Emotionen von der ersten bis hin zu letzten Seite
The Ivy Years – Was wir verbergen„Ich beschleunigte und fuhr über Nebenstraßen Richtung Highway 91. Shannon Ellison ließ Sterling, New Hampshire im Rückspiegel immer kleiner werden, damit anderthalb Stunden später Scarlet Crowley in Harkness, ...
„Ich beschleunigte und fuhr über Nebenstraßen Richtung Highway 91. Shannon Ellison ließ Sterling, New Hampshire im Rückspiegel immer kleiner werden, damit anderthalb Stunden später Scarlet Crowley in Harkness, Connecticut aus ihrem Auto steigen konnte.“
Der erste Teil von „The Ivy Years“ gehört mit zu meinen aktuellen Jahreshighlights. Das Buch hat so viele Emotionen und einen ganz neuen Blickwinkel. Gerade die Vorstellung, wie es ist in einem Rollstuhl zu sitzen, hat dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Der zweite Teil hat kein so außergewöhnliches Element, wie eine Hauptperson, die bewegungseingeschränkt ist. Dennoch ist er voller Emotionen und hat eine bewegende Geschichte.
Nachdem Shannons Vater wegen angeklagt wird, ändert sie ihren Namen und fängt am College ihr Studium mit einer neuen Identität an. Dort lernt sie Bridger kennen, der ihr vom ersten Moment an sympathisch ist. Doch auch Bridger hat ein Geheimnis. Seit seine Mutter drogenabhängig ist, wohnt verbotenerweise seine kleine Schwester bei ihm im Wohnheim. Können sich die beiden sich gegenseitig vertrauen und öffnen?
Es gibt zurzeit wirklich viele Collegeromane, die meistens Charaktere mit schwierigen Vergangenheiten oder Geheimnissen in den Fokus setzen. In dieser Hinsicht ist dieses Buch genauso wie die vielen anderen. Auch Scarlet und Bridger haben ihre Geheimnisse, die sie sogar vor ihren Freunden verbergen. Was mich jedoch an diesem Buch begeistert hat, sind die Charaktere an sich. Obwohl Scarlet durch den Skandal um ihren Vater zu einem Opfer wird, bleibt sie standhaft und versucht sich wieder ein neues Leben aufzubauen. In keinem einzigen Moment versinkt sie in Selbstmitleid oder denkt daran aufzugeben. Ich konnte nicht anders als ihre Stärke zu bewundern.
Ich bin mir nicht sicher, ob Scarlet die stärkere Figur ist oder ob es Bridger ist. Hart für ein Stipendium zu arbeiten und ohne die Unterstützung einer Familie ein Studium zu meistern ist schon schwer genug, aber sich dann auch noch um die eigene Schwester zu kümmern ist ein außerordentlicher Spagat. Dabei ist er so liebevoll zu seiner Schwester, dass man sich gar keinen besseren Bruder oder Elternteil wünschen kann. Man muss ihn einfach ins Herz schließen.
Wer bereits ein Buch von Sarina Bowen gelesen hat, weiß, dass er sich auf eine bildliche und fesselnde Sprache freuen kann. Jede Seite enthält viele Emotionen, sodass der Leser einfach nur gebannt von der Geschichte ist. Sie legt man nicht so leicht zur Seite. Für mich war es ein wundervolles Buch und ich freue mich schon auf den dritten Teil.