Happy End im Schnee?
Klappentext: Es ist Frühling, doch der Winter hält noch einmal Einzug zu Ingrids Hochzeit. Das ist kein gutes Zeichen, findet sie. Ihre arrangierte Ehe mit Landwin soll den Frieden zwischen ihren Ländern ...
Klappentext: Es ist Frühling, doch der Winter hält noch einmal Einzug zu Ingrids Hochzeit. Das ist kein gutes Zeichen, findet sie. Ihre arrangierte Ehe mit Landwin soll den Frieden zwischen ihren Ländern besiegeln, aber eigentlich hatte sich Ingrid eine andere Zukunft vorgestellt. Während ihre Schwestern ihren Träumen folgen, kann sie sich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, den Rest ihres Lebens als Erzherzogin zu verbringen. Und auch, wenn ihr Zukünftiger das Idealbild eines Mannes darstellt, sieht sie schnell, dass sich ihre Herzen einfach nicht für einander erwärmen können. Das passende Herz findet sie dagegen in jemanden, von dem sie es nicht erwartet hätte.
Meine Meinung:
Ich habe den Debütroman „A Fairy Tale“ von Anja Stephan bereits mit großer Begeisterung gelesen und war daher auch schon ganz gespannt auf ihre kleine Schneeflockennovelle.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig. Erzählt wird die Geschichte zum größten Teil aus der Sicht von Ingrid, doch auch der Mann ihres Herzens kommt zwischendurch zu Wort. So konnte ich die beiden ein klein wenig kennenlernen.
Ingrid ist eine mutige und kluge Frau. Sie weiß genau, was sie will und ist politisch sehr interessiert. Ihr zukünftiger Ehemann Landwin ist dagegen ein selbstverliebter und arroganter Schönling, der gerne über sich selbst und den Krieg redet. Ich konnte ihm einfach nichts abgewinnen. Sein Bruder Mordechai ist das genaue Gegenteil von ihm und war mir auch irgendwie sympathisch. Ich hätte ihn nur gerne noch näher kennengelernt.
Da die Kurzgeschichte gerade mal knapp um die 100 Seiten umfasst (als Ebook knapp um die 70 Seiten), darf man natürlich nicht mit Tiefgang rechnen. So lernt man die Charaktere auch eher nur oberflächlich kennen. Die Handlung hat dabei einen leicht märchenhaften Touch, jedoch nahm mir die Politik und der Krieg etwas zuviel Raum ein. Ich hätte mir stattdessen mehr von der Liebesgeschichte gewünscht. Da die Protagonisten eigentlich überhaupt nicht heiraten wollten, kam auch keine richtige Romantik auf.
Zeitlich konnte ich die Geschichte leider nicht genau zuordnen, was mich aber nicht unbedingt gestört hat.
Fazit:
Eine schöne Grundidee und eine nette Novelle für zwischendurch. Anhand des Klappentextes hatte ich allerdings mit mehr Liebe und Romantik gerechnet. Den Schreibstil von Anja Stephan mag ich aber sehr gerne. Von mir gibt es 3 bis 3,5 Sterne.