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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2018

Empfehlung für Dr.Who Fans

Weltenamulett
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Melissa entdeckt an ihrem 17. Geburtstag ein Amulett, welches ihr den Verstand raubt. Zumindest findet sie sich erst spät damit ab, dass sie wirklich in eine andere Welt gereist ist. Erst mit der Zeit ...

Melissa entdeckt an ihrem 17. Geburtstag ein Amulett, welches ihr den Verstand raubt. Zumindest findet sie sich erst spät damit ab, dass sie wirklich in eine andere Welt gereist ist. Erst mit der Zeit akzeptiert sie, dass es kein Traum ist und das weckt die Wut auf ihre Mutter, die sie nicht schon in jungen Jahren auf ihre Aufgabe vorbereitet hat. So landet sie auf der Welt Traveste und fühlt sich völlig überfordert.

Während des ganzen Buches habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich wohl reagieren würde, wenn mir so etwas widerfahren würde. Daher kann ich mit Melissa von Anfang an mitfühlen. Sie ist sehr mutig, manchmal etwas vorschnell, und dann verfällt sie wieder in Panik. Aber am Ende schafft sie es doch irgendwie und nimmt sich für die Zukunft sehr viel vor. Und ich hoffe sehr, dass es mit dem Weltenamulett weitergeht, denn ich bin sehr gespannt auf neue Welten. Dieses Buch erfreut ein Dr.Who-Herz :)

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die Beschreibung von Traveste ist faszinierend, nicht nur die Umgebung, auch die Tiere und Menschen. Die Autorin hat nicht nur eine fantastische Welt geschaffen, sondern sie auch wahr werden lassen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Drei Freunde und ein Lottogewinn

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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„Weißt du, was dein Problem ist, Al?“, sagt r mit einer ungeheuer enttäuschten Miene. „Du denkst automatisch, dass jede Veränderung etwas Schlechtes ist.“ (S.141)

Was würdest du tun, wenn du richtig viel ...

„Weißt du, was dein Problem ist, Al?“, sagt r mit einer ungeheuer enttäuschten Miene. „Du denkst automatisch, dass jede Veränderung etwas Schlechtes ist.“ (S.141)

Was würdest du tun, wenn du richtig viel Geld im Lotto gewinnst? Ich meine damit mehrere Millionen. Ich würde ein Haus am See kaufen, das Haus meiner Eltern abbezahlen und vielleicht jedem in meiner Familie ein Auto kaufen. Ich würde shoppen gehen und einen Buchladen kaufen und darin einfach aus Spaß arbeiten.
Teddy hatte es nicht leicht, nachdem sein Vater die gesamten Ersparnisse verspielt und seine Familie verlassen hatte. Und dann bekommt Teddy von seiner besten Freundin Alice einen Lottoschein zum Geburtstag geschenkt, der alles verändert.
Auch Alice hatte es nicht leicht. Innerhalb von 13 Monaten sind ihre Eltern gestorben und sie wohnt jetzt seit 9 Jahren bei ihre Tante, ihrem Onkel und ihrem Cousin und anderen besten Freund Leo. Um das Andenken an ihre Eltern zu wahren, arbeite sie viel ehrenamtlich. Mit Sorge beobachtet sie, was das Geld mit Teddy anstellt und gibt die Hoffnung schon fast auf, dass er sich nicht doch noch fängt.

Dieses Buch zeigt die Entwicklung von Alice und Teddy, die weniger Glück im Leben hatten, und Leo, der der Meinung ist auch ihm müsste etwas schlimmes passieren, da seine beiden besten Freunde bereits so leiden. Jeder der drei hat sein Päckchen zu tragen.
Alice ist ein bemerkenswerter Charakter. Sie trägt das Andenken ihrer Eltern mit sich herum wie einen schweren Rucksack. Man hat das Gefühl, sie strebt einem Ideal nach, dass sie nicht erreichen kann.
Teddy dagegen sprüht vor Leben und Übermut, was durch den Lottogewinn Überhand nimmt. Doch auch er lernt, dass nicht alle Menschen nur Gutes wollen, wenn es um Geld geht.
Leo dagegen bildet die solide Mitte zwischen den beiden. Er scheint ein Ruhepol zu sein, die Ausgeglichenheit in Person.
Zusammen ergeben sie eine schöne Mischung, die dieses Buch sehr abwechslungsreich macht. Man lernt nicht nur, dass jeder anders mit Geld umgeht, sondern denkt auch darüber nach, ob man eher wie Alice, wie Teddy oder wie Leo damit umgehen würde. Ich denke, wir haben mehr Teddys auf dieser Welt.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Gegen das Vergessen

Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit
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„In Büchern gehen die Geschichten immer gut aus.“ (S. 230)

Dieses Buch ist eine Geschichte über eine Flucht, über den Krieg, über Familien und Freunde. Es ist die Geschichte von Rolf, wie er seinen Hund ...

„In Büchern gehen die Geschichten immer gut aus.“ (S. 230)

Dieses Buch ist eine Geschichte über eine Flucht, über den Krieg, über Familien und Freunde. Es ist die Geschichte von Rolf, wie er seinen Hund gerettet, seinen Vater verloren und einen neuen Freund gefunden hat. Es ist trotz allem aber auch ein Buch gegen das Vergessen, denn ganz unterschwellig werden die Gräueltaten des Naziregimes und des Krieges erwähnt.
Rolf ist 12 Jahre alt und befindet sich mit seinem Vater in Marseille. Sie wollen nach New York, wo Rolfs Mutter auf sie wartet. Endlich haben sie alle Papiere zusammen und sie machen sich auf den Weg zu den Pyrenäen. Ein Hirtenjunge, Manuel, soll sie über die Berge nach Spanien bringen und von dort geht es nach Lissabon und dann nach New York. Doch unterwegs wird Rolfs Vater von Deutschen festgenommen und Rolf und Manuel beschließen, auf die Suche nach ihm zu gehen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht, die Comics am Anfang und am Ende geben nicht nur einen guten Einstieg in das Buch und die Geschichte allgemein, sondern bieten auch den perfekten Abschluss, sodass der Leser sich nicht fragt, wie alles ausgegangen ist.
Alles in allem ein kapital gutes Buch. Ich kann es jedem empfehlen, der gegen das Vergessen liest.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Spannend

Die Hörige
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Gunid und Ragald sind zwei sehr unterschiedliche und sehr gut zueinander passende Charaktere. Nicht nur ihre Kindheit und ihr gesellschaftlicher Stand unterscheiden sich, sondern auch ihr Mut. Während ...

Gunid und Ragald sind zwei sehr unterschiedliche und sehr gut zueinander passende Charaktere. Nicht nur ihre Kindheit und ihr gesellschaftlicher Stand unterscheiden sich, sondern auch ihr Mut. Während Gunid den kleinen Ragald vom Eis rettet, oder ihn sofort suchen geht, als er vermisst wird, schafft Ragald es nicht mal ohne Gunids Hilfe über eine schwankende Brücke. Und trotzdem ist er der Ritter und sie die Hörige.
Trotz allem ist ihre Freundschaft unerschütterlich, meistens zumindest. Gunid tut alles für Ragald und er lernt sie mehr zu schätzen als sowieso schon.
Doch dieses Buch ist keine Liebesgeschichte. Es geht um Krieg, den Verlust geliebter Menschen und das Lehenswesen. Historisch gesehen sehr spannend, mit einem Hauch Fantasie.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Perspektivwechsel zwischen Gunid und Ragald macht alles spannender und die Charaktere und das Setting sind sehr realistisch. Als wäre man mit Gunid selbst auf dem Feld bei der Arbeit. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Mörderischer Humor

Von einem, der auszog, das Morden zu lernen...
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Von einem, der auszog, das Morden zu lernen ist eine detaillierte Suche nach dem perfekten Mord. Das Opfer ist eine Frau, die nicht nur größer und schwerer als der Protagonist und Erzähler ist, sondern ...

Von einem, der auszog, das Morden zu lernen ist eine detaillierte Suche nach dem perfekten Mord. Das Opfer ist eine Frau, die nicht nur größer und schwerer als der Protagonist und Erzähler ist, sondern auch dessen Hund getreten hat. Dafür hat sie den Tod verdient. Doch wie er das anstellen soll, verrät ihm die kleine Stimme in seinem Kopf.

Dieses Buch ist witzig. Charmant. Mörderisch. Die kleine Stimme zeigt nicht nur Fälle von Morden, sondern auch wie die Polizei arbeitet. Und so stellt der Protagonist seine Recherche an, um den perfekten Mord an dieser Frau zu finden.
Während der Anekdoten und der Recherche wird öfter mal auf das Glossar verwiesen. Das kann ich sehr empfehlen, denn es lockert die Geschichte auf und bringt den Leser zum Lachen. Fast schon unanständig, wenn man das Thema bedenkt.
Der Protagonist tastet sich langsam an seine Aufgabe heran, schließt verschiedene Arten aus und begründet so seine endgültige Entscheidung. Zwischendurch befinden wir uns in der Gegenwart, der Mord ist schon geschehen, und der Protagonist sieht sich der schwarzen Frau gegenüber. Doch was es damit genau auf sich hat, müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann das Buch nur empfehlen. Es hat einen mörderischen Humor, der sich lohnt.