Cover-Bild Bevor die Welt erwacht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783548287805
Monica Wood

Bevor die Welt erwacht

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Eine zauberhafte Freundschaft und das Versprechen: Mit jedem Tag beginnt eine neue Zukunft.

Warum ausgerechnet Ona? Als Quinn die 104-jährige Frau kennenlernt, fragt er sich, was sein zarter, verschlossener Sohn so an ihr mochte. Denn Ona ist kantig, eigensinnig, voller verstecktem Humor — und scheint so gar nichts mit der Welt eines 11-Jährigen zu tun zu haben. Doch jetzt ist der Junge tot, und Quinn voll Wut und Trauer. Nur Ona kann ihm zeigen, wie sein Sohn wirklich war. Quinn begibt sich auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise — zu Onas wilden Geschichten aus dem Leben, zurück zu dem letzten Wunsch seines Kindes und bis zu dem Punkt, an dem aus seiner tiefen Verzweiflung neue Hoffnung wächst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ein beeindruckendes Buch

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Eine Rezension dieses Buches ist nicht einfach und ich fürchte, dass sie auch mir nicht richtig gelingen wird. Der grandiose Roman von Monica Wood war für mich eine wirkliche Entdeckung, gerade weil er ...

Eine Rezension dieses Buches ist nicht einfach und ich fürchte, dass sie auch mir nicht richtig gelingen wird. Der grandiose Roman von Monica Wood war für mich eine wirkliche Entdeckung, gerade weil er nicht so geradlinig dahin plätscherte, sondern etliche Haken schlug.

Ona Vitkus ist 104 Jahre alt und Quinns 11jähriger Sohn hat ihr im Rahmen eines Pfadfinderprojektes wöchentlich Gartenarbeiten abgenommen und das Futter für ihre Gartenvögel aufgefüllt. Der Sohn ist unerwartet einen plötzlichen Herztod gestorben, da er an einer seltenen Krankheit, dem Long-QT-Syndrom, litt. Quinn hat daraufhin diese Pflicht für ihn übernommen - teils aus schlechtem Gewissen, weil er sich ziemlich rar gemacht hat nach der 2. Scheidung von dessen Mutter Belle, teils weil diese ihn dazu aufgefordert hat, damit er so zumindest jetzt seine Vaterpflichten erfüllen kann.

Ona ist keine einfache, nette Oma, sondern durchaus ein etwas schrulliger, kerniger Typ. Geradeheraus und auch nicht darum bemüht, den ersten Preis in Freundlichkeit zu gewinnen. Quinn hat damit einige Probleme und er kann zunächst nicht nachvollziehen, wieso sein Sohn überhaupt eine freundschaftliche Verbindung zu dieser alten Dame aufbauen konnte. Trotzdem fügt er sich in die übernommenen Pflichten und wartet sehnsüchtig darauf, dass die 7 Samstage zu Ende gehen.

Ona hatte von Anfang an eine nicht erklärbare Antenne zu dem Jungen, wie er im Verlauf des Buches nur genannt wird. Sein Name bleibt unbekannt. Schnell wird klar, dass er wohl unter einem Asperger Syndrom oder einer ähnlichen autistischen Erkrankung leidet. Er führt Listen für alles und jedes und sein Herz gehört den Rekorden, die im Guinness Buch festgehalten werden. Sie kann er auf Abruf aufzählen mit Namen, Rekord und Wohnort. Immer wieder tauchen diese Listen - die im übrigen immer bis 10 gehen, weil die 10 eine besondere Zahl für ihn ist - im Buch auf, immer vor dem Beginn eines neuen Kapitels. Sicher tragen sie nichts zur Handlung bei, jedoch holten sie mir jedes Mal den Jungen wieder aus der Versenkung hervor. Die Rekorde an sich waren uninteressant, aber jede Liste an sich war ein Teil des Jungen.
Er überredet Ona dazu, für ein Schulprojekt (das Interview mit einem älteren Menschen um Geschichte zu begreifen) Erinnerungen auf ein Diktiergerät zu sprechen. Diese Erinnerungen bilden einen wichtigen Bezugspunkt, denn sie lassen den Leser an Onas Leben teilhaben, das bereits über ein Jahrhundert andauert. Auch für Ona sind diese Aufzeichnungen sehr wichtig, denn sie holen lange verschüttete Erinnerungen hervor.

Interessanterweise enthalten die Aufzeichnungen übrigens lediglich die Antworten von Ona. Ich fand es eine gelungene Idee und man brauchte auch nicht sehr viel Phantasie, um die Fragen oder Kommentare des Jungen zwischen den Zeilen zu lesen. Mir gefiel gerade diese Spielart mit dem Leser ausgezeichnet!

Ich bin auch der Meinung, dass der Name des Jungen tatsächlich nicht erforderlich war. Vielleicht sollte so vermieden werden, dass der Leser sich zu sehr auf den Jungen konzentriert und sich in ihn hinein findet. Er ist jedoch gar nicht die Hauptperson, sondern diese sind Quinn und Ona.
Selbstverständlich nähern sich auch die Beiden einander an. Es scheint, als stelle der Junge eine Art Bindeglied dar. Quinn lernt im Laufe der Zeit immer mehr über sich selbst, nicht zuletzt durch Onas Lebensweisheit.

Der Schreibstil ist sehr einnehmend. Mich hat das Buch von der ersten Seite an mitgenommen auf diese unbekannte Reise mit dem Protagonisten, der leider bisher ein etwas verkorkstes Leben lebte. Das er natürlich im nachhinein nicht mehr ändern kann - was er jedoch liebend gerne tun würde, wenn er dadurch seinen Sohn retten könnte. Er wird geplagt von Schuldgefühlen und bemüht sich redlich, sich von seiner Schuld durch seine guten Taten bei Ona und den regelmäßigen Scheckübergaben bei Belle freizukaufen - was ebenfalls nicht gelingen kann.
Im Roman herrscht ein steter Wechsel zwischen Schilderungen von den Besuchen des Jungen bei Ona, Interviews, Besuche Quinns bei Ona, Rekordlisten und Erlebnissen bzw. Erinnerungen Quinns als Musiker (sein bisheriger Lebensinhalt) und in Begegnungen mit seiner Exfrau Belle, die förmlich von Trauer fast zerfressen wird.
Ich empfand den Roman nicht als extrem emotional sondern eher auf angenehme Weise distanziert und sachlich. Erst im letzten Kapitel, wenn sich dem Leser sowohl Titel als auch Cover erschließen, kommt einem der Junge plötzlich ganz nah und ich bemerke auch jetzt wieder die leichte Gänsehaut, die sich bei mir beim lesen dieses kurzen Kapitels einstellte. Eine wunderbare Abrundung eines wunderbaren Romans!
Fazit: Kein Allerwelts-Buch und nichts für Ungeduldige, aber Unterhaltung vom Allerfeinsten!

Veröffentlicht am 16.09.2016

Ein herzerwärmendes Leseerlebnis

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Nach den ersten Seiten dachte ich nicht, dass mich in diesem Roman eine derart herzerwärmende Geschichte erwartet. Manchmal witzig, manchmal traurig, aber gut durchdacht ist diese Erzählung in der eine ...

Nach den ersten Seiten dachte ich nicht, dass mich in diesem Roman eine derart herzerwärmende Geschichte erwartet. Manchmal witzig, manchmal traurig, aber gut durchdacht ist diese Erzählung in der eine 104-jährige Frau und ein 11-jähriger Junge zu Freunden werden.

Ona lebt zurückgezogen und allein in ihrem Haus. Als der Junge ihr von seinem Pfadfinderführer zugeteilt wird um kleinere Arbeiten für sie zu verrichten, denkt sie erst er ist ein Bub wie jeder andere vor ihm. Wenig hilfreich und arbeitsscheu. Doch der Junge überrascht sie, einerseits mit seiner Höflichkeit und andererseits mit seiner Ausdauer. Und seine Art zu Reden – der Junge liebt Aufzählungen. Und er ist besessen von Rekorden – Guinness Weltrekorden. Eines Tages kommt er mit der Idee zu Ona, mit ihr einen Weltrekord zu schaffen. Was heißt einen, er möchte zwei. Einmal soll sie die älteste Frau werden – dazu muss sie nur noch etwas mehr als 18 Jahr leben, und ebenso soll sie die älteste aktive Autofahrerin werden. Dazu braucht sie allerdings erst ihre Fahrerlaubnis zurück. Für die Beiden beginnt also eine Mission. Auch bittet er Ona ihre Lebensgeschichte aufnehmen zu dürfen für ein Schulprojekt. Und weil der Junge alles gerne in 10er Schritten hat – 10 Punkte Aufzählung, 10 Tagebücher, 10 Notizhefte usw. - wird Onas Geschichte in 10 Teilen aufgenommen. Mit der Zeit verbindet Ona eine tiefe Freundschaft mit dem Jungen und erwartet jede Woche sehnsuchtsvoll auf den Samstag. Doch eines Tages steht da nicht der Junge sondern dessen Vater …..

Erst fragte ich mich wirklich, was will denn der Vater von der alten Frau. Sucht er einen Schuldigen, oder was ist da los. Erst allmählich bekommt man auch in Owens Charakter einen tiefen Einblick. Er spielt den Starken, unnahbaren. Doch nach und nach bröckelt diese Fassade und zum Vorschein kommt ein Mann, der seine Vaterrolle versäumt hat. Der seinen Sohn nicht gekannt hat, weil er mit dem einzigartigen Charakter seines Sohnes nichts anfangen konnte, weil dieser so anders war, als er sich das von seinem Sohn erhofft hat. Er hatte kein Interesse an der Musik, für die Owen lebte, für die Owen seine Familie verlies, für die Owen wieder zu seiner Familie zurückkam. In Onas Haus lernt er seinen Sohn erst kennen und nach und nach kommt auch die Trauer um den Sohn und die Trauer darüber, dass er ihm nicht mehr sagen kann wie lieb er ihn hat. Ein Zitat ist mir da sehr zu Herzen gegangen:

“Ich habe mich in ihn verliebt. Das habe ich. Aber erst nachdem er nicht mehr da war” – Seite 445

Auch Belle, die Mutter taucht irgendwann bei Ona auf. Eine Frau, nur noch ein Schatten ihrer selbst. Um ihrem toten Sohn näher zu sein, beschließen die beiden Elternteile das Vorhaben des Jungen für ihn abzuschließen. Sie wollen Ona für den Jungen in das Guinnessbuch der Weltrekorde bringen.

Die Geschichte ist eine Trauerbewältigung der anderen Art. Nicht nur traurig, sondern auch witzig, rührig und einfach nur schön. Man lernt die drei Menschen Ona, Owen und Belle sehr gut kennen. Der Junge bleibt einfach der Junge, er bleibt kein Fremder, aber doch ein Schatten. Besonders witzig sind die Abschnitte in denen Ona ihre Lebensgeschichte erzählt, denn der Junge meldet sich nie zu Wort. Doch er hat ihr immer mit Gesten oder aufgeschriebenen Fragen zu verstehen gegeben, wenn er etwas nicht verstanden hat oder noch mehr wissen wollte. Das fand ich richtig witzig, denn ich konnte mir die zwei gut vorstellen, wie sie da an Onas Küchentisch saßen. Dort die alte Frau und auf der anderen Seite der Junge, der herumgestikulierte und aufschrieb, wenn ihm etwas durch den Kopf ging und Ona darauf eingehen musste. Da braucht man Phantasie und das ist doch das schöne an einem Buch, dass man sich Situationen im Kopf ausmahlen kann/muss. Witzig auch die Listen die der Junge geschrieben hat. Natürlich immer in 10 Punkten.

Das Cover zeigt den Jungen auf dem Fahrrad und die Vögel mit den Bäumen. Es ist perfekt auf den Moment abgestimmt, indem man vom letzten Weg des Jungen erfährt. Auch der Titel passt zu dieser Szene.

Monica Wood ist mir als Autorin noch nicht bekannt. Doch ihre Art zu schreiben und Geschichten zu erzählen gefällt mir sehr. Sie werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Mein Fazit:

Eine wirklich schön umgesetzte Geschichte über Trauer, Freundschaft, das Alter und all seine Tücken, und auch darüber, dass es sich lohnt seine Träume nie aufzugeben. Für mich ein herzerwärmendes Leseerlebnis. Ab und zu braucht man das, und genau so ist es mir mit dieser Geschichte ergangen. Und wer wissen möchte ob Ona die Weltrekorde geschafft hat, tja, der muss natürlich dieses Buch lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaublich gefühlvoll und eindringlich! Eine großartige Geschichte...

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Dieses Buch ging mir gleich mit den ersten gelesenen Seiten unter die Haut! "Bevor die Welt erwacht" von Monica Wood ist eine wunderschöne, zugleich aber auch traurige und nachdenklich stimmende Geschichte. ...

Dieses Buch ging mir gleich mit den ersten gelesenen Seiten unter die Haut! "Bevor die Welt erwacht" von Monica Wood ist eine wunderschöne, zugleich aber auch traurige und nachdenklich stimmende Geschichte. Ein namenloser, verstorbener Junge. Seine getrennten Eltern. Die "Pfadfinder-Organisation". Und die 104-Jährige Ona, eine kauzige und doch gefühlvolle alte Dame. Mit diesen Protagonisten steigt der Leser in den Roman ein. Man ist eigentlich von Anfang an mitten in der Geschichte, kann sich in die sehr gefühlvoll beschriebenen Figuren hineinversetzen und gleitet durch das Buch! Der Schreibstil ist toll und sehr eindringlich, wobei die Informationen zu den Hintergründen anfangs sehr spärlich sind und man im Grunde mit jeder gelesenen Seite nur noch neugieriger wird. Die dichte atmosphärische Stimmung des Buches reißt wohl jeden Leser mit. Ich habe dieses Buch verschlungen, obwohl es mich (besonders zu Beginn) doch sehr getroffen hat. Die Geschichte ist wahrlich wundervoll umschrieben, geht sehr in die Tiefe und lässt in die Gemüter und Psyche der Protagonisten schauen. Es kratzt aber auch "am Leser". Die Erzählung ist durchweg sehr emotional, ergreifend und doch das ganze Buch hindurch leise und beinahe still. Ich hatte das ein oder andere Mal die Tränen vor Rührung in den Augen stehen. Ein wunderbares Buch! Ich kann es nur uneingeschränkt empfehlen! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Mischung

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Quinn muss den schlimmsten Verlust hinnehmen, der einen treffen kann: sein kleiner Sohn stirbt mit nur 11 Jahren und lässt seinen Vater in tiefer Trauer und vor allem Wut zurück.
Sein Sohn war sehr verschlossen ...


Quinn muss den schlimmsten Verlust hinnehmen, der einen treffen kann: sein kleiner Sohn stirbt mit nur 11 Jahren und lässt seinen Vater in tiefer Trauer und vor allem Wut zurück.
Sein Sohn war sehr verschlossen und bald muss Quinn feststellen, dass er wirklich nicht viel über seinen Sohn wusste: denn dieser pflegte eine sehr außergewöhnliche Freundschaft.
Eine Freundschaft zu einer älteren Dame: Ona, 104 Jahre alt. Was sollten diese beiden Menschen gemeinsam haben, dass eine Freundschaft möglich war und von Beiden angestrebt ?
Und nur Ona kann Quinn zeigen, wie sein Sohn wirklich war. Quinn begibt sich auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise — zu Onas wilden Geschichten aus dem Leben, zurück zu dem letzten Wunsch seines Kindes und bis zu dem Punkt, an dem aus seiner tiefen Verzweiflung neue Hoffnung wächst.
„Bevor die Welt erwacht“ ist eine wundervolle Geschichte über eine nicht ganz alltägliche Freundschaft zweier an sich so verschiedenen Menschen, die sich im Leben gefunden haben und schöne Momente wie auch traurige teilten.
Ein Buch, das einem schon die Tränen in die Augen treibt, aber gleichzeitig so hoffnungsvoll stimmt – eine absolut gelungene Mischung, toll !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein berührender Roman über Freundschaft zwischen den Generationen

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Ona Vitkus ist eine 104 Jahre alte Immigrantin aus Litauen, boshaft, mit dem Leben hadernd. Unterstützung im Haushalt soll sie von einem elfjährigen Pfadfinder erhalten, der eine Menge Ticks hat. Etwas ...

Ona Vitkus ist eine 104 Jahre alte Immigrantin aus Litauen, boshaft, mit dem Leben hadernd. Unterstützung im Haushalt soll sie von einem elfjährigen Pfadfinder erhalten, der eine Menge Ticks hat. Etwas hat aber der Junge, das Ona ihr Misstrauen aufgeben lässt. Vielleicht ist es sein mangelndes Selbstbewusstsein oder sein Interesse an ihrem Leben oder seine Leidenschaft für das Guinness-Buch der Rekorde. Jedenfalls entsteht zwischen beiden eine enge Freundschaft. Zwei gemeinsame ehrgeizige Projekte haben sie: Erstens will und soll Ona es aufgrund ihres Alters zu einem Eintrag ins Guinness-Buch schaffen und zweitens ist sie dem Jungen Interviewpartnerin für eine Schulhausaufgabe. Nachdem er eines Tages plötzlich stirbt, kommt fortan statt seiner sein Vater Quinn, ein Gitarrist ohne durchschlagenden Erfolg, der zu seinem Sohn nie eine Beziehung hat aufbauen können. Quinn und Ona freunden sich an und über Ona lernt Quinn seinen verstorbenen Sohn kennen.

Dies ist ein außergewöhnlicher Roman über die Themen Kummer, Verlust, Tod, Hoffnung und Freundschaft. Obwohl sehr traurig, lässt er einen überhaupt nicht sentimental oder gar depressiv werden. Sehr beeindruckend sind die Romanfiguren, allen voran „der Junge“, dem man nur auf wenigen Seiten zu Anfang begegnet, der aber dennoch wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte läuft. Seine Stimme klingt immer wieder durch, selbst in den Kassettenaufnahmen über Onas Leben, die nur von ihr besprochen werden. Überhaupt sind diese Aufnahmen, die regelmäßig im Wortlaut eingestreut werden, ein gelungenes technisches Mittel. Denn obwohl die Geschichte in der Gegenwart angelegt ist, erfahren wir auf diese Weise so viel über Onas Vergangenheit. Der Junge bleibt vornamenlos, braucht aber auch gar keinen Namen. Am Ende zeigt er allen, worauf es im Leben ankommt. Jede der weiteren Romanfiguren lernt durch ihn wichtige Dinge über sich selbst und dass sie von mehr Wert ist als selbst angenommen. Auch erst zu diesem späten Zeitpunkt erfahren wir Einzelheiten zu dem morgendlichen Ausflug des Jungen auf dem Fahrrad (das passender Weise auf dem Cover abgebildet ist), der ihm den Tod gebracht hat. Diese Passage ist noch einmal sehr berührend geschrieben.

Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.