Eine Lehrstunde auf die definitiv spannende Art und Weise
LOAIhr wollt etwas über die Geschichte des Voodoo lernen und dann auch noch über Haiti? Dann seid ihr im Buch „LOA – die weiße Mambo“ genau richtig. Der Roman verknüpft zwei Zeitstränge miteinander, die uns ...
Ihr wollt etwas über die Geschichte des Voodoo lernen und dann auch noch über Haiti? Dann seid ihr im Buch „LOA – die weiße Mambo“ genau richtig. Der Roman verknüpft zwei Zeitstränge miteinander, die uns zum einen einen Blick auf das Sklavenleben und den Sklavenaufstand werfen lassen und der andere Zeitstrang zeigt uns die heutige Lage in Haiti auf. Ein wenig Fantasie ist dabei, könnte man sagen, wenn man vielleicht nicht an die Religion glaubt, die da hinter dem Voodoo zu finden ist. Ich muss zugeben, dass ich sonst unter Voodoo nur diese kleinen Puppen kannte, in die irgendwelche Nadeln gesteckt werden und habe es doch als sehr negative oder eher schwarze Magie bezeichnet. Doch durch dieses Buch wurde ich viel tiefer in die Religion geführt und habe gelernt, dass es ganz anders aussieht. Auch habe ich nicht viel von Haiti und der aktuellen politischen Lage gewusst.
Nun aber zum genauen Inhalt.
Zum einen gibt es Zoe, sie ist adoptiert worden und kommt aus Haiti. Ihre Adoptiveltern leben nicht mehr und so wohnt sie bei ihrer Adoptivtante Meg. Sie will ihre Vergangenheit ergründen, da sie einen Anstoß von außen bekommen hat und so kann sie ihre Tante überreden in ihre Heimat zu reisen. Dort passieren aber sehr seltsame Dinge, bis ihre Tante von schwarzen Männern eingekreist wird und Zoe nur noch die Flucht bleibt. Irgendetwas stimmt da vorn und hinten nicht, doch was nur? Als Meg wieder auftaucht, ist Zoe verschwunden, doch die beiden finden wieder zueinander und haben ein paar nette Gesellen kennengelernt, die auf ihrer Suche nach Antworten helfen wollen. Nur ist das alles gar nicht so einfach und irgendwie werden sie wohl doch noch verfolgt.
Dann gibt es da Mokabi. Er wurde aus Afrika nach Haiti verschleppt und ist dort als Sklave verkauft worden. Wir erfahren viel über ihn, seinen Glauben und die anderen Sklaven, die auf der Farm angestellt sind. Auch erfahren wir viel über den Sklavenaufstand. Und irgendwie hängt eben dieser Zeitabschnitt mit Zoe in der Gegenwart zusammen.
Petra Renee Meinike entführt uns in ihrem ersten Teil dieser Reihe auf eine sehr interessante Erkundungstour der Geschichte Haitis und gibt dem ganzen einen fantastischen Tick, doch das ist meist gar nicht so fantastisch, denn vieles ist Wirklichkeit. Auch zeigt sie die Armut der Einwohner auf und wie dagegen die Welt der Touristen aussieht. Das Thema Piraterie kommt auf. Eine wirklich interessante Geschichte, die das doch sehr arme Leben verdeutlicht, einen aber nicht erschlägt. Man liest ein sehr spannendes Buch und lernt noch etwas dabei. Das fand ich besonders schön. Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist alles sehr flüssig gewesen und ich wollte das Buch meist gar nicht weglegen. Da ich bei einer Leserunde auf Lovelybooks zu diesem Buch gekommen bin, musste ich dann doch an einigen Stellen haltmachen und durfte das nächste Kapitel noch nicht anfangen, weil ich einen Eindruck zum jeweiligen Abschnitt verfassen musste. Das war manchmal echt hart.
Was auch noch erwähnt werden sollte ist dieses grandiose Cover. Es ist einfach so faszinierend. Die Farbgestaltung lässt mein Herz höherschlagen. Auf der oberen Hälfte sieht man nur den unteren Teil eines Kopfes, es könnte auch ein verzierter Totenschädel sein, aber es sind so schöne Verzierungen darauf, die dann auch auf dem Buch weitergehen. Die Schrift ist darin eingebettet. Es ist definitiv ein Augenfang und in jeder Buchhandlung bestimmt deutlich unter den anderen Büchern erkennbar.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich warte gespannt, wie es weitergeht.