Begehren, Leidenschaft und Liebe
Alles Begehren„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.
Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige ...
„Alles begehren“ ist der gelungene Debütroman von Ruth Jones.
Callum ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Belinda ist wieder schwanger als er in der Bar seines Bruders auf die 21-jährige Studentin Kate trifft. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und es beginnt ein stürmisches Verhältnis, das sie nicht verheimlichen können. Letztendlich entscheidet sich Callum für seine Familie.
17 Jahre später begegnen sich Callum und Kate erneut. Die Anziehungskraft zwischen ihnen hat nicht nachgelassen. Die Konsequenzen sind erschreckend und zerstörerisch.
Ruth Jones Schreibstil ist leicht und flüssig zu hören/lesen und dabei gleichzeitig sehr sachlich, sie erzählt und wertet nicht. Dabei gelingt es ihr aber trotzdem sehr gut intensiv die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, so dass man tief in die Gefühlswelt von Callum und Kate eintauchen kann. Das Handeln beider ist extrem egoistisch und unfair gegenüber ihren Partnern. Bei Callum spürt man seine innere Zerrissenheit und sein schlechtes Gewissen gegenüber Belinda. Kate scheint eher ein wenig skrupellos. Durch ihre Fehler wirken sie gleichzeitig sehr menschlich. Beide haben eigentlich ein gutes Leben und können nicht anders als dieses durch ihre Begierde zu zerstören und die Menschen, die sie lieben zu verletzen. Auch die jeweiligen Partner und ihre Sicht werden detailliert dargestellt.
Der Roman ist eine Geschichte aus dem Leben, in dem zwei Personen, die – von außen betrachtet – ein tolles Leben haben und dieses durch ihr innerstes Verlangen getrieben, zerstören.
Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und fand die Vertonung gut gelungen. Julia Nachtmann hat eine angenehme Sprechstimme, der man wunderbar zuhören kann. Sie intoniert die Geschichte toll, gibt jedem Charakter seinen eigenen Klang, so dass man direkt weiß um wen es sich handelt. Lediglich die Kinderstimmen waren mir zum Teil ein wenig zu kieksig.
Mich hat dieser kurzweilige und emotionale Roman über Vertrauen, Liebe, Betrug und Begehren berührt und nachdenklich gemacht. Auch das Ende, welches kein klassisches Happy End ist, fand ich überzeugend und gelungen. Von daher kann ich das Buch nur empfehlen.