spannend geschrieben, gut konstruiert
Die Schlingen der Schuld
Detective Inspektor Daniel Clements Ehefrau hat sich von ihm getrennt und ist mit ihrer Tochter zurück in ihr Elternhaus gezogen. Clement leidet noch sehr unter der Trennung. Um wenigstens seiner Tochter ...
Detective Inspektor Daniel Clements Ehefrau hat sich von ihm getrennt und ist mit ihrer Tochter zurück in ihr Elternhaus gezogen. Clement leidet noch sehr unter der Trennung. Um wenigstens seiner Tochter nahe sein zu können, hat Cement sich vor kurzem versetzen lassen und ist in seinen Heimatort Broome zurückgezogen, 2000 km entfernt von der Großstadt Perth, wo er bei der Mordkommission sehr erfolgreich war. Nun sitzt er in dem kleinen Ort im Nirgendwo, lebt in einem winzigen Appartement und ist mit den täglichen Bagatellfällen ziemlich unterfordert. Dann aber wird ein Toter an einem Wasserloch im Buschland aufgefunden. Ein Deutscher wurde brutal erschlagen. Bei dem einen Mord bleibt es nicht und Clement nimmt die schwierigen Ermittlungen auf, denn der Täter weiß seine Spuren gut zu verwischen. Clement tappt lange im Dunkeln, ist aber wieder ganz in seinem Element.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Das Setting war für mich mal so ganz anders, einen in Australien im Buschland spielenden Krimi hatte ich bisher noch nicht gelesen. Da gibt es viele Schwierigkeiten und lauernde Gefahren, mit denen englische oder nordeuropäische Ermittler nicht zu kämpfen haben. Schon das Bergen der Leiche war außergewöhnlich, da sich am Fundort Krokodile aufhielten und auch ein Zyklon ist angesagt. Sehr gut gefallen hat mir auch der Schreibstil, flüssig, nicht schnörkelig und sehr detailreich. Das Kopfkino läuft, man kann sich Orte und Personen sehr gut vorstellen und ist quasi mitten im Geschehen. Die Charaktere sind markant und sind nicht so leicht zu durchschauen. Es gibt mehrere Erzählstränge, natürlich laufen sie irgendwann zusammen und die vielen Rätsel lösen sich zufriedenstellend auf. Ein sehr spannender Showdown fehlte natürlich auch nicht. Mir haben Clement und sein Team gut gefallen. Ein kleines bisschen weniger private Probleme hätte ich besser gefunden, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Von Detective Daniel Clement würde ich gern mehr lesen.