Profilbild von Avirem

Avirem

Lesejury Star
offline

Avirem ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Avirem über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2018

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
0

Kurzbeschreibung

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre ...

Kurzbeschreibung

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart. Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

Meinung

"Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern" ist ein Roman von Vic James. Das Buch ist am 22. August 2018 bei FISCHER FJB erschienen, umfasst 448 Seiten und ist als gebundene Ausgabe oder als ebook erhältlich. Die Autorin hat ihr Debüt zunächst auf Wattpad veröffentlicht, wo eine große Community begeistert die Entstehung des Buchs verfolgte. Mich hat die Kurzbeschreibung sofort angesprochen und ich war neugierig was die Autorin sich hier hat einfallen lassen. Sklaverei ... der Zustand, in dem Menschen vorübergehend oder lebenslang als Eigentum anderer behandelt werden. Ein finsteres Kapitel der Menschengeschichte. Genau dieses hat Vic James genutzt und zu einer Hauptthematik in ihrer Erzählung gemacht. In einer Welt, in der vereinzelt Menschen mit besonderem Geschick beschenkt sind, wird Großbritannien von solchen Ebenbürtigen regiert. Jeder Bürger ohne Geschick muss ein ganzes Jahrzehnt seines Lebens opfern und innerhalb einer der Sklavenstädte ohne Bezahlung oder Rechte schuften. Die Familie Hadley soll ihre Sklavenzeit gemeinsam auf Kyneston, dem Herrensitz der Familie Jardine, ableisten, doch ihr Sohn Luke wird auf Kyneston nicht gebraucht kommt nach Millmore. Das Leben in der Sklavenstadt ist hart und zum ersten mal ist Luke auf sich alleine gestellt. Auf Kyneston ist indes der Rest der Familie der Willkür der mächtigsten Aristokratenfamilie ausgesetzt.


Abigail Amanda Hadley, genannt Abi, ist die älteste Tochter der Familie. Durch ihre Bemühungen wurde eine gemeinsame Sklavenzeit der Hadleys möglich. Dafür opfert sie ihr Medizinstudium. Abi ist verantwortungsbewusst, intelligent und meist vernünftig.


Luke Hadley ist das mittlere Kind. Er geht der Sklavenzeit zwiegespalten entgegen. Einerseits ist er wütend das seine Eltern die Entscheidung für ihn getroffen haben. Andererseits ist er dankbar für die gemeinsame Sklavenzeit. Doch dann kommt alles anders. Luke ist mutig strebsam und pflichtbewusst.


Daisy Hadley ist zu Beginn ihrer Sklavenzeit gerade einmal 10 Jahre alt. Das entspricht dem Mindestalter für den Antritt. Sie ist ein aufgewecktes Mädchen und sagt was sie denkt. Freundlich, neugierig und lebenslustig lernt der Leser sie kennen.


Gavar Jardine ist der älteste Sohn und Erbe der Familie Jardine. Von vielen wird er gleichermaßen gefürchtet wie gehasst. Sein Werdegang ist vorgeplant, so wie auch seine Verpflichtungen und eine vorteilhafte eheliche Verbindung. Gavar ist aufbrausend, temperamentvoll und wütend.


Jenner Jardine ist der mittlere Sohn und die Kuriosität der Familie. Er wurde ohne Geschick geboren und ist der einzige Aristokrat ohne besondere Fähigkeiten. Jenner ist sehr menschlich, gerecht, freundlich und nett.


Silyen Jardine jagt als jüngster der Familie den meisten einen Schauer über den Rücken. Seine Pläne erscheinen verworren. Seine Absichten sind undurchschaubar. Seine Taten sind manipulativ. Sein Geschick scheint äußerst stark. Silyen ist berechnend, beeinflussend, undurchsichtig und rätselhaft.


Der Prolog hat mich in die Erzählung katapultiert und meine Neugierde verstärkt. So fiel mir der Einstieg leicht und interessiert habe ich die Charaktere und die Weltdarstellung kennengelernt. Die Autorin hat überaus faszinierende Protagonisten erschaffen. Die Vielfältigkeit deckt ein breites Spektrum ab. Einige fand ich schwer zu durchschauen. Auch gut und böse hat sich nicht sofort klar heraus kristallisiert. Die Aristokraten sind schwer einzuschätzen, die Stärke ihrer Gabe ist meist unbekannt und ihre Absichten verschleiert. Sie befinden sich in einen Gewirr aus Intrigen und Macht. Die Bürger hingegen müssen ihre Sklavenzeit hinnehmen. Erst danach besitzen sie ihre vollen Rechte. Doch nicht jeder überlebt die zehn Jahre ohne danach beeinträchtigt zu sein. So lauern im Buch Düsternis und Gewalt, Intrigen und Politik, Grausamkeit und Gier, aber auch Familienzusammenhalt, Freundschaft und ein klein wenig Liebe. Diese romantischen Gefühle sind minimal und passend. Eine Rebellion wird angezettelt und ein möglicher Machtwechsel steht vor der Tür. Die Darstellung der Zwei - Klassen - Gesellschaft hat mir gut gefallen. Durchaus spannend und bannend lässt sich die Geschichte erkunden. Den Grund für die Einführung der Sklavenzeit konnte ich nicht ganz herauslesen und die Entwicklung und das Auftreten des Geschicks haben mir ein wenig gefehlt. Dieser fantastisch angehauchte, dystopische Reihenauftakt bringt verschiedene Steine ins Rollen und verspricht eine spannende Fortsetzung.


Erzählt wird aus vielen verschiedenen Perspektiven. Solche Sichtwechsel mag ich ja sehr gerne, denn sie bringen Umsicht und Spannung. Leider gab es hier immer wieder kleine Zeitsprünge - eine packend endende Sichtweise wird erst einige Zeit später mit vorhandenem Zeitsprung weitergeführt. Das fand ich mancherorts schade. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich sehr gut zurecht. Leicht, klar, gut beschreibend, jugendlich und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: " Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern" ist ein fantastisch angehauchter Dystopieauftakt einer mehrteilig geplanten Reihe von Vic James. Das Thema Sklaverei wurde von der Autorin in eine spannende und ansprechende Geschichte verpackt. Diese dunkle Thematik bringt auch hier Düsternis, Gewalt und Brutalität in die Erzählung. Intrigen, Machtgier und Politik runden diese ab. Familie, Freundschaft und ein kleines bisschen Liebe spenden Hoffnung. Von mir gibt es gute **** Sterne.

Zitat

"Also das verstand man unter ›Geschick‹, dachte Luke, als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Ein so unerträglicher Schmerz, dass man sich wünschte, man wäre tot. Wie sollte man dagegen ankämpfen? Wie konnte man Menschen besiegen, die dazu fähig waren? Nicht Menschen – Monster. Es spielte keine Rolle, dass es nur wenige von ihnen gab: Diese Wenigen genügten völlig."

Veröffentlicht am 19.08.2018

Wie lange kannst du ein Geheimnis verbergen, bevor es deine Liebe für immer zerstört...

The Ivy Years – Was wir verbergen
0

!!! ACHTUNG !!! Band 2 einer Reihe

Kurzbeschreibung

Wie lange kannst du ein Geheimnis verbergen, bevor es deine Liebe für immer zerstört?


Direkt bei ihrer ersten Begegnung am Harkness College spüren ...

!!! ACHTUNG !!! Band 2 einer Reihe

Kurzbeschreibung

Wie lange kannst du ein Geheimnis verbergen, bevor es deine Liebe für immer zerstört?


Direkt bei ihrer ersten Begegnung am Harkness College spüren Scarlet Crowley und Bridger McCaulley die starke Anziehung, die zwischen ihnen herrscht. Jeder Blick, jede flüchtige Berührung lässt ihre Herzen höher schlagen - und es fällt ihnen immer schwerer, einander zu widerstehen. Dabei haben Scarlet und Bridger gute Gründe, sich dem anderen nicht vollkommen zu öffnen. Denn sie verbergen beide ein Geheimnis, das nicht nur ihr bisheriges Leben am College, sondern vor allem auch ihre gemeinsame Zukunft zerstören könnte ...

Meinung

"The Ivy Years - Was wir verbergen" ist ein Roman von Sarina Bowen und der zweite Band ihrer Ivy Years Reihe. Das Buch ist am 29. Juni 2018 im LYX Verlag erschienen, umfasst 320 Seiten, ist als Broschur oder als ebook erhältlich und ab 16 Jahren empfohlen. Die Bestsellerautorin hat bereits ein Dutzend romantischer Romane geschrieben. Mittlerweilen ist es das dritte Buch das ich von ihr gelesen habe. Es ist nicht zwingend notwendig Band 1 zu kennen um hier ansetzen zu können. Der Auftaktband der Serie rund um Corey Callahan, dem nach einem Unfall im Rollstuhl sitzenden Mädchen und Adam Hartley, dem kurzzeitig außer Gefecht gesetzten Eishockeyspieler, hat mir gut gefallen. Und so war klar, dass ich die Reihe weiter verfolgen würde. Wieder verschlägt es den Leser ans Harkness College mit seinem typisch amerikanischen Flair und dem üblichen Studentenleben. Hier treffen Scarlet und Bridger aufeinander. Zwei junge Menschen. Zwei unterschiedliche Leben. Zwei Geheimnisse mit Zerstörungskraft. Jeder in seine eigenen Probleme tief verstrickt und doch verlieben sie sich ineinander und lassen den anderen ein kleines Stück in ihr Herz, ihre Schwierigkeiten allerdings behalten sie für sich. Aber es wird der Tag kommen, an dem sie ans Licht getragen werden.


Für Scarlet Crowley beginnt mit dem Studium am Harkness College ein neues Leben. Die junge Frau hat nicht nur ihre Vergangenheit hinter sich gelassen. Vielmehr war es eine Flucht vor ihrer Familie und den Vorkommnissen des letzten Jahres. Eine schwere Zeit liegt hinter ihr und sie ist sich nicht sicher was die Zukunft bringen wird, doch der erste Schritt ist getan und alles weitere wird sich weisen. Scarlet ist ein sympathischer Charakter. Liebenswert, freundlich, nachdenklich, etwas schüchtern und unerfahren lernt der Leser sie kennen. Bis vor kurzem war Bridger McCaulley ein wahrer Draufgänger. Partys, Frauen, Alkohol und Eishockey waren sein Lebensinhalt. Nun scheint er ein anderer geworden zu sein. Er stürzt sich mit Eifer ins Studium, arbeitet unermüdlich, vernachlässigt seine Freunde, ist auf keiner Party mehr zu sehen und hat mit Frauen nichts mehr am Hut. Er hat einen guten Grund für sein Verhalten, aber niemand darf davon erfahren. Bridger wächst dem Leser schnell an Herz. Er ist pflichtbewusst, gewissenhaft, einfühlsam, selbständig und zuverlässig. Die beiden Hauptcharaktere mochte ich rasch sehr gerne. Die Nebencharaktere lernt der Bücherliebhaber nicht ganz so gut kennen, doch es können durchaus Sympathien oder Antipathien entwickelt werden.


Die Geschichte startet mit dem Verlassen von Scarlets Elternhaus. So wird der Leser erstmal in ihr Geheimnis eingeweiht. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Ich fand es schön wieder ans Harkness College zurück zu kehren. Auch Bridges Probleme werden bald klar. Andeutungen darauf gab es bereits im Auftaktband. Schwerwiegende Lasten liegen auf den Schultern der Hauptprotagonisten. Einfühlsam, jugendlich, ein wenig humorvoll und doch mit Ernst erzählt Sarina Bowen die Geschichte von Scarlet und Bridger. Auch wenn es keine alltäglichen Themen sind, sind es doch gewichtige die die Autorin hier eingearbeitet hat. Der Leser überlegt worauf die Handlung hinauslaufen wird und kann sich das teilweise auch zusammenreihmen, doch wieder einmal ist der Weg das Ziel. Der Überlegene Charme und Witz von Band 1 ist hier Ernsthaftigkeit und Emotionalität gewichen. Das hat mir sehr gut gefallen. Und obwohl ich Corey Callahan, Adam Hartley und ihre Geschichte aus dem Auftaktband mochte, bleiben sie hinter Scarlet Crowley und Bridger McCaulley deutlich zurück. Ein ein wenig zu perfekter und glatter Ausgang lassen mich den fünften Stern zurückhalten, trotzdem ist es für mich das bislang beste Buch das ich von der Autorin gelesen habe.


Erzählt wird abwechselnd von Scarlet und Bridger. Ihre Handlungen und Gedanken sind dadurch gut nachvollziehbar. Den Schreibstil der Autorin mochte ich gerne. Leicht, klar, lebendig, jugendlich und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: "The Ivy Years - Was wir verbergen" ist ein Roman von Sarina Bowen und der zweite Band ihrer Ivy Years Reihe. Obwohl ich Corey Callahan, Adam Hartley und ihre Geschichte aus dem Auftaktband mochte, bleiben sie hinter Scarlet Crowley und Bridger McCaulley deutlich zurück. Ein ein wenig zu perfekter und glatter Ausgang lassen mich den fünften Stern zurückhalten, trotzdem ist es für mich das bislang beste Buch das ich von der Autorin gelesen habe. Von mir gibt es **** Sterne.

Zitat

"Mein Leben fühlte sich an wie ein Kartenhaus. Jeden Morgen beim Aufwachen fragte ich mich, ob heute der Tag war, an dem ein Windhauch es zum Einsturz bringen würde."

Reihe

Band 1: The Ivy Years - Bevor wir fallen
Band 2: The Ivy Years - Was wir verbergen
Band 3: The Ivy Years - Solange wir schweigen ( 26. Oktober 2018 )

Veröffentlicht am 30.07.2018

Romantische Fantasy im Jugendbuchbereich für junge und junggebliebene Leser...

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
0

!!! ACHTUNG !!! Band 2 einer Dilogie
Kurzbeschreibung

Thorn ist nicht länger ein normales Mädchen, sie ist ein mächtiges Halbwesen – zugleich Mensch und Silberschwinge. Ihre flammendroten Schwingen zeugen ...

!!! ACHTUNG !!! Band 2 einer Dilogie
Kurzbeschreibung

Thorn ist nicht länger ein normales Mädchen, sie ist ein mächtiges Halbwesen – zugleich Mensch und Silberschwinge. Ihre flammendroten Schwingen zeugen vom Verrat, den ihr Vater in den Augen des Clans einst begangen hatte. Deshalb wird Thorn nicht nur von deren Oberhaupt gejagt, sondern auch von dessen Sohn Lucien, dem sie ihr Herz geschenkt hat. Seines hat sie zugleich zerbrochen. Thorn flüchtet ins sagenumwobene Glastonbury, um ihre Kräfte zu bündeln. Und als ihre Familie bedroht wird, muss sie das Erbe des Lichts in ihr zum Leuchten bringen, um eine jahrtausendealte Rebellion ein für allemal zu gewinnen!

Meinung

"Silberschwingen - Rebellin der Nacht" ist der zweite Band der neuen Romantasy Dilogie von Emily Bold. Das Buch ist am 17. Juli 2018 bei Planet im Thienemann - Esslinger Verlag erschienen, umfasst 400 Seiten und ist als gebundenen Ausgabe, ebook und als Hörbuch erhältlich. Die Bestseller - Selfpublisherin hat bereits so einige Bücher veröffentlicht. Für mich war diese Dilogie das erste das ich von ihr gelesen habe. London - an der Themse gelegen gehört heutzutage zu den trendigsten und faszinierensten Städten. Gothische Kirchen stehen Wolkenkratzern aus Glas und Stahl gegenüber. Goths und Punks gehören ebenso zum Stadtbild wie reiche Kapitalanleger. Nicht selten begegnet man einer bekannten Persönlichkeit auf der Straße. Und auch den Silberschwingen scheint diese vielseitige Stadt zu gefallen, denn vor langer Zeit hat sich ein Clan in London niedergelassen, lebt getarnt und unerkannt unter den Menschen. Bis kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag weiß Thorn nichts von alledem. Doch dann beginnt sie sich zu verwandeln. Thorn ist ein Halbwesen. Halb Mensch. Halb Silberschwinge. Allerdings ist diese Vermischung verboten und daraus entstandene Kinder müssen nach der Geburt getötet werden. Jemand hielt seine schützende Hand über Thron. Jetzt ist ihre Existenz bekannt und es ist die Aufgabe von Lucien, dem Nachfolger des Clanoberhauptes, das Gesetz zu vollstrecken. Hin und hergerissen zwischen Angst, Verpflichtung und Liebe, zwischen Blutsbanden und Familie, zwischen Silberschwingen und Rebellen entspinnen sich Thorns und Luciens Wege.


Thorn Blackwell war eine gute Schülerin. Sie war erfolgreich in ihrem Sportteam. Sie hatte eine liebevolle Adoptivfamilie und loyale Freunde. Sie wurde von den alltäglichen Sorgen und Ängsten einer bald Sechzehnjährigen geplagt. Doch nichts ist mehr wie es war. Thorns Erbe brach hervor. Sie ist ein Halbwesen und somit zum Tode verurteilt. Die Verbindung zu Lucien rettete ihr das Leben, doch sie hat ihn hintergangen und verletzt, ist nun auch auf der Flucht vor ihm. Thorn ist eine liebenswerte Protagonistin. Sie ist verantwortungsbewusst, zielstrebig, umsichtig, mutig und ängstlich zugleich. Lucien York ist der Sohn des Clanoberhauptes der Silberschwingen in London. Es ist seine Pflicht in dessen Fußstapfen zu treten und auf die Einhaltung des Gesetzes zu achten. Lucien verachtet die Rebellen. Sie haben sich vom Clan abgewandt und leben gesetzlos. Doch er muss auch an früherer Zeiten denken. Viele kennt er seit Kindertagen, war mit ihnen befreundet. Von Menschen hält Lucien nicht sonderlich viel, trotzdem lebt er gerne in London zwischen ihnen. Wie ein Blitz schlägt Thorn in sein Leben und sein Denken ein. Ihr Verrat trifft ihn hart. Lucien ist pflichtbewusst, zuverlässig, gewissenhaft, nachdenklich und angsteinflößend. Zwei interessante Charaktere mit denen ich gut zurechtkam. Weitere verschiedenartige Protagonisten entsprangen der Feder der Autorin und fügen sich ansprechend in die Erzählung ein, durchwegs reizvoll erdacht und für ein Jugendbuch passend gestaltet. Zum Beispiel mochte ich Riley sehr gerne wohingegen Kane kaum Sympathiepunkte bei mir sammeln konnte.


Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht leicht. Die Autorin ruft dem Leser die Geschehnisse des ersten Bandes laufend und unaufdringlich in Erinnerung. Der Bücherliebhaber startet mit dem Prolog, der unmittelbar an den Auftaktband anschließt. Danach kann man sich sehr leicht in die Geschichte ziehen lassen und die Protagonisten auf ihrem Weg begleiten. Die Idee der Silberschwingen hat mir gut gefallen. Es ist reizvoll und spannend zu erkunden welche fantastischen Wesen die Autoren immer wieder entstehen lassen. Frau Bold hat hier ihre Einfälle eingearbeitet. Gleichzeitig hat sie sich einiger Klischees bedient. Ich finde das nicht so schlimm. Es wirkt auf mich nicht wie ein Plotabklatsch mit Sterotypen, auch wenn man so manches vielleicht schon irgendwo einmal gelesen hat. Schön verpackt und mit Schleife drumrum präsentiert die Autorin ihr neues Jugendbuch. Es geht zwar um das Dasein der Silberschwingen, doch viel mehr um Thorn und ihr Schicksal in welches sie gestoßen wird, wie sich ihr Leben plötzlich verändert und wie sie damit zu kämpfen hat. Auch Lucien und das Chaos in ihm werden gut herausgearbeitet. Ab einem gewissen Punkt stehen die Gefühle der beiden stark im Mittelpunkt der Geschichte. Wie sie sich anziehen. Wie sie sich abstoßen. Doch diese Emotionen stehen in direkter Verbindung mit der Handlung und diese hat mir gut gefallen. Geheimnisse und Mysterien der Silberschwingen werden aufgedeckt und eine neue Ära soll eingeläutet werden. Das Finale ist nervenaufreibend und zum Mitbangen.


Erzählt wird abwechselnd von Thorn und Lucien. So kann der Leser gut in ihre Gedanken und ihr Tun eintauchen. Vereinzelt gibt es weitere Perspektiven die dem Leser einen Wissensvorsprung den Protagonisten gegenüber verschaffen. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, jugendlich und flüssig führt die Autorin durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo war für mich angenehm.


Fazit: "Silberschwingen - Rebellin der Nacht" ist der zweite Band der neuen Dilogie von Emily Bold. Romantische Fantasy im Jugendbuchbereich für junge und junggebliebene Leser. Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich wurde ansprechend unterhalten. Das "WOW" das zum fünften Stern geführt hätte fehlte mir allerdings und so gibt es von mir **** Sterne.

Zitat

"Die ganze Angst der letzten Tage, die Angst der letzten Stunden und selbst die Angst vor dem Morgen gab ich ab und wollte nicht mehr, als ein Kind zu sein, das in der grausamen Welt die Liebe seiner Familie spürte."

Reihe

Band 1: Silberschwingen - Erbin des Lichts
Band 2: Silberschwingen - Rebellin der Nacht


An dieser Stelle möchte ich dem Verlag für das Rezensionsexemplar danken.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Denn der Grund bist du...

Ohne ein einziges Wort
0

Kurzbeschreibung

Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ...

Kurzbeschreibung

Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. Zweifellos. Dann muss er verreisen und verspricht dir, er meldet sich auf dem Weg zum Flughafen. Aber er ruft nicht an. Er meldet sich gar nicht mehr. Deine Freunde raten dir, ihn zu vergessen, doch du weißt, sie irren sich. Irgendetwas muss passiert sein, es muss einen Grund für sein Verschwinden geben. Und nun stell dir vor, du hast recht. Es gibt einen Grund, aber du kannst ihn nicht ändern. Denn der Grund bist du.

Meinung

"Ohne ein einziges Wort" ist ein Roman der britischen Autorin Rosie Walsh. Das Buch ist am 14. Mai 2018 im Goldmann Verlag erschienen, umfasst 528 Seiten und ist als Taschenbuch, ebook und Hörbuch erhältlich. Das Debüt der Autorin spielt in einem wunderschönen Teil Englands. Gloucestershire, eingebettet zwischen Tälern, Wäldern und Feldern, ein stiller und abgeschiedener Ort. Wenn ein Mann wirklich anrufen will, schafft er es auch. Die Wahrheit ist wohl, wenn er nicht anruft, dann weil er möglicherweise in einer Beziehung ist oder gerade aus einer Beziehung kommt oder weil er die Frau zappeln lassen will oder weil er einfach nicht will. Viele Frauen kennen diese Situation. Sie haben ihn gesucht, gefunden und dann haben Sie auch ihre Nummern ausgetauscht. Doch er meldet sich einfach nicht bei ihnen. So ergeht es auch Sarah. Nach einer wundervollen und besonderen Woche mit Eddie, ist sie sich sicher, die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Doch dann ist Eddie plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden ohne ein einziges Wort. Sarah ist sich sicher, dass es einen triftigen Grund gibt und etwas Schlimmes passiert sein muss, den ihre gemeinsamen Tage waren der Anfang von etwas Großem. Sie gibt ihre Suche nicht auf, doch als sich der Nebel zu verziehen beginnt, zerbricht Sarahs Herz. Denn der Grund ist sie selbst.


Früher hieß Sarah Harrington. Nun heißt sie Mackey. Sarah Evelyn Mackey. Sie will nie wieder Harrington heißen. Auch nach ihrer Scheidung will sie ihren Mädchennamen nicht zurück. Die 37 jährige Frau hat im Teenageralter ihre Heimat verlassen. Nur manchmal besucht sie ihre Eltern. Bei so einem Aufenthalt lernt sie Eddie kennen. Ihre Vergangenheit hält sie sorgsam verborgen. Nur ihre besten Freunde, von denen sie nicht viele hat, kennen sie wirklich. Ihr Job bedeutet ihr sehr viel und sie ist mit ganzem Herzen dabei. Sarah ist sowohl stark wie auch schwach. Sie ist mitfühlend, humorvoll, liebenswert und hat ihr Päckchen mit sich zu tragen. Der 39 Jahre alte Eddie David arbeitet mit Holz und lebt in einer Scheune auf einer Lichtung mitten im Wald. Er ist kein Einsiedler, doch er liebt die Natur und genießt seinen Wohnort - obwohl es auch Schattenseiten gibt. Er unterstützt seine kranke Mutter. Sarah schlägt wie in Blitz in sein Leben ein. Eddie ist hilfsbereit, bodenständig, naturverbunden, nachdenklich und lustig. Ich mochte diese zwei Charaktere. In der Erzählung gab es aber auch noch andere auf die das zutraf: Sarahs Freundinnen Jo und Jenny, Tommy ihr Freund aus Kindertagen oder Eddies bester Freund Alan.


Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die ein ausgebliebener Telefonanruf schon mal aus der Bahn geworfen hat. So findet der Leser Sarah vor. Jeglicher Kontaktaufnahmeversuch ist gescheitert. Eddie ist wie vom Erdboden verschluckt. Sarah ist sich sicher, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Sie ist verzweifelt, verwirrt, unsicher, und obwohl erst keiner an ein tatsächliches Verschwinden glaubt, gibt Sarah nicht auf. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer, aber es war schon ein wenig frustrierend und lähmend. Nicht direkt der Anfang, aber Sarahs langes Elend ohne Informationen. Von mir aus hätte die erste Hälfte des Buches also gerne etwas gekürzt werden dürfen. Die Autorin hat sich hier einfach viel Zeit genommen um Emotionen zu transportieren und den Leser genauso ahnungslos wie Sarah selbst zu lassen. Es ist eine Geschichte mit vielen Gefühlen ... Liebe, Trauer, Schmerz, Schuld, Verzweiflung, Überforderung und Hoffnung. Diese Emotionschaos kam zwar bei mir an, berührte mich aber doch deutlich weniger als erwartet. Natürlich schwirren dem Leser verschiedene Theorien im Kopf herum. Er will wissen was dahintersteckt. Mir half dies über den etwas zäheren Teil hinweg. Mit meinen Vermutungen lag ich teilweise richtig. So habe ich einiges vorausgesehen, wurde aber auch überrascht. Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir die Geschichte gut gefallen hat, auch wenn sie für mich nicht perfekt war.


Erzählt wird die Geschichte großteils von Sarah. An mancher Stelle kommt auch Eddie zu Wort. Der Leser erfährt von Ereignissen verschiedener Zeitebenen. Der Gegenwart, der Woche die Sarah und Eddie miteinander verbracht haben und es wird auch noch weiter in die Vergangenheit gesprungen. Zwischendurch gibt es Briefe an verschiedene Personen zu erkunden oder Nachrichten die nie abgeschickt wurden. Mit dem Schreibstil von Rosie Walsh kam ich gut zurecht. Leicht, klar, flüssig, ansprechend und immer wieder mal leicht poetisch führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend.


Fazit: "Ohne ein einziges Wort" ist der Debütroman der britischen Autorin Rosie Walsh. Durchaus ansprechend, unterhaltsam und emotional erzählt die Autorin die Geschichte von Sarah und Eddie und einem ausgebliebenen Telefonanruf. Nicht ganz so perfekt wie gedacht. Nicht ganz so berührend wie erhofft. Trotzdem lesens- und empfehlenswert. Von mir gibt **** Sterne.


Zitat

"Die Welt hat ihre Peitsche erhoben; wo wird sie niedergehen?"
( Seite 162 )

Veröffentlicht am 17.06.2018

Kann man Wahnsinn heilen der von schlimmstmöglichen Erlebnissen und Erinnerungen herrührt?

Die Schöne und das Highland-Biest
0

Kurzbeschreibung

Schottland, 1706. Einst war er ein starker Mann, der Stolz seines Clans, aber nun ist Dair Og gebrochen aus den Händen der Engländer zurückgekehrt. Wenn seine Schreie durch die Nacht ...

Kurzbeschreibung

Schottland, 1706. Einst war er ein starker Mann, der Stolz seines Clans, aber nun ist Dair Og gebrochen aus den Händen der Engländer zurückgekehrt. Wenn seine Schreie durch die Nacht dringen, spricht man flüsternd von dem "Wahnsinnigen von Carraig Brigh". Doch eine Prophezeiung besagt: Eine jungfräuliche Braut wird Dair von seinem Leiden befreien! Aber welche zarte Unschuld wird freiwillig ein Highland-Biest heiraten? Die letzte Hoffnung ist die schöne, junge Fiona, eine der zwölf Töchter des Lairds der MacLeods. Können ihre zarten Hände und ihr weiches Herz dem Highlander seinen verlorenen Lebensmut zurückgeben - oder ist er für immer verloren?

Meinung

"Die Schöne und das Highland - Biest" ist ein Hochland Märchen von Lecia Cornwall. Das Buch ist am 1. Juni 2018 im Cora Verlag erschienen, umfasst 400 Seiten und ist als Taschenbuch oder als ebook erhältlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Lecia Cornwall liebt Märchen und alles was schottisch ist. Sie findet Schottland magisch und den perfekten Ort um märchenhafte Geschichte zu erzählen. So entstanden ihre Highland Fairy Tales, in denen sie Aspekte ihrer Lieblingsmärchen miteingearbeitet hat. Fiona ist eine der zwölf Töchter des Fürchterlichen MacLeods und nichts Besonderes. Doch sie könnte zu etwas Besonderem werden, denn es heißt das der "Wahnsinnige von Carraig Brigh" nur von einer Jungfrau geheilt werden könne. Und dessen Vater bittet gerade sie um Hilfe. Fionas Drang zu helfen und zu heilen, sowie die Aussicht auf ein kleines Abenteuer, lassen sie dem Unterfangen zustimmen. Doch es gibt keine Blutungen zu stillen, keine Wunden zu nähen und keine Entzündungen einzudämmen. Wie soll sie Wahnsinn heilen der von schlimmstmöglichen Erlebnissen und Erinnerungen herrührt?


Fiona Margaret MacPhail MacLeod ist die drittälteste Tochter von Donal MacLeod. Vorkommnisse in ihrer Kindheit haben sie gezeichnet und sie zum Schützling der Familie werden lassen. Trotzdem wird sie oft übergangen, übersehen oder vergessen. Sie fühlt sich nicht wohlbehütet sondern beinahe erdrückt. Sie hat nicht die Hoffnung ihre Heimat je zu verlassen zu dürfen oder einen Mann zu finden und eine Familie zu gründen. Sie hat ein Händchen für Tiere, nimmt sich ihrer Verletzungen an und pflegt sie. Fiona ist bodenständig, vernünftig, liebenswert, herzlich und mitfühlend. Alasdair Og Sinclair, Laird o' the Seas, genannt Dairs, ist der Erbe eines gewaltigen Vermögens und der zukünftige Clanchief der Sinclairs. Dairs ist achtundzwanzig Jahre alt. Früher war ein guter Mann, ein weiser Seefahrer und Händler, ein würdiger Erbe - er war gutaussehend, charmant, geistreich und kühn gewesen ... doch nun war er innerlich tot. Der Mann der er einmal gewesen war, den gab es nicht mehr, und ein Wahnsinniger kann unmöglich das nächste Clanoberhaupt werden. Nett und für die Erzählung passende Charaktere hat die Autorin hier erschaffen. Die Schöne ... zwar gezeichnet, doch trotzdem äußerlich sowie innerlich schön. Das Biest ... verunstaltet und unfreundlich, ohne jegliche Hoffnung auf Errettung.


Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Der Leser findet mit einem Prolog ins Buch, der erklärt warum sich Dairs Vater auf die Suche nach einer heilenden Jungfrau macht. Schnell erkennt der Bücherliebhaber, dass Dair von Schuldgefühlen und Schmerz geplagt, von Albträumen heimgesucht wird und nur Rachedurst ihn aufrecht hält. Doch es ist eine Zeit des Aberglaubens und der Einbildung welche zu absehbaren Verwicklungen und Entwicklungen führt. Durchwegs ansprechend und erfrischend erzählt, wenn auch ein wenig vorhersehbar, auf jeden Fall unterhaltsam. Was zum Teil auch an Fionas "biestigem" Haustier liegt, das sie auf die Burg der Sinclairs mitgebracht hat, welches dort sein Unwesen treibt, den Clan auf seine eigene Art beschäftigt und durchaus zum Unterhaltungswert beiträgt. Dieser Rabauke hat mir gut gefallen. Eine neugierig machende Grundstimmung geleitet den Leser durch die Geschichte, denn natürlich gibt es Geheimnisse, Intrigen und Gefahren. Die Idee des Hochland Märchens hat Lecia Cornwall hier einladend umgesetzt. Für Freunde des Genres hält das Buch schöne Lesestunden bereit.


Erzählt wird großteils aus der Sicht von Fiona und Dairs, aber der Leser erfährt das Geschehen zwischendurch auch aus anderen Perspektiven. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, mitreißend und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich meist gut zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: "Die Schöne und das Highland - Biest" ist ein Hochland Märchen von Lecia Cornwall. Durchaus ansprechend, erfrischend und unterhaltsam erzählt die Autorin die Geschichte der reizenden Fiona und des wahnsinnigen Alasdair. Freunden des Genres kann ich die Erzählung durchaus empfehlen. Von mir gibt es **** Sterne.


Zitat


"Es liegt in deiner Hand, ob er lebt oder stirbt oder so bleibt wie er ist, mit einem Bein im Diesseits, mit dem anderen im Jenseits."
( Pos. 899 )