Die Bullenbrüder Holger und Charlie ermitteln in ihrem zweiten Fall- Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi, der Spaß macht.
Obwohl schon einige Zeit ins Land gegangen ist, seit ihrem ersten Fall, wohnt der Privatdetektiv Charlie, immer noch bei seinem Bruder Holger im Gartenhäuschen. Holger würde ihn zu gerne loswerden, doch ...
Obwohl schon einige Zeit ins Land gegangen ist, seit ihrem ersten Fall, wohnt der Privatdetektiv Charlie, immer noch bei seinem Bruder Holger im Gartenhäuschen. Holger würde ihn zu gerne loswerden, doch andererseits ist vielleicht mittlerweile auch eine Art Gewöhnung eingetreten. Charlie wird also stillschweigend geduldet. Allerdings ahnt Holger zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich ihre unkonventionelle Mutter Anita, nebst Verlobtem Rodrigo, ein kolumbianischer Cowboy, der gerne auf Familie macht, ebenfalls bald einquartieren will, im Hause Brinks. Was Holgers Frau gar nicht erfreuen wird. Doch zunächst erfordert ein Vermisstenfall sämtliche Aufmerksamkeit von Holger. Ausgerechnet seine Quotenchefin persönlich, bittet ihn, sozusagen in aller Heimlichkeit das Verschwinden einer prominenten Person zu untersuchen. Es handelt sich dabei um Victoria Sommer, eine der sogenannten „Smoothie-Schwestern“, die einen ganz besonderen Smoothie erfunden hat. Einen Smoothie, der schlank machen soll! Klar, dass es viele Interessenten gibt, die die Firma der Schwestern kaufen wollen. Obwohl diese an sich schon millionenschwer sind, angeblich.
Während Holger nun inkognito ermittelt, wird Charlie derweil von einer alten Freundin darum gebeten, ihren Ehemann zu observieren. Sie glaubt nämlich, dass dieser fremd geht und hofft, dass Charlie Beweise für seine Untreue sammeln kann. Denn immerhin hätte sie bei einer Scheidung dann bessere Karten in finanzieller Hinsicht.
Charlie, der alte Schwerenöter, braucht nicht lange überredet werden, denn neben guter Bezahlung braucht seine alte Freundin, viel körperliche Liebe und Bestätigung, nach ihrer enttäuschenden Ehe. Dass Holgers und Charlies Fälle zusammenhängen, ahnen die beiden Brüder zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
Nach dem Lesen des ersten Teils der neuen Rath & Rai Buchreihe „Tote haben keine Freunde“, war meine Begeisterung noch etwas verhalten, denn obwohl, hier und da, der gewohnt trockene Humor hervorblitzte, fehlte es den beiden Hauptakteuren meiner meinung nach an den nötigen Ecken und Kanten. Dazu empfand ich den ersten Teil streckenweise als sehr zäh zu lesen.
Diesmal bekommt die familiäre Seite der Hauptakteure einige Seitenzahlen mehr zugebilligt, was mir sehr gut gefallen hat. Eine besondere Bereicherung war in diesem Band Anita, die schrullige Mutter der beiden Brüder, die das beschauliche Leben von Holgers Familie mal so richtig auf den Kopf gestellt hat.
Ich habe Tränen lachen müssen, beim Lesen bestimmter Romanpassagen… hier ein paar Stichworte, um nicht zuviel zu verraten… Nackt, Küche, Cowboystiefel, traumatisierter Enkel.
Die Dialoge zwischen Holger und Charlie sind wieder mal sehr amüsant zu lesen und überhaupt hat mir „Tote haben kalte Füße“ viel mehr Lesespaß bereitet, als der Vorgängerband, selbst wenn der Kriminalfall nicht unbedingt spannend geraten ist. Immerhin tappt man als Leser, ob der Tätersuche, lange Zeit im Dunkeln und gegen Ende des Romans wird es dann doch nochmals richtig spannend.
Für die volle Punktzahl bei meiner Bewertung reicht es noch nicht; dafür müssten Holger und Charlie noch ein wenig mehr Konturen bekommen, dennoch vergebe ich gerne 4 von 5 Punkten für „Tote haben kalte Füße“.
Eine Frage bezüglich des Romantitels hat mich aber dann doch noch beschäftigt. Heißt es richtig „Füße“ oder Füsse“?
Kurz gefasst: Die Bullenbrüder Holger und Charlie ermitteln in ihrem zweiten Fall- Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi, der Spaß macht.