Die junge Engländerin Lucy reist in die Toskana, um dort eine Anstellung als Haushälterin in einem großen Herrenhaus anzunehmen. Sie ist auf der Flucht vor ihrer jüngsten Vergangenheit, einer fürchterlichen, ...
Die junge Engländerin Lucy reist in die Toskana, um dort eine Anstellung als Haushälterin in einem großen Herrenhaus anzunehmen. Sie ist auf der Flucht vor ihrer jüngsten Vergangenheit, einer fürchterlichen, persönlichen Katastrophe.
Im abgeschiedenen Castillo Barbarossa angekommen, wird sie von der Assistentin ihrer Arbeitgeberin in ihre Aufgaben eingewiesen und darauf hingewiesen, dass sie diverse Grenzen im Haus nicht zu übertreten hat. Das und die Tatsache, dass ihre Arbeitgeberin, die ehemalige Hollywood-Schauspielerin Vivien Lockhart sich im Haus vor Allen zu verstecken scheint, wirkt sehr mysteriös auf Lucy.
Während Lucy ihrer Arbeit im Castillo Barbarossa nachgeht, scheint dessen Vergangenheit sie von Tag zu Tag immer mehr einzuholen, sowie auch ihre eigene Vergangenheit, vor der sie geflüchtet war.
Gleichzeitig erfährt der Leser in einem zweiten Erzählstrang mehr über Vivien Lockhart und wie es dazu gekommen ist, dass sie jetzt so abgeschottet vom Rest der Welt in dem italienischen Herrenhaus lebt. Vivien hatte es nie leicht im Leben. Als junges Mädchen flüchtete sie vor ihrem lieblosen Vater und schafft es, über weniger ruhmreiche Wege, den Sprung nach Hollywood zu schaffen. Als sie sich nach einer persönlichen Lebenskrise in stationärer Behandlung befindet, lernt sie den attraktiven Arzt Giovanni kennen. Beide verlieben sich und verlassen Amerika, um in der Toskana im Castillo Barbarossa, einem Familienerbe, zu leben. Aber sie gehen nicht daheim. Immer an der Seite des Paares: Giovannis Schwester Isabella. Vivien hat lange versucht, die Anerkennung ihrer Schwägerin zu gewinnen, aber das Gegenteil war der Fall. Die Kluft zwischen Beiden wurde immer größer und gipfelte schlussendlich in einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes.
Lange war dem Leser nicht klar, was das dunkle Geheimnis war, welches auf dem Castillo lastet. Die Geschichte entwickelt durch beide Erzählstränge über 95 % des Buches eine ungeheurere Spannung. Als Leser spinnt man sich währenddessen viele verschiedene Möglichkeiten zusammen, eine fürchterlicher als die Andere. Die tatsächliche Wahrheit überstieg jede meiner Vorstellungen an Wahnsinn und Abscheulichkeit.
Ich habe diese spannenden 95 % des Buches wirklich verschlungen und den spannenden und ausführlichen Schreibstil der Autorin genossen. Aber nachdem das Geheimnis dann aufgedeckt war, fiel der Spannungsbogen für mich abrupt ab. Die Geschichte war noch nicht zuende, es gab noch einiges zu klären für die handelnden Personen. Aber das plätschernde nur so dahin und verschwand in übertrieben ausgeschmückten Gefühlsduseleien von Lucy. Das war dann am Ende eines wirklich tollen Buches ein kleiner Dämpfer für den ich leider einen Punkt abziehen muss.