Ein tolles Leseerlebnis - ich bin nur so durch die Seiten geflogen!
Was, wenn wir fliegenWas, wenn wir fliegen habe ich mir auf der LoveLetter Convention in Berlin mitgenommen. Da ich es bei der Signierstunde erworben habe, ist es sogar mit einem persönlichen Autogramm von Kim Nina Ocker versehen. ...
Was, wenn wir fliegen habe ich mir auf der LoveLetter Convention in Berlin mitgenommen. Da ich es bei der Signierstunde erworben habe, ist es sogar mit einem persönlichen Autogramm von Kim Nina Ocker versehen. Besonders interessiert hat mich das Thema des Buches, denn die Autorin entführt uns in diesem zeitgenössischen Liebesroman in die Welt der Akrobatik und des Zirkus.
„»Lehnen Sie sich zurück, lassen Sie sich fallen, und schauen Sie zu, wie wir Ihre Träume das Fliegen lehren!«“ S. 354
Nach einem tragischen Sturz hat die Luftakrobatin Sophia sich geschworen nie wieder am Trapez zu turnen und sich komplett von ihrer Welt der Akrobatik abgewandt. Doch sie ist mit ihrem neuen Leben absolut nicht glücklich und als bei einem Zirkus ein Mädchen für alles gesucht wird, bewirbt sie sich darauf und wird prompt genommen. Diese Welt zieht sie sofort wieder in ihren Bann. Von ihrer Vergangenheit erzählt sie am Zirkus niemandem etwas, doch dies geheim zu halten gestaltet sich als schwieriger als gedacht. Bo, der attraktive Feuerkünstler, kennt sie aus ihrer Zeit in der Artistenschule und zudem kommen Sophie und Bo sich auch noch immer näher! Auch, dass Sophies Vergangenheit sie wieder einholt, lässt die Situation ziemlich brenzlig werden …
Das Cover hat mich persönlich jetzt nicht wirklich angesprochen, aber es passt sehr gut zum Inhalte des Buches und das finde ich wirklich toll. Besonders gereizt hat mich die Kulisse der Handlung. Das Thema ist doch eher ungewöhnlich und genau das macht den Reiz aus. Der Zirkus zieht einen einfach in seinen Bann und man möchte sich verzaubern lassen von dieser außergewöhnlichen Welt.
Der angenehm leichte Schreibstil von Kim Nina Ocker hat mir den Einstieg in das Buch leicht gemacht. Er fängt die mystische Atmosphäre des Zirkus perfekt ein. So kam ich gut und schnell in die Handlung und ich habe die Protagonistin gleich ins Herz geschlossen. Kaum hatte ich das Buch in die Hand genommen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen.
„Ich würde in diesem Zirkus vielleicht nur das Mädchen für alles sein, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass ich von morgen an Teil einer Zirkusfamilie wäre. Nach zwei Jahren hatte ich endlich wieder das Gefühl, einen Salto schlagen zu können.“ S. 39
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme die einzelnen Künstler und Artisten namentlich auseinander zu halten, doch das hat sich schnell gelegt. Jeder von ihnen hat seine eigene Persönlichkeit und sticht durch seine Eigenarten aus der Masse heraus. Zwar sind diese ganzen Nebencharaktere nicht tief ausgearbeitet, dennoch fügen Sie sich nahtlos ins Geschehen mit ein. Dadurch, dass die Handlung die ganze Zeit aus der Sicht von Sophie aus der Ich-Perspektive erzählt wird, lernt man sie besonders gut kennen und kann sich in sie hinein versetzen. Als Leser leidet man ein wenig mit ihr mit, denn ihr schlechtes Gewissen frisst sie langsam auf und sie möchte ihre neue Familie nicht verlieren. Die Welt des Zirkus erinnert sie an ihre Zeit als Akrobatin und ihr Widerstand nie mehr am Trapez zu arbeiten beginnt immer mehr zu bröckeln.
Ein Charakter, der mir unheimlich gut gefallen hat, ist Bo. Er ist der furchtbar sexy Feuerspucker, zu dem sich Sophie immer und immer mehr hingezogen fühlt. Die Szenen zwischen den beiden ließ die Luft jedes Mal knistern. Er soll einen total heißen niederländischen Akzent haben, den ich mir aber irgendwie nicht so richtig vorstellen konnte, denn Niederländer habe ich mir bis jetzt nicht sexy vorgestellt. :D
„Bo beugte sich zu meinem Ohr und sagte so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte: »Die Bühne schreit nach dir, princess. Hörst du sie rufen?«“ S. 254
Richtig spannend wird die Handlung dadurch, dass Sophies Vergangenheit sie langsam, aber sicher, einholt und nicht nur sie in Gefahr bringt, sondern auch ihre neue Familie. Dadurch bekommt das Buch eine Prise von Action und Krimi und das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Nur die Auflösung des Ganzen ging mir am Ende ein wenig zu schnell und war mit einem Hauch zu viel Drama versehen.
Fazit:
Was, wenn wir fliegen ist ein Buch über Neuanfänge, Freundschaft, innere Stärke mit einer Liebesgeschichte fürs Herz, das vor einer ungewöhnlichen Kulisse spielt und mit viel Humor und Emotion geschrieben wurde. Lest dieses Buch und lasst euch verzaubern! Dafür vergebe ich vier von fünf Schmetterlingen.