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Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein toller Krimi mit reichlich Provencestimmung

Provenzalische Schuld
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In diesem Vermisstenfall geht man mit Pierre Durand auf eine spannende Reise quer durch die Provence, bis in die einsamen Gegenden der Hochprovence.
Denn Pierre sucht nicht nur die Ehefrau des Bürgermeisters, ...

In diesem Vermisstenfall geht man mit Pierre Durand auf eine spannende Reise quer durch die Provence, bis in die einsamen Gegenden der Hochprovence.
Denn Pierre sucht nicht nur die Ehefrau des Bürgermeisters, nebenbei hat er auch noch zwei Morde an Frauen in entlegenen Bergregionen aufzuklären. Sollte auch Nanette dieses Schicksal teilen?

Pierre Durand stochert in einem Heuhaufen, der immer neue Hinweise hervorbringt, aber nicht die entscheidenden Spuren. Manche Ermittlungen führen ihn in die Irre, andere erweisen sich als hilfreich. Man folgt dem Chef de police gern, denn mit ihm erlebt man das stimmungsvolle Leben und die wunderbare Esskultur der Provence. Denn er arbeitet nicht nur gern, er lebt auch ganz nach französischer Lebensart mit guten Weinen und leckeren Mahlzeiten.

Die Ermittlungen ziehen sich ziemlich in die Länge, doch am Ende wird es noch einmal richtig spannend. Pierre gerät ebenfalls in große Gefahr, soviel kann ich verraten. Wobei die Auflösung mir etwas zu konstruiert erscheint.

Diese Reihe lebt von ihren Protagonisten und ihrer persönlichen Entwicklung. Zwischen Pierre und seiner Charlotte gibt es Differenzen, immerhin kommt es nicht zum geplanten Urlaub. Pierre selbst hat in diesem Band mit seiner eigenen Vergangenheit und einer alten Beziehung zu kämpfen. Auch hinter der bisher scheinbar glücklichen Ehe-Fassade des Bürgermeisters Arnaud Rozier und seiner Frau gibt es Probleme, von denen man bisher nichts wusste.

Sophie Bonnet versteht es stimmungsvoll und unterhaltsam, die landschaftlichen Schönheiten der Provence in ihre Geschichte einzubauen. Doch dieses Mal geht sie noch tiefer, sie zeigt finanzielle Sorgen der Bauern auf und die Problematik der sich ausbreitenden Wolfsrudel in dieser Region und damit die Verluste und die Gefahr für Schaf- und Ziegenzüchter der Gegend. Sie gibt lediglich Informationen, über die persönliche Meinung zu dieser Thematik kann man sich selbst Gedanken machen.

Es geht natürlich wieder hinein in die provenzalische Küche, schliesslich wird hier gut und üppig gegessen und Charlotte ist ebenfalls Köchin aus Leidenschaft. Für Hobbyköche gibt es im Anhang drei Rezepte zu typischen Gerichten dieser Gegend.

Gern bin ich mit dem Chef de police auf der Tätersuche durch die Provence gewandert. Auch im Herbst bietet die Region ungeahnte Ausblicke und gibt den Blick frei auf üppige Lavendelfelder, auf pastelfarbene Häuser im speziellen Licht der Provence. Ein Roman für Urlaubsstunden oder für eine Reise in diese Gegend.


Veröffentlicht am 17.06.2018

Leichter Gute-Laune-Krimi aus Möwensicht mit Spaßfaktor

Möwenalarm
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Nachdem Ahoi gerade seinen "Jungmöwenabschied" gefeiert hat und nun seiner Suzette die Treue versprochen hat, gibt es natürlich wieder einige Komplikationen, wie man es von ihm bereits aus dem ersten Band ...

Nachdem Ahoi gerade seinen "Jungmöwenabschied" gefeiert hat und nun seiner Suzette die Treue versprochen hat, gibt es natürlich wieder einige Komplikationen, wie man es von ihm bereits aus dem ersten Band gewohnt ist. Das Fest artet reichlich aus, die "Fuss-Ringe" werden auf den letzten Drücker zur Trauung eingeflogen und dann liegt da auch noch ein Säugling in Ahois Nest.

Damit ist Ahois Bande erneut gefragt, sie nehmen die Erkundigungen auf und suchen die Eltern des kleinen "Windeldings". Dabei kommen sie einer Entführung auf die Spur, die auch die Polizei auf Sylt beschäftigt. Aber erstmal muss der kleine Schreihals mit Nahrung und frischen Windeln versorgt werden. Das ist auch für die pfiffigen Möwen eine besondere Herausforderung.


Dieser Band knüpft nahtlos an den ersten Band der Reihe "Mordsmöwen" an. Wer die Figuren kennt, weiß, dass es wieder reichlich lustige Szenen und humorvollen Wortwitz aus Möwensicht zu erwarten gibt. Es gibt inzwischen einige Veränderungen bei der Truppe, so unterstützen jetzt ein Storch und "Frau Spatz" als neue Freundin von Alki die Gruppe.


Sina Beerwald merkt man ihre Vorliebe für die schöne Nordsee-Insel Sylt an, denn sie bringt einige Schauplätze und das besondere Flair der Insel gelungen in ihren Krimi mit ein. Auch ihre gefiederten Freunde zeichnet sie erneut mit einigen speziellen Merkmalen in puncto Stärken und Schwächen menschlichen Figuren in nichts nachstehen. Es geht sogar um recht menschliche Probleme wie Alkoholsucht und Pubertät. Man darf sich auf gute Unterhaltung freuen.

Auch wenn die Grundlage natürlich eher Spaßcharakter besitzt, so nimmt man den Möwen durch die menschlichen Züge alles ab. Selbst das für Möwen unübliche Windelwechseln wird hier geschickt gelöst.

Wie die Möwen dieses Baby endlich wieder zu seinen Eltern zurückführen, sorgt für reichlich Lese- und Krimispaß. Und die Auflösung hat am Ende noch eine ganz besondere Überraschung parat, mehr möchte ich hier natürlich nicht verraten.


Ein echter Gute-Laune-Krimi aus Möwensicht, der neben der humorvollen Unterhaltung auch reichlich Urlaubsflair einfließen lässt. Ein Urlaubskrimi für die freien Tage am Meer!

Veröffentlicht am 15.06.2018

Die Botschaft kommt deutlich rüber

Der große Zahnputztag im Zoo
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Im Zoo bleiben die Besucher aus, denn es liegt ein merkwürdiger Gestank in der Luft. Zoodirektor Alfred Ungestüm fällt der Grund dafür auf, keines der Tiere putzt seine Zähne. Das muss sich ändern, er ...

Im Zoo bleiben die Besucher aus, denn es liegt ein merkwürdiger Gestank in der Luft. Zoodirektor Alfred Ungestüm fällt der Grund dafür auf, keines der Tiere putzt seine Zähne. Das muss sich ändern, er führt einen Zahnputztag im Zoo ein und der Igel Ignaz Pfefferminz bekommt die waghalsige Aufgabe, mit seinem Rücken den Tieren an die Zähne gehen. Ignaz ist eifrig bei der Sache, er schrubbt, poliert und putzt und erlebt dabei sein größtes Abenteuer. Denn es geht nicht nur hoch hinauf wie bei Frau Giraffe, er wagt sich sogar in den Löwenkäfig oder ins Maul vom weißen Hai Wilhelm.

Eine erfrischende Geschichte übers Zähneputzen ‑ zum Lachen, Staunen und Mitfiebern. So abenteuerlich wie Karius und Baktus!
In diesem Bilderbuch geht es Karius und Baktus an den Kragen. Kinder bekommen humorvoll und spielerisch gezeigt, wie wichtig Zähneputzen ist. Die "Igelbürste" ist der Hit und sorgt für lustige Szenen. Für mich ist der Zahnputzigel Ignaz der Held der Geschichte.

Die Bilder machen Spaß und lassen Kinder den Sinn hinter der Geschichte schnell verstehen.

Auch für Erwachsene sind die Bilder niedlich anzusehen. Besonders die witzigen Einsätze von Igel Ignaz sind unheimlich lustig gemacht.
Kinder sehen die Wichtigkeit vielleicht so eher ein, als wenn die Eltern immer nur tagtäglich darauf drängen. Ein beiliegendes Poster zeigt das ideale Zähneputzen.


Die humorvollen Bilder bringen neben einiger Situationskomik auch die besonderen Charaktere der Tiere gut heraus. Besonders die gefährlichen Einsätze von Ignaz zum Beispiel im Löwenmaul sorgen bei Kindern für Aufregung.


Dieses Bilderbuch ist gut geeignet für Zahnputzmuffel ab 4 Jahren und alle, die gern mal lachen möchten.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Fesselnder Nordseekrimi mit mystischen Elementen

Schwarzes Watt
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"Schwarzes Watt" ist der vierte Band von Hendrik Bergs Nordsee-Krimireihe, die im Goldmann Verlag erscheint.


Ina Maurer macht gerade mit ihrer Familie Urlaub in St.Peter-Ording. Als sie den vermeintlichen ...

"Schwarzes Watt" ist der vierte Band von Hendrik Bergs Nordsee-Krimireihe, die im Goldmann Verlag erscheint.


Ina Maurer macht gerade mit ihrer Familie Urlaub in St.Peter-Ording. Als sie den vermeintlichen Mörder ihrer Schwester Nelly wiedererkennt, ist sie außer sich vor Wut und Verzweiflung und zeigt ihn bei der Polizei an. Kommissar Theo Krumme aus Husum geht der Spur nach und findet den Mann, es ist der beliebte und angesehene Pastor im Ort. Hat er etwas mit dem Mordfall vor 20 Jahren am Elbstrand zu tun?


Dieser Krimi kann unabhängig von den Vorbänden gelesen werden.

Man wird durch verschiedene Handlungsstränge in den Fall eingeführt und bekommt einen echten Urlaubs-Krimi geboten. Es geht um eine spannende Mordermittlung, aber auch um die wunderschöne Gegend auf Eiderstedt an der Nordsee, die durch Wattwanderung, Haubarg und Urlaubsflair angenehm bildhaft untermalt wird.
Was steckt hinter dem mysteriösen Mordfall vor 20 Jahren?

Wenn man sich erst einmal in die wechselnden Handlungsstränge etwas eingelesen hat, kann man den Krimi kaum wieder beiseite legen und wird mitgenommen auf eine fesselnde Mördersuche vor nordfriesischer Kulisse.

Ein Nebenstrang erzählt eine mystische Geschichte um eine Figur, die 1634 gelebt hat und Menschen verfolgt, die jungen Mädchen oder Frauen Böses angetan haben. Gerade die historischen Vorgänge fand ich sehr interessant und sie bewirkten eine düstere, unheimliche Atmosphäre, auch wenn Mystik mir sonst widerstrebt. Hier jedoch sorgte diese Übersinnlichkeit für eine besondere Stimmung.

Die Charaktere, allen voran Krumme und seine Mitarbeiterin Patrizia, haben mir gut gefallen. Der Autor schafft es, sie lebendig, authentisch und vor allem mit einigen Einblicken in ihr Privatleben auch unterhaltsam darzustellen. Erwähnen möchte ich auch den Hund Watson, der für einige besondere Erlebnisse sorgt, die dem Krimi eine humorvolle Note verleihen.


Hendrik Bergs Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, man sieht die Personen, Schauplätze und Vorgänge vor dem inneren Auge wie in einem Film und kann bei der Ermittlung besonders mit Ina Maurer mitfühlen. Wie schrecklich muss sie sich gefühlt haben, als sie den Mörder ihrer Schwester wiedererkannt hat? Als ihr niemand Glauben schenkt, versucht sie selbst, ihn zu stellen.


"Schwarzes Watt" sorgt mit den Charakteren und dem Küstenflair für fesselnde Unterhaltung. Die Reihe kann man prima als Urlaubslektüre an der Nordsee nutzen. Ich hatte spannende Krimilesezeit damit.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Spannender Pageturner zum Thema Amnesie!

Lauf, Jane, lauf!
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Es beginnt wie ein Alptraum: eine Frau findet sich blutbefleckt, mit den Taschen voller Dollarscheine und ohne Erinnerungsvermögen auf einer Strasse in Boston.
Wer ist dieser Mann, den man ihr als ihren ...

Es beginnt wie ein Alptraum: eine Frau findet sich blutbefleckt, mit den Taschen voller Dollarscheine und ohne Erinnerungsvermögen auf einer Strasse in Boston.
Wer ist dieser Mann, den man ihr als ihren Ehemann vorstellt und der sie so aufopfernd umsorgt? Was sind das für Medikamente, die ihr angeblich helfen sollen? Und warum fühlt sie sich plötzlich als Gefangene im eigenen Haus?

Zu Beginn des Buches wird man genau wie die ahnungslose Protagonistin Jane mitten in diese schreckliche Situation geworfen. Verzweifelt sucht man mit ihr und hofft auf Informationen durch die Polizei oder das Krankenhaus. Doch da gibt es nichts was wirklich Licht ins Dunkel bringt.
Beklommen und gefesselt verfolgt man als Leser die Handlung, sieht den aufopfernden Ehemann, der ihr Medikamente verabreicht und fragt sich nach den Gründen für das Blut. Die Amnesie verdeckt die Vergangenheit und die Identität der Frau und wirft auch den Leser in eine bedrückende Stimmung.

Relativ früh ahnt man den Täter, doch die Spannung bleibt bestehen. Die Zusammenhänge erschliessen sich erst am Ende richtig und bilden mit überraschender und realistischer Schilderung einen würdigen Abschluss.

Wenn ich an diesem Buch etwas zu bemängeln habe, dann sind es die vielen Medikamente, die Jane ohne zu zögern schluckt. Wie sie umnebelt nach ihrer Vergangenheit sucht, erscheint mir doch unglaubwürdig. Mit dem Tablettenkonsum könnte ich nicht einmal eine Einkaufsliste erstellen.
Auch zieht sich der Mittelteil ein wenig, Jane stellt zu viele mögliche Thesen über die Wahrheit auf. Als Leser weiß man nicht, was man noch glauben soll. Aber man ist so gefesselt, dass man immer weiter liest und erliegt diesem Pageturner vollkommen.
Die offenen Fragen werden alle logisch beantwortet und es stellt sich ein Aufatmen ein, eine erlösende Aufklärung der rätselhaften Dinge.

Wer das hilflose Gefühl von Amnesie kennen lernen will, der sollte zu diesem Buch greifen. Hier ist man hautnah betroffen und kämpft mit der Protagonistin um die Wahrheit. Ein gelungener Pageturner!