Ein wundervoller Fantasyroman!
Khyona (1). Im Bann des SilberfalkenNachdem mich Katja Brandis mit ihrer „Woodwalkers“- Reihe hellauf begeistern konnte, war ich auf ihr erstes Jugendbuch im Arena Verlag schon richtig gespannt. Sieht das Cover nicht wunder-, wunder-, wunderschön ...
Nachdem mich Katja Brandis mit ihrer „Woodwalkers“- Reihe hellauf begeistern konnte, war ich auf ihr erstes Jugendbuch im Arena Verlag schon richtig gespannt. Sieht das Cover nicht wunder-, wunder-, wunderschön aus? Ich finde das Cover großartig, als ich es das erste Mal gesehen habe, war ich richtig schockverliebt. Obwohl es sich hier um einen Fantasyroman handelt, ein Genre, was ich zurzeit eher selten lese, war „Khyona“ dennoch ein absolutes Muss für mich.
Urlaub in Island, hört sich doch eigentlich toll an, oder? Wenn man diesen aber zusammen mit seiner neuen Patchworkfamilie verbringen muss, vergeht einem doch irgendwie die Lust. Kari wäre viel lieber alleine mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Alice nach Island gefahren, aber leider ist der neue Freund ihrer Mutter und dessen nerviger Sohn John mit von der Partie. Anfangs ist der Urlaub auch so anstrengend, wie Kari es sich vorgestellt hat. Dann aber verändert sich alles. Zuerst begegnet Kari einem silbernen Falken und kurz darauf trifft sie auf zwei Reiter. Da Kari annimmt, dass diese zu ihrer Geburtstagsüberraschung dazugehören, zögert sie nicht lange und lässt sich auf einen Ritt mitnehmen. Doch ehe Kari es sich versieht, landet sie im Reich Isslar, eine magische Welt voller Elfen, Trolle und Eisdrachen. Warum hat man sie hierher gebracht? Was hat sie, Kari, ein ganz normales Mädchen, in diesem geheimnisvollen Land verloren? Als Kari schließlich herausfindet, dass sie mit einer jungen Assassinin namens Cecily verwechselt wurde, steckt sie bereits mittendrin in gewaltigen Schwierigkeiten. Cecily hatte nämlich den Auftrag, einen Mord zu begehen und diese Aufgabe soll nun Kari übernehmen. Wird Kari das tun? Wird sie jemals wieder aus Isslar herausfinden und zu ihrer Familie zurückkehren können?
Bei diesem tollen Cover war ich wirklich schon richtig gespannt, was mich wohl zwischen den Buchdeckeln erwarten wird. Das Setting Island hat mich schon immer fasziniert. Leider war ich selbst noch nie in diesem Land, stelle es mir aber wahnsinnig interessant und schön dort vor. Durch die anschaulichen Beschreibungen in „Khyona“ ist meine Neugier auf Island auch nur noch größer geworden.
Der Schauplatz konnte mich von den ersten Seiten an hellauf begeistern. Als Leser gelingt es einem hier wirklich spielend leicht sich in Island und insbesondere natürlich in das magische Reich Isslar zu verlieben.
Ehe es uns zusammen mit Kari ins besagte Isslar verschlägt, befinden wir uns noch in der normalen Welt. Wir lernen Karis Familie näher kennen und erfahren, dass die neue Familiensituation für einige Unstimmigkeiten sorgt. Kari und Alice verstehen sich leider nicht allzu gut mit John. Auf sie wirkt er arrogant und blöd. Da wir aber auch einige Stellen aus Johns Sicht in der dritten Perspektive zu lesen bekommen, erfahren wir, dass die Mädchen ein völlig falsches Bild von ihrem neuen Bruder haben.
Mir war John auf Anhieb sympathisch, anders Kari. Aus ihrer Sicht wird der größte Teil der Geschichte erzählt, sodass wir sie am besten kennenlernen. Wirklich unsympathisch war mir Kari jetzt nicht, aber so ganz warm geworden bin ich leider nicht mit ihr. Mir war sie stellenweise zu lässig und tough drauf. Allerdings hat mir ihre Entwicklung sehr gut gefallen; für ihr großes Selbstbewusstsein habe ich sie wirklich sehr bewundert. Zum Ende hin habe ich Kari auch deutlich lieber gewonnen, aber dass dies nicht im ganzen Buch der Fall war, hat mir leider ein kleines bisschen meinen Lesespaß geraubt.
Ansonsten aber bin ich wirklich begeistert von „Khyona“. Bis auf Kari und dass ich mir ab und an ein bisschen mehr Spannung gewünscht hätte, habe ich keinerlei Kritikpunkte an das Buch. Fantasyfreunde werden hier ganz auf ihre Kosten kommen.
Wie bereits erwähnt, wird die Geschichte nicht nur aus Karis Sicht erzählt. Wir erfahren auch, was weiter in unserer Welt geschieht, während sich Kari in Isslar befindet. Diesen Erzählpart übernimmt größtenteils John, aber auch aus der Sicht von Cecily erfahren wir einige Passagen. Mit Cecily ist überhaupt nicht zu spaßen. Ich habe beim Lesen öfters eine richtige Gänsehaut bekommen und war entsetzt darüber, wie kalt und gewissenlos die Assassinin handelt.
Aber auch die Geschehnisse in Isslar haben mich in Atem gehalten. Ein paar Stellen haben sich für meinen Geschmack zwar ein wenig gezogen, aber diese hielten sich wirklich in Grenzen. Überraschende Wendungen und actionreiche Szenen kommen hier auf jeden Fall nicht zu kurz.
Mit Isslar hat Katja Brandis eine großartige Welt erschaffen. Ich konnte mir von allen Orten ein ganz genaues Bild machen und habe jeden Moment in diesem magischen Reich zutiefst genossen.
Neben dem tollen Setting konnten mich auch die Charaktere begeistern. Kari wie gesagt leider nicht so ganz, aber die Nebencharaktere fand ich sehr gelungen. Die wurden in meinen Augen alle sehr gut ausgearbeitet.
Neben der Spannung kommt auch der Humor nicht zu kurz. Wie ich es von den „Woodwalkers“ Büchern kenne, gibt es auch in „Khyona“ einiges zum Schmunzeln. Zumindest war es bei mir so. :D
Ich kann das Buch absolut empfehlen! Ganz besonders fantasybegeisterten Lesern, aber auch denjenigen, die sich, wie ich, eher selten in dieses Genre verirren, kann ich „Khyona“ sehr ans Herz legen. Meiner Meinung nach muss man hier kein Fantasyleser sein, um „Khyona“ zu mögen.
Man merkt beim Lesen sehr, dass es sich hier um ein Herzensprojekt von Katja Brandis handelt. Mit diesem Werk ist ihr wirklich etwas Außergewöhnliches gelungen.
Ich freue mich nun schon sehr auf die Fortsetzung, auf die wir hoffentlich nicht allzu lange warten müssen. Da bin ich ja auch schon sehr gespannt, wie wohl das Cover aussehen wird. Das von Band 1 wird nur schwer zu toppen sein, ich finde dieses wirklich traumhaft schön.
Fazit: Mit „Khyona“ ist Katja Brandis ein wundervoller Jugendfantasyroman gelungen, welcher mir herrliche Lesestunden beschert. Bis auf die Protagonistin Kari, die mir leider nicht komplett sympathisch war und kleine Längen zwischendurch, habe ich an dem Buch wirklich überhaupt nichts zu bemängeln. Fantasyfreunde werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Ein wunderschönes Cover, ein großartiges Setting, ein toller Schreibstil, eine mitreißende und spannende Handlung, die in einem die große Lust auf Band 2 weckt – was will man mehr? Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!