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Veröffentlicht am 17.07.2018

Ein kurzweiliger und amüsanter Wohlfühlroman für junge Mädchen

Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich
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Katy Birchall schrieb das Jugendbuch "Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich". Es erscheint im Egmont Verlag als Schneiderbuch und richtet sich an Leser ab 11 Jahren.


Das ...

Katy Birchall schrieb das Jugendbuch "Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich". Es erscheint im Egmont Verlag als Schneiderbuch und richtet sich an Leser ab 11 Jahren.


Das Hotel Royal ist ein angesehenes Hotel in London, die Tochter der vielbeschäftigten Inhaberin ist die 14jährige Felicity Royal. Weil ihre Mutter nicht viel Zeit für sie hat, beschäftigt sich Flick damit, Fotos ihres Dackels Fritz zu posten. Als sie die Sängerin und Popstar Skylar Chase kennenlernt, bringt das neuen Schwung in Flicks Leben, allerdings auch reichlich Fettnäpfchen. Ihr Selfiestick verschwindet, Flick findet ihn und bekommt leider dafür auch noch Hausarrest. Selbst die Teilnahme am berühmten Weihnachtsball ist dadurch gefährdet. Nun muss Flick ihrer Mutter beweisen, dass sie auch Verantwortung übernehmen kann. Schwierig, wenn man nun mit Prominenten wie Skylar ganz andere Dinge erleben kann. Sie bittet Cal Weston, den sie eigentlich kaum leiden kann, um Hilfe.




Dieses Buch richtet sich an junge Mädchen, zeigt das Leben von Pubertierenden und das Wunschdenken vieler Teenies, wie man ein Star wird. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Empathie für andere.

Katy Bichall schreibt in einem lockeren Erzählton, Teenies werden sich gut amüsieren und erfahren durch die Hotelerbin Flick einiges über das Leben in einem Nobelhotel. Die Geschichte wird humorvoll erzählt und dank der eingeschobenen SMS und Chat -Verläufe zwischen Flick und ihren Freunden, entsteht eine besonders für Jugendliche realistische Story.


Flick lebt als Tochter ihrer wohlhabenden Mutter so in den Tag hinein. Sie ist recht naiv und eigentlich eine etwas hochnäsige verwöhnte Göre. Mit ihren Freundinnen gibt es regelmäßig Zickenkrieg und mit Cal, dem Sohn eines Angestellten, liegt sie im ständig Clinch. Doch im Laufe des Buches macht Flick eine positive persönliche Entwicklung durch. Auf einmal bemerkt sie, wieviel Arbeit ein Hotelbetrieb macht, sie lernt Verantwortung zu übernehmen und stellt fest, was echte Freundschaften bedeuten und nimmt auch mal Rücksicht auf andere.

Sie erkennt, dass das Promileben auch seine Schattenseiten haben kann und die Einsamkeit viel schlimmer ist, als das normale Leben mit Freunden.


Es gibt einige für Erwachsene nicht so interessante "Problemchen", wie der an ein Hundeheim gespendete Lipgloss oder die Aktion von Flick im Hotelschrank, doch das Buch richtet sich ja auch an eine Altersklasse ab 11 Jahren.

Für mich hat Dackel Fritz, der es ja immerhin in den Titel und aufs Cover geschafft hat, in diesem Buch nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Da ist der englische Titel schon treffender gewählt.

Eine amüsante Teeniegeschichte, die Verantwortungsbewusstsein und Freundschaften zum Inhalt hat.


Veröffentlicht am 04.07.2018

Fremde Weihnachtsbräuche werden in Felix Briefen anschaulich erklärt!

Weihnachtsbriefe von Felix
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Sophie glaubt noch an den Weihnachtsmann und wird in der Schule deswegen ausgelacht. Also macht sich ihr Hasenfreund Felix auf die Suche nach dem Weihnachtsmann und schreibt von seiner Reise einige Briefe.

Die ...

Sophie glaubt noch an den Weihnachtsmann und wird in der Schule deswegen ausgelacht. Also macht sich ihr Hasenfreund Felix auf die Suche nach dem Weihnachtsmann und schreibt von seiner Reise einige Briefe.

Die Felix-Bücher sind immer wieder eine Freude, denn sie sind mit viel Liebe zum Detail geschrieben und illustriert. Die jeweiligen Briefe überraschen dieses Mal mit Weihnachtsbräuchen aus anderen Ländern.

Das zeigt Kindern, wie wichtig dieses christliche Fest auch anderswo ist, wie gefeiert wird und das lässt die Vorfreude auf den Heiligen Abend spürbar werden. Allerdings wird die Weihnachtsgeschichte ein wenig oberflächlich behandelt, so wird zum Beispiel der amerikanische Weihnachtsmann beschrieben, der mit dem Rentierschlitten Geschenke durch den Kamin bringt wirft. Vom Christkind fehlt in diesem Buch leider jede Spur.

Als Zugabe erhält man in diesem Buch eine kleine Nikolausmütze mit Felix Aufdruck für die kleinen Leser.


Für die Vorweihnachtszeit ein niedliches Buch, das allerdings nicht so sehr den christlichen Grundgedanken zeigt, aber immerhin einige Weihnachtsbräuche.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Eine spannende Fortsetzung der Thrillerreihe im Jugendbuchbereich

Der Mädchenmaler
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"Der Mädchenmaler" ist Monika Feths zweiter Fall der Jette-Reihe von 2005 aus dem cbt Verlag.

An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet ...

"Der Mädchenmaler" ist Monika Feths zweiter Fall der Jette-Reihe von 2005 aus dem cbt Verlag.

An die Freundin ihres neuen Mitbewohners, Ilka, kommen Jette und Merle nicht wirklich heran. Dann verschwindet sie plötzlich spurlos. Die Polizei tappt im Dunkeln. Jette beginnt auf eigene Faust zu ermitteln – und kommt bald einem dunklen Kapitel in Ilkas Vergangenheit auf die Spur …



Nach dem "Erdbeerpflücker" ist dies der zweite Fall für Jette Weingärtner. Nachdem ihre Freundin Caro verstorben ist, suchen Merle und Jette einen neuen Mitbewohner für ihre WG. Sie finden mit Mike einen geeigneten Freund und kumpelhaften Mitbewohner. Als seine Freundin Ilka, die so ihre Probleme zu haben scheint, plötzlich nach einer Therapiestunde verschwindet, helfen sie Mike bei den Nachforschungen.

Erneut geraten Jette und Merle in kriminalistische Ermittlungen und haben glücklicherweise durch ihre Bekanntschaft mit dem Kommissar Bert Metzig einen feinfühligen Menschen an ihrer Seite, der sich ihre Sorgen gern anhört. Er ist heimlich in Jettes Mutter verliebt.



Bei diesem Thriller wird die Altersklasse ab circa 14 Jahren angesprochen, aber auch ich habe das Buch gefesselt gelesen.

Die Thematik ist mal etwas anderes, die Charaktere haben reichlich Tiefgang und man kann sich gut in die jeweilige Situation hinein versetzen. Einige Perspektivwechsel sorgen für neue Sichtweisen und damit Abwechslung und neue Einsichten.


Dieser Thriller ist spannend, auch ohne blutrünstige Szenen und dramatische Verfolgungsjagden und Schusswechsel.

Da man den Täter aber schon erkennt, leidet allerdings die Spannung etwas.


Ein besonderer Jugendthriller, der mit einem speziellen Thema und einer besonderen Aufarbeitung auffällt.




Veröffentlicht am 03.06.2018

The Russian Way

Blasse Helden
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Arthur Isarins Roman "Blasse Helden" erscheint im Knaus Verlag. Er führt uns in die 90er Jahre nach Russland.


Auf der Suche nach Leichtigkeit und Freiheit zieht der junge Anton Anfang der 90er von Deutschland ...

Arthur Isarins Roman "Blasse Helden" erscheint im Knaus Verlag. Er führt uns in die 90er Jahre nach Russland.


Auf der Suche nach Leichtigkeit und Freiheit zieht der junge Anton Anfang der 90er von Deutschland nach Russland. Sozusagen im Gegenverkehr zu den von dort flüchtenden Spätaussiedlern. Anton arbeitet in Moskau für einen Rohstoffhändler, zieht Geschäfte an Land und erlebt Umbruch, Korruption und wie das Kapital langsam, aber sicher die Macht gewinnt.


Diesen Roman habe ich als Buchflüsterin erhalten, ansonsten hätte ich mir diese Thematik nicht ausgesucht.

Der blasse Held Anton findet in Moskau ein Land im Wandel vor. Er herrscht Rezession, die Einkommen sind geschrumpft, im Gegenzug stieg die Todesrate durch Alkoholismus dagegen stark an. Die sozialen Bedingungen sind katastrophal und Prostitution und Kriminalität nehmen rapide zu.

Lieferschwierigkeiten von Kohle, Wodka und kollektives Saufen mit Geschäftspartnern, problematische Arbeitseinstellung, Materialermüdung und Verschleiß: Russland hat Probleme, die wiederum im Wodka ertränkt werden. Ein Teufelskreis.

Doch Anton nutzt seine Position aus und fühlt sich in Moskau recht wohl, er ist Ökonom und nicht ungebildet, trotzdem versprüht seine Figur nur einen blassen Charme, um nicht zu sagen, gar keinen.

Durch seinen Job als hohes Tier in der Kohlebranche und als Mann aus dem Westen ist er ein gern gesehener Gast, er hat wechselnde kurze Liebschaften, empfindet aber keine echten Gefühle für die Frauen. Binden würde er sich nicht, er genießt das protzige Leben in Saus und Braus. Als Jelzins Regierungszeit von Putin abgelöst wird, geht Anton, denn seine Freiheit geht ihm über alles.


Das Buch hat einen Aufbau in Form von Episoden, der Schreibstil ist recht plakativ und wirkt journalistisch, es lässt sich dennoch leicht lesen. Mit hat neben den landesgegebenen Vorgängen und Lebensweisen trotzdem etwas gefehlt. Ich kann es gar nicht genau sagen was, aber Anton allein hat mir nicht gereicht.

Die gesellschaftlichen Bedingungen sorgen für schwierige Verhältnisse in Russland im Umbruch nach Jelzin, man erkennt die Lage der einfachen Bevölkerung und dennoch erzählt der Autor durch Anton scheinbar leicht und teilweise humorvoll die ungeschönte Wahrheit. Es ist fraglich, ob die Menschen in Russland ihre Lage wirklich einfach nur erdulden oder ob der Wodka ihnen hilft, aber mich konnte diese Geschichte nicht richtig erreichen.

Anton erlebt einen Ritt auf dem Feuer, er spielt mit seiner Macht, setzt sich über Moral hinweg und zeigt damit schonungslos offen die Mentalität und Probleme vor Ort.
Irgendwie wollte der Autor die Situation und den gesellschaftlichen Wandel Russlands aufzeigen, mir konnte er damit aber nicht mehr vermitteln als Informationen über Land und Leute.

Anton ist und bleibt für mich ein blasser Held, moralisch verdorben und entwickelt nur zögerlich ein wenig Bedenken. Zu wenig in meinen Augen und daher konnte mich dieses Buch auch nicht überzeugen.


Der Roman „Blasse Helden“ führt in die Zeit zwischen Kommunismus und Putinregierung, der Sozialismus ist erledigt, der Kapitalismus hält Einzug. Wer sich für diese Zeit interessiert, findet mit diesem Buch eine passende Lektüre.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Hinter diesem Roman verbirgt sich eine bittere Trauerbewältigung

Hortensiensommer
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Johanna lebt in Sommerhausen in Unterfranken und verzaubert als mobile Gartenfee kahle Flächen ihrer Kunden in zauberhafte und üppig blühende Gartenparadiese. In dieser Aufgabe geht sie völlig auf und ...

Johanna lebt in Sommerhausen in Unterfranken und verzaubert als mobile Gartenfee kahle Flächen ihrer Kunden in zauberhafte und üppig blühende Gartenparadiese. In dieser Aufgabe geht sie völlig auf und versucht so, einem tragischen Ereignis zu entfliehen, dass sich vor einigen Jahren ereignet hat. Ihr Haus ist groß und so vermietet sie die Einliegerwohnung an den Lehrer Philipp mit seinem Panamahut. Sie freunden sich etwas an, doch als Philipp Besuch von seiner kleinen Tochter bekommt, wird Johanna zu einer echten Kratzbürste und sie flieht zurück in ihre Einsamkeit. Wird Philipp wieder Licht in Johannas Leben bringen können?


Aus Sicht der Protagonisten Johanna und Philipp lässt die Autorin ihre Geschichte erzählen und dadurch bekommt man wunderbar die verschiedenen Sichtweisen vorgestellt. Während man sich Philipp mit seiner Lebensfreude und seiner Liebe für seine Tochter gleich nah fühlt, erscheint Johanna eher als introvertierte Frau, die ihre Probleme mit Kindern hat.


Der flüssige und lockere Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und man kann der Handlung gut und interessiert folgen. Mir haben einige Passagen und die Vergleiche zwischen Pflanzenwelt und Menschen gut gefallen. Nicht aus jedem Samenkorn entwickelt sich etwas.

Wie sich hier nach und nach eine Art Trauerbewältigung entwickelt, hat mich mitgezogen und auch wenn ich Johanna schwierig finde, konnte ich mir doch diese Art des Verhaltens von ihr auch vorstellen.


Johanna geht in ihrer Arbeit mit den Pflanzen und Gartengestaltungen auf, sie erscheint mir sehr egoistisch, auch wenn sie einen furchtbaren Verlust erlitten hat, hat sie diesen nie richtig verarbeitet und nimmt die Trauer ihres Umfeldes über den Tod des Kindes gar nicht wahr. Das ist etwas übersteigert dargestellt, denn die Außenwirkung macht sich durch die familären Figuren durchaus bemerkbar. Niemand darf das traurige Unglück erwähnen, geschweige denn Johanna mit eigenen Sorgen und Problemen behelligen. So bekommt Johanna auch nicht mit, wie sehr sich ihre Schwester um ein eigenes Kind bemüht und wie ihr Ex-Mann auch heute noch Tränen um die verlorene Tochter weint. Alle nehmen Rücksicht auf Johanna und das hat mich an der Handlung gestört.

Mit Philipp und seiner kleinen Klara habe ich mich sofort angefreundet. Das Kind bringt neues Leben in das Haus, spielt und sorgt durch seine Neugier und den Erkungungsgeist für impulsive Stimmung.

Sehr genossen habe ich die Szenen mit den vielen erwähnten Pflanzen, das Anlegen von Gärten und die Gartenkultur. Gerade für Gartenfreunde sind die Infos zur Gartenpflege, die Blühdauer bestimmter Pflanzen und insbesondere die Frostberegnung eine Bereicherung für schöne Leseerlebnisse.

Von diesem Buch erwartet man aufgrund des Covers einen sommerlich fröhlichen Gartenroman mit romantischen Gefühlen. Es handelt sich jedoch eher um eine Art Trauerbewältigung, um eine neue Liebe und ein Verarbeiten von Schuld, Verlust und Gefühlen.


Bei diesem Roman muss man sich auf ein traumatisches Erlebnis einlassen, findet jedoch auch eine blumige Liebesgeschichte vor. Diese Geschichte zeigt, wie Schicksalsschläge einen Menschen verändern können und wie mit Liebe und Geduld diese Hindernisse überwunden werden können.