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Veröffentlicht am 27.06.2018

Geschichte Irlands sehr gut aufbereitet und verpackt

Die Herren der Grünen Insel
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Irland im 12. Jahrhundert. Die Herrscher der kleinen Königreiche kämpfen untereinander, aber auch der Feind von außen will bekämpft werden. Irgendwo sind da natürlich zu wenige Ressourcen über.

Der Roman ...

Irland im 12. Jahrhundert. Die Herrscher der kleinen Königreiche kämpfen untereinander, aber auch der Feind von außen will bekämpft werden. Irgendwo sind da natürlich zu wenige Ressourcen über.

Der Roman bringt die Geschichte Irlands um diese Zeit dem Leser anschaulich, kämpferisch und mordend nahe. Dazwischen eine verzwickte Liebesgeschichte ohne Herzchen und rosaroter Brille.

Anfangs hatte ich meine Probleme mit den vielen schwierigen Namen, doch nach und nach fielen sie mir leichter, auch fand ich den Wechsel der einzelnen Kapitel aus jeweiliger Sicht eines anderen Hauptprotagonisten nicht mehr störend.

Einer dieser Hauptpersonen ist der Krieger Ascall von Toora. Er wirbt um Caitlin O'Bjólan aus einer verfeindeten Familie. Als er abgewiesen wird, entführt er die junge Frau gewaltsam. Auf Druck seines Königs heiratet er zwar Caitlin, aber die erbitterte Feindschaft zwischen den Familien bleibt bestehen bzw. die Fronten verhärten sich. Dazu kommt, dass Riacán O'Bjólan fest entschlossen ist, seine Schwester Caitlín zurück zu holen.

Immer wenn es Krieg gibt, ist auch ein Waffenhändler mit dabei. So auch hier. Pól ist durchtrieben und schmiedet immer wieder Intrigen zu seinem Vorteil.

Zu den Hauptfiguren würde ich noch Aoife, die Tochter des irischen Königs Diarmait, zählen. Während eines Aufenthalts am Hofe Eleonores von Aquitanien bekommt das eher schüchterne Mädchen einen Geschmack davon, wie sich Macht anfühlt und wie sie selbst mächtig werden kann. Durch diese höfische Schule gegangen, macht ihre Figur eine erstaunliche Entwicklung durch.

Grundsätzlich ist für mich die Geschichte Irlands sehr gut aufgearbeitet und von der Autorin dargeboten worden. Die Liebesgeschichte lockert die doch sehr kriegerischen Handlungen immer wieder mal auf, ohne kitschig werden zu können. Auch wenn der Gesamteindruck des Romans bei mir eher auf der getrübten Seite zu finden ist. Allerdings hat mir die Autorin das Land so bildhaft nahebringen können, dass ich regelrecht Lust habe, mir selbst einzelne Orte anzusehen.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Sehr gut zusammengestellt für den Einstieg

Die Wahl der Qual
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Kurz-Rezi: Hier haben wir ein sehr gut zusammengestelltes Werk um sich erste Informationen in der BDSM-Szene zu holen.

Es kommen auch Personen zu Wort, die ihre Neigung leben. Dies kann für manchen Einsteiger ...

Kurz-Rezi: Hier haben wir ein sehr gut zusammengestelltes Werk um sich erste Informationen in der BDSM-Szene zu holen.

Es kommen auch Personen zu Wort, die ihre Neigung leben. Dies kann für manchen Einsteiger ermutigend und interessant zu lesen sein.

Vor allem bekommt der Neuling die Information und auch die Gewissheit, dass er mit seinen Gefühlen, Interessen und Neigungen nicht allein ist.

Empfehlenswert für alle Neueinsteiger

Veröffentlicht am 11.06.2018

Sammlung geschmackvoll beschriebener, erotisch-heißer Szenen

EheHure | Erotischer Roman
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In „EheHure / Erotischer Roman“ beschreibt Michael Bennett das Sexualleben von Sarah und Michael. Das Buch wird aus der Sicht von Michael erzählt, sodass wir bei den einzelnen Szenen auch seine Gedanken ...

In „EheHure / Erotischer Roman“ beschreibt Michael Bennett das Sexualleben von Sarah und Michael. Das Buch wird aus der Sicht von Michael erzählt, sodass wir bei den einzelnen Szenen auch seine Gedanken dazu miterleben können.



Das Ehepaar ist Swinger und erlebt die unterschiedlichsten Situationen. Von Gruppensex, über Versteigerung von Sarah bis hin zu einem Spieleabend der besonderen Art, und so einiges mehr. Kann so ein Leben auf Dauer für ein Ehepaar funktionieren? Wie sieht es mit Eifersucht aus?



Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge gehalten, der Schreibstil und die Wortwahl passend zu einem erotischen Roman, auch mal etwas deftiger, aber nie obszön. Die Beschreibungen sind wirklich heiß und anregend erzählt. Dennoch hätte ich mir etwas Handlung zwischen den einzelnen sexuellen Szenen gewünscht.



Da die Handlung eigentlich fehlt, endet das Buch auch ohne wirklichen Abschluss. Eigentlich könnte man es als eine Sammlung erotischer Erlebnisse ansehen. Einige mehr als reizvoll, andere wohl nur fürs Kopfkino gedacht. Etwas gewundert hat mich Michaels und Sarahs unbeschwerter Umgang mit dem Thema Gesundheit, daher habe ich für mich einige Szenen in die Kategorie Kopfkino verlagert. Dies jedoch tut der erotischen Spannung keinen Abbruch.



Sucht der Leser eine geistreiche Handlung rund um erotisches Erleben, so wird er hier nicht fündig werden. Aber jeder Leser, der sich ein paar heiße Stunden erwartet, kann sich sicher sein, auf seine Kosten zu kommen.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Spannende Themen, die auch beim Leser Fragen aufwerfen

Polarisiert
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Die Hauptfiguren in „Polarisiert“ von Peter Bogardt sind Andreas und sein Sohn Sebastian in ihrer eigenen Selbstfindungsgeschichte am Rande einer Verschwörungstheorie.

Der Programmierer Andreas entschließt ...

Die Hauptfiguren in „Polarisiert“ von Peter Bogardt sind Andreas und sein Sohn Sebastian in ihrer eigenen Selbstfindungsgeschichte am Rande einer Verschwörungstheorie.

Der Programmierer Andreas entschließt sich nach einem Burnout für ein selbstbestimmtes Leben in Sibirien. Ohne Vorkenntnisse, egal ob handwerklich oder im Gartenbau, tritt er sein neues Leben an. Nur durch Hilfestellung der hilfsbereiten Nachbarn überlebt er den ersten Winter. Andreas findet Zeit nachzudenken, was ihm wichtig ist. Seine Prioritäten ändern sich in der harten Wildnis Sibiriens. Wird er bleiben, oder nach Deutschland zurückkehren?

Sebastian ist Student in Berlin. Ein junger Mann, der nicht nur mit dem plötzlich und unvorbereiteten Umzug seines Vaters nach Sibirien klar kommen muss, sondern auch mit den Wirren der jugendlichen Liebe. Findet auch er seinen Platz?

Rund um die Lebensumstände der beiden zeigt uns Peter Bogardt eine Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit dem Klimawandel unserer Zeit auf.

Das Buch ist in verschieden lange Kapitel mit Ortsangabe, wo wir uns in diesem Kapitel befinden werden, geteilt. Das fand ich persönlich sehr hilfreich. Jedes Kapitel trägt einen kurzen, passenden Spruch oder Zitat als Art Überschrift. Der Schreibstil ist für mich gut lesbar und flüssig.

„Polarisiert“ polarisiert wirklich. Es hat in mir selbst zwei Pole geschaffen. Einerseits finde ich die Idee sehr gut. Spannende Abschnitte wechseln sich mit leichtern Kapiteln ab. Ein schöner Ausgleich. Und andererseits, ist mir, im Vergleich zum wirklich interessanten Schluss, die Einleitung etwas zu lange bzw. mit zu vielen Personen, geraten. Auch habe ich für mich nicht alle Fragen beantwortet gefunden. Was wiederum in der Sache der Natur liegen kann, dass es einfach keine Antworten gibt.

Ich finde hier zwei Ideen miteinander verknüpft, aber nur lose und nicht wirklich verbunden. So einmal die Idee der Verschwörungstheorie, die eigentlich nur im Strang Andreas einfließt. Andererseits die Vater/Sohn Selbstfindungsgeschichten in der für Sebastian die Verschwörungstheorie gleich Null Bedeutung hat.

Meine Leseempfehlung geht an jene Leser, die eine Vielschichtigkeit, gepaart mit abwechslungsreicher Spannung, aber nicht unbedingt eine vorgegebene und fix präsentierte Lösung, rund um Verschwörung und menschlicher Grenzsituationen, bevorzugen. Trotz der für mich offenen Punkte hat mir das Lesen Spaß gemacht und kurzweilige Stunden beschert.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Fehler der Eltern erschweren dem Jugendlichen die Trennung zu verarbeiten

Der rote Swimmingpool
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„Der rote Swimmingpool“ steht für die perfekte, harmonische Vorzeigefamilie. Der Vater baute ihn extra für seine Frau, damit sie ihre Heimat und das Meer nicht so sehr vermisst.

Adam ist siebzehn Jahre, ...

„Der rote Swimmingpool“ steht für die perfekte, harmonische Vorzeigefamilie. Der Vater baute ihn extra für seine Frau, damit sie ihre Heimat und das Meer nicht so sehr vermisst.

Adam ist siebzehn Jahre, als seine Welt plötzlich und ohne Vorwarnung zerbricht. Sein Vater verlässt die Familie. Er bricht sogar den Kontakt zu Adam ab. Auch seine Mutter ist Adam keine wirkliche Hilfe. Sie lässt ihren Sohn ebenfalls im Ungewissen über die Trennungsgründe. Adam versteht die Welt nicht mehr. Aus all dieser Verzweiflung trifft Adam eine folgenschwere, falsche Entscheidung. Für die wird er auch zur Rechenschaft gezogen und wird zu Sozialarbeit verurteilt. Hierbei trifft er auf Tina. Sie wird ihm Stütze und wir dürfen die ersten Schritte einer aufkeimenden Liebe miterleben.

Das Verhältnis zu seinen Eltern ist angespannt, das Vertrauen verloren. Ob die drei es schaffen sich einander wieder anzunähern?

Natalie Buchholz führt uns durch Adams Geschichte mit zwei Erzählsträngen. Einmal Gegenwart nach der verhängnisvollen Tat, einmal wie es dazu kam. Diese Stränge wechseln sich kapitelweise ab. Anfangs hatte ich meine Probleme dieses System zu durchblicken, doch dann war es weiterhin kein Problem. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr zugesagt. Er ist leicht und flüssig zu lesen. Bei entsprechender Freizeit kann ich mir vorstellen, das Buch in einem Rutsch lesen zu können.

Zu den Protagonisten ist zu sagen, dass sie alle irgendwie sehr speziell sind. Manches ist nachvollziehbar, manches nicht unbedingt auf den ersten Blick, wird aber schlüssiger, wenn man weiter liest, anderes macht einfach nur nachdenklich. Gerade der Egoismus der Eltern war für mich schwer zu verdauen, dennoch ist mir bewusst, dass dies teilweise sehr wohl Realität ist. Leider.

„Der rote Swimmingpool“ ist einerseits ein leicht lesbarer Roman, gleichzeitig aber regt er zum Nachdenken an. Die Geschichte wird harmonisch abgerundet und ließ bei mir keine Fragen offen. Ich empfehle das Buch für all jene, die gerne das Erwachsenwerden mit seinen gewöhnlichen bis ungewöhnlichen Problemen mitverfolgen wollen.

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