Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2018

Rasant und spannend

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
0

Eine makabre Mordserie beschäftigt Jan Grall und Rabea Wyler, die Fallanalytiker beim LKA sind. Der erste Tote wird mit zersplitterter Schädeldecke in einem Wildpark gefunden und ist mit einem „A“ tätowiert. ...

Eine makabre Mordserie beschäftigt Jan Grall und Rabea Wyler, die Fallanalytiker beim LKA sind. Der erste Tote wird mit zersplitterter Schädeldecke in einem Wildpark gefunden und ist mit einem „A“ tätowiert. Es tauchen dann weitere grausam zugerichtete Tote auf und sie sind mit „B“ und „C“ markiert. Dann erhalten die Profiler eine hässliche Botschaft: Per Post geht ein blutverkrusteter Hautfetzen ein, auch er trägt einen Buchstaben. Aber der ist in der Reihenfolge noch nicht dran. Lebt das Opfer noch? Der Täter treibt ein perfides Spiel und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Das Buch hat mich gleich gepackt, die Spannung ist von Anfang an hoch und bleibt auch bis zum Ende dort. Aber man muss starke Nerven haben, denn es geht sehr grausam und blutig zu. Auch wenn das nicht immer so drastisch beschrieben wurde, das Kopfkino zeigte einem die entsprechenden Bilder, vor allem wenn wir die Perspektive eines Opfers miterleben.
Was treibt den Mörder an und was verbindet seine Opfer? Noch spannender wird es, als Jan Grall selbst ins Visier des Mörders gelangt, denn sein Hotelzimmer ist mit “Z“ markiert.
Bei der Polizei sind Fallanalytiker meist nicht so gut angesehen und auch Hauptkommissar Stüter ist über diese Unterstützung nicht sehr begeistert. Er ist manchmal etwas schroff, doch mir ist er sympathisch. Aber Grall und Wyler sind nun mal da. Rabea stammt aus der Schweiz und in ihrer Vergangenheit gibt es etwas, das sie belastet. Ich mochte sie von Anfang an. Jan ist eine Person mit Geheimnissen und er will nicht darüber reden, was ihn aus seinem Heimatort getrieben hat. Aber nun muss er ausgerechnet in dieser Gegend ermitteln.
Oft dachte ich, dass ich den Täter und sein Motiv kenne, aber dann gab es auch wieder Wendungen, die mich zweifeln ließen und so wurde ich am Ende doch noch überrascht.
Mir hat dieser rasante und spannende Thriller gut gefallen und ich hoffe, dass ich auf weitere Bücher mit Jan Grall und Rabea Wyler.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein realer Fall

Jagd auf El Chapo
0

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Andrew Hogan, der Jagd auf den meistgesuchten Drogenboss Joaquin Archivaldo Guzman-Loera, genannt El Chapo, gemacht hat.
El Chapo schaffte es auch in die deutschen ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Andrew Hogan, der Jagd auf den meistgesuchten Drogenboss Joaquin Archivaldo Guzman-Loera, genannt El Chapo, gemacht hat.
El Chapo schaffte es auch in die deutschen Nachrichten, denn nachdem er nach jahrelanger Jagd gefasst wurde, entkam er wieder aus dem Gefängnis. Dieser Drogenhändler ist sicherlich eine interessante Person und ich konnte mir in diesem Buch über seine Persönlichkeit einen guten Eindruck verschaffen. Aber noch interessanter ist es, den Mann kennenzulernen, der El Chapo hinter Gitter bracht, nämlich Andrew Hogan.
Hogan war zunächst Spezialagent der amerikanischen Drogenvollzugsbehörde DEA und hat mit seinem Partner Diego Jagd auf Kleinkriminelle und kleine Drogenhändler gemacht. Aber er wollte mehr. Er wollte die ganz Großen fangen und einer der größten, mächtigsten und gefährlichsten war El Chapo. Es ist Wahnsinn, was er dafür auf sich nimmt. Er baut sich ein anderes Leben auf und versucht als Undercover-Agent Kontakte zu bekommen. Es dauert lange, aber dann gelingt es ihm, in den inneren Kreis zu gelangen. Acht Jahre dauert seine Jagd und dann hat er den Drogenboss hinter Gitter gebracht.
Sehr detailliert wird berichtet, was alles unternommen wird während dieser Untercover-Tätigkeit. So eine lange Zeit und so viele Beteiligte, die alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten.
Das Buch liest sich gut und ist spannend wie ein Krimi. Anfangs war es noch recht sachlich, aber die Spannung steigerte sich immer mehr.
Mit hat das Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Keine Frucht zeigen

Frida Furchtlos lädt zum Tee
0

Frida Furchtlos ist eine Ganz, die sich nicht fürchtet. Das sagt ja auch schon ihr Name. Sie lebt alleine in einem Häuschen am Waldrand und hat noch kein anderes Tier in ihrem Leben gesehen. Dann taucht ...

Frida Furchtlos ist eine Ganz, die sich nicht fürchtet. Das sagt ja auch schon ihr Name. Sie lebt alleine in einem Häuschen am Waldrand und hat noch kein anderes Tier in ihrem Leben gesehen. Dann taucht erst ein Wolf auf, aber er kann Frida auch mit seinem „Rraaaar“ nicht einschüchtern. Sie lädt ihn zu Tee und Kochen ein, aber der Wolf haut ab. Dann taucht ein Bär mit bedrohlichem Gebrumm auf. Aber auch bei ihm fürchtet sich Frida nicht und auch der Bär will keinen Tee und Kuchen. Genauso verläuft die Sache dann, als ein Löwe auftaucht. Doch als Frida einen Gänserich trifft, ist sie erst erschrocken. Der Gänserich nimmt der die Einladung von Frida gerne an. Doch als sie zum Häuschen kommen, wollen plötzlich auch der Wolf, der Bär und der Löwe zu Frida ins Haus. Warum wohl?
Es ist eine unterhaltsame Geschichte mit tollen Bildern, die den kleinen Kindern viel Spaß bereiten. Sie erfahren, dass man nicht gleich Angst haben sollte, wenn man Größeren und Stärkeren begegnet, weil die Freude daran haben, andere zu ängstigen. Außerdem gibt es immer noch jemanden, der bedrohlicher ist.
Ein tolles und unterhaltsames Kinderbuch.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Ein aufwühlender Krimi

Die Eisbärin
0

Nachdem Sabine ihre Eltern verloren hat, kommt sie in ein Internat. Was eigentlich eine Zuflucht für sie sein soll, entpuppt sich dieser Ort als die Hölle für die Elfjährige. Ihr Geschichts- und Erdkundelehrer ...

Nachdem Sabine ihre Eltern verloren hat, kommt sie in ein Internat. Was eigentlich eine Zuflucht für sie sein soll, entpuppt sich dieser Ort als die Hölle für die Elfjährige. Ihr Geschichts- und Erdkundelehrer missbraucht das Mädchen immer wieder.
Sabina hat das alles hinter sich gelassen und will nicht mehr an der Vergangenheit rühren. Sie ist inzwischen 33 Jahre alt und verheiratet, hat eine kleine Tochter namens Laura und gibt Klavierstunden. Doch dann sieht sie beim Einkaufen den Mann, der ihr als Kind so Schreckliches angetan hat. Alles bricht wieder auf. Dann wird ihre Tochter und deren Freundin auch noch auf einem Spielplatz von einem Exhibitionisten belästigt. Sabine beschließt kein Opfer mehr zu sein und ihre Tochter zu schützen.
Das Buch beginnt mit einem grauenhaften Prolog. Man spürt die Angst der Mädchen, die in ihren Betten liegen. Doch sie können dem Bösen nicht entkommen. Es ist schwer, das auszuhalten.
Es war ein Fehler, dass Sabine nie mit jemandem über das geredet hat, was ihr als Kind angetan wurde, sondern alles in sich verschlossen hat. Doch nachdem sie solange diese Schrecken in sich eingemauert hat, bricht durch eine Zufallsbegegnung alles mit einer Macht zusammen, die dazu führt, dass sie überreagiert. Sie beginnt einen Säuberungsfeldzug und will alles eliminieren, was ihrer Tochter schaden könnte.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch beschrieben. Sabine hat Fürchterliches durchgemacht und ich kann nachvollziehen, wie sie sich nach der Begegnung fühlt. Was sie dann allerdings unternimmt, ist etwas, das nicht passieren darf. Auch Herbert Lüscher hat Sabine gleich erkannt und er genießt die Begegnung.
Auch das Ermittlerteam Günther Klein und Jennifer Bergmann gefällt mir gut. Dieser Fall beschäftigt sie auch sehr, denn wer ist Täter und wer Opfer?
Wenn die Missbrauchsopfer Kinder, geht einem das ganz besonders an die Nieren. Trotzdem hat mich dieses spannende Buch von Anfang an gepackt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Eine emotionale Geschichte

Die Mittsommerlüge
0

Ohne ein Wort verlässt Kristian seine Familie. Die neunjährige Louise begreift nicht wirklich, was geschehen ist. Ihre Mutter erzählt ihr, dass der Vater sich zurückgezogen hat, damit er in Ruhe sein neues ...

Ohne ein Wort verlässt Kristian seine Familie. Die neunjährige Louise begreift nicht wirklich, was geschehen ist. Ihre Mutter erzählt ihr, dass der Vater sich zurückgezogen hat, damit er in Ruhe sein neues Buch schreiben kann. Doch Kristian kommt nicht zurück. Louise verzeiht das ihrem Vater nicht. Zwanzig Jahre später steht er plötzlich wieder vor Karens Tür und sie nimmt ihn wieder auf. Louise versteht das überhaupt nicht und bricht den Kontakt zur Mutter ab. Nur ihrer Tochter Ida verwehrt sie den Kontakt zu den Großeltern nicht.
Dann ruft Karen an und Louise ins Krankenhaus zu kommen, da der Vater einen Gehirntumor hat und im Sterben liegt. In seiner Jackentasche finden sie einen Zettel mit einem Hinweis auf ein Sommerhaus "Lykkebo" am Limfjord. Niemand kennt dieses Haus, doch Karen beschließt, in diesem Haus ihre Familie zusammen zu bringen. Louise widerstrebt das sehr, aber sie lässt sich von ihrem Lebensgefährten Michael überreden.
Kristian verschwand und tauchte wieder auf, aber was ihm in den zwanzig Jahren seiner Abwesenheit widerfahren ist, behält er für sich. Karen liebt ihren Mann immer noch und nimmt ihn einfach wieder auf. Sie fragt nicht. Louise hat als kleines Kind nicht verstanden was geschehen ist und hat von ihrer Mutter immer erwartet, dass diese genauso wütend ist wie sie selbst. Diese vergeht auch nicht, als Kristian wieder zurückkommt. Wieso nimmt ihre Mutter das alles so hin?
In dem Sommerhaus müssen sie sich wohl oder übel mit der Vergangenheit beschäftigen und herausfinden, was geschehen ist. Aber auch mit sich selbst muss sich jeder auseinandersetzen und sich darüber klarwerden, was er vom Leben erwartet. Für Louise ist es besonders schwer, denn sein Job scheint Michael wichtiger zu sein als sie. Dann macht ihr auch noch die Schwangerschaft zu schaffen, die sie nicht wollte und über die sie mit keinem geredet hat. Aber auch Ida bereitet ihr Sorgen, die so anders ist als andere Jugendliche in dem Alter. Ida kann aber auch den Konflikt zwischen Louise und Karen nicht verstehen. Karen muss erkennen, dass sie ziemlich naiv war, als sie geglaubt hat, dass ihr Mann sich nur zurückgezogen hat um zu schreiben.
Der Schreibstil der Autorin ist schön zu lesen und sehr packend. Die Geschichte ist tiefgründig und packend. Die Gefühle der Protagonisten sind gut spürbar.
Auch wenn mir ziemlich früh klar war, was hinter Kristian zwanzigjähriger Abwesenheit steckte, so ist es doch interessant zu erleben, wie schwierig es ist, die Sprachlosigkeit zu überwinden und dem anderen wieder zu nähern.
Eine melancholische und sehr emotionale Geschichte.