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Veröffentlicht am 29.09.2019

Vielschichtiges Beschäftigen mit einem Thema

Wo ist mein kleiner Hund?
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Das Bilderbuch beschäftigt sich grundlegend mit der Suche nach dem Hund Bobby. Worauf hier viel Wert gelegt wurde, ist der stetige Szeneriewechsel, den man mit seinem Kind gut nachvollziehen kann. Ich ...

Das Bilderbuch beschäftigt sich grundlegend mit der Suche nach dem Hund Bobby. Worauf hier viel Wert gelegt wurde, ist der stetige Szeneriewechsel, den man mit seinem Kind gut nachvollziehen kann. Ich finde es toll, dass mit dem naheliegendsten Ort zur Suche begonnen wird, bis über recht individuelle Plätze, bis hin zum Auffinden von Bobby.

Je nachdem wie eure Kinder so gestrickt sind, kann man die Geschichte entweder einfach nur vorlesen oder fast schon eine Art "Schnitzeljagd" daraus machen. Die Kinder können raten, wo man vielleicht noch nach Bobby suchen könnte und sich somit aktiv in die Geschichte mit einbinden.

Das Buchformat ist auch groß genug gewählt, so dass die Kinder die Details der Zeichnungen auch gut erkennen können. Sehr junge Kinder achten nämlich eher auf das Offensichtliche, was bei kleinformatigen Büchern schon sehr schwierig werden kann.
Mit den reinen Papierseiten muss man leider klar kommen. Diese sind wahrscheinlich dem angefügten Malbuch geschuldet. Vielleicht könnte man über ein noch dickeres Papier nachdenken, es muss ja nicht direkt Karton sein.

Die Illustrationen finde ich im Ganzen eigentlich ganz toll, jedoch sind sie im Detailreichtum und in der Genauigkeit nicht ganz konstant, empfinde ich zumindest so. Die extreme Farbigkeit finden Kinder jedoch definitiv toll und mein Sohn kann sich kaum von den Bildern losreißen.
Da es sich größtenteils um sehr alltägliche Szenarien handelt, kann man hiermit auch Wort- bzw. Sprachübungen mit den Kleinen machen. Man muss ihnen gar nicht wieder und wieder die Wörter vorsagen, sondern einfach nachfragen, wo z,B. die Katze ist.

Was nun aber wirklich praktisch ist an diesem Buch: das integrierte Malbuch.
Der eine oder andere mag denken, dass man Kinder dadurch erzieht, in Bücher zu malen. Ich sehe das jedoch gar nicht so. Das Malbuch ist klar abgegrenzt, befasst sich jedoch mit dem zuvor Geschehenen im Bilderbuch. Euer Kind kann erneut zurückblättern und sich Anregungen holen und sich aber vor allem erneut mit dem Gelesenen beschäftigen. Man darf nicht unterschätzen wie viel die Kleinen mit "Wiederholen" lernen. Durch das Ausmalen beschäftigen sie sich wieder mit den Figuren und auch der Umgebung.

Das integrierte Malbuch ist auch wahnsinnig praktisch, wenn man mit seinem Kind unterwegs ist. Bei Freunden zu Hause oder auch beim Abendessen im Restaurant muss ich als Mutter keine Berge an Bücher mitnehmen, sondern komme etwa mit diesem einen Bilderbuch aus. Ein paar Stifte dazu und fertig.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ist dein Herz wirklich so schwarz?

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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Zwei Kinder treffen in einem Waisenhaus in noch recht jungem Alter aufeinander und scheinen durch diese Begegnung ihr persönliches Gegenstück im Leben gefunden zu haben. Durch einen geheimen ehelichen ...

Zwei Kinder treffen in einem Waisenhaus in noch recht jungem Alter aufeinander und scheinen durch diese Begegnung ihr persönliches Gegenstück im Leben gefunden zu haben. Durch einen geheimen ehelichen Schwur versprechen sie sich, niemals ohne den anderen zu sein oder einander zu verlieren. Durch sehr unschöne Umstände kommt es nur leider ganz anders und ihr Fluchtversuch scheitert kläglich.
17 Jahre später begegnet der Leser Farah wieder. Sie arbeitet bei Scotland Yard und lebt als sehr unabhängige Frau. Von ihrem Chef wird sie umgarnt, was sie nicht ganz kalt lässt. Dann trifft sie durch die Arbeit jedoch auf Dorian Blackwell, den wohl meist gesuchtesten Verbrecher der zu den gefürchtesten Leuten dieser Zeit zählt. Dorian ist durch seine skrupellose Art bekannt und kann diese auch in Bezug auf Farah nicht lassen. Somit stellt er ihr Leben ganz gewaltig auf den Kopf.

Der Leseeinstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man wird von keiner Namenflut erschlagen und kann die Personen sehr gut auseinander halten. Da Farah wirklich eine Seele von Mensch ist, konnte ich es gar nicht lassen mehr über sie zu erfahren und mich weiter in ihr Leben einzuschleichen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und auch die Geschichte wurde nicht unnötig in die Länge gezogen. Natürlich gibt es Informationen denen man Kapitel für Kapitel hinterherhechelt, jedoch steigert dies natürlich die Spannung. Geheimnisse spielen von Anfang an eine große Rolle und auch als Leser kann man immer wieder sehr gut Theorien aufstellen. An einigen Ecken erinnerte mich die Geschichte an einige andere Bücher, jedoch definitiv nicht im negativen Sinn! Dies hatte wohl mehr etwas mit dem Setting und den schottischen Bezügen zu tun. Eine reine plumpe Liebesstory wird man hier nicht finden. Das Buch lebt von den sehr realistischen (teilweise idealisierten, ja) Charakteren mit den Geheimnissen und Wendungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 29.03.2018

Morrighans Geschichte

Morrighan - Wie alles begann
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Die Kurzgeschichte mit der Hauptperson Morrighan ist ein wirklich toller Zusatz zu den vier Bänden „Die Chroniken der Verbliebenen“. Lias „Rückblicke“ durch ihre Gabe sind hiermit teilweise besser nachvollziehbar, ...

Die Kurzgeschichte mit der Hauptperson Morrighan ist ein wirklich toller Zusatz zu den vier Bänden „Die Chroniken der Verbliebenen“. Lias „Rückblicke“ durch ihre Gabe sind hiermit teilweise besser nachvollziehbar, obwohl dieser Kurzband nicht unbedingt gelesen werden muss, sondern eher einen netten abrundenden Abschluss für Fans darstellt.

Morrighans Stamm, zu dem unter anderem auch ihre Großmutter Gaudrel gehört, überlebt mehr schlecht als recht. Sie müssen sich um den Anbau ihrer Nahrungsmittel kümmern, jedoch gleichzeitig immer wieder weiterziehen, da Plünderer durchs Land ziehen und den Menschen das Wichtigste zum Überleben wegnehmen. Morrighan trifft bereits als Kind auf den Jungen Jafir, dem sie auch Jahre später immer wieder über den Weg laufen wird.
Im Buch trifft man zudem auch auf Gaudrel , erfährt Kleinigkeiten über Venda und den Begriff der „Altvorderen“.
Der Schreibstil von Pearson ist weiterhin flüssig zu lesen und dementsprechend ist man schnell durch die etwa 100 Seiten durch. Für meinen Geschmack hätte die Geschichte auch gerne etwas länger ausfallen können.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Sind deine Träume real?

Das verliebte Ich
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Stellen Sie sich vor, Sie treffen zufällig eine Person im Park, oder etwa in einer Bar, kommen ins Gespräch und führen plötzlich ein so ehrliches und tiefgreifendes Gespräch mit dieser Person über Erfahrungen ...

Stellen Sie sich vor, Sie treffen zufällig eine Person im Park, oder etwa in einer Bar, kommen ins Gespräch und führen plötzlich ein so ehrliches und tiefgreifendes Gespräch mit dieser Person über Erfahrungen und Erlebnisse die das ganze Leben verändert haben und über die man kaum mit Familie und Freunden sprechen würde…genau so fühlt sich dieses Buch an.
Einerseits distanziert und irgendwie befremdlich, andererseits ist man regelrecht gebannt vom Geschehenen und der Art des Erzählens.

Wie klingt es, nach dem Studium erst einmal die Welt kennenzulernen, einige Zeit in Rom zu verbringen und seiner Leidenschaft, dem Fotografieren, nachzugehen? Wunderbar! Der Erzähler lässt es märchenhaft klingen und bezüglich seiner Erfahrungen in dieser tollen Stadt war ich ihm regelrecht neidisch. Als er dann noch die hübsche Francesca kennenlernt, die ihn durch eine romantische Schnitzeljagd durch ganz Rom schickt, war es kaum zu glauben, dass er solch eine perfekte Reise hatte, jedoch bekommt man als Leser immer mehr Zweifel, ob das Ganze nicht in eine komplett falsch Richtung verläuft.
Ein offener junger Mann, der viele großartige Städte erkundet, dort Monate oder auch Jahre verbringt, innige und auch teilweise flüchtige Bekanntschaften schließt und trotzdem ergeben viele Dinge keinen Sinn, so wie auch die Briefe von ihm an sich selbst.

Herr Petz hat einen unglaublich persönlichen Erzählstil, so dass man sich nicht als x-beliebige Person fühlt, dem er seine Geschichte erzählt, sondern mehr eben sich selbst. Man merkt, wie seine Gedanken wandern, wie er sich selbst Fragen stellt, sich selbst rückversichern muss, da das Geschehene schon Jahre zurück liegt. Ich hatte das Gefühl, es handle sich um eine frei heruntergeschriebene Erzählung mit kleinen Unsicherheiten immer wieder verstreut, jedoch weiß der Erzähler genau was er schreibt, nämlich exakt seine Empfindungen und Wahrnehmungen mit allen Unsicherheiten und verworrenen Stellen.
Genau das macht nämlich dieses Buch aus!
Erwischen wir uns nicht auch manchmal dabei, dass wir uns nicht mehr ganz sicher sind, wie ein bestimmtes Ereignis oder eine konkrete Situation ablief? Haben wir zu viel hineininterpretiert oder wollten die Geschichte für andere nur schön ausschmücken, dass unser „Punkt“ noch prägnanter wird?
Stellt man sich jedoch vor, dass man sich gar nicht mehr sicher sein kann, ob seine eigenen Gedanken der Wahrheit entsprechen, die Begegnungen wirklich stattgefunden haben oder man nur durch sich selbst manipuliert wird. Ein schrecklicher Gedanke. Bei mir löst alleine die Vorstellung davon beklemmende Gefühle und Unsicherheit aus.
Es ist „so viel mehr“ in diesem Buch als ich mit meinem kleinen Beispiel auch nur annähernd andeuten kann.

Ohne zu viel zu verraten, kann ich fast nur anmerken, dass sich um die Worte „Einbildung“ und „Zweifel“ wohl ein Großteil des Lebens des Erzählenden dreht.
Das Buch liest sich wie eine Art Thriller, jedoch sind die Eindrücke nicht inszeniert, sondern entsprechen der individuellen Wahrheit des Protagonisten.
Auch wenn das Buch nur 72 Seiten umfasst, so hat es mich geschockt, mitgenommen, erschöpft, entsetzt, verwirrt, mir Tränen in die Augen steigen und enormes Mitgefühl aufkommen lassen. Wirklich „verstehen“ werde ich wohl nie, das kann nur der Erzähler selbst.

Veröffentlicht am 20.11.2024

Sich für einen Lebensweg entscheiden?

Der Traumweltenbaum
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Gibt es so etwas wie Schicksal? Ist unser Weg vorher bestimmt? Dürfen wir uns auch entscheiden?

Denken unsere Jüngsten bereits über ihre Zukunft nach? Wahrscheinlich nicht, jedoch können sie sich auch ...

Gibt es so etwas wie Schicksal? Ist unser Weg vorher bestimmt? Dürfen wir uns auch entscheiden?

Denken unsere Jüngsten bereits über ihre Zukunft nach? Wahrscheinlich nicht, jedoch können sie sich auch schon von Erwartungen gedrängt fühlen und das kann von Jahr zu Jahr zunehmen. Es sollte jedoch viel mehr Wert darauf gelegt werden, dass sich unsere Kinder auf ihre eigene innere Stimme verlassen und dementsprechend auch selbständig Entscheidungen getroffen werden dürfen. Welchem Hobby möchten sie wirklich nachgehen und nicht dem, das Mama oder Papa gut finden?

Eigenständigkeit ist hierbei ein wichtiges Thema und bildet letztendlich auch den Grundstein von Vielem. Genau das zeigt uns die wunderbare Geschichte, die an einem exotischen Ort zu spielen scheint. Der Druck einer wichtigen Entscheidung steht an und die Hauptfigur Mara fühlt sich dadurch gestresst und unsicher. Eine Situation, die öfter im Leben vorkommt und an die man sich gewöhnen muss, jedoch fehlt unseren Kindern hierbei auch einfach noch die Routine beziehungsweise sie werden zu stark beeinflusst.

In der Geschichte gibt die Oma zwar wertvolle Tipps, die endgültige Entscheidung bleibt jedoch bei Mara, was letztendlich das Wichtigste bei der Geschichte ist. Der Weg dahin ist nicht leicht, jedoch setzt sich Mara mit ihren Möglichkeiten auseinander und wiegt für sich selbst ab, was die beste Entscheidung ist.

Die Geschichte wird ganz wunderbar von traumhaften Illustrationen begleitet, die der Story zusätzlich noch mehr Leben einhauchen. Sie bekommt etwas Magisches und die Details sowie die Bildgestaltung sind einfach nur schön. Beide Daumen hoch dafür!

Ich hätte mir gewünscht, dass sich Mara nicht in diesem jungen Alter für den "kompletten" Lebensweg entscheiden muss bzw. hätte mir gewünscht, dass zum Beispiel die Oma betont, dass man auch andere Wege einschlagen kann, wenn man sich umentscheidet. In der Geschichte wirkt es ein bisschen endgültig, obwohl man in der heutigen Zeit doch so viele verschiedene Möglichkeiten hat und davon auch einige ausprobieren sollte. Natürlich sagt die Oma, dass wünschen alleine nicht ausreicht und ein Zutun nötig ist, das war mir persönlich aber ein bisschen wenig.