Cover-Bild Der Unsterbliche
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 21.02.2018
  • ISBN: 9783775157711
Ali Dini, Alexander Urumov

Der Unsterbliche

Morden für Mohammed, leben für Christus
Der Iraner Ali Dini trägt einen Spitznamen wie eine Legende: Ali, der Unsterbliche. Er überlebt die Revolutionskämpfe im 1. Golfkrieg wie durch ein Wunder. Als radikaler Islamist tötet er im Namen Allahs. Dann sagt er sich vom Islam los, flüchtet nach Bulgarien und tötet weiter: als Auftragskiller für die Mafia. Schließlich wird er gefasst und verurteilt und begegnet im Gefängnis Jesus, der ihn, den skrupellosen Killer, bezwingt und ihm ein neues Herz schenkt. Heute tauft Ali Dini als Pastor viele Kriminelle. Packend erzählt, mit politisch brisanten Insider-Informationen über den Dschihad und die Arbeit der osteuropäischen Mafia.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2018

Ein "alternativer" Weg zum Glauben

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Die Biographie von Ali Dini enthält genug Stoff für 3 separate Romane, denn dieser Mann hat echt was erlebt. Als Junge schloss er sich radikalen Islamisten an und kämpfte für den richtigen Glauben. Später ...

Die Biographie von Ali Dini enthält genug Stoff für 3 separate Romane, denn dieser Mann hat echt was erlebt. Als Junge schloss er sich radikalen Islamisten an und kämpfte für den richtigen Glauben. Später wurde er zu einem der obersten Köpfe der Drogenszene, um später seine Geschäfte ins Ausland zu verlagern. Ein erfolgreiches Leben – doch auch recht leer. Immer wieder lernt er Leute kennen, die ihm wichtig sind und immer wieder verliert er sie, bis er anfängt, seinen Mitmenschen immer weniger zu vertrauen.
Bald hat er seinen Tiefpunkt erreicht und sitzt ohne Ausweg in einem bulgarischen Gefängnis fest – wo er zum ersten Mal an einem christlichen Gottesdienst kennenlernt. Aufgrund der Sprachbarriere versteht er von den Worten nur wenig, doch das Erlebnis hinterlässt bei ihm einen tiefen Eindruck. Als er kurz darauf von einem Mitgefangenen eine kurdische Bibel zum Lesen ausleiht, kann er nicht fassen, wovon dort die Rede ist – auf ihn wirkt dieser Glaube komplett lächerlich. Wäre da nicht sein Bedürfnis nach einem Gott, der ihm vergibt und der, anders als Allah, dem er sich schon lange abgewandt hat, für den Frieden steht.

Das schlicht gehaltene Cover ist durch seine Kontraste sehr eindrucksvoll gestaltet. Das halbe Gesicht, der dunkle Hintergrund – hier wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der viel erlebt hat und bei dem jeglicher Firlefanz auf dem Cover unangebracht wäre. Man kann die Spannungen seiner Geschichte bereits durch dieses Bild hindurch spüren.
Aufgeschrieben wurde Alis Geschichte von Alexander Urumov, der seine Sache sehr gut macht. Sie ist spannend, mitreißend und es ist mir schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht, wie sich Ali aus den vertrackten Situationen rettet und wieder seinen eigenen Weg geht. Das all das wirklich passiert ist, ist schwer vorstellbar – so ein Leben kann doch unmöglich gut ausgehen!
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass der Leser die Geschichte direkt durch Alis Augen erlebt.

Mich hat die Biographie schwer begeistert, unter anderem auch, weil Alis Leben sehr weit von meinem „Erfahrungshorizont“ entfernt ist. Ich habe (zum Glück) nie einen Krieg in meiner Heimat erlebt, war nie im Gefängnis oder in gefährliche Geschäfte verwickelt. Was da draußen tatsächlich passieren soll erscheint mir oft unvorstellbar, doch durch dieses Buch ist es mir gelungen, all diese Sachen aus einer anderen, „normaleren“ Perspektive wahrzunehmen.

Natürlich spielt auch Alis Weg zum Glauben eine große Rolle. Jedoch, und das hat mir sehr gut gefallen, findet er nicht über irgendwelche Missionare o.ä. zum Glauben, sondern durch die Bibel selbst und aus eigener Überzeugung.

Insgesamt kann ich dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der sich für „alternative Wege zum Glauben“ interessiert, genau wie denjenigen, die sich für spannende, politische Bücher interessieren.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Beeindruckende Lebensbeichte

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„...Entweder du konsumierst Drogen oder verkaufst sie. Beides geht nicht, sonst gehst du vor die Hunde...“

Ali war 15 Jahre alt, als er auf die Schule verzichtete und eine Kalaschnikow in die Hand nahm. ...

„...Entweder du konsumierst Drogen oder verkaufst sie. Beides geht nicht, sonst gehst du vor die Hunde...“

Ali war 15 Jahre alt, als er auf die Schule verzichtete und eine Kalaschnikow in die Hand nahm. Anfangs reizt es ihn, die Waffe auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Im Zielschießen war er nicht zuschlagen. Er lebte im Offiziersviertel der Stadt. Wie alle Jungen träumte er davon Offizier zu werden.
Im Roman erzählt Ali Dini seine bisherige Lebensgeschichte. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Das lag zum einen an den Wandlungen in Alis Leben, zum anderen aber auch daran, dass seine Lebensgeschichte einen Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen in Teilen Osteuropas gestattet. Das Wichtigste aber ist, dass seine Entwicklung belegt, dass es ganz unterschiedliche Wege gibt, zum Glauben an Jesus Christi zu kommen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Offen und ungeschönt beschreibt Ali sein Leben. Er ist noch nicht volljährig, als er für sein Heimatland Iran in den Krieg gegen Irak zieht. Während viele neben ihn fallen, übersteht er jede Schlacht. Bald gilt er als unsterblich. Er scheut sich nicht, auf die Grausamkeiten des Krieges hinzuweisen. Die Bilder toter Kinder wird er sein Leben lang nicht aus dem Kopf bekommen. Er beginnt zu hinterfragen, ob das, was geschieht, wirklich im Sinne Allahs ist. Sein Blick auf Kriegsgewinner und auf die Verlierer nimmt ihn jede Illusion. Er ist nicht mehr der naive Held.
Nach dem Krieg steigt er groß ins Drogengeschäft ein. Aus dieser Zeit stammt die obige Warnung. Lange nimmt er sie ernst. Er hat Geld und Kontakte, um in der Szene schnell sein eigener Herr werden zu können. Dann aber kommt bei einem Streit ein junger Mann um. Damit beginnt Alis lange Flucht nach und durch Europa.
Gut wird wiedergegeben, wie er immer neu sein Geschäft aufbaut. Doch ihm bleibt eine gewisse Naivität gegenüber seinen Freunden und Bekannten. Dadurch landet er im Gefängnis. Plötzlich vertickt er nicht nur Drogen, er konsumiert sie. Das scheint der Anfang vom Ende.
Dann drückt ihm ein Mithäftling eine Bibel in die Hand. Er liest sie und bekommt so Antwort auf Fragen, die ihn seit Jahren beschäftigen. Er findet den Weg zu Jesu und geht diesen konsequent. Durch seine Autorität, die er sich in dunkler Zeit erarbeitet hat, ist es ihm jetzt möglich, seinen Mithäftlingen den neuen Glauben nahezubringen. Den gleichen Weg geht er nach seiner Freilassung. Das ist nicht leicht, denn viele nehmen ihn anfangs die Wandlung nicht ab.
Der manchmal fast lockerleichte Schriftstil macht das Lesen angenehm. Ein feiner Humor durchzieht vor allem die letzten Kapitel des Buches.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie sich ein Mensch innerlich verändern kann.
Ein Ausschnitt aus einem Gespräch mit einem ehemaligen Gefährten möge meine Rezension beenden:

„...Ja, ich erzähle dir auch von Jesus. Jesu Blut steht für etwas anderes als das Blut unserer Opfer. Das Blut unserer Opfer ruft nach neuem Blut, Jesu Blut bringt Vergebung...“

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ali findet Gott

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Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst ...

Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst danach seine Verbrecherkarriere nicht aufgeben. Es ist das einzige, was er kennt und kann. Und Schuld sind sowieso immer die anderen.
Erst spät in seinem Leben findet ein Umdenken statt, als er im Gefängnis einen Pastor kennenlernt, der ihm von Jesus Christus erzählt.

Die Lebensgeschichte von Ali fand ich sehr interessant, auch wenn sie ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Im Klappentext steht "Er radikalisiert sich, tötet im Namen Allahs. Später tötet er um des Tötens willen.". Beide Aussagen finde ich so im Buch nicht wieder. Zwar ist Ali Moslem, aber er ist keineswegs religiös. Er versteht Allah in den meisten Situationen nicht, und beschäftigt sich auch gar nicht damit. Er tötet auch nicht im Namen Allahs, sondern weil er unter gewalttätigen Banden aufwächst und im Drogengeschäft tätig ist. Ferner hat er niemanden vorsätzlich getötet, sondern er war in Kämpfe verwickelt. Er ist ein Krimineller gewesen, aber kein religiös motivierter Killer, wie der Klappentext und der Untertitel vermuten lassen. Dazu kamen immer wieder Rechtschreibfehler, die mich wirklich gestört haben. Die Gestaltung dieses Buches finde ich deshalb wirklich misslungen.

Sehr eindrücklich wurde die Situation im damaligen Iran geschildert, wobei auch etwas Hintergrundwissen vermittelt wird. Die Grausamkeiten des Krieges haben mich stellenweise sehr berührt und es wundert mich nicht, dass Ali Drogen braucht, um sein Leben zu gestalten. Umso schöner liest sich am Ende sein Lebenswandel, wenn er mit der gleichen Leidenschaft im Gefängnis wirkt.

Ein schönes Zeugnis eines Verbrechers, der die Gewalt hinter sich gelassen hat.