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Veröffentlicht am 08.11.2018

Starker Anfang - schwaches Ende

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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Als John Rikker zum ersten Mal die Kabine seines neuen Eishockeyteams betritt, ist nicht jeder erfreut über den neuen Mitspieler. Allen voran Michael Graham, der Rikker schon aus der Vergangenheit bestens ...

Als John Rikker zum ersten Mal die Kabine seines neuen Eishockeyteams betritt, ist nicht jeder erfreut über den neuen Mitspieler. Allen voran Michael Graham, der Rikker schon aus der Vergangenheit bestens kennt und ebendieser sein größtes Geheimnis kennt, dass er um jeden Preis für sich behalten möchte. Doch die Gefühle zwischen ihnen sind immer noch da - so sehr Graham sie auch zu ignorieren versucht.

Michael Graham ist ein ruhiger, aber sehr sympathischer Eishockeyspieler, den man einfach ins Herz schließen muss. Denn Michael hat Angst in der Öffentlichkeit seine wahren Gefühle preis zugeben und tut daher alles um nicht als homosexuell aufzufallen. Er trinkt zu viel, nimmt das ein oder andere Mädchen mit aufs Zimmer und achtet sehr darauf wie er sich kleidet und verhält. Alles in allem ist er im Bezug auf seine wahren Gefühle sehr paranoid und kämpft gegen sich selbst an. Dabei wird auch deutlich, dass er noch sehr unter einem Ereignis in seiner Vergangenheit leidet, dass ihn genau in diesen Dingen geprägt hat und falsche Entscheidungen treffen lassen hat, die er unbedingt wieder gut machen möchte.
Mit John Rikker haben wir einen weiteren Eishockeyspieler als Protagonisten, der sich im Gegensatz zu Graham allerdings schon geoutet hat - wenn auch unfreiwillig und nun mit den Folgen zu kämpfen hat, wovor er sich aber keinesfalls versteckt. Lieber tut er jede noch so kleine Bemerkung mit einem schlagfertigen, aber zum Teil auch humorvollen Spruch ab, denn Rikker weiß definitiv wie man um das kämpft, was man liebt. Trotzdem zeigt er hin und wieder auch seine verletzliche Seite, die ihn noch authentischer und sympathischer wirken lässt.
Die Beziehung zwischen den beiden hat auf mich sehr authentisch gewirkt. Die beiden kennen sich schon aus Highschool Zeiten und haben damals schon ihre Zuneigung zueinander entdeckt, konnten diese aber aufgrund der christlich geprägten Gemeinde nicht offen ausleben und wurden schließlich durch ein schreckliches Ereignis voneinander getrennt. Auf dem College stehen die beiden sich wieder gegenüber und die Gefühle sind immer noch da, aber auch von viel Schmerz und Angst geprägt und vor allem Graham versucht alles zu ignorieren. Mir hat es super gefallen, wie Rikker versucht hat ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken und ich bewundere ihn für seine Durchhaltekraft.

Als Nebencharaktere sind sowohl Hartley und Bridger aus Band 1 und 2 wieder mit dabei, aber wir lernen auch neue Leute aus Harkness kennen. Hier hat es mir vor allem Bella angetan, denn sie bringt mit ihrer etwas aufgedrehten Art immer wieder frischen Wind in die Geschichte und daher freue ich mich noch mehr auf Band 4, wo sie ihre eigene Geschichte bekommt. Auch Grahams Familie mochte ich richtig gerne, denn sie sind immer füreinander da und haben ein großartiges Verständnis zueinander. So sehr ich Grahams Familie ins Herz geschlossen habe, so wenig mochte ich Rikkers Familie, denn ich konnte deren Handeln überhaupt nicht nachvollziehen.

Der Schreibstil von Sarina Bowen ist wieder locker leicht und sie findet die richtige Mischung aus Drama, Humor und Erotik. Vor allem aber lebt die Geschichte von Gefühlen, die wir durch die abwechselnde Sicht der beiden Hauptprotagonisten hautnah mit erleben.
Insgesamt habe ich das Buch wirklich über weite Strecken geliebt. Allerdings habe ich die ganze Zeit auf den großen Knall und eine unerwartete Wendung gewartet, doch irgendwie kam in dieser Hinsicht nicht wirklich etwas. Viel mehr plätschert die Geschichte zum Teil etwas langweilig vor sich hin und auch das Ende wurde meiner Meinung nach leider etwas künstlich in die Länge gezogen..

Trotzdem befasst sich Sarina Bowen mit einem doch teilweise noch sehr sensiblen Thema, denn Homosexualität - gerade im Leistungssport - bietet immer wieder Diskussionsbedarf. Die Autorin zeigt hier eindrucksvoll wie sich der Druck auf die Athleten auswirkt und das es immer noch einige schwarze Schafe gibt, die mit diesem Thema nicht umgehen können.

Insgesamt ist der dritte Band eine über weite Strecken gelungene Fortsetzung, die auch mal ein etwas anderes Thema behandelt. So sehr ich das Buch lieben wollte (und das habe ich wirklich über den größten Teil), so sehr war ich von den letzten 30% enttäuscht, denn die Geschichte plätscherte plötzlich ohne jegliche Spannung und viel zu viel Harmonie vor sich hin. Dafür gibt es von mir 3,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein locker leichtes Jugendbuch, das ein wichtiges Thema behandelt und dabei teilweise etwas oberflächlich bleibt

Für immer und einen Herzschlag
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Nia Brody ist mit ihrer Familie im Urlaub als etwas schreckliches passiert: bei einem Wettkampf unter Geschwistern fällt ihr Zwillingsbruder von einem Felsen und stirbt kurz danach. Seine Eltern entscheiden ...

Nia Brody ist mit ihrer Familie im Urlaub als etwas schreckliches passiert: bei einem Wettkampf unter Geschwistern fällt ihr Zwillingsbruder von einem Felsen und stirbt kurz danach. Seine Eltern entscheiden die funktionierenden Organe zu spenden, was vor allem Jonny freut, der an einem Herzfehler leidet und durch seine seltene Blutgruppe bisher kein passenden Spenderherz findet. Natürlich möchte er wissen von wem das Herz stammt und macht sich auf die Suche, wo er schließlich auf Nia trifft..

Nia Brody hat jahrelang im Schatten ihres Zwillingsbruders Leo gelebt und sieht dadurch auch alles etwas Negativ. Vor allem zu Beginn des Buches hat sie eine "Null Bock"-Einstellung und überspielt ihre Gefühle lieber mit einem sarkastischen Spruch als diese zuzulassen. Doch nach und nach gibt es immer wieder Situationen, wo die Emotionen sie doch übermannen und sie ihr wahres Ich zeigt. Meiner Meinung nach hat Nia im Verlauf der Geschichte eine tolle Entwicklung durchgemacht und ist reifer geworden.
Jonny Web hat einen Herzfehler und hat dadurch schon viel zu viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Durch seine seltene Blutgruppe war es schwer ein passenden Spenderherz zu finden, weshalb er umso glücklicher ist als eins gefunden wird. Jonny ist trotz seiner Krankheit ein unglaublich positiver Mensch, der sich nach einem normalen Leben sehnt. Nachdem er ein neues Herz bekommen hat, möchte er sein Leben in vollen Zügen leben und vergisst dabei hin und wieder sein altes Leben und seine Krankheit. Allerdings findet er auch wieder zu sich selbst und findet heraus was ihn glücklich macht.
Die Beziehung zwischen den beiden hat sich langsam und somit authentisch entwickelt. Hierbei hat mir vor allem gefallen wie die beiden sich gegenseitig helfen konnten und miteinander gewachsen sind.

Als Nebencharaktere lernen wir neben den Eltern der beiden Charaktere noch Nias beste Freundin Hellen als auch Jonnys Krankenhaus-Freundin Emily kennen. Vor allem letztere mochte ich durch ihre sarkastischen Sprüche und der positiven Art sehr gerne. Helen hingegen konnte ich nicht so richtig einschätzen und ich bin auch nicht wirklich mit ihr warm geworden.

Der Schreibstil von Tamsyn Murray ist locker leicht und lässt sich dadurch sehr gut lesen. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Nias als auch aus Jonnys Sicht erzählt, wodurch man einen guten Eiblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere bekommt. Die Kapitel sind dabei sehr kurz, was ich normalerweise viel mehr mag als lange Kapitel, aber hier habe ich sie leider etwas als zu kurz empfunden. Am Anfang hatte ich dadurch auch so meine Probleme in die Geschichte einzutauchen. Während Jonnys Kapitel mich von Anfang an mitreißen konnten, waren Nias Kapitel meiner Meinung nach etwas zu oberflächlich. Während der Geschichte hat sich das zum Glück - auch durch Nias Charakterentwicklung - etwas gelegt und ich konnte doch noch in die Geschichte eintauchen, obwohl ich mir hin und wieder noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Auch das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen, denn meiner Meinung nach sind noch einige Fragen offen geblieben.

Mit Für immer und einen Herzschlag greift die Autorin mit der Organspende ein wichtiges und sensibles Thema an, dass mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Man hat gemerkt, dass sich die Autorin sehr viel mit dem Thema auseinander gesetzt hat und es so auch sehr authentisch umgesetzt hat. Sie zeigt hierbei wie nah Trauer und Freude beieinander liegen können und wie wichtig die Organspende ist.

Alles in allem hat Tamsyn Murray ein ernstes Thema in ein locker leichtes Jugendbuch verpackt. Allerdings hat es mir hin und wieder auch etwas an Tiefgang gefehlt, wodurch ich dem Buch 3,5/5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Über weite Strecken viel besser als Band 1, aber gegen Ende doch sehr klischeehaft und vorhersehbar

This is Love - Travis & Viola
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Eigentlich wollte ich This is Love erst gar nicht lesen, doch der fiese Cliffhanger des ersten Bandes hat mich nicht losgelassen. Denn ich wollte unbedingt wissen wie es mit Viola und Travis weiter geht. ...

Eigentlich wollte ich This is Love erst gar nicht lesen, doch der fiese Cliffhanger des ersten Bandes hat mich nicht losgelassen. Denn ich wollte unbedingt wissen wie es mit Viola und Travis weiter geht.

Viola Fisher ist durch ihr selbstbewusstes Auftreten und den sarkastischen Sprüchen nach wie vor ein sympathischer Charakter. Meiner Meinung nach hat sie in diesem Band etwas reifer gewirkt - auch wenn es doch die ein oder andere Aktion gab, die sie doch etwas kindisch wirken lassen hat. Besonders mochte ich übrigens ihre vielen Harry Potter-Anspielungen, die sie umso sympathischer gemacht haben.
Travis King ist nach den Geschehnissen aus Band 1 definitiv ruhiger und auch etwas nachdenklicher geworden und lässt nicht mehr so den Bad Boy raushängen. Vor allem aber hat mir gefallen, dass er endlich seine Gefühle zulässt und diese auch ausspricht. Er hat gezeigt, dass er eben nicht nur der klischeehafte Bad Boy ist, sondern auch durchaus liebevoll sein kann und für seine Träume kämpft.
Nachdem die Beziehung der beiden in This is War doch sehr auf das Körperliche beschränkt war, konnte mich das Paar in diesem Band doch noch von sich überzeugen. Meiner Meinung nach haben die beiden in diesem Band viel besser miteinander harmoniert und die Geschichte hat vor allem zu Beginn von den kleinen geheimen Momenten gelebt. Die erotische Spannung zwischen den beiden hat man regelrecht gespürt und die gegenseitigen "Beleidigungen" waren nicht mehr fies, sondern wurden eher ins humorvolle gezogen, was mir viel besser gefallen hat. Allerdings gab es auch hier wieder die ein oder andere Sex-Szene, was irgendwann doch wieder zu viel des Guten war.

Kennedy Fox Schreibstil konnte mich in diesem Band von Beginn an mitreißen, was vor allem an den vielen gefühlvollen Momenten lag, die meiner Meinung nach super in Szene gesetzt wurden. Aufgelockert wurde das Ganze durch die humorvollen Sprüche der Protagonisten oder durch einzelne Chatverläufe, die mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Dabei wird die Geschichte wieder abwechselnd aus Travis und Violas Sicht erzählt, wodurch man das Gefühlschaos der beiden hautnah miterleben kann.
So sehr ich das Buch über weite Strecken geliebt habe und nicht weglegen wollte, hat mich das Ende doch enttäuscht. Ab einem gewissen Wendung wurde die Geschichte meiner Meinung nach etwas zu klischeehaft und vorhersehbar. Außerdem sind einige Sachen in den Hintergrund gerückt, wozu ich mir eigentlich noch ein paar Informationen gewünscht hätte. Dabei gab es vor allem auch einige Zeitsprünge, die mich total aus dem Konzept gebracht haben, weil die Kapitel auf einmal so abrupt endeten und die Geschichte erst Monate später weiter geht. Auch das offene Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, deshalb hoffe ich umso mehr, dass die Geschichte von Courtney und Drew auch den Weg zu uns nach Deutschland findet.

Insgesamt konnte mich This is Love etwas mehr überzeugen als Band 1. Auch wenn mir das Buch einige schöne Lesestunden bereitet hat, bekommt es nur 3,5/5 Sterne von mir, weil es nach einem starken Anfang doch sehr klischeehaft wurde und doch einiges untergegangen ist.

Veröffentlicht am 10.06.2018

viele Zeitsprünge, die den Lesefluss stören

Ladies Man - Wenn du mich loslässt
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Nachdem Gina von ihrem Ex-Freund betrogen wurde, hat sie den Glauben an die Männerwelt verloren und ist erstmal nicht mehr an einer Beziehung interessiert. Gegen ein bisschen Spaß hätte sie allerdings ...

Nachdem Gina von ihrem Ex-Freund betrogen wurde, hat sie den Glauben an die Männerwelt verloren und ist erstmal nicht mehr an einer Beziehung interessiert. Gegen ein bisschen Spaß hätte sie allerdings nichts einzuwenden - schon gar nicht wenn es um Tahoe Roth geht, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.

Regina, die von fast allen nur Gina genannt wird und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, ist Make Up-Artistin und liebt es ihr Gesicht hinter einer Maske zu verbergen. Dies hängt vor allem auch mit dem schlimmern Beziehungsende mit ihrem Ex-Freund Paul zusammen. Seitdem hat sie ebenfalls Angst eine neue Beziehung einzugehen und wehrt sich mit allen Mitteln dagegen. Manchmal hat sie auf mich fast etwas kindisch gewirkt.

Tahoe Roth ist ein Multimillionär und Frauenheld, der sich seinem Aussehen und seiner Ausstrahlung durchaus bewusst ist und es auch gekonnt einsetzt. Auf den ersten Blick wirkt er arrogant und befehlshaberisch, aber auf den zweiten Blick merkt man, dass auch er eine weiche Seite hat. Vor allem Gegenüber Gina baut er einen Beschützerinstinkt auf und zeigt immer wieder wie liebevoll er sein kann. Nach und nach erfährt man, warum er sich nicht auf eine Beziehung einlassen möchte und welchen Balast er aus der Vergangenheit mit sich herum trägt.

Am Anfang bin ich erst nicht so ganz warm mit den Charakteren geworden, doch nach und nach konnte ich beide besser verstehen und mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen. Die Entwicklung der Freundschaft zur Liebe zwischen den beiden hat sich meiner Meinung genau im richtigen Tempo entwickelt, was mir sehr gut gefallen hat.

Auch der Einstieg in die Geschichte ist mir leider etwas schwer gefallen. Dies hat weniger am locker leichten Schreibstil von Katy Evans gelegen sondern eher an den vielen Zeitsprüngen innerhalb der Geschichte, die meiner Meinung nach den Lesefluss teilweise sehr gestört haben. Ansonsten wurde die Geschichte mit viel Humor und Gefühl aus Ginas Sicht erzählt. Ab und zu hätte ich mir hier schon mal einen Einblick in Tahoes Gedankenwelt gewünscht, um ihn noch besser verstehen zu können.

Alles in allem lässt sich das Buch wunderbar zwischendurch lesen. Auch wenn ich durch die vielen Zeitsprünge etwas gebraucht habe, um mich auf die Geschichte einzulassen, konnte ich das Buch gegen Ende kaum aus der Hand legen. Dafür gibt es 3/5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Gelungener Auftakt

Die Namen der Toten
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Als die Leiche des 15-jährigen Deano Stowe gefunden wird, ist Detective Richard Vega in heller Aufruhr. Denn vor einigen Jahren hat er an fast genau der selben Stelle die Leiche eines anderen Jugendlichen ...

Als die Leiche des 15-jährigen Deano Stowe gefunden wird, ist Detective Richard Vega in heller Aufruhr. Denn vor einigen Jahren hat er an fast genau der selben Stelle die Leiche eines anderen Jugendlichen gefunden, welcher ähnlich hingerichtet wurde. Nun gilt es herauszufinden, ob die beiden Morde zusammenhängen.

Detective Richard Vega ist ein ehemaliger Prister, der nun bei der Polizei arbeitet. Seinen Job nimmt er sehr ernst und seine Ermittlungen sind nahezu akribisch. Auch nimmt er kein Blatt vor den Mund, was ihn bei manchen Kollegen wohl nicht sehr sympathisch da stehen lässt. Zu anderen hat er hingegen ein sehr gutes Verhältnis - vor allem zu seiner Vorgesetzten Daria Rosen, mit der er mal ein Verhältnis hatte. Im Grunde genommen ist Richard Vega ein herzensguter Mensch, der zwar dem Gesetz dient, aber auch ein Herz für Menschen hat. Das merkt man auch daran, dass er Cherry, die in ihrer Vergangenheit schreckliche Dinge erlebt hat und auch heute nicht wirklich auf der richtigen Bahn zu sein scheint, bei sich aufgenommen hat. Der Detective ist zwar manchmal etwas eigenartig, aber doch sehr sympathisch.
Auch die Nebencharaktere waren zumeist sehr gut von der Autorin ausgearbeitet, sodass man sich ein genaues Bild von den Beziehungen untereinander machen konnte.

Der Schreibstil von Sarah Bailey lässt sich gut lesen. Am Anfang hatte ich zwar so meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, da er wirklich sehr detailreich ist. Allerdings habe ich mich immer mehr dran gewöhnt und konnte das Buch danach sehr flüssig lesen. Dabei wird alles aus der Er-Perspektive geschrieben, was mir aber gut gefallen hat. Gleich zu Beginn wird das Buch zum ersten Mal richtig spannend, denn man wird direkt in das Verbrechen hineingeworfen - ohne zu wissen welche weit reichenden Folgen dies noch mit sich trägt. Auch danach bleibt die Spannung konstant hoch, obwohl es zwischendrin hier und da mal ein paar Längen gibt. Hier sind vor allem die Passagen zu nennen, in denen es um Richard Vega und seine Vorgesetzte und die komplizierte Beziehung der beiden geht, denn diese spielt ebenfalls eine große Rolle - auch wenn sie nichts mit dem Fall an sich zu tun hat. Ebenfalls gibt es immer mal Kapitel aus der Sicht von Deanos Bruder, die mich am Anfang zwar verwirrt haben, aber im Endeffekt genau in den Handlungsverlauf gepasst haben. Insgesamt wurde der Fall wirklich detailreich beleuchtet und die Handlungsstränge ergeben am Ende ein stimmiges Gesamtbild.

Insgesamt hat mir der Fall rund um den 15-jährigen Deano gut gefallen und es war ein guter Auftakt der neuen Reihe von Sarah Bailey. Ich bin gespannt auf weitere Teile und würde mich freuen, wenn man noch mehr über Vega und seine Vergangenheit erfährt. Dafür gibt es von mir 3,5/5 Sterne.