Das Buchcover ist in meinen Augen eine ziemliche Katastrophe. Natürlich verstehe ich die Wahl da das Buch in Schweden spielt, jedoch sieht es für mich einfach nur nach Weihnachten aus, was nun mal zur ...
Das Buchcover ist in meinen Augen eine ziemliche Katastrophe. Natürlich verstehe ich die Wahl da das Buch in Schweden spielt, jedoch sieht es für mich einfach nur nach Weihnachten aus, was nun mal zur Thematik des Buches wirklich nicht passt. Ich wurde sogar von Freunden die mich das Buch haben lesen gesehen was für eine Wheinachtsgeschichte das ist. Außerdem finde ich dass das Cover ziemlich langweilig gestaltet ist. Für mich hat es kaum Bezüge zum Inhalt und regt nicht wirklich zum Kaufen an. Auch der Klappentext hat mich eher mit den Augen rollen lassen. Klang nach einer typischen deprimierenden Midlifecrisis. Und wer liest schon gerne deprimierende Bücher?!
Umso überraschter war ich dass die Leseprobe überraschend gut geschrieben war. Mit viel Witz. Die Protagonistin Anette und ihre Tochter haben eine echt coole Mutter-Tochter-Beziehung und es machte Spaß sich auch mal kurz in die Lage der Mutter zu versetzen. Immerhin bin ich selber erst vor zwei Jahren ausgezogen und hab über den ganzen neue Wohnung finden, einrichten und den Alltag auf die Reihe kriegen nicht wirklich bedacht wie sich meine Mum jetzt fühlt wenn beide Töchter auf einmal weg sind.
Ein kurzer Einblick in den Inhalt. Die Protagonistin ist Anette. Sie arbeitet in einem Supermarkt mit ihrer besten (leicht verrückten) Freundin Pia. Ansonsten dreht sich ihr ganzes Leben um Emma. Emma ist ihre Tochter, die bereits am Anfang des Buches zum Studieren auszieht. Nun steht Anette vor der großen Frage was sie jetzt mit ihrem Leben macht. Nachdem sie sich bereits ausgerechnet hat wie viele einsame Stunden sie nun tot schlagen muss, kommt sie bei einem Bierchen mit ihren Freundinnen darauf, was sie sich mit siebzehn fürs Leben gewünscht hat. Kurzer Hand entscheidet sie sich Motorradfahrstunden zu nehmen um sich einen dieser Wünsche zu erfüllen. Jedoch kommen zwischen verrückten Projekten und umgefallenen Motorrädern immer wieder Zweifel an ihrem jetzigen Leben auf. Vor Allem als zu diesem ganzen Durcheinander noch eine Mann kommt. Was Anette dagegen tut, ob sie einen Mann findet und was das gesamte Dorf dazu sagt müsst ihr selber lesen.
Das ersten Kapitel des Buches ist lustig geschrieben es wird die verrückte Beziehung zwischen der Mutter und der Tochter beleuchtet und es gibt Flashbacks zu den Erinnerungen welche die Mutter nun durch das Fehlen der Tochter wieder durchlebt. So erfährt man Stück für Stück einiges über die Vergangenheit der Protagonistin.
Die folgenden Kapitel beschreiben Anettes Leben. Hier wird man schnell von der Monotonie ihres Lebens überzeugt, da sich dieser auch ein bisschen im Schreibstil wiederfindet. Diese Kapitel lassen einen die Trauer und Unzufriedenheit in Anettes Leben spüren. Einerseits fand ich diese Kapitel anschaulich da man ein langweiliges Leben eben auch nur langweilig erzählen kann. Andererseits waren diese Kapitel echt zäh und ich habe das Buch nur allzu oft weg gelegt. Jedoch kommen dann nach und nach immer mehr neue Aufgaben die Anette sich sucht und das ganze wird wieder etwas aufgepeppt.
Abschließend lässt sich sagen dass das Buch einfach (wie man so sagt) leichte Kost ist. Man schlägt es auf schaltet den Kopf aus und lässt sich in den Alltag der Protagonistin mitnehmen. Ich habe das Buch am liebsten Auf dem Heimweg von der Arbeit in der Bahn gelesen. Es ist kein Buch das man verschlingen möchte und auch keins das man unbedingt mehrmals liest um jedes Detail mitzubekommen. Aber das will es ja auch gar nicht sein. Es ist einfach eine realistische und trotzdem ziemlich verrückte Liebesgeschichte von ganz normalen Menschen.