familie hält zusammen und macht sie bewohnbar!
Die Charaktere fand ich alle sehr liebevoll gezeichnet, allen voran natürlich die dicke Marge. Resolut und doch mit einem sehr weichen Herz ausgestattet, wuchs sie mir gleich an selbiges. Aber auch Leni und Matthew mochte ich gleich sehr gerne. Lenis Mutter allerdings war mir etwas zu weich, zu nachgiebig, aber auch sie lernte ich zu verstehen.
Fazit: Dieses Buch wird wohl noch lange in mir nachklingen.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Sehr schöne Geschichte

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Eine aufregende Zeit in der Geschichte der Medizin: das frühe 19. Jahrhundert. Operationen werden ohne Betäubung durchgeführt, man kämpft gegen Wundbrand und die Cholera und Frauen dürfen sich nur als ...

Eine aufregende Zeit in der Geschichte der Medizin: das frühe 19. Jahrhundert. Operationen werden ohne Betäubung durchgeführt, man kämpft gegen Wundbrand und die Cholera und Frauen dürfen sich nur als Krankenwärterinnen verdingen, statt selbst als Ärztinnen tätig zu werden.
In dieser Zeit spielt Ulrike Schweikerts neuer Roman. Teils fiktive Personen werden mit realen Persönlichkeiten vermischt und alles zu einer sehr lesenswerten Story verwoben, die den Leser in seinen Bann zieht. Tragische Einzelschicksale, auferlegte Gesellschaftszwänge und wunderbare Erfolge in der Medizin – das alles macht die Geschichte aufregend und lädt zum Mitfiebern und Bangen ein.
Fazit: Ulrike Schweikert schafft es immer wieder, die Vergangenheit einzufangen und lesenswert aufzubereiten

Veröffentlicht am 10.06.2018

Schööön

Vielleicht ist es ja Liebe
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Ein Buch zum Träumen, auch wenn es teilweise eher zum Weinen ist 
Isabelle bekommt von einer Bekannten ein unmoralisches Angebot: sie soll deren Vater verführen, so dass dieser nicht die verhasste Stiefmutter ...

Ein Buch zum Träumen, auch wenn es teilweise eher zum Weinen ist 
Isabelle bekommt von einer Bekannten ein unmoralisches Angebot: sie soll deren Vater verführen, so dass dieser nicht die verhasste Stiefmutter in Spe heiratet. Aus Verzweiflung nimmt Isabelle dieses Angebot an und weißt nicht, in welche Schwierigkeiten sie sich damit begibt.
Hach, wie schön zu lesen! Isabelle hatte gleich nach der ersten Schulstunde mit Nicolas meine Sympathie. Der Kleine macht es ihr nun wirklich nicht leicht, aber Isabelle gibt nicht auf und dringt letztendlich zu ihm vor. Herrlich fand ich auch ihre spitze Zunge, die ihr selbst immer wieder im Weg stand.
Befremdlich fand ich, dass die Schwiegermutter ihren Schwiegersohn mit Sie anredet, aber das sollte wohl die feinen Herrschaften betonen, die sich dann als doch nicht so fein herausstellten. Die Oma auf der Vespa hatte nun auch so gar nichts Hochherrschaftliches mehr. Oder Zoe mit ihren ausgeleierten Shirts.
Vareilles Schreibstil ist locker-leicht und die Geschichte hat mich begeistert. Keine flache Liebesgeschichte, die eh schon vorhersehbar ist, à la armes Mäuschen angelt sich Millionär, nein, für mich hatte die Story Tiefgang und Esprit. Auch wenn manche Dinge etwas fragwürdig erschienen und nicht so recht zur Handlung passten.
Fazit: wie titelt die Zeitschrift „Elle“ ? „Das perfekte Buch für ein Sommerwochenende im Liegestuhl“. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Veröffentlicht am 01.06.2018

Bin begeistert

Zurück auf Gestern
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Claire und Lulu sind beste Freundinnen. Doch als Claire ein Amulett von ihrer Oma erbt, gerät ihre Freundschaft doch tatsächlich in Gefahr. Denn das Amulett kann die Zeit umkehren. Und das ist nicht immer ...

Claire und Lulu sind beste Freundinnen. Doch als Claire ein Amulett von ihrer Oma erbt, gerät ihre Freundschaft doch tatsächlich in Gefahr. Denn das Amulett kann die Zeit umkehren. Und das ist nicht immer zum Besten von den beiden. Dabei meinen es die zwei ja nur gut. Als Claire bei einer Schummelei in Mathe erwischt wird, nimmt ihr die Lehrerin das Amulett ab. Aber was hat sie damit vor?
Ein sehr schönes Buch über Freundschaft, das sich am Ende schon fast zu einem Krimi entwickelt. Denn Frau Dr. No hat es faustdick hinter den Ohren! Sie schreckt auch vor Mord nicht zurück und das gilt es für Lulu und Claire zu verhindern.
Zu Beginn lernen wir die beiden Mädchen kennen, jede mit ihren Träumen und Hoffnungen. Und ihrer Freundschaft, die wirklich ihresgleichen sucht. Als sich die beiden verkrachen leidet man als Leser förmlich mit und hofft, dass sich alles wieder einrenkt. Auch die zarten Liebesgeschichten, die in einem Jugendbuch natürlich nicht ausbleiben dürfen, haben mich überzeugt. Der ganze Mix in dem Buch hat mich begeistert. Freundschaft, Liebe, Übersinnliches, der Mordversuch – Katrin Lankers hat es geschafft, mich für einen Nachmittag in eine Welt abtauchen zu lassen, in der es mir nicht gelang, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Fazit: Zurück auf gestern begeistert! Nicht nur Jugendliche.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Toller Schreibstil

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Agneta ist von den engen Konventionen auf dem Landgut ihrer Eltern nach Stockholm geflüchtet. Dort lebt sie mit ihrem Freund Michael zusammen, studiert Kunst und hat sich den Suffragetten angeschlossen. ...

Agneta ist von den engen Konventionen auf dem Landgut ihrer Eltern nach Stockholm geflüchtet. Dort lebt sie mit ihrem Freund Michael zusammen, studiert Kunst und hat sich den Suffragetten angeschlossen. Alles ist gut – bis ein Telegramm ihrer Mutter sie zurück auf den Hof ruft. Agneta muss nun Verantwortung übernehmen, sehnt sich aber nach Liebe und Freiheit. Doch auch als Gutsherrin steht sie ihre Frau und geht ihren Weg. Als mit Max wieder die Liebe in ihr Leben tritt, scheint sie angekommen zu sein. Doch dann bricht der Krieg aus…
Bomanns Bücher sind sehr intensiv. So hat mir auch der vorliegende erste Band der Löwenhof-Saga wieder sehr gut gefallen. Ihre Charaktere sind sehr lebendig und anschaulich beschrieben. Auch die Handlung ist logisch aufgebaut, gut recherchiert und mitreißend. Agnetas Weg ist steinig, aber sie gibt nie auf. Interessant sind auch die Einblicke in die „Arbeit“ der Suffragetten und welche Schwierigkeiten sie zu überwinden hatten. Das Buch spielt in den Jahren 1913 – 1915 und heute kann man sich kaum noch vorstellen, wie Frauen damals behandelt wurden.
Die Geschichte hat mich gleich von Anfang an gefangen genommen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Die 726 Seiten verfliegen wie im Nu. Dazu trägt sicherlich Bomanns flüssiger Schreibstil bei.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, die Handlung kommt zu einem sinnvollen Ende und dennoch möchte man gerne wissen, wie es Agneta noch ergeht.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
Band 2 "Mathildas Geheimnis" erscheint im September 2018
Band 3 "Solveigs Versprechen" erscheint im Januar 2019