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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Durchaus interessant, aber für meinen Geschmack hätte es ruhig spannender sein dürfen

Zu nah
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Die angesehene Wissenschaftlerin und Dozentin Eleanor Costello wird erhängt aufgefunden. Zunächst geht man von einem Suizid aus, doch dann deutet alles darauf hin, dass Fremdeinwirkung im Spiel war. Detective ...

Die angesehene Wissenschaftlerin und Dozentin Eleanor Costello wird erhängt aufgefunden. Zunächst geht man von einem Suizid aus, doch dann deutet alles darauf hin, dass Fremdeinwirkung im Spiel war. Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Ihr Vorgesetzter hofft darauf, dass Frankie wieder vollkommen einsatzfähig ist, denn ihr letzter Fall hätte sie beinahe das Leben gekostet. Doch Frankie verbeißt sich regelrecht in ihren neuen Fall und als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, führen Spuren ins Darknet. Sucht der Täter bereits nach einem neuen Opfer? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Zu nah" ist das Thriller-Debüt der Autorin Olivia Kiernan und damit der erste Fall für Frankie Sheehan und ihr Team. Am Anfang hat man allerdings das Gefühl, dass einem Hintergrundinformationen zur Ermittlerin fehlen und dass es vielleicht schon einen vorherigen Band gegeben haben könnte. Das ist allerdings nicht der Fall. Im Verlauf der Handlung werden die fehlenden Puzzlestücke aus Frankie Sheehans Vergangenheit allerdings zusammengetragen, sodass sich das Gefühl, dass man bereits etwas verpasst hat, legt.

Durch die scheinbar fehlenden Hintergrundinformationen verläuft der Einstieg in die Handlung zunächst etwas schleppend. Dennoch ist der Fall von Anfang an interessant, sodass man neugierig die Ermittlungen und die Charaktere beobachtet. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Man tappt, gemeinsam mit den Ermittlern, lange Zeit im Dunkeln und kann die Verbindung zwischen den Morden vorerst nicht ziehen. Es gibt immer neue Spuren, doch nichts ist so, wie es zunächst scheint. Dadurch wird das Interesse durchgehend gehalten. Die Handlung ist durchaus spannend, allerdings kommt keine Hochspannung auf. Das ändert sich leider auch nicht im dramatischen Finale, das zwar interessant und anfangs auch spannend erzählt wird, dann allerdings, vor dem Erreichen von Nervenkitzel und Hochspannung, bereits schlüssig beendet wird.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen durchaus vorstellen, allerdings gerät Dublin, als Handlungsort, dabei völlig in Vergessenheit. Denn beim Lesen hat man das Gefühl, dass die Handlung sich an einem beliebigen Ort zutragen könnte. Die Charaktere wirken anfangs recht blass und farblos. Die Hauptprotagonistin Frankie Sheehan macht es einem zunächst nicht leicht, Sympathien für sie zu entwickeln. Das ändert sich leider auch erst recht spät. Im Vergleich zu ihr, wirken die anderen Akteure auch eher wie beliebig austauschbare Statisten, da man sie nur schwer einschätzen kann und eher distanziert wahrnimmt.

Das klingt jetzt negativer, als gewollt. Denn, trotz der beschriebenen Schwächen, habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Denn ich habe den Fall durchgehend interessiert verfolgt und mich einige Male in die Irre leiten lassen. Durch den flüssigen Schreibstil habe ich das Buch auch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen und wurde dabei mit einem recht spannenden Leseerlebnis belohnt. Auch wenn keine Hochspannung aufkam, bin ich durchaus zufrieden und würde auf jeden Fall weitere Ermittlungen mit Frankie Sheehan verfolgen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich mir von einem Thriller etwas mehr Spannung erhofft hatte.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Spannendes Katz- und Mausspiel

Der Augenmacher
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Eine grausam verstümmelte Frauenleiche gibt der Leipziger Polizei Rätsel auf. Denn ihr fehlen die Augen. An dieser Stelle hat der Mörder Hühnersteine drapiert. Sofort fallen Kriminalhauptkommissarin Klara ...

Eine grausam verstümmelte Frauenleiche gibt der Leipziger Polizei Rätsel auf. Denn ihr fehlen die Augen. An dieser Stelle hat der Mörder Hühnersteine drapiert. Sofort fallen Kriminalhauptkommissarin Klara Frost die Gemeinsamkeiten mit der Vorgehensweise des Augenmachers auf. Allerdings wurde dieser für seine Verbrechen verurteilt und ist mittlerweile gestorben. Ein seltsames Tattoo an der Getöteten, sorgt bei Klara Frost für Entsetzen, denn sie selbst hatte nach einer Feier einen Blackout und kann sich an nichts erinnern. Danach bemerkte sie ein Zeichen auf ihrer Haut, das vorher definitiv nicht dort war. Hängt das etwa mit dem Mord zusammen? Spielt der Täter ein perfides Katz- und Mausspiel mit Klara?

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn der Autor schafft es vom ersten Moment an, eine düstere und angespannte Atmosphäre zu erschaffen, die sofort neugierig auf das Geschehen macht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte und die Protagonisten lebhaft vorstellen. Dadurch kann man problemlos in den Fall eintauchen und das perfide Katz- und Mausspiel, das der Täter mit den Ermittlern treibt, genießen. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen dieses Thrillers allerdings nicht sein, da die Morde so lebhaft beschrieben werden, dass sofort das Kopfkino einsetzt.

Die Spannung wird früh aufgebaut, kann durchgehend gehalten werden und steigert sich zum Ende hin sogar enorm. Der Fall gibt nicht nur den Ermittlern Rätsel auf und ist nicht so leicht zu durchschauen. Der Täter scheint diese Jagd genau geplant zu haben und ist dem Team immer einen Schritt voraus. Man hat das Gefühl, dass er ein Puppenspieler ist, der die Fäden der Ermittler so zieht, dass sie genau nach seinem Drehbuch vorgehen. Deshalb ist es auch nicht leicht, ihn zu enttarnen. Denn dem Autor gelingt es hervorragend, falsche Fährten auszulegen, denen mal nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dann allerdings dafür, dass man die eigenen Überlegungen komplett verwerfen und neu ansetzen muss. Dadurch wird die Spannung bis zum Schluss gehalten.

Klara Frost ist eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten. Eigentlich hätte sie es nicht nötig, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu finanzieren, doch sie liebt ihren Job. Bei den Kollegen scheint sie nicht gerade beliebt zu sein und auch als Leser bleibt man zunächst etwas auf Distanz. Das gibt sich allerdings im Verlauf der Handlung.

Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und beim Lesen dieses Exemplars habe ich mich sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Denn das Katz- und Mausspiel hat dafür gesorgt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen mochte. Ich habe mich einige Male in die Irre leiten lassen, um dann am Ende überrascht zu werden. Das hat mir extrem gut gefallen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser Thriller deshalb vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich bei der Ermittlerin Klara Frost immer das Gefühl hatte, dass mir etwas von ihrer Vorgeschichte fehlt. Ich habe erst gedacht, dass es sich bei diesem Exemplar vielleicht um einen Folgeband aus einer Reihe handeln könnte, doch dies ist nicht der Fall. Dennoch konnte mich die Handlung mitreißen, sodass ich gerne einen weiteren Fall mit Klara Frost verfolgen würde.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Wohlfühlbuch

Weil es dir Glück bringt
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Samantha, genannt Sam, ist auf einer großen Obstplantage, mit eigener Bäckerei in Michigan aufgewachsen. Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekam Sam, so wie es in ihrer Familie Tradition ist, ein kleines ...

Samantha, genannt Sam, ist auf einer großen Obstplantage, mit eigener Bäckerei in Michigan aufgewachsen. Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekam Sam, so wie es in ihrer Familie Tradition ist, ein kleines Holzkästchen mit den geheimen Familienrezepten. Die Liebe zum Backen hat sie von den Frauen ihrer Familie übernommen und wirklich Talent dafür. Ihr Lebensweg, die Obstplantage und die Bäckerei weiterzuführen, scheint vorgezeichnet. Doch Sam weiß nicht, ob der Familienbetrieb auch wirklich der Weg ist, den sie sich für ihre Zukunft erträumt, und sucht deshalb ihr Glück in New York. Doch der Job ist längst nicht so toll, wie erhofft. Ihr Chef entpuppt sich als selbstverliebter Choleriker, sodass Sam schließlich das Handtuch wirft und sich eine Auszeit bei ihrer Familie nimmt. Während dieser Zeit erfährt sie viel aus der Vergangenheit, dennoch ist sie unsicher, welchen Weg sie bei ihrer Zukunftsplanung einschlagen soll, denn plötzlich erhält sie ein äußerst verlockendes Jobangebot......

Viola Shipman schafft es auch bei diesem Roman wieder, sofort eine warmherzige Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich vom ersten Moment an wohlfühlt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und hat dabei die atemberaubende Hintergrundkulisse des Michigansees sofort vor Augen. Die Obstplantage und die Familienbäckerei erwachen ebenfalls zum Leben, sodass man ganz in die Handlung eintauchen kann.

Der Roman ist in einzelne Kapitel unterteilt, in denen jeweils ein Rezept und seine Bedeutung für die Familie im Mittelpunkt steht. Zum Ende des Kapitels befindet sich das jeweilige Rezept, mit genauen Backanweisungen. Eine wirklich schöne Idee, die allerdings auch dafür sorgt, dass man beim Lesen Lust aufs Backen und natürlich Verkosten bekommt. Allzu hungrig sollte man diesen Roman also lieber nicht lesen. Denn Viola Shipman sorgt durch ihr Erzähltalent außerdem dafür, dass man das Gefühl hat, die leckeren Düfte, die aus den Backöfen strömen, wahrzunehmen.

Im Zentrum der Handlung steht Sam. Sie muss entscheiden, wo ihre Zukunft liegen soll. Doch das ist gar nicht so einfach, da Sam selber keine Ahnung hat, was sie eigentlich will. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Gemeinsam mit Sam erfährt man mehr über die Frauen aus ihrer Familie, ihre Liebe zum Backen und die Stärke, mit der sie die Obstplantage durch alle Krisen geführt haben. Diese Geschichten sind lesenswert und herzerwärmend, allerdings führen sie auch dazu, dass der aktuelle Handlungsstrang um Sam ein wenig in den Hintergrund rückt. Dennoch spürt man dadurch die Liebe und Verbundenheit, die die Familie durch alle Generationen trägt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans wieder ausgesprochen wohlgefühlt und ihn innerhalb eines Nachmittages verschlungen. Obwohl ich zugeben muss, dass manche Szenen schon ein wenig klischeehaft wirkten, kann ich bei Viola Shipmans Erzähltalent großzügig darüber hinwegsehen. Denn dieser Roman sorgt dafür, dass man ganz in die Handlung eintauchen und sich dabei rundum wohlfühlen kann.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Roman mit überraschenden Wendungen

The Wife Between Us
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Vanessa ist nach der Scheidung von Richard neben der Spur. Vorbei sind die Zeiten, in denen er sie auf Händen getragen hat. Vanessa kann an nichts anderes denken, als Richards Hochzeit mit ihrer Nachfolgerin ...

Vanessa ist nach der Scheidung von Richard neben der Spur. Vorbei sind die Zeiten, in denen er sie auf Händen getragen hat. Vanessa kann an nichts anderes denken, als Richards Hochzeit mit ihrer Nachfolgerin zu verhindern. Nellie dagegen, schwebt im siebten Himmel. Ausgerechnet für sie hat sich der attraktive Richard entschieden! Er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Nellie könnte absolut glücklich sein, wenn da nicht die geheimnisvollen Anrufe und das Gefühl, beobachtet zu werden, wären. Emma erhält einen Brief, in dem sie vor Richard gewarnt wird. Welches Spiel wird hier gespielt?

Das Buch beginnt mit einem düsteren Prolog, in dem eine Frau eine andere beobachtet. Man hat beim Lesen sofort das Gefühl, dass sie nichts Gutes im Schilde führt. Dadurch gelingt der Einstieg in das Buch mühelos, da man unbedingt erfahren möchte, was passieren wird. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Nellie, die offensichtlich sehr glücklich mit Richard ist und es kaum erwarten kann, ihn zu heiraten. Vanessa, die geschiedene Frau von Richard, schildert ihre Sicht der Dinge in der Ich-Form. Man bekommt durch diese Perspektive einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Die Trennung scheint sie völlig aus der Bahn geworfen zu haben und sie ist fixiert darauf, Richards erneute Heirat zu verhindern. Man fühlt mit ihr und meint zu ahnen, was in ihr vorgeht.

Trotz der wechselnden Perspektiven ist es leicht, die Übersicht zu behalten. Denn die Wechsel sind gut zu erkennen, sodass man sich stets bewusst ist, wo sich die Handlung gerade zuträgt. Man ahnt aber nicht, wem man eigentlich glauben soll und ist deshalb hin- und hergerissen. Denn man beobachtet die glückliche Nellie mit ihrem Traumprinzen und glaubt zu wissen, warum Vanessa ihm hinterhertrauert.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Der düstere Prolog baut früh Spannung und Neugier auf. Auch wenn das Interesse an der Handlung durchgehend geweckt bleibt, kann die aufgebaute Spannung leider nicht gehalten werden. Über weite Teile plätschert die Geschichte vor sich hin. Man hat das Gefühl, dass Vanessa sich langsam von Richard lösen könnte, um endlich nach vorn zu blicken. Doch dann gibt es eine überraschende Wendung, die der Erzählung das gewisse Etwas gibt und Spannung und Neugier sofort wieder aufflammen lässt. Die Handlung nimmt deutlich an Fahrt auf und hält selbst am Ende noch Überraschungen bereit.

Ich habe mich beim Lesen im Großen und Ganzen sehr gut unterhalten. Der Einstieg ist mir mühelos gelungen, sodass für mich die Spannung sofort greifbar war. Doch leider konnte sie für meinen Geschmack nicht durchgehend gehalten werden. Denn es gab für mich Längen, in denen ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten. Die überraschende Wendung konnte mich dann aber wieder begeistern, sodass das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier von fünf Sternchen bekommt.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Temporeich und durchgehend interessant erzählt!

Der Kreidemann
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Als der zwölfjährige Eddie mit seinen Freunden Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky den Jahrmarkt besucht, kommt es zu einem tragischen Ereignis, bei dem Eddie den Kreidemann zum ersten Mal trifft. Er ...

Als der zwölfjährige Eddie mit seinen Freunden Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky den Jahrmarkt besucht, kommt es zu einem tragischen Ereignis, bei dem Eddie den Kreidemann zum ersten Mal trifft. Er ist es auch, der die Freunde auf die Idee bringt, sich mit Kreidezeichnungen geheime Botschaften zu übermitteln. Doch eines Tages führen sie die Kreidezeichnungen zu einer zerstückelten Mädchenleiche im Wald. Wer mag die geheimnisvolle Kreidespur ausgelegt haben? Etwa dreißig Jahre später bekommt Eddie einen Brief, in dem sich die Zeichnung eines Strichmännchens und ein Stück Kreide befinden....

Das Buch beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog, der durch seine düstere Atmosphäre sofort das Interesse an der Handlung weckt. Diese wird in zwei Zeitebenen, jeweils aus der Sicht von Eddie, geschildert. Die aktuelle Handlung trägt sich im Jahr 2016 zu und wechselt sich mit Eddies Erinnerungen, an die Ereignisse aus dem Jahr 1986, ab. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und durch die Wechsel, die oft an entscheidenden Stellen erfolgen, gelingt es der Autorin von Anfang an, ein hohes Tempo vorzulegen. Man fliegt förmlich über die Seiten und möchte unbedingt erfahren, wie sich die beiden Stränge miteinander verbinden und ob Eddie das Geheimnis nach all den Jahren lösen kann.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Charaktere wirken äußerst lebendig und schon bald weiß man nicht mehr, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann. Denn nach und nach kommen einige Geheimnisse ans Licht. Die Geschichte ist kaum vorhersehbar und deshalb tappt man beinahe bis zum Schluss im Dunklen, um dann noch von einer Wendung überrascht zu werden. Auch wenn keine Hochspannung aufkommt, bleibt das hohe Tempo weitestgehend konstant, sodass man förmlich über die Seiten fliegt, um endlich zu erfahren, was sich damals wirklich zugetragen hat.

Ich habe mich beim Lesen dieses Thrillers sehr gut unterhalten, da die beiden stetig wechselnden Zeitebenen mich förmlich durch das Buch getrieben haben. Ich wollte unbedingt erfahren, was damals passiert ist und wusste schon bald nicht mehr, wem ich eigentlich vertrauen kann. Dadurch wirkte die Handlung auf mich temporeich und durchgehend interessant. Allerdings muss ich gestehen, dass bei mir keine echte Hochspannung aufkam und dass ich das gewisse Etwas, das für mich den besonderen Reiz eines Thrillers ausmacht, vermisst habe. Dennoch ist das Meckern auf hohem Niveau, da ich das Buch ja innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf möglichen Sternchen.