Cover-Bild Ein Monat auf dem Land
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 158
  • Ersterscheinung: 19.09.2017
  • ISBN: 9783832164317
J.L. Carr

Ein Monat auf dem Land

Roman
Monika Köpfer (Übersetzer)

Sommer 1920 im nordenglischen Oxgodby: Als auf dem Bahnhof ein Londoner aus dem Zug steigt, weiß gleich das ganze Dorf
Bescheid: Er ist der Restaurator, der das mittelalterliche Wandgemälde in der örtlichen Kirche freilegen soll. Doch was steckt hinter der Fassade des stotternden und unter chronischen Gesichtszuckungen leidenden Mannes? Tom Birkin hat im Ersten Weltkrieg gekämpft, als traumatisierter Veteran wurde er von seiner Frau verlassen. Er hofft, in der Ruhe und Einfachheit Yorkshires zu gesunden. Und tatsächlich: Je näher er dem Meisterwerk hinter der Kirchendecke kommt, desto näher kommt er auch sich selbst. Und seinen Mitmenschen. Langsam gelingt es ihm, sich der Welt um sich herum zu öffnen, vielleicht sogar der Liebe. Der Monat auf dem Land ist ein Monat der Heilung. Was Birkin hier erlebt, wird er sein Leben lang mit sich tragen…
J. L. Carr erzählt von einem Mann, der überlebt, und von der Rettung, die in uns wie den anderen liegt. Dieser moderne Klassiker der englischen Literatur ist in seiner sprachlichen Leichtigkeit und Eleganz eine echte Wiederentdeckung.

Der Titel enthält zusätzlich ein 16-seitige Leseprobe aus "Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten".

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2021

Eine kleine Geschichte, die der Seele gut tut

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Im Sommer des Jahres 1920 kommt der Restaurator Tom Birkin am Bahnhof des kleinen Dörfchens Oxgody in Nordengland an. Der Londoner ist Kriegsveteran und leidet unter einem Trauma. Außerdem wurde er von ...

Im Sommer des Jahres 1920 kommt der Restaurator Tom Birkin am Bahnhof des kleinen Dörfchens Oxgody in Nordengland an. Der Londoner ist Kriegsveteran und leidet unter einem Trauma. Außerdem wurde er von seiner Frau verlassen. Nun möchte er in dem kleinen Ort zur Ruhe kommen. Er wurde engagiert, um ein mittelalterliches Gemälde in der Dorfkirche, das vor langer Zeit übertüncht wurde, freizulegen. Mit der Zeit lernt er die Menschen im Dorf näher kennen und schließt Kontakte. Bei seiner Arbeit, die ihn sehr befriedigt, findet er mehr und mehr zu sich selbst.
Die beschriebenen Charaktere sind alle auf ihre besondere Art liebenswert. Es sind hilfsbereite Menschen, die Birkin, nach einer ersten skeptischen Begutachtung, schnell ganz selbstverständlich in ihre Gemeinschaft aufnehmen. Nicht umsonst bezeichnet Birkin das kleine Dorf als Oase des Friedens. Hier findet er die so dringend benötigte Ruhe und letztendlich auch Heilung für seine Seele.

Schon das Cover des Buches ist besonders und schön in seiner Schlichtheit. Je nach Blickwinkel erschließt sich aus der glänzenden Abbildung ein Blatt oder ein Vogel.
Die relativ kurze Erzählung ist von Leichtigkeit und Tiefe zugleich geprägt. Man erlebt mit Tom Birkin einen wunderbaren Sommer in ländlicher Idylle. Hier kann er das Trauma der Vergangenheit abschütteln und bei seiner Arbeit etwas Neues entdecken bzw. erschaffen. Ihn dabei zu begleiten, ist faszinierend. Der Schreibstil ist ruhig und dabei sehr schön, gefühlvoll und erhaben. Immer wieder blitzt in der Geschichte ein feinsinniger Humor auf, der mich oft zum Schmunzeln brachte.
Das Buch ist wie ein kleiner Rettungsanker für schlechte Tage. Es zu lesen ist fast so wohltuend wie ein Spaziergang über eine blühende Sommerwiese.

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Veröffentlicht am 12.02.2019

Eine Geschichte, die entschleunigt

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Ein sehr schönes leises Buch, welches ohne große Aufregung eine interessante Geschichte erzählt. Durch den schönen Schreibstil von J.L.Carr gleitet man ganz einfach durch die Geschichte und begleitet ...


Ein sehr schönes leises Buch, welches ohne große Aufregung eine interessante Geschichte erzählt. Durch den schönen Schreibstil von J.L.Carr gleitet man ganz einfach durch die Geschichte und begleitet den Restaurator Tom Birkin zu seinem neuen Auftrag. In einer Kirche soll ein Fresko freigelegt und restauriert werden. Langsam setzt er sich mit seiner neuen Wohn- und Arbeitstätte auseinander und ebenso langsam erfährt man einiges aus seinem Leben und interessantes über das Fresko.

Die Menschen in dem kleinen Ort sind zunächst skeptisch ihm gegenüber, aber öffnen sich immer mehr und so verbringt er immer häufiger seine Zeit mit ihnen. Doch wirklich ankommen, tut er nicht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es entschleunigt den Leser, denn schnelles Lesen oder das Überfliegen des Textes ist hier kaum möglich, denn dann würde man die Feinheiten, die dieses Buch ausmachen, überlesen.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Eine schlichte Geschichte, wunderschön erzählt!

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Viel ereignet sich nicht auf den rund 150 Seiten dieses kleinen Büchleins. Aber dennoch ist es überaus lesenswert, diese in liebevoller und das Herz wärmende beginnende Heilung des jungen Kriegsversehrten ...

Viel ereignet sich nicht auf den rund 150 Seiten dieses kleinen Büchleins. Aber dennoch ist es überaus lesenswert, diese in liebevoller und das Herz wärmende beginnende Heilung des jungen Kriegsversehrten Tom Birkin. Noch immer schwer gezeichnet vom Soldatendasein im 1. Weltkrieg, dazu gerade verlassen von seiner Frau, nimmt der junge Restaurator den Auftrag in einem kleinen Dorf an, ein mittelalterliches Gemälde in einer Kirche freizulegen. Vorsichtig nähern sich Tom und die Dorfbewohner einander an, es entstehen Freundschaften und langsam, ganz langsam beginnen seine Verletzungen weniger zu schmerzen und die Freude am Leben zuzunehmen.
Carr lässt Tom aus der Ich-Perspektive erzählen, sodass man sein Denken und Fühlen unmittelbar miterlebt. Wie er vorsichtig sein Umfeld taxiert, während er gleichzeitig versucht, die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse zu unterdrücken. Voller Zurückhaltung, aber auch mit freundlichem Interesse beobachtet er die Menschen und es wächst der Wunsch in ihm, einer von ihnen zu werden. Carrs Sprache ist voller Wärme aber auch Humor, sodass es wirklich ein Genuss ist, Toms Geschichte zu lesen. Wie er sich beispielsweise dem Ofen in der Kirche widmet: "Verärgert gab er (der Pfarrer) ihm einen kleinen Tritt. Er und der Ofen starten einander finster an wie zwei Erzfeinde. ... Ich streichelte besänftigend die Stelle, die der Pfarrer zuvor so schnöde gestoßen hat."
Ein schönes kleines Buch, wie die Zeit, der richtige Ort und die richtigen Menschen auch die schlimmsten Verletzungen langsam heilen können.