Du bist mein Verlangen
Miles bestimmt seit Jahren das Leben von Mallory – seit er sie bei einem Wettbewerb in der Highschool gesehen hat. Sie hat ein Stipendium von ihm bekommen und eine Freundin, die auf die aufgepasst hat. ...
Miles bestimmt seit Jahren das Leben von Mallory – seit er sie bei einem Wettbewerb in der Highschool gesehen hat. Sie hat ein Stipendium von ihm bekommen und eine Freundin, die auf die aufgepasst hat. Jetzt ist sie endlich in seinem Unternehmen als Praktikantin und er kann sich ihr nähern. Trotzdem passt er jede Sekunde auf sie auf und lässt sie überwachen…bis ihm schließlich alles um die Ohren fliegt und er Farbe bekennen muss, um Mallory nicht vollkommen zu verlieren.
Miles ist ein Schleimer, Lüger und ein perfekter Stalker, wie er im Buche steht. Über jahre hinweg schließt er sie von ihrer Umwelt ab, nur damit sie keinen anderen Mann kennenlernt, der ihr gefallen könnte. Gleichzeitig baut Miles sein Leben und seine Firma so um, das sie einen perfekten Platz darin bekommt. Alles ist nach ihren Wünschen ausgerichtet und er präsentiert sich als der perfekte Mann für Mallory. Ich bin mir sicher, das er jeden Mann und jede Frau eiskalt aus dem Weg räumen würde, der / die ihm in die Quere kommen würde…da würden sich aber einige Leichen stapeln.
Mallory ist Waise und lebt in einem Heim, das weder besonders gut, noch besonders schlecht ist. Ihr gefällt es dort gut, aber sie ist auch froh, das sie ein Stipendium bekommt und frei ist. Der Praktikumsplatz macht sie überglücklich, denn zusammen mit ihrer besten Freundin ist sie jetzt in New York. Als diese dann auch noch einen Platz in selben Unternehmen bekommt, kann es für Mallory kaum besser laufen. Bis sie einen netten Mann in der Bar trifft und sich Hals über Kopf in den schleimigen Charmeur verliebt…
Zu Beginn der Geschichte war mir Mallory sehr sympathisch, aber je mehr Kontakt sie zu Miles hat, desto stärker beginnt sie sich zu verändern: sie wird eine Marionette von ihm. Wenn er sagt „Verlass das Gebäude nicht.“, dann bleibt sie drinnen. Sie ist ihm lange hörig, auch als er ohne Schutz mit ihr schlafen will und sie überzeugt, das eine Schwangerschaft nicht schlimm ist. Hallo?! Geht es noch?! Was ist das denn für eine Aussage an die Leser – besonders an jüngere Leser.
Das war für mich ein absolutes NO GO! Erst gegen Ende bessert es sich etwas, aber einen wirklichen Unterschied macht es dann auch nicht mehr. Mallory macht es ja nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Anforderung einer anderen Person.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Miles und Mallory, was einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Der Klappentext hat mir beim Lesen so gut gefallen, aber beim Lesen der Geschichte wird schnell klar, das es in eine andere Richtung geht, als man es vom Klappentext vermutet. Für mich ist es eine der krankesten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe und ich habe mich selten so aufgeregt beim Lesen. Wem kann so eine Bevormundung gefallen? Mir definitiv nicht. Mallory darf fast nichts selbst entscheiden und wird rund um die Uhr überwacht, das ist doch kein Leben. Und keine gute Grundlage für eine Beziehung / eine Liebe…wäre es ein Krimi, hätte Miles sie bestimmt schon im Affekt umgebracht oder schwer verletzt. Nein, das Buch hat mir nicht gefallen.
??,5 Sterne