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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2018

Spannender Roman um Familie und Freundschaft

Truly Madly Guilty
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Clementine und Erica sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet, doch die Freundschaft ist sehr spezieller Natur, denn Clementine wurde regelrecht zur Freundschaft mit Erica von ihrer Mutter gezwungen. ...

Clementine und Erica sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet, doch die Freundschaft ist sehr spezieller Natur, denn Clementine wurde regelrecht zur Freundschaft mit Erica von ihrer Mutter gezwungen. Heute sind beide verheiratet, Clementine hat zwei Kinder und Erica wollte nie Mutter werden…Wie es der Zufall will, treffen sich die beiden Familien nicht wie ursprünglich geplant bei Erica zu Hause, sondern werden von deren Nachbarn Vid und Tiffany eingeladen. Eigentlich könnte alles so schön sein, doch ein schlimmes Ereignis macht alles zunichte - Freundschaften, Ehen und das Seelenheil ist gefährdet…

Es wurden extrem viele Themen angeschnitten, die Familien und Freundschaften so belasten können, trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass es die Autorin übertreibt, denn jede Familie hat nun mal wirklich so ihre Geheimnisse… Ein Facettenreichtum, der mich wirklich überzeugt hat. Auch der Schreibstil war extrem gelungen, die verschiedenen Perspektiven und Zeitsprünge machten das Geschehen spannend und trotz der vielen Sprünge war die Geschichte leicht nachvollziehbar und füllig zu lesen. Man nähert sich dem Problem immer mehr an und Zwischendurch kommt immer wieder einmal ein Knaller, der auf weitere, noch extremere Zwischenfälle „hoffen“ lässt – ich zumindest wurde auch nicht enttäuscht. Dazu hat die Autorin auch noch ein wichtiges Thema angeschnitten, dass nicht nur Eltern etwas angeht, sondern alle, die mit Kindern zu tun haben. Leider kann ich hier nicht mehr verraten, außer dass es sich lohnt und entsprechendes Know-How sowie die daraus resultierende Aufmerksamkeit tatsächlich Leben retten kann und das ist nicht nur so dahingesagt. Dass vermittelt die Autorin lobendswerterweise nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern ergibt sich natürlich aus der Geschichte heraus.

Wer sich für Familien, besondere Freundschaften und Nachbarschaften begeistern kann, der bekommt hier spannende Einblicke und Nachdenkpotential geliefert, dass nicht kaltlässt.
Die Autorin hat mich erneut mit ihrem Roman auf ganzer Linie überzeugt, denn ich wollte quasi gar nicht mehr aufhören zu Lesen und bin schon gespannt, was ihr als nächstes einfallen wird.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Gleichermaßen interessant wie spannend und unterhaltsam!

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Berlin 1831: Die Cholera bricht aus und weder Ursache noch Heilmittel sind bekannt. Die Menschen, vor allem die Armen, sterben in den Elendsvierteln und der Charité reihenweise und die Ärzte scheinen zu ...

Berlin 1831: Die Cholera bricht aus und weder Ursache noch Heilmittel sind bekannt. Die Menschen, vor allem die Armen, sterben in den Elendsvierteln und der Charité reihenweise und die Ärzte scheinen zu zusehen verdammt. Zu diesem Zeitpunkt lernt der Leser drei ganz unterschiedliche Frauen kennen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben können. Einmal die junge Wärterin Elisabeth, die aus einer armen Familie stammt, dann die sehr angesehene Stadthebamme Martha und die Gräfin Ludovica.

Dieses Buch war mal wieder eins der Sorte, von dem man hofft, dass es nicht aufhört. Die Charaktere und deren Entwicklung haben mich genauso gefesselt wie die gut recherchierte Medizingeschichte. Quasi von der ersten Seite an übte das Buch auf mich eine unheimliche Sogwirkung aus. Das Los der Menschen war hart, die medizinische Versorgung teilweise noch sehr fragwürdig, wenn auch immer wieder neue Methoden und Fortschritte erwähnt werden. Ich fand die Operationen – die ohne Narkose durchgeführt wurden! – sehr gut dargestellt, die hygienischen Zustände so gut beschrieben, dass einem beim Lesen ganz anders werden konnte. Die Anfänge der Krankenpflegerausbildung fand ich gelungen dargestellt.

Was das Buch aber auch deutlich machte: Manche Probleme von damals sind heute noch nicht behoben, denn auch heute haben Pfleger zu viele Patienten zu betreuen und werden zu schlecht bezahlt.

Die drei Frauen im Fokus der Geschichte sind jede für sich beeindruckend und ihre Geschichte in sich stimmig. Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und selbst schwierige Aspekte werden gut verständlich geschildert – manchmal so gut, dass beim aufmerksamen Lesen Bilder im Kopf entstehen, die man da so eigentlich gar nicht haben möchte…
Was mir auch sehr gut gefiel war die Mischung aus Fiktion und Realität, sowie die eingestreuten Persönlichkeiten, die jeder kennt (Alexander von Humboldt, Heinrich Heine…), das wohldosierte Privat- und Gefühlsleben der Protagonisten und das Schicksal der kranken Menschen mit denen man einfach mit bangt.

Ich kann das gleichermaßen interessante, lehrreiche, unterhaltsame wie auch spannende Buch nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 13.06.2018

A, B, C, D, E, F, G…. ein grausames Alphabet beginnt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Jan und Rabea sind Fallanalytiker des LKA Rheinland-Pfalz und werden für einen sehr brisanten Fall in den Westerwald beordert. Gerade für Jan, der aus der Region stammt und vor Jahren regelrecht geflohen ...

Jan und Rabea sind Fallanalytiker des LKA Rheinland-Pfalz und werden für einen sehr brisanten Fall in den Westerwald beordert. Gerade für Jan, der aus der Region stammt und vor Jahren regelrecht geflohen ist, ist die Situation schwierig. Die Mordserie fordert alle Ermittler, falsche Fährten wurden vom Täter gelegt und die Schlinge zieht sich immer weiter zu.
Das Buch lädt zum Miträtseln kann und ich wurde an mancher Stelle überrascht, anderes hatte ich erahnt, aber so ganz sicher konnte ich mir nicht sein und auch was das Motiv betraft, tappte ich im Dunklen. Blieb nur das Weiterlesen. Auch wenn ich manches ganz richtig erraten habe, tat das der Geschichte keinen Abbruch. Die Geschichte ist spannend, die Hintergründe haben mich überzeugt und das Ermittlerteam war unterhaltsam. Jans und Rabeas Überlegungen sind auch für Laien nachvollziehbar dargestellt und logisch.
Die Geschichte ist für Zartbesaitete stellenweise sicher etwas zu blutig – Opfer A wird beispielsweise in einem Tiergehege gefunden… - aber zu brutal ist es an sich nicht. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, leicht zu lesen und man möchte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Vor diesem Buch hatte ich eine hartnäckige Leseflaute – mit diesem Buch fand sie ein Ende und ich hatte das Buch daher binnen eines Tages durch. Nicht nur deshalb empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.
Ein Thriller, der überhaupt nicht wie ein Debüt wirkt; von einem Autor, von dem ich hoffe bald noch mehr lesen zu können.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Witz und Spannung

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Der Kriminalbeamte Holger wird von seiner Chefin mit einem brisanten Vermisstenfall betraut. Die Schwester der Smooth-Schwester Lou und Pam ist spurlos verschwunden. Und sie soll nicht die einzige Verschwundene ...

Der Kriminalbeamte Holger wird von seiner Chefin mit einem brisanten Vermisstenfall betraut. Die Schwester der Smooth-Schwester Lou und Pam ist spurlos verschwunden. Und sie soll nicht die einzige Verschwundene bleiben… Holgers Bruder, Charlie, der momentan in einem Gartenhaus lebt und sich als Privatdetektiv über Wasser halten will, nimmt einen vermeintlich leichten Fall einer alten, reichen Bekannten an. Er soll ihren Mann beschatten und jeden möglichen Dreck zutage fördern, damit er bei der Scheidung schlecht aussieht. Die Brüder ermitteln so vor sich hin, bis deutlich wird, dass sie einen gemeinsamen Fall haben…
Die Autoren haben eine herrliche Atmosphäre geschaffen, die mich immer wieder schmunzeln, manchmal sogar laut auflachen ließ. Die Brüder sind einerseits so unterschiedlich im Wesen und andererseits doch wieder ähnlich. Die Mutter und ihre geplante Hochzeit mit allem drum und dran war einfach herrlich amüsant, wenn auch total skurril und überzogen. Der Fall als solcher war spannend, aber mit einer Leichtigkeit erzählt, dass ich nie einen wahren Schrecken hatte, obwohl da durchaus Potential vorhanden gewesen wäre. Die Aufklärung des Falls war auch stimmig, es wurde nochmal brenzlig und spannend.
Der Schreibstil ist angenehm, man möchte das dünne Büchlein kaum mehr weglegen und wenn man sich an die Eigenarten der verschiedenen Protagonisten gewöhnt hat, kann man es auch tatsächlich nicht mehr weglegen, weil man unbedingt wissen will, wie der Fall ausgeht und was mit der Hochzeit geschehen wird.
Wer amüsante Bücher mag mit einem Kriminalfall mag, wird mit diesem Buch zufrieden sein.
Einzig das Cover finde ich misslungen, aber es kommt ja auf den Inhalt an und der stimmt, also fünf Sterne!

Veröffentlicht am 24.04.2018

Temporeicher, fesselnder Krimi

Riskante Manöver
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Ein Medikament, welches speziell für Kinder hergestellt wurde, soll nun Kinder krank machen und die kleine Sophie sogar getötet haben. Liegt es tatsächlich an dem Medikament? Wie könnte das sein, denn ...

Ein Medikament, welches speziell für Kinder hergestellt wurde, soll nun Kinder krank machen und die kleine Sophie sogar getötet haben. Liegt es tatsächlich an dem Medikament? Wie könnte das sein, denn Medikamente durchlaufen zig Testphasen… Was wird hier gespielt? Wenn auch vieles unklar ist, ist jedoch sicher: Der herstellende Pharmakonzern Wenner hat nun ein richtiges PR-Problem. Um die drohende Katastrophe abzuwenden engagiert der Konzern den Besten der Besten PR-Berater, den „Master of Desaster“, Mats Holm und dessen Kollegin Laura May.
Die beiden sind ein eingespieltes Team und haben mich mit ihren Schachzügen und ihrer Persönlichkeit überzeugt.
Ich fand den temporeichen Krimi spannend, raffiniert und etwas außergewöhnlich. Ich wollte das Buch nach wenigen Seiten schon gar nicht mehr aus den Händen legen, fieberte mit den Eltern der kleinen Sophie mit, verfolgte gespannt das Vorgehen der Firma und der PR-Berater. Ich konnte gar nicht mehr aufhören mitzurätseln und einige brisante Stellen waren extrem spannend und der Autor versteht es einfach vorzüglich mit den Ängsten der Menschen umzugehen. Die meist kurzen Kapitel laden ein, direkt weiterzulesen, der Schreibstil ist extrem fesselnd und der Autor baut geschickt falsche Fährten ein. Gestört hat mich, wenn überhaupt, dass Mats Privatleben etwas undurchschaubar ist, aber das könnte in einem weiteren Teil aufgegriffen werden und es ist auch nicht so elementar. Ansonsten wurde der Fall stimmig, überzeugend und teils überraschend abgeschlossen und jede offene Frage beantwortet.
Ein vielschichtiger und interessanter Krimi, der nachdenklich stimmt und mich so überzeugte, dass ich hoffe bald wieder etwas von dem unterhaltsamen Gespann lesen zu können.